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[Buchreihe] Das Lied von Eis und Feuer / A Song of Ice and Fire (Spoiler inside)
Die neue deutsche Ausgabe macht auch was her. Allerdings ist die doch etwas teuer. Band 9 und 10 scheinen auch sehr passende Wappen auf den Titelbildern zu kriegen:
Also ich hab die von Helm verlinkte Ausgabe zuhause und bin sehr zufrieden damit.
Die Schriftgröße finde ich angenehm und die Papierdicke finde ich auch völlig ok. Mir ist auf jeden Fall noch keine Seite gerissen. Mit verschmieren hatte ich ebenfalls noch keine Probleme.
Die Cover finde ich nicht so schlimm, vor allem da ich eh nur den Buchrücken sehe. Den Schuber habe ich allerdings entsorgt, da inzwischen auch schon der dazu passende Band 5 erschienen ist.
Aber so wie ich meine Bücher halte, lange ich auch äußerst selten in den bedruckten Bereich rein.
Ich habe gerade nochmal nen Blick in A Game of Thrones geworfen, die einzigen Gebrauchsspuren sind hinten am Buchrücken zu sehen. Aber das Buch hat auch noch nicht viel von der Welt gesehen, da ich eigentlich immer nur zum einschlafen darin gelesen habe.
Bäh. Nein. Lass unbedingt die Finger von der Box! Erstens sind die Cover sehr hässlich, zweitens ist die Verarbeitung miserabel. Hauchdünnes Papier, das beim Umblättern praktisch sofort reißt und eine Schrift, die man fast nur mit einer Lupe entziffern kann. Greif dann lieber zu den einzelnen Taschenbuchausgaben, auch, wenn die ebenfalls nicht ganz optimal sind!
Seh ich übrigens ganz anders... Das ist absolut billiger Mass-Market Druck, keine Frage. Wenn du was Schickes willst, das du dir in's Regal stellen und nur mit Handschuhen anfassen darfst, bist du hier falsch. Die Umschlagfarbe scheuert tatsächlich sehr schnell ab! Zum Lesen sind die Bücher aber absolut geeignet. Mit der Schriftgröße hatte ich keine Probleme. Inzwischen haben die Bücher auch meine Freundin und ihr Bruder gelesen und noch immer gibt es keine gerissenen oder ausgefallenen Seiten. Für den Preis finde ich das sehr ordentlich!
Qualität für's Auge muss es für mich momentan eh noch nicht sein. Ich warte bis es irgendwann mal alle (hoffentlich alle...) Bände in einer einheitlichen Schuber-Ausgabe gibt. Dann darf auch investiert werden.
Es gibt noch eine britische Ausgabe von Harpercollins, die ist allerdings in zwei Bände aufgeteilt und daher effektiv doppelt so teuer (das ist der Grund, warum ich mir ASOS in der Bantam-Ausgabe zugelegt habe).
Die Bantam-Hardcover sind sehr schon. Von den britischen Ausgaben würde ich sowohl gebunden als auch im Taschenbuch die Finger lassen. Die benutzen fast in jeder Ausgabe mehr oder weniger Toilettenpapier. Dazu kommt, dass in der HC-Ausgabe von 'A Dance with Dragons' zwei Karten fehlen.
Von daher würde ich die Bantam-Hardcover empfehlen. So wären die fünf englischen Bände auch immer noch günstiger als im deutschen TB.
Ich hab mir jetzt die Schuberausgabe geholt, vorher auch im Laden angeguckt und ich bin eigentlich zufrieden damit (auf jeden Fall zu dem Preis!). Die Seiten sind nicht dünner als in anderen englischen (Star Wars-) Büchern, das ist bei den Ami-Büchern nun mal so. Mit der Schrift verhält es sich ähnlich. Ob Farbe/Schrift verwischen wird sich zeigen.
So am Montag ist der erste Band von "Das Lied von Eis und Feuer: Die Herren von Winterfell" bei mir eingetroffen und ich bin jetzt schon bis Seite 278 gekommen. Alles in allem muss ich sagen, das ich das Buch, ebenso wie die TV – Serie einfach genial finde. Mir gefällt es auch, das sich die Macher der TV – Serie, fast haargenau an die Buchvorlage gehalten haben ( zumindest den Teil den ich bis jetzt gelesen habe).
Einzig was mir nicht gefällt ist, das die Figuren im Buch mir Teilweise zu jung dargestellt werden. Das war in der TV – Version besser gemacht. Denn ich bezweifle das Ned Stark im Fernsehen auch erst 35 Jahre sein sollte. Doch darüber kann ich getrost hinweg sehen .
Einzig was mir nicht gefällt ist, das die Figuren im Buch mir Teilweise zu jung dargestellt werden. Das war in der TV – Version besser gemacht. Denn ich bezweifle das Ned Stark im Fernsehen auch erst 35 Jahre sein sollte. Doch darüber kann ich getrost hinweg sehen .
Die meisten Charaktere sind im Kanon der HBO-Serie tatsächlich älter, jep. (Also Ned sieht nicht nur so aus, er ist es.) Theon ist im Buch älter als Robb, glaube ich, in der Serie sind sie wohl gleichalt, daher weiß ich nicht, ob alle Charaktere die gleiche Menge an Jahren gewonnen haben. Also kann ich auch nicht sagen, ob die Hintergrundgeschichte der HBO-Serie trotz allem funktioniert. Ich hoffe es.
Ansonsten: GRRM hat in Interviews gesagt, dass er es ein wenig bereut, die Kinder so jung gemacht zu haben. Zumal er sich ja gegen den Zeitsprung nach Buch 3 entschieden hat, durch den alle nochmal älter geworden wären.
Andererseits... Ich finde, die Spannung ist im Buch eine andere, wenn man Robb nach Süden marschieren sieht und denkt, das geht nie im Leben gut, nur um dann erstaunt zu sehen, wie er die ersten Schlachten gewinnt. Und sei es auch nur dank kompetenter Beratung, ächem. In der Serie dagegen sind Robb und Jon im allerbesten Fantasy-Helden-Alter, was ihnen - und den Stark-Kindern generell - ein klein wenig diese Storyline vom "über-Nacht-erwachsen-werden-müssen" nimmt.
Hat aber für die Serie den Vorteil, dass wir sehr gute Schauspieler für die Stark-Kinder bekommen haben. Also hey!
Mir gefällt es auch, das sich die Macher der TV – Serie, fast haargenau an die Buchvorlage gehalten haben ( zumindest den Teil den ich bis jetzt gelesen habe).
Ich kann dir schonmal verraten, dass du dich bei Staffel zwei auf größere Abweichungen von den Büchern gefasst machen musst. Staffel 1 war noch recht nah dran, aber vermutlich werden neben Staffel 2 auch alle weiteren Staffeln sich recht viele Freiheiten herausnehmen.
Ist aber vermutlich auch nicht anders machbar.
Heute bin ich mit A Dance with Dragons fertig geworden. Der Band hat mir wieder extrem gut gefallen, nachdem ich die zwei Vorgänger ein wenig schwächer fand. Was mir allerdings aufgefallen ist, ist dass die Bücher immer brutaler werden, bin ja schon auf die Verfilmungen gespannt.^^
Leider ist noch keine Fortsetzung in Sicht, ich hätte gerne gleich weiter gelesen.
Auf besonderen Wunsch eines einzelnen Darthes (aber natürlich auch zu meinem eigenen Vergnügen) habe ich eine Art Review zu meiner Erstlektüre von Game of Thrones geschrieben. Es hat, gerade auch in Relation zur Seitenzahl, allerdings nicht den Umfang meiner üblichen epischen SW-Romanreviews, und ich bin auch anders vorgegangen: Statt mir Notizen während des Lesens zu machen, habe ich im Nachhinein nach "Auffrischung" meiner Erinnerung durch die (IMHO großartige) TV-Serie meine Gedanken zusammengetippt. Falls ich dabei irgendwas nicht erwähnt habe, das aus eurer Sicht auch noch wichtig ist, stoßt mich einfach mit der Nase drauf.
Es fühlt sich etwas komisch an, meine Spekulationen über die weitere Handlung und Charakterentwicklung hier zu posten, da ihr ja schon wisst, wie es weitergeht. Bei den laufenden SW-Reihen sind wir ja alle immer gleich ahnungslos. Ich hoffe also, dass ich mich nicht mit irgendwelchen dummen Ideen "blamiere".
Ansonsten natürlich: Bitte keine Spoiler für weitere Bände, ich will mich überraschen / schockieren lassen. Ich selbst habe konkrete Spoiler aus GoT bzw. teilweise aus dem zweiten (englischen) Band, soweit sie aus der TV-Serie hervorgehen, auch entsprechend markiert.
Allgemeines:
Zunächst einmal hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich bereue es auch angesichts möglicher Wartezeiten auf den Abschluss der Reihe (oder möglicherweise einer "Unvollendeten") auf jeden Fall nicht, mit ASoIaF angefangen zu haben.
Das Label "Fantasy für Erwachsene" ist auf jeden Fall zu bestätigen: Viel Politik, viel Gewalt, viel Sex (in allen Spielarten). Die 15jährige Tochter eines Kollegen hatte etwa parallel zu mir mit der Reihe angefangen, aber schnell wieder aufgehört mit der Begründung, dass der Autor ein perverser alter Mann ist. Wäre mir in dem Alter wohl ähnlich gegangen.
GRRM baut eine sehr realistische und glaubwürdige "Mittelalter"-Gesellschaft auf, mit all der Düsternis und Brutalität, die dazugehört. Die Welt von ASoIaF hat sehr viele kulturelle und historische Details, die ihr eine enorme Tiefe geben und den Eindruck hinterlassen, dass in ihr wirklich gelebt wurde und wird. Besonders interessant fand ich den (aus irdisch-historischer Sicht ungewöhnlichen) Fakt, dass in Westeros zwei Religionen, eine alte, heidnisch geprägte und eine neue, eher an das Christentum angelehnte, friedlich nebeneinander koexistieren.
Etwas überraschend, aber nach der ersten Verwunderung durchaus positiv fand ich, dass das Fantasy-Element gar nicht mal so prominent ist. Es treten nicht allüberall Zauberei und Fabelwesen auf, sondern dieser Aspekt wird subtil und langsam aufgebaut mit den
White Walkers, den Direwolves und dann später den Drachen
. Das trägt mit zum Gefühl des Realismus bei und macht diese Elemente umso mythischer und spannender.
Faszinierend finde ich auch die Sache mit den ungleichmäßigen und teils sehr langen Jahreszeiten - die Geologin in mir fragt sich da natürlich gleich, wie dieser Planet wohl um sich selbst und sein Zentralgestirn rotiert...
Großartig auch die sehr differenzierten, realistischen, fehlbaren Charaktere mit Stärken und Schwächen, bzw. Schwächen, die gerade aus ihren Stärken entstehen. Eine gesellschaftliche Gleichberechtigung der Geschlechter gibt es entsprechend den mittelalterlichen Vorgaben zwar nicht, das wird aber dadurch wettgemacht, dass die Frauen / Mädchen in der Charakterstärke und -bedeutung gleichauf mit den Männern / Jungen sind.
Sehr gut haben mir auch die individuellen Charakterstimmen gefallen, insbesondere auch der Kinder, die "altersgemäß" eingesetzt und dargestellt werden, z.B. wenn
Arya das belauschte Gespräch nicht korrekt wiedergeben kann
. Und das, obwohl in dieser gnadenlosen Gesellschaft eigentlich so gut wie kein Raum für Kindheit ist. Nachdem ich mich bei SW in punkto Allana immer so aufregen muss, fand ich das besonders angenehm - zwar werden die Kinder in Situationen geworfen, die nach "modernen" Vorstellungen vollkommen unangemessen für sie sind, ob nun Hinrichtungen oder Sex, aber im Gegensatz zu SW gibt es diese modernen Vorstellungen in dieser archaischen Welt ja nicht.
Genauso sorgfältig ausgearbeitet wie Kultur, Historie und Charaktere ist auch die Handlung des Buches. Herrlich das fatale Zusammenspiel der Handlungsstränge und das fies-"perfekte" Timing, mit dem politische Intrigen, Charaktermotivationen oder einfach kleine Zufälle ineinandergreifen und eine Spirale ins Chaos auslösen. Beim Lesen überkommt einen immer mehr ein wohlig-nervenkitzelndes Gefühl der Ausweglosigkeit; man rechnet sowieso schon mit dem Schlimmsten und dann passiert immer wieder etwas, dass es noch schlimmer und düsterer macht.
Dementsprechend ist auch niemand sicher, keine noch so sympathische Haupt- und Heldenfigur, ja noch nicht mal die Kinder. Und dabei ist der Tod u.U. noch nicht mal das schlimmste Schicksal, das einen ereilen kann...
Durch den sorgsamen, langsamen Aufbau habe ich stellenweise aber auch ein bisschen das Spannungs- bzw. Überraschungsmoment vermisst, da einem Dinge häufig früher klarwerden als den Charakteren. Beispielsweise
der Inzest von Cersei und Jaime oder dass die Dracheneier nicht ganz so versteinert sind, wie behauptet wird.
Die einzige Enthüllung, die mich wirklich eiskalt erwischt hat, war
Maester Aemon Targaryen
. Hin und wieder hätte ich mir gewünscht, dass Tyrion nicht als POV-Charakter auftritt, denn sein Wissen hat stellenweise die Spannung zerstört. Aber andererseits macht er einfach zu viel Spaß, um ihn wegzulassen.
GRRM hat natürlich einen sehr epischen Schreibstil und bringt viele ausschweifende Beschreibungen und historische Rückblicke. In GoT fand ich das noch nicht störend, aber ich hoffe, dass es in späteren Bänden, in denen die Geschichte offenbar nach dem "einen-hab-ich-noch"-Prinzip immer weiter in die Länge gezogen wird, nicht noch exzessiver wird.
Eine interessante Idee ist es, die Kapitel nach dem jeweiligen Charakter-POV zu benennen. Ansonsten hat mich die unüberschaubare Figurenanzahl am Anfang natürlich schier in den Wahnsinn getrieben. Ich war außerstande, mir zu merken, wer wer ist und wo hingehört, so dass ich mich schließlich auf's Listenschreiben verlegt habe. Hätte ich zu dem Zeitpunkt bloß schon die DVD mit dem schicken Foto-Stammbaum gehabt, das hätte die Sache wesentlich vereinfacht.
Ich lese zwar wie üblich auf Englisch, aber natürlich habe ich trotzdem ein bisschen was von der Übersetzungsphilosophie mitbekommen. Namen wie Lennister, Jon Schnee, Theon Graufreud usw. einzudeutschen, finde ich unsinnig, denn angesichts der Alterszielgruppe werden die meisten Leser sowieso zumindest ein Basisverständnis von Englisch haben, und zur Not gibt es ja auch noch Fußnoten. Und wenn, hätte man bitteschön auch Stark übersetzen müssen, aber "Rein", "Sachlich" oder "Starr" hätte dann wohl doch zu blöde geklungen.
Ned:
Um den Running Gag aus den EU-Diskussionen zu bemühen: Ned ist ein Idiot!
Er ist der klassisch-edelmütige Held dieses Romans, und als solcher natürlich sehr sympathisch, bewundernswert und vorbildhaft, aber schlicht und einfach zu gut, um wahr zu sein und in dieser Geschichte bestehen zu können. Mit der politischen Situation und den Intrigen in King's Landing ist er mit seinem naiv-soldatischen Verständnis von Ehre komplett überfordert. Manchmal könnte ich ihn einfach nur schütteln! Sein Verhalten ist einer der Dreh- und Angelpunkte der Chaos-Spirale; mehrfach hätte er die Gelegenheit gehabt, das Schlimmste zu verhindern, wenn er nur die kluge statt die ehrenhafte Entscheidung getroffen hätte...
Es ist traurig, aber nur folgerichtig, dass er schon im ersten Band sein (unfair-schmähliches) Ende findet. Ich werde ihn in den weiteren Büchern persönlich vermissen, und mit Sicherheit wird sein Tod auch weitere, fatale Auswirkungen haben.
Catelyn:
Eine hammerharte Frauenfigur! Sie fügt sich zwar oberflächlich in die ihr zugewiesene Rolle ein, reizt diese aber geschickt bis an die Grenzen aus bzw. nutzt sie und kennt gar nichts, wenn es um etwas geht, das ihr wirklich wichtig ist - in der Regel ihre Familie.
Und das ist auch ihr größter Fehler, dass sie sich von der Liebe zu ihren Kindern (und ihrem Mann) blenden lässt und dann die Objektivität verliert und nicht die weisesten Entscheidungen trifft. Das erklärt sowohl ihre Apathie nach Brans Unfall als auch ihre "Hyperaktivität" nach dem Mordanschlag auf ihn. Und mit der überstürzten Verhaftung Tyrions bringt sie eines der wichtigen Steinchen für die Chaos-Spirale ins Rollen. Mal schauen, was das in Zukunft noch für Folgen haben wird...
Robb:
Seltsam, Robb ist der einzige Stark, der kein POV-Charakter ist (abgesehen von Rickon, der mit seinen 3 Jahren aber wohl eher unproduktiv wäre ). Dadurch ist er für mich als Charakter noch etwas schwer greifbar. Wir sehen ihn immer nur mit den Augen derer, die ihn bedingungslos lieben und bewundern, als Stammhalter, als Erstgeborenen oder als großen Bruder, daher kommt er möglicherweise etwas zu vorteilhaft rüber.
Man kann erahnen, dass ihn ähnliche Motivationen antreiben wie Ned, aber vielleicht steckt auch etwas anderes dahinter. Wie viel davon ist nicht der Edelmut, sondern der Ehrgeiz, dem Vorbild seines Vaters nachzueifern? Wie unsicher ist er hinter seiner "Lord"-Fassade, wie viel Angst hat er?
Die Ausrufung des "King in the North" ist natürlich ein grandioser, gänsehautträchtiger Abschluss für diesen Handlungsstrang. Für die Zukunft habe ich allerdings die Befürchtung, dass diese frühe Ehre und der scheinbar mühelose Kriegserfolg ihm zu Kopf steigen könnten.
Jon:
Jon mag ich richtig gerne, insbesondere angesichts seiner charakterlichen Reifung bei der Night's Watch, der Entwicklung von Führungsqualitäten, der Freundschaft mit Sam usw. Er muss allerdings aufpassen, dass ihm nicht sein Idealismus ein Bein stellt wie Ned, aber ich hoffe mal, seine Freunde werden ihn auf dem Boden halten, so wie sie ihn "körperlich" zurückgeholt haben. Seine Umgebung mit dem "ehrlichen" Feind jenseits der Mauer ist aber auf jeden Fall auch besser für diese Eigenschaften als das Schlangennest King's Landing...
Die große, spannende Frage rund um ihn ist ja die Identität seiner Mutter. Ich denke, da steckt mehr dahinter als ein Fehltritt Neds mit einer, ähem, Prostituierten. Angesichts dessen, dass das für Ned ziemlich out of character wäre und von Jons schwarzen Lockenschopf, halte ich es durchaus für möglich, dass er gar nicht sein Sohn ist. Möglicherweise sein Neffe? Ich weiß nicht, ob es möglich wäre, aber könnten Robert Baratheon und Lyanna einen Sohn gehabt haben, bevor sie verheiratet waren und bevor sie starb? Das wäre auf jeden Fall eine sehr interessante Wendung mit weiteren typisch chaotischen Auswirkungen auf den Thronfolgestreit...
Was für eine interessante Idee übrigens, dass alle Bastarde regionsspezifisch denselben Nachnamen tragen, ein Baustein der so sorgfältig ausgearbeiteten Kultur.
Sansa:
Args, das Mädel treibt mich mit ihrer Naivität zur Verzweiflung! Obwohl sie einige verabscheuenswürdige Dinge tut, kann ich ihr aber auch nicht wirklich böse sein. Im Endeffekt ist es bei ihr der gleiche blauäugige Idealismus wie bei Ned, nur auf andere, "mädchenhafte" Dinge bezogen. Und auch sie zahlt am Ende einen hohen Preis dafür, der vielleicht schlimmer ist als der Tod.
Ich bin gespannt, wie sie sich weiter entwickeln wird. Dass sie sehr stark werden könnte, deutet sich in ihren letzten Szenen an, als sie überlegt, sich mit Joffrey in den Tod zu stürzen. Sie könnte eine sehr positive Figur werden, sie könnte aber auch stumpf werden und resignieren...
Arya:
Arya ist eine meiner Lieblingsfiguren, denn mit ihrem jungenhaft-wilden Einschlag und dem Rebellieren gegen die weiblichen Konventionen kann ich mich gut identifizieren. Sie ist vielleicht am wenigsten blauäugig von allen Starks, mit ihrer kindlichen Unverstelltheit und dem ihr eigenen Pragmatismus schaut sie richtig hin und sieht nicht, was sie sehen will bzw. aufgrund Konventionen sehen zu müssen glaubt. Ihre jetzt anstehende Odyssee wird das hoffentlich noch verstärken. Ich fürchte allerdings, dass ihr ein übles Schicksal blüht, wenn die Realitäten sie einholen und sie diesen Frey-Sohn heiraten muss. Aber vielleicht wird sie auch davonlaufen und damit einen diplomatischen Zwischenfall auslösen, der weitere Katastrophen zur Folge hat...
Ich hoffe, sie und Nymeria finden irgendwann wieder zusammen. Die Geschichte mit den Wölfen für jedes der Stark-Kinder birgt ein gewisses Kitsch-Risiko, aber bisher finde ich sie sehr gut gehandhabt.
Bran:
Bran fühlt sich für mich wie "nicht ganz von dieser Welt" an, auch schon vor seinem Sturz. Irgendwie hat er von Anfang an einen Fuß im Geisterreich.
Ich hoffe, dass er ähnlich wie Tyrion trotz seiner Behinderung zu einem normalen, vollwertigen Charakter entwickelt wird, der sich nicht (nur) über sein Handicap identifiziert, sondern auch über andere Eigenschaften und Fähigkeiten. Dass er sich mit Hilfe des Spezialsattels wieder unabhängig bewegen kann, ist auf jeden Fall schonmal gut. Nebenbei bemerkt bin ich gespannt, wie schnell die Zeit voranschreiten wird; werden wir Bran und Arya richtig erwachsen sehen, vielleicht sogar älter mit eigenen Kindern oder werden sie bis Ende der Reihe noch Kinder/Teenager sein?
Im Zusammenhang mit Bran auch einer der wenigen Punkte, die mich bei der Serie haben stutzen lassen: Hodor hatte ich mir viel jünger vorgestellt.
Tyrion:
Wie schon erwähnt, ist er ein wunderbarer Charakter, so richtig normal-menschlich pfeift er auf das ganze Heldentum oder politische Machtansprüche und will einfach nur (über)leben und seinen Spaß haben. Deswegen ist er für viele Überraschungen gut, auf wessen oder welche Seite er sich schlagen wird, ein typischer Opportunist eben.
Trotz seiner brutalen Ader mag ich ihn irgendwie, insbesondere seine Intelligenz, seinen Pragmatismus und wie er den Stark-Kindern zu Beginn gute Ratschläge gibt und hilft. Sehr gut gefällt mir auch, dass hier ein Zwerg einmal nicht als Freak oder magisches Wesen auftritt, sondern als ganz normaler Charakter, mit Eigenschaften, Begierden, Stärken und Schwächen wie sie seine normalgroßen Gegenüber auch haben. Natürlich spielt bei dem ganzen auch die Wahnsinns-Performance von Peter Dinklage in der Serie eine Rolle.
Aus der ersten Staffel der TV-Serie bin ich ja schon ein wenig für den zweiten Band verspoilert worden und habe somit erfahren, dass
Tyrion zur Hand ernannt wird. Da kann ich nur sagen zieht euch warm an, Joffrey, Littlefinger, Varys und Co., da kommt jemand, der euch gewachsen ist. Verspricht sehr viel Spaß für Clash of Kings!
Ich hoffe nur, dass Tyrion nicht (oder jedenfalls nicht allzu bald) noch einen Kopf kürzer gemacht wird, aber ich schätze GRRM hat zu viel Spaß daran, ihn zu schreiben, um so schnell auf ihn zu verzichten.
Die Lannisters:
Hach, wie schön genugtuend man die Lannisters hassen kann! Der aalglatte, unerträglich von sich eingenommene Jaime, die eiskalt intrigierende Cersei (am Ende der ersten TV-Staffel
offenbar schon wieder mit dem nächsten Blutsverwandten im Bett!
) und der verzogene, tyrannische, im Kern wahrscheinlich total unsichere, jetzt fatalerweise König spielende Joffrey...
Aber ich erwarte von einer so angelegten Reihe eigentlich, dass es bei einem dieser offensichtlichen Bösewichter irgendwann doch noch eine Wendung gibt. Im Moment kann ich mir aufgrund seiner Jugend am ehesten vorstellen, dass Joffrey eine Karthasis erlebt, beispielsweise, wenn er von seiner wahren Herkunft erfährt und dass er keinerlei Anrecht auf den Thron oder sonst irgendwelche Privilegien hat und stattdessen nur auf das bauen kann, was in ihm selbst steckt - und herausfindet, dass das nichts ist...
Daenerys (und Anhang):
Klassischer Fall von Handlungsstrang, den ich zunächst als "unwillkommene Ablenkung" von den eigentlich spannenden und wichtigen Strängen empfand und der für mich daher etwas mühsam war. Dabei ist das vollkommen ungerechtfertigt, denn hier findet wohl die spektakulärste Charakterentwicklung statt. Wirklich beeindruckend, wie Daenerys sich vom verschüchterten, gehorsamen Mädchen zur starken Frau entwickelt, die sich schon wieder für zu mächtig und unbesiegbar hält und damit letztlich (vorerst) scheitert. Viserys dagegen bleibt die ganze Zeit genauso "leer" wie Joffrey, er besteht nur aus seinem Titel und der Drohgebärde des Drachen, der er gar nicht ist...
Auch die Bedeutung dieses Strangs für die Ereignisse auf Westeros ist zwar zunächst unklar, aber deswegen nicht weniger groß. Es ist eine dieser fatalen Wirkungsketten, die sich aber erst später so richtig auswirken wird: Wäre der Anschlag auf sie nicht passiert, wäre sie nach Viserys' Tod (vielleicht die markanteste Einzelszene, wie er seine "goldene Krone" erhält ) wahrscheinlich einfach in ihrer neuen Heimat glücklich geworden, ohne groß auf die Rückkehr nach Westeros zu drängen; doch so wurde ihr neu aufgebautes Leben komplett zerstört und sie wird mit Hilfe ihrer Drachen sicher alles daransetzen, zurückzukehren, ihr rechtmäßiges Reich zu erobern und Rache zu nehmen.
Die Dothraki sind eine genauso sorgsam ausgearbeitete und spannende Kultur wie die auf Westeros. Bei Khal Drogo gibt es eine besonders interessante Szene, in der der Charakter "kippt", nämlich die Hochzeitsnacht: Da rechnet man damit, dass dieser "Wilde" seine junge Frau einfach nur vergewaltigt, und dann kommt es ganz anders. Dass diese Szene und damit sein Charakter in der Verfilmung so platt gemacht wurde, ist vielleicht das einzige, was mich an der Serie ernsthaft stört.
Die Arryns:
Ugh, absolut krank, wie Lysa ihren Sohn verhätschelt! Man kann dem Jungen nur wünschen, dass er bald in andere Hände gerät und noch eine Weile "normal" aufwachsen kann und dadurch auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird. Ansonsten sehe ich da die Entstehung eines neuen selbstgefälligen Tyrannen...
Zweifelsohne: Winter is coming. Es wird kalt, (noch) düster(er) - und ich bin tierisch gespannt, wie es weitergeht.
Bei den ersten Kapiteln von Clash of Kings ist mir aufgefallen, dass ich bei meinem "aus-dem-Kopf"-Review den "Hound" Sandor Clegane vergessen habe. Er ist auch ein höchst faszinierender Charakter. Zum einen natürlich aufgrund der Grausamkeit, die er von seinem Bruder als Kind erfahren hat und was das mit ihm gemacht hat. Aber mehr noch, weil bei ihm irgendwas nicht zusammenpasst: Warum dient er Joffrey so ergeben? Sein Herz scheint jedenfalls nicht daran zu hängen... Von ihm erwarte ich mir früher oder später noch eine Überraschung.
Die 15jährige Tochter eines Kollegen hatte etwa parallel zu mir mit der Reihe angefangen, aber schnell wieder aufgehört mit der Begründung, dass der Autor ein perverser alter Mann ist. Wäre mir in dem Alter wohl ähnlich gegangen.
He dachte ich mir auch immer beim Lesen, allerdings sind dies die meisten Autoren.
Besonders interessant fand ich den (aus irdisch-historischer Sicht ungewöhnlichen) Fakt, dass in Westeros zwei Religionen, eine alte, heidnisch geprägte und eine neue, eher an das Christentum angelehnte, friedlich nebeneinander koexistieren.
Wobei das europäische Christentum auch sehr viele Aspekte der „Heiden“ übernommen hat, also finde ich dies gar nicht so ungewöhnlich, später erfahren wir übrigens dass diese Religionsharmonie scheinbar früher nicht ganz gegeben war und es auch noch einige andere exotische Religionen gibt auf dem Nachbarkontinent und bei den Eisenmännern (Haus Greyjoy und Untertanen).
Etwas überraschend, aber nach der ersten Verwunderung durchaus positiv fand ich, dass das Fantasy-Element gar nicht mal so prominent ist. Es treten nicht allüberall Zauberei und Fabelwesen auf, sondern dieser Aspekt wird subtil und langsam aufgebaut mit den
White Walkers, den Direwolves und dann später den Drachen
. Das trägt mit zum Gefühl des Realismus bei und macht diese Elemente umso mythischer und spannender.
Das mit den Drachen hat übrigens noch eine interessante Bewandtnis mit der Magie in dieser Welt.
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Faszinierend finde ich auch die Sache mit den ungleichmäßigen und teils sehr langen Jahreszeiten - die Geologin in mir fragt sich da natürlich gleich, wie dieser Planet wohl um sich selbst und sein Zentralgestirn rotiert...
Ich war außerstande, mir zu merken, wer wer ist und wo hingehört, so dass ich mich schließlich auf's Listenschreiben verlegt habe. Hätte ich zu dem Zeitpunkt bloß schon die DVD mit dem schicken Foto-Stammbaum gehabt, das hätte die Sache wesentlich vereinfacht.
Die große, spannende Frage rund um ihn ist ja die Identität seiner Mutter.
Es ist auch bis jetzt in den Büchern nicht klar aber
Es könnte sein daß er der Sohn des Drachenprinzen ist gegen dessen Vater Ned und Robert rebelliert haben und das Lyanna und der Drachenprinz sich geliebt haben, wohl sie Robert versprochen war und es darum überhaupt zum Krieg kam
Ich an sich nicht, da er ja einer der Neffen der alten Erzieherin ist und diese wirklich Antik ist.
Aber ich erwarte von einer so angelegten Reihe eigentlich, dass es bei einem dieser offensichtlichen Bösewichter irgendwann doch noch eine Wendung gibt.
Viserys dagegen bleibt die ganze Zeit genauso "leer" wie Joffrey, er besteht nur aus seinem Titel und der Drohgebärde des Drachen, der er gar nicht ist...
Stimmt natürlich, aber das gleichberechtigte oder zumindest gleichwertig anerkannte Nebeneinander in GoT fand ich trotzdem nochmal etwas ganz besonderes, beispielsweise wie das Gelübde der Night's Watch wahlweise vor den einen oder den anderen Göttern abgelegt werden kann.
später erfahren wir übrigens dass diese Religionsharmonie scheinbar früher nicht ganz gegeben war und es auch noch einige andere exotische Religionen gibt auf dem Nachbarkontinent und bei den Eisenmännern (Haus Greyjoy und Untertanen).
Ich denke, ich habe das Alter der Erzieherin nicht so ernst genommen, da es zum einen aus der Sicht der Kinder definiert wird, für die man ziemlich jung "uralt" sein kann, und zum anderen vor dem Hintergrund einer mittelalterlichen Lebenserwartung von 35, so dass man mit 50 schon steinalt ist - und demnach hätte ein Neffe von vielleicht 25 durchaus ins Bild gepasst.
Ich muss gestehen ich hatte immer extrem Mitleid mit Viserys, da er wirklich ne extreme Arschkarte mit seinem Leben gezogen hat.
Ich habe ja auch nichts gegen ihn, im Gegenteil, ich fand ihn super und später wird sein Charakter ja auch differenzierter. Aber mit dieser Szene hätte man die Möglichkeit gehabt, von Anfang zu zeigen, dass die "unzivilisierten Wilden" gar nicht so unzivilisiert sind, statt des "Prinzessin zähmt Urviech"-Klischees, das es jetzt geworden ist.
Ich denke, ich habe das Alter der Erzieherin nicht so ernst genommen, da es zum einen aus der Sicht der Kinder definiert wird, für die man ziemlich jung "uralt" sein kann, und zum anderen vor dem Hintergrund einer mittelalterlichen Lebenserwartung von 35, so dass man mit 50 schon steinalt ist - und demnach hätte ein Neffe von vielleicht 25 durchaus ins Bild gepasst.