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[Buchreihe] Das Lied von Eis und Feuer / A Song of Ice and Fire (Spoiler inside)
Ich denke, ich habe das Alter der Erzieherin nicht so ernst genommen, da es zum einen aus der Sicht der Kinder definiert wird, für die man ziemlich jung "uralt" sein kann, und zum anderen vor dem Hintergrund einer mittelalterlichen Lebenserwartung von 35, so dass man mit 50 schon steinalt ist - und demnach hätte ein Neffe von vielleicht 25 durchaus ins Bild gepasst.
Die durchschnittliche Lebenserwartung war im Mittelalter hauptsächlich aufgrund der hohen Kindersterblichkeit so gering. Wer das Erwachsenenalter erreichte und Krieg und Krankheit entging, konnte auch ins heutige Rentenalter kommen.
Old Nan ist in der Tat steinalt. Sicherlich eine der ältesten Einwohner von Westeros.
habe mir vor 4 tagen die 1 Staffel zu GOT geholt,und es nicht bereut,bisher hab ich die ersten 7 Folgen geshen,also noch 3 vor mir,freu mich jetzt schon auf Staffel 2,und ich denek darüber nac di Bücher zu holen aber das sind ja mit bisher 13 nicht gerade wenige
Die große, spannende Frage rund um ihn ist ja die Identität seiner Mutter.
Es ist auch bis jetzt in den Büchern nicht klar aber
Es könnte sein daß er der Sohn des Drachenprinzen ist gegen dessen Vater Ned und Robert rebelliert haben und das Lyanna und der Drachenprinz sich geliebt haben, wohl sie Robert versprochen war und es darum überhaupt zum Krieg kam
Genau der gleiche Gedanke ist mir gekommen seitdem ich die Bücher nocheinmal lese. Da halte ich mich für einen tollen Hecht und dabei kursiert so ne Theorie schon im Netz... Toll !!!
Man hat immer die Wahl, sein Schicksal so oder so anzunehmen. Und zumindest von den bisherigen Informationen scheint es mir, als ob in erster Linie er selbst versessen darauf war, die Krone zurückzuerobern und nicht, dass andere das von ihm erwartet haben.
Ich denke auch nicht, dass er auf wundersame Weise ein besserer Mensch geworden wäre, wenn er sein Ziel erreicht hätte; IMHO wäre er als König eine despotische Katastrophe gewesen.
Die durchschnittliche Lebenserwartung war im Mittelalter hauptsächlich aufgrund der hohen Kindersterblichkeit so gering. Wer das Erwachsenenalter erreichte und Krieg und Krankheit entging, konnte auch ins heutige Rentenalter kommen.
Old Nan ist in der Tat steinalt. Sicherlich eine der ältesten Einwohner von Westeros.
Okay, okay, ich ergebe mich eurem geballten Argumentationsfeuer und räume ein, dass ich das einfach falsch interpretiert habe.
Aber eins noch zur Lebenserwartung: Kindersterblichkeit ist sicherlich ein wichtiger Faktor, aber viele Frauen und Männer starben auch "in den besten Jahren" aufgrund von Kriegen und anderen Gewaltakten bzw. zigfachen Geburten.
habe mir vor 4 tagen die 1 Staffel zu GOT geholt,und es nicht bereut,bisher hab ich die ersten 7 Folgen geshen,also noch 3 vor mir,freu mich jetzt schon auf Staffel 2,und ich denek darüber nac di Bücher zu holen aber das sind ja mit bisher 13 nicht gerade wenige
Wenn Du auf Englisch liest, sind es nur halb so viele.
Aber auch ansonsten kann ich Dich nur dazu ermuntern. Habe mich ja selbst gerade auf diese "Reise" begeben (wobei ich immer zuerst lese und dann die Verfilmung anschaue) und bin bisher sehr angetan. Die Serie ist sehr gelungen, aber mit den Büchern kann man nochmal viel tiefer und intensiver in die Welt und die Charaktere eintauchen.
Du kannst ja einfach mal mit dem ersten Band anfangen und dann von Buch zu Buch entscheiden, ob Du weitermachen möchtest.
Aber eins noch zur Lebenserwartung: Kindersterblichkeit ist sicherlich ein wichtiger Faktor, aber viele Frauen und Männer starben auch "in den besten Jahren" aufgrund von Kriegen und anderen Gewaltakten bzw. zigfachen Geburten.
Lang, lang ist's her, dass ich mit Band 2, A Clash of Kings, fertig geworden bin, noch länger, dass ich damit angefangen habe und noch viel länger, dass ich hier mein Review zum ersten Teil gepostet habe. Aber besser spät als nie...
Ich habe CoK seinerzeit, also 2013 , quasi in zwei "Schüben" gelesen, relativ zügig im Winter / Frühjahr, dann über den Frühsommer aus Zeitmangel nur sehr sporadisch mal ein Kapitel, und dann wieder sehr konsequent im Juli. Möglicherweise liegt es an diesem zerrissenen Lesefortschritt bzw. wird dadurch verstärkt, aber der zu Beginn der Reihe befürchtete und von Band 1 zunächst nicht bestätigte "Füllereffekt" trat bei CoK leider deutlicher hervor. Rückblickend habe ich den Eindruck, dass erst auf den letzten 200-300 Seiten wirklich etwas passiert ist. Heißt nicht, dass der Rest komplett langweilig oder schlecht oder überflüssig war, aber GRRM macht dem geneigten Leser schon einen Haufen "Arbeit".
Den ganz großen Schocker
wie in Band 1 der Tod von Ned
gibt es in CoK nicht, aber eine Menge kleinerer Überraschungen und WTF-Momente. Insofern ist das Buch auch insgesamt nicht ganz so düster und schrecklich ausgefallen, wir ich erwartet / befürchtet hatte. An Gewalt und drastischen Beschreibungen wird natürlich trotzdem nicht gespart, auch und gerade gegen Frauen und Kinder,
aber es trifft doch eher zweitrangige oder ganz unbedeutende Charaktere.
Ansonsten dreht sich natürlich die "Chaos-Spirale" sich mit vielen kleinen Elementen und Entscheidungen immer weiter und immer schneller. Es gibt also noch jede Menge Steigerungsmöglichkeiten für weitere Bände.
Viel Spaß haben mir auch diesmal wieder die sehr differenzierten und grauen Charakterentwicklungen gemacht, die dazu führen, dass man nur wenige Figuren wirklich hassen kann, sich andererseits aber auch nicht traut, eine uneingeschränkt zu lieben...
Bevor ich zu den konkreten Buchinhalten komme, noch ein paar Worte zur Staffel 2 der Serie, die ich gleich nach dem Lesen angeschaut habe - allerdings nur bis zu Folge 6, dann habe ich Angst vor Spoilern für Band 3 bekommen. Nach der wirklich extremen Buchgetreue von Staffel 1 werden die Änderungen hier vergleichsweise massiv, z.T. verständlich, z.T. aber auch unnötig und ärgerlich - insbesondere viele Kürzungen angesichts der Tatsache, dass man andererseits nach Belieben Sex- und Bordellszenen frei dazuerfunden hat, als ob das Buch noch nicht genug davon hergäbe.
Politik / Krieg:
Dass sowohl Renly als auch Stannis schon in diesem Band sterben, hat mich überrascht. Ich dachte, dass der Bruderkampf sich noch hinziehen würde und die diversen Könige noch länger aufeinander eindreschen würden. Jetzt sind aber erstmal nur noch Joffrey und Robb übrig (wobei letzterer gegen die vereinten Südlande praktisch chancenlos ist) - bis ggf. Daenerys kommt und für neue Wirren sorgt... Weitere Frage, die sich aus dem nachwuchslosen Tod von Renly und Stannis ergibt: Wer wäre denn eigentlich jetzt der nächste reguläre Thronerbe?
Verwunderlich fand ich, dass Loras sich am Ende die Seite der Lannisters stellt. Ist Liebesbeziehung zwischen ihm und Renly in der TV-Serie erfunden? Oder zieht ihn nur die (Option auf) Macht an?
Gut eingesetzt war die, hm, ich nenne es mal "soziale Perspektive". Also z.B. dass Bürger Könige dafür hassen, das sie unter ihren Machtspielchen zu leiden haben, dass Armut und Hunger im Volk gefährlich sind und es sich rächt, wenn die Herrschenden sich nicht um ihre Untertanen kümmern. Der Aufruhr in King's Landing geschieht ihnen mal so was von recht! Hat Littlefinger vielleicht King's Landing auch absichtlich verkommen lassen, um Joffrey zu schaden? Und nachdem durch die ganzen Plünderungen die Ernte vernichtet ist, wird ihnen das im kommenden Winter sowieso noch doppelt und dreifach in den Hintern beißen...
Ob Aerys, wie der Alte zu Arya sagt, der bessere König war, sei mal dahingestellt, denn in der Erinnerung wird viel verklärt. Es wäre allerdings eine interessante Wendung, wenn sich die vielzitierte "Verrücktheit" als soziales Gewissen oder so etwas herausstellt. Vor der Perspektive kann man natürlich auch in Frage stellen, wieviel von den Horrorstories über Aerys' Greueltaten tatsächlich wahr ist und wieviel auf die Verteufelung eines "Abweichlers" in den Herrscherreihen zurückgeht.
Dass Edmure das Volk ins Schloss lässt, ist natürlich taktisch ein Fehler, aber vielleicht wird es späten Lohn dafür geben, das Volk nicht mit Füßen getreten zu haben wie alle anderen?
Ansonsten nimmt natürlich die Katastrophe von Norden ihren Lauf - alles ist zerstritten und damit beschäftigt, einander zu bekämpfen und keiner kriegt mit, was da von der Wall kommt. Na super!
Religion / Magie:
Ich nehme meinen ursprünglichen Vergleich der Religion der Sieben mit dem Christentum zurück - der Lord of the Light passt da viel besser hinein, und wie es sich für einen ordentlichen Monotheismus gehört, hat er Alleinwahrheitsanspruch und missioniert nicht nur, sondern zerstört das alte, wo er nur kann.
Abgesehen von den Eiferern ist der Umgang mit Religion aber oft sehr pragmatisch: Entscheidung für neuen Gott, Götterverehrung und Glaubensinszenierung bewusst nur als Show für das Volk, um die Macht zu sichern.
Lustig ist, dass jeder den Kometen interpretiert wie es ihm gerade in den Kram passt, und am Ende könnte alles irgendwie wahr werden...
Die Magie / Fantasyelemente haben im Vergleich zu GoT deutlich zugenommen, mit Brans Wolf-Verbindung (und der Traumseherei der Crannogmen / Reeds), Melisandres Fähigkeiten wie den mörderischen "Schattengeburten", den Warlocks of Qarth oder Jaqen H'gar – finde ich noch okay, aber viel mehr sollte es im weiteren Verlauf nicht werden, das würde irgendwie nicht passen.
Catelyn:
Catelyn ist nicht so prominent wie im ersten Band, sie stagniert mir auch ein bisschen zu sehr, wobei es natürlich auch etwas unfair ist, sie als im positiven wie negativen Sinne gefestigte Erwachsene neben all den dynamischen Kindern / Jugendlichen zu sehen.
Ihr "Fehler" der blinden Liebe zu ihren Kindern wirkt sich weiter aus. Wie lange wird sie sich noch an die Pflicht halten können und wann auf ihre Kinder umschwenken, um "mehr" vom Leben zu haben? Ziemlich krass ist, wie sie Jaime angeht, ich dachte wirklich, sie würde ihn umbringen. Ich fürchte, wenn sie auch nur eins ihrer Kinder endgültig verliert, wird sie zerbrechen oder völlig durchdrehen...
In diesem Buch sieht sie ein, dass es ein Fehler war, Ned überredet zu haben, Hand zu werden - ob sie daraus Konsequenzen ziehen wird?
Robb:
Robb bleibt der "ungreifbare" Charakter, der er schon in GoT war. Er ist nicht nur der einzige relevante Stark ohne POV-Status, sondern wir bekommen ihn auch nur ein einziges Mal ganz zu Anfang direkt zu Gesicht; seine Taten werden immer nur indirekt berichtet. Schade, dass wir somit auch nicht so wirklich miterlebt haben, ob und ggf. welche Auswirkungen der Status als King in the North - plus der (noch?) ungebrochenen Reihe von Schlacht-Triumphen - auf ihn hat, aber vielleicht dann im nächsten Band...
Ansonsten kamen mir Robb und auch Theon vor wie Kinder, die "König" spielen...
Jon:
Jon ist nach wie vor eine meiner Lieblingsfiguren; ein Charaktere "für's Herz" in all diesem elenden, deprimierenden Realismus.
Er entwickelt in diesem Buch ein erstes Verständnis für den Konflikt zwischen formeller vs. echter moralischer Ehre, die bisher für ihn immer gleichbedeutend waren (siehe die Frage der Rettung von Crasters Tochter).
Als Akademikerin ist es für mich eher ein negativer Charakterzug, dass Jon keinen Sinn für den Wert des Wissens hat. Ein Schatz ist für ihn gleichbedeutend mit Gold - im Gegensatz zu Samwell (der einem übrigens auch echt ans Herz wachsen kann - ob er im nächsten Band wohl POV-Charakter sein wird?).
Sehr interessant sind natürlich Mormonts Vorhersagen zu Jon und Robb, wer herrscht und wer dient, wessen Tagen besungen werden und wer von der Geschichte vergessen wird - ob das so wahr wird oder vielleicht doch umgekehrt? Ebenso die Geschichte mit Bael, der sich in die Stark-Blutlinie gemischt hat - wie viel davon ist wahr und was bedeutet es?
Ein wenig enttäuscht war ich von dem Hügel, auf dem sie ihr Lager einrichten. Der wird so gruselig aufgebaut - und dann passiert gar nichts. War das eine absichtlich falsch gelegte Fährte oder kommt später noch was nach, vielleicht aus dem POV von Sam?
Jon hat natürlich mit den fiesesten Cliffhanger zum Ende von CoK. Hochspannend, was ihm als nächstes bevorsteht, während er sich unter den Wildlingen bewähren muss und was das mit ihm machen wird. Dass er zunächst einmal Halfhand töten musste, um aufgenommen zu werden, ist ja schon ein krasser Anfang (nebenbei bemerkt: Woher wusste/ahnte Halfhand eigentlich so viel darüber, was passieren würde?). Sicher wird es ihn zwingen, von seiner bisherigen, Ned-haften Geradlinigkeit abzuweichen - ich hoffe, er wird darüber nicht (allzu) zynisch. Und wird er unter ihnen eine neue Familie finden oder auf sich gestellt bleiben?
Meine Vermutungen, dass er sich als Robert Baratheons ältester Bastardsohn mit Lyanna herausstellen wird, hat dieses Buch auch nicht gerade abgewehrt. Dass GRRM den Lesern immer wieder auf's Auge drückt, dass er wie ein Stark aussieht (was er ja auch wäre, nur über seine Mutter ), bestärkt mich darin eher noch. "Verdächtig" fand ich z.B. auch den Vergleich von Jon mit Roberts Bastard Edric Storm, der von seinem Ziehvater auch mit Hingabe geschützt wird... Natürlich könnte es auch sein, dass GRRM die Leser bewusst auf eine falsche Fährte führt mit falsch gestreuten Hinweisen. Vielleicht ist es ja in der Tat zu offensichtlich...
Sansa:
Sansa ist mir nach dem Erwachen aus ihrer blauäugigen Naivität und mit ihrem Martyrium in CoK deutlich mehr ans Herz gewachsen als in GoT. Wie am Ende von Band 1 zu erahnen, zeigt sie in einigen Momenten schon große Stärke und Mut und Ansätze von Cleverness – z.B. wenn sie Lancel hilft (ob sich das nochmal auszahlt?) oder sich mit einer geschickten Lüge aus Tyrions Turm argumentiert.
Andererseits verfällt sie bei ihrem "Florian" Dontos in eine ähnliche hoffnungslos romantische Schwärmerei wie zuvor bei Joffrey. Dass sie das trotz seiner Hässlichkeit tut, zeigt aber, dass sie mittlerweile ihre Lektion über wahre (innere) Schönheit gelernt hat. Ob sie Dontos wirklich vertrauen kann, ist natürlich die große Frage. Irgendwie erscheint mir das alles etwas zu "passend", aber andererseits wirkt er sehr rührend und echt. Vielleicht will er sie auch nur festhalten? Mysteriös natürlich auch das Haarnetz, dass Sansa am Schluss von ihm bekommt. Bin gespannt, was sich daraus noch entwickelt.
Interessant fand ich, dass sie in Aryas Zimmer kommt - ist das ein Symbol für ihre mentale Befreiung?
Dass sie ihre erste Periode bekommt, war zuvor mit den PMS-Symptomen und den Bauchstichen schon zu erwarten. Für einen männlichen Autor fand ich das recht sensibel dargestellt, die großen Blutmassen über Nacht waren allerdings ziemlich übertrieben. Natürlich stellte sich die Frage, was ihr jetzt blühen könnte, nachdem sie Joffrey einen Erben schenken könnte. Aber zum Glück hatte Cersei erstmal kein Interesse an einer schnellen Hochzeit - und dann entschied Joffrey sich sowieso für Margaery. Sansa ist "frei" - dafür aber jetzt in Gefahr. Es ist ja zu befürchten, dass sie nicht rechtzeitig wegkommt, bevor sie "wertlos" für Joffrey ist...
Arya:
Arya ist weiterhin Arya, wild und liebenswert , aber natürlich wird sie im Lauf des Buches wesentlich erwachsener und verständiger, aber auch ganz schön hart und desillusioniert - bis hin zu dem eiskalten Mord an dieser Wache.
Um mal wieder einen kurzen Bezug zur TV-Serie zu nehmen: Die Kürzung von Aryas Handlungsfaden mit der früheren Gefangennahme durch die Lannisters fand ich okay, aber wenigstens eine kurze Episode, in der die Kids allein unterwegs sind, wäre IMHO wichtig gewesen. Sie bot im Buch gut gemachte, realistische Kinder-Interaktionen mit Streitereien usw.
Sehr schön fand ich die "bonding"-Szene zwischen Arya und Gendry. Gut, dass sie voneinander die Wahrheit wissen. Fast schon ein "running gag" ist, wie oft Arya sich neue Namen gibt, Arry, Nymeria / Nan, mal sehen, was als nächstes kommt.
Jaqen H'gar ist natürlich auch ein superspannender Charakter, der für mich durch die großartige Darstellung durch Tom Wlaschiha in der Serie noch gewonnen hat. Ominös natürlich, dass sein "valar morghulis" zu Aryas Spruch wird, obwohl sie nicht weiß, was er bedeutet... Die "Drei-Mann-Umbringen"-Schuld könnte eines der Zufallselemente werden, die die Geschichte vorantreiben. Die Wahl der Opfer mag nicht die taktisch klügste gewesen sein, aber Arya ist nun mal noch ein Kind, insofern ist das verzeihlich. Ich bin gespannt, wen sie noch auswählt, den Mountain wohl nicht, ich denke, dass der früher oder später von seinem Bruder getötet wird.
Sehr clever ist natürlich, wie sie Jaqen austrickst, dass er sich selbst töten soll, damit er die Stark-Leute rettet. Ist das nun ein Hoffnungsschimmer in all dem Chaos? Wird es ein Bausteinchen sein, dass die Sache zum Besseren wendet? Oder macht es am Ende über verworrene Zusammenhänge alles noch schlimmer bzw. verpufft trotz des ganzen Einsatzes im Nichts?
Bran:
Auch wenn ich mit meinen Spekulationen wahrscheinlich meistens auf dem Holzweg bin, das mit Bran und dem Fuß im Geisterreich war jedenfalls mal ein Volltreffer. Seine Wolfsträume sind auch ein sehr reizvolles Element - besonders gruselig z.B. Theons Angriff in Brans Traum aus der Sicht des Wolfes, der nichts dagegen tun kann. Interessant ist, dass Shireen in dieser Beziehung "seelenverwandt" erscheint bzw. ähnliche Fähigkeiten hat. Ist das etwas, das Kindern bei schweren Krankheiten / Nahtoderlebnissen zufällt, s.a. Jojen Reed? Aber warum hat dann irgendwann auch Jon auch Wolfsträume und ein 3. Auge?
Sehr traurig fand ich den Moment mit der verlorenen / nicht-existenten Magie, was bedeutet, dass Bran nie wieder laufen wird. Aber irgendwie ist das gleichzeitig wahr und falsch: In der "realen" Welt von Westeros kann vermutlich niemand seine Verletzung heilen (und falls doch, wäre das furchtbar kitischig), so dass er als Mensch immer gelähmt sein wird. Aber in der magischen Parallelwelt, in der er ein Wolf werden kann, kann er wieder frei sein.
Die Nummer, den Lesern den Tod von Bran und Rickon vorzutäuschen, war natürlich genial eingefädelt. Am Anfang dachte ich noch, jaja, erzähl mir nur, dass sie tot sind, niemals wirst du diesen Hochpotenzialcharakter Bran so früh abservieren. Aber mit der Zeit wurde es so überzeugend, es schien gar keinen Ausweg mehr zu geben, wie sie doch überlebt haben könnten. Und dann noch dazu die Träume bzw. Visionen von Jojen Reed und Jon... Jedenfalls war ich am Ende doch widerwillig überzeugt von ihrem Tod und habe richtig gejubelt, als es sich doch als Trick herausgestellt hat.
Da Rickon und Bran auf Luwins Rat nicht zusammenbleiben, sind damit zum Ende von CoK auch die letzten beiden Stark-Kinder getrennt und in alle Winde verstreut. Wer von ihnen wird sich überhaupt jemals wiedersehen? Ich nehme an, dass Osha im nächsten Band POV-Charakter sein wird, da ja Rickons Schicksal weitererzählt werden muss und aus Sicht von Rickon wäre es wohl zu babyhaft.
Wenn Bran, Hodor, Jojen und Meera am Ende zur Wall gehen, dürfte das auch "spaßig" werden, denn da laufen sie ja auch direkt ins Chaos...
Tyrion:
Oh, ich liebe Tyrion, wenn auch aus ganz anderen Gründen als bei Jon oder Arya. Bei der Aussicht auf ein Kapitel mit seinem Namen hatte ich jedes Mal ein Grinsen auf den Lippen, aus Vorfreude, was in seinem teuflischen Köpfchen diesmal wieder vorgehen wird. Die Spielchen in King's Landing mit Cersei, Littlefinger, Pycelle und Varys waren genau so schön, wie ich mir das vorher vorgestellt hatte. Aber natürlich besteht auch die Gefahr, dass er irgendwann übermütig-leichtsinnig-größenwahnsinnig wird. Ich bin sehr gespannt, ob er irgendwann auf jemanden trifft, der ihm in Intelligenz und Raffinesse gewachsen ist, und was dann passiert.
Einen (untypischen) Fehler hat er natürlich gemacht, indem er die Wight-Hand nicht angeschaut hat, nur weil ihm der Überbringer unsympathisch war. Später schafft er es dann aber, seinen Ruf zu bewahren und trotzdem das richtige zu tun, nämlich der Wall Verstärkung zu schicken.
Amüsant fand ich, wie er (für Jaime und sich) betet, bittet und dabei flucht, dabei sollte man ihn doch eigentlich für zu abgeklärt halten, um an sowas glauben. Aber man kann ja nie wissen, ob's nicht vielleicht doch hilft.
Ein neuer Aspekt seines Charakters ist, wie er mit dem Mut der Verzweiflung die Führung in der Schlacht übernimmt. Wirklich Sorgen, dass er draufgehen könnte, habe ich mir nicht gemacht - er wird ja noch gebraucht! Aber ordentlich was abgekriegt hat er schon - ob sie die Verstümmelung in dieser extremen Form auch im TV zeigen?
Daenerys:
Im Gegensatz zu Tyrion habe ich bei den Kapiteln mit Daenerys jedes Mal leise geseufzt. Ihr Strang war recht zäh und wie in GoT fehlte mir die direkte Relevanz für das Hauptschaugebiet Westeros. Im Gegensatz zu GoT konnte das auch nicht durch spannende Charakterentwicklung ausgeglichen werden - okay, sie zeigt, dass sie nie aufgibt, aber das wussten wir auch vorher schon.
Insbesondere die Zwischenepisode in Vaes Tolorro fand ich total überflüssig (und somit ihre Auslassung in der TV-Serie gerechtfertigt). Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass etwas passiert, dass sich das vermeintliche Paradies als Falle erweist, aber nichts dergleichen. Und dann kommt wiederum ein Bruch, als sie plötzlich in Qarth so bejubelt wird und man nicht weiß, warum und wieso.
Irgendwann hatte ich den Eindruck, dass sie genauso wahnsinnig werden könnte wie Viserys, besessen nur von dem einen Ziel, den Thron zurückzuerobern. Falls es ihr gelingt, wird sie damit aber wohl kaum (dauerhaft) glücklich sein.
Hochinteressant waren natürlich die Bilder der Zukunft und Vergangenheit im House of th Undying Ones, das muss man sich merken. Ob es schon möglich ist, an der Prophezeiung über Dany etwas zu interpretieren? Three fires must you light: one for life (= Drachengeburt?) and one for death and one to love; three mounts must you ride: one to bed (= Khal Drogo?) and one to dread (= Drachen?) and one to love. Ihre eigene Interpretation von den "three treasons will you know: once for blood (= Mirri Maz Duur) and once for gold (= Pyat Pree) and once for love (= Xaro), glaube ich nicht ganz, ich denke, dass sie mindestens einen Verrat selbst begehen wird.
Eine Idee, die ich zwischendurch hatte: Haben Drachen Charakterzüge oder Erinnerungen der Menschen, die für sie gestorben sind? Und was könnte das für Konsequenzen haben?
Da Dany sich am Ende des Buches ja nach Westeros begeben will, besteht ja Hoffnung, dass ich ihren Handlungsstrang bald als relevanter empfinde. Andererseits traue ich GRRM auch zu, sie den kompletten dritten Band auf der Schiffsreise genauso dahindümpeln zu lassen wie in CoK...
Theon:
Theon wird zu einem faszinierend zwiespältigen Charakter entwickelt, zwischen der Härte und Unmoral seiner Herkunftskultur und dem ritterlichen Ehrbegriff und dem "schwachen" Edelmut seiner Adoptivfamilie bzw. zwischen seinem Wunsch, gemocht zu werden und seinem Ehrgeiz / Größenwahn hin- und hergerissen. Dementsprechend kippt Sympathie und Antipathie für ihn immer wieder ineinander um. Der Konflikt ist so gut nachvollziehbar, dass ich ihm nicht wirklich böse sein kann für die Gräueltaten, die er in Winterfell begangen hat, zumal er ja am Ende auch dafür bezahlt. Er ist eher eine tragische als böse Figur, die einem am Ende in ihrem Scheitern fast nur noch leid tun kann.
Richtig recht geschah ihm aber natürlich, dass die heftigst angeflirtete Frau sich als seine Schwester entpuppte. Insgesamt sind die Demütigungen durch seine Familie aber natürlich sehr ernst zu nehmen und könnten noch interessante Folgen haben...
Schade, dass es offensichtlich in letzter Minute verhindert wurde, dass Theon sich der Night's Watch anschließt - das hätte eine interessante Dynamik gegeben mit ihm als Konkurrenten von Jon um die Nachfolge Mormonts. Insgesamt fällt übrigens auf, dass Bastards sich allmählich hochzuarbeiten scheinen - Möglichkeiten für einen Robert-Bastard und/oder Jon?
Ich denke nicht, dass Theon am Ende tot ist, er wird wohl die Möglichkeit haben, entweder verbittert weiter Amok zu laufen (gegen alle, die ihn erniedrigt haben, die Starks, seine Schwester Asha, Reek...) oder Wiedergutmachung und Vergebung zu finden. Vielleicht auch beides nacheinander. Jedenfalls scheint er von den Starks mehr Ehre und Fairness gelernt zu haben, als er zugeben will, und die Rolle des gehassten Eroberers passt ihm gar nicht. Daher habe ich ihn noch nicht aufgegeben und hoffe, dass er noch zur Vernunft kommt.
Überrascht war ich, dass er so viel älter ist als Robb, 19/20 vs. 14/15. Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Nicht verstanden habe ich das "He had suspected [Osha] from the moment he saw that second cup." - kann mir das jemand erklären? (Als Theon herausfindet, das sie mit den Jungs geflohen ist. In meinem US-Paperback ist das im Theon-Kapitel ab Seite 720, müsste das vierte mit ihm in diesem Band sein - übrigens ein Nachteil der POV-Charakter-Kapitelnamen, dass es die Kommunikation bei unterschiedlichen Ausgaben / Übersetzungen erschwert, insbesondere, wenn die deutsche Fassung dann auch noch Bände aufteilt.)
Sonstiges:
Davos: War als neuer POV-Charakter (im Gegensatz zu Theon) natürlich eine ziemlich abseitige Wahl, aber irgendwer musste ja Stannis Taten berichten. Als Hauptfigur konnte ich ihn allerdings nie wirklich ernst genommen, daher war ich auch nicht verwundert, dass er in der Schlacht stirbt (nehme ich jedenfalls mal an).
The Hound: Waren das schon die erwarteten Überraschungen (mit Sansa) oder kommt noch mehr? Wäre schön gewesen, wenn er Sansa "entführt" hätte, aber vielleicht war kein Entkommen, gerade ohne sein Pferd... Eindrücklich sind natürlich die Szenen, als er von Kampf und Feuer völlig fertig ist und von Sansas Friedenslied zu Tränen gerührt ist. Ich bin gespannt, was er als nächstes tut. Wird er versuchen, den Krieg zu bekriegen? Das wäre auf jeden Fall ein interessantes "Chaos-Element".
Shireen's Fool: Was weiß er, was hat er erlebt, wer ist er wirklich - vielleicht ein getarnter Spion?
Stannis Baratheon:Im ersten Buch wurde er zwar viel erwähnt, war aber nie direkt zu sehen. Hier zeigt sich nun, dass er tatsächlich unsympathisch ist und die von vielen gezeigte Ablehnung nicht auf persönlichen Interessen beruhte.
Renlys "Rainbow Guard": *lol*, insbesondere angesichts seiner in der Serie dargestellten homosexuellen Neigung.
Reed-Geschwister: Sympathische Erscheinungen, schade, dass sie in TV-Serie (bisher) weggelassen wurden. Das deutet natürlich darauf hin, dass sie nicht weiter wichtig sind oder sogar bald sterben. Andererseits könnte sich auch ein Problem daraus ergeben, dass in der Serie Bran nur mit Hodor unterwegs sein kann, was kommunikativ eher unproduktiv ist...
Black Granite: Die Geologin sagt tststs...
Hoster: Wird er kurz vor seinem Tod noch ein Geheimnis verraten, das aber keiner glaubt, weil sie ihn für vewirrt halten?
Wenn ich Blödsinn verzapft habe, berufe ich mich auf zu wenig Schlaf, zu spät, und überhaupt viiiieeel zu müde.
Micah
PS: Bitte wieder keine Spoiler für weitere Bände, danke!
Ich habe jetzt die ersten 3 Bände fast komplett als Hörbuch gehört und bin ehrlich gesagt begeistert. Band 4 ist bereits gekauft und kommt spätestens ab Montag ins Ohr.
Allerdings interessiert mich da eine Frage :
Woher wissen die Raben eigendlich wohin sie fliegen müssen ?
Soweit ich weiß sind die Raben von Westeros intelligenter als die aus unserer Welt.
Aber das mal außer Acht gelassen, habe ich mir immer gedacht (da ein Maester ja in "Game of Thrones" mehrere Raben besitzt), dass ein Rabe immer nur eine Burg anfliegen kann, also immer nur auf einen Empfangsort trainiert ist.
Korrigiert mich bitte, falls es in den Büchern irgendwo anders beschrieben wird. ^^
Aber das mal außer Acht gelassen, habe ich mir immer gedacht (da ein Maester ja in "Game of Thrones" mehrere Raben besitzt), dass ein Rabe immer nur eine Burg anfliegen kann, also immer nur auf einen Empfangsort trainiert ist.
Genau so müsste es sein. Die Maester trainieren die Raben irgendwie, sodass ein Rabe kann immer nur einen Bstimmungsort erreichen kann. Vielleicht hat das auch etwas mit ihrem Aufzuchtsort zu tun, an den sie immer wieder zurückkehren, egal ob sie nun ein Nachricht tragen oder nicht. Letzteres ist aber nur eine Vermutung meinerseits und nicht im Buch so bechrieben.
Ja, ist mir mittlerweile beim Lesen von Storm of Swords auch aufgefallen. Da habe ich das große Schlachten zum Ende von Clash of Kings wohl etwas überinterpretiert. Es wird aber immerhin nicht eindeutig gesagt, dass er überlebt hat.
Der "Edmund", der das Volk ins Schloss gelassen hat, ist natürlich auch Humbug. Das kommt davon, wenn man beim Review-Schreiben nach einem Jahr seine eigene Sauklaue nicht mehr entziffern kann.
Wenn keiner mit mir über das Buch reden will, rede ich halt noch ein bisschen mit mir selbst.
Habe mittlerweile auch die Staffel 2 geschaut und natürlich war es eine gute Entscheidung, vor der Lektüre des dritten Bandes zunächst einmal abzubrechen, denn Staffel 2 geht sehr weit in Storm of Swords hinein - bei einigen Handlungssträngen fast bis zur Hälfte.
Umso erstaunlicher, dass es auf WikiPedia heißt, dass Staffel 3 und Staffel 4 sich auch noch Storm of Swords widmen. Es ist mit 1128 (US-Taschenbuch) natürlich auch ein Megawälzer und diese Aufteilung auf mehrere Staffeln verspricht, dass noch so einiges passiert. Bereits jetzt (Stand ca. Seite 660) hat sich gefühlt wesentlich mehr ereignet als in Clash of Kings und die Spannungskurve lässt sich auch ganz anders an. Aus meiner Sicht beste Stelle bisher:
Als Bran und Jon in Queenscrown fast aufeinanderstoßen und sich dann alles überschlägt (und ich weiß immer noch nicht, was mit Bran und Co. in dem Turm passiert ist, wah! ).
Beim Anschauen des "Inner Circle"-Specials auf der DVD fiel mir (angesichts der Frage, ob sich die am Tisch sitzenden Schauspieler beim Drehen überhaupt begegnet sind) außerdem noch auf, wie isoliert und auf einen Ort beschränkt viele der Figuren sind. Interessanterweise ist Catelyn bisher die "mobilste", die die meisten Orte abgeklappert und dabei die meisten anderen (Haupt)Charaktere getroffen hat.
Diese Angaben sind sowieso recht grob gefasst, da sich die Serie mindestens ab Staffel 3 immer wesentlicher von dem Buchgeschehen entfernt. Ich habe gelernt, gut daran zu tun, Serie und Buch getrennt zu betrachten. So kann mich das eine auch kaum auf das andere spoilern.
Warum Interessanterweise? Catelyn ist für mich einer meiner Lieblings-POV-Charaktern, weil sie sehr viele Facetten von Westeros zeigt. Sie wandelt tatsächlich zwischen sehr vielen Parteien umher, wobei sich die meisten anderen Charaktere an einen dieser Orte aufhalten, wo Catelyn mal eben vorbeischaut. Sie startet in Winterfell, reist nach Königsmund, besucht Renly (und damit ja irgendwie auch die Tyrells aus Rosengarten) und die Freys ... schon genial, oder? (Wenn ich solche allgemeinen Infos in Spoiler packen sollte, bitte ich um einen kleinen Tipp und um Entschuldigung).
Wie stehst du denn zu Catelyn, wenn ich fragen darf?
Habe mittlerweile auch die Staffel 2 geschaut und natürlich war es eine gute Entscheidung, vor der Lektüre des dritten Bandes zunächst einmal abzubrechen, denn Staffel 2 geht sehr weit in Storm of Swords hinein - bei einigen Handlungssträngen fast bis zur Hälfte.
Ich kann mir beim besten Willen nicht denken, wovon du sprichst. Mir fällt eigentlich nur Jaime ein, der am Ende der Staffel ein bisschen in ASOS reinschnuppert.
Das zeichnet sich ja in Staffel 2 schon ab. Ein bisschen schade, aber insgesamt bleibt ihnen ja wohl nichts anderes übrig, als die Serie eigenständig weiterzuentwickeln. Schließlich gibt es bei den Büchern auf unabsehbare Zeit noch keinen Abschluss und eher früher als später läuft ihnen dann auch das Alter der Kinderdarsteller aus dem Ruder...
Ich habe gelernt, gut daran zu tun, Serie und Buch getrennt zu betrachten. So kann mich das eine auch kaum auf das andere spoilern.
Ja, den Gedanken hatte ich auch schon. Was mir unbekannt vorkommt, muss nicht unbedingt ein Spoiler auf noch nicht gelesene Bücher/Kapitel sein, sondern kann genausogut komplett neu erfunden sein. Ich schaue mir die Staffeln aber dennoch lieber nach der Lektüre der analogen Bände an. Soviel Geduld habe ich dann auch noch.
Interessanterweise ist durchaus positiv gemeint. Weil es eher gegen das geht, was man von Frauenrollen in so einer Geschichte und Welt vielleicht erwarten würde (und was die TV-Cersei in Staffel 2 ausführlich beklagt). Catelyn hat natürlich den Vorteil, dass sie durch
den Tod ihres Mannes und die In-alle-Winde-Zerstreuung ihrer Kinder
ungebunden ist und erst dadurch als eine so freie Kraft agieren kann. Während die hochstehenden Männer durch ihre Ämter und Verantwortung an bestimmte Lokalitäten oder Gruppen gebunden sind.
Wie stehst du denn zu Catelyn, wenn ich fragen darf?
Klar darfst Du , wobei natürlich schon das ein oder andere in meinen beiden Reviews steht.
Ich finde, sie ist eine tolle, starke, aktive Frauenfigur. Zu meinen absoluten Lieblingsfiguren zählt sie aber (bisher noch?) nicht. Ihr "physischer" Handlungsbogen ist durch die Herumreiserei sehr interessant, was mir aber bei ihr ein bisschen fehlt, ist die psychische Beweglichkeit. Wie schon gesagt, ist sie als Erwachsene gefestigt, im positiven wie im negativen Sinne, und daneben sind die dynamischen Kinder / Jugendlichen, die sich noch wandeln und selbst zu finden versuchen, eben doch etwas spannender.
Sie ist mir teilweise auch etwas zu puritanisch und nicht ganz verzeihen kann ich ihr auch die Ablehnung von Jon - das Kind kann ja nichts dafür, wie es entstanden ist. Natürlich trägt dieser "Fehler" auch mit dazu bei, ihren Charakter rund und realistisch zu machen, insofern ist das schon richtig so.
Spannend könnte natürlich werden, wenn sie in irgendeine Situation kommt, die sie zwingt, ihre bisherigen Prinzipien und Ideale grundlegend in Frage zu stellen und zu verändern. Ich hoffe, dass sowas im Lauf der vielen noch vor mir liegenden Buchseiten noch passiert.
Ich kann mir beim besten Willen nicht denken, wovon du sprichst. Mir fällt eigentlich nur Jaime ein, der am Ende der Staffel ein bisschen in ASOS reinschnuppert.
Hoppla, da hast Du vollkommmen recht! Ich habe mich da von meiner Erinnerung ein wenig austricksen lassen. Ich wollte noch sagen, neben Jaime (und im Zusammenhang damit auch Catelyn) auch noch Sam (
mit dem Other-Angriff
), aber da hatte mich verwirrt, dass ich im Kopf hatte, dass der erste Sam-POV ziemlich spät im Buch kommt - diese Szene wird im Buch aber aus der Sicht von Chett und damit als erstes Kapitel / Prolog geschildert. Ich glaube, bei Jons, äh,
Gefangen/Aufnahme bei den Wildlings
gibt es auch gewisse Übergänge, aber dafür müsste ich nochmal nachlesen, was genau in CoK passiert ist.
Schließlich gibt es bei den Büchern auf unabsehbare Zeit noch keinen Abschluss und eher früher als später läuft ihnen dann auch das Alter der Kinderdarsteller aus dem Ruder...
Das stimmt allerdings. Martin lässt sich sehr lange Zeit. Das ist ja auch gut so, damit die Qualität und das Niveau nicht abfällt. Allerdings lässt er sich meiner Meinung nach viel zu schnell ablenken. Er arbeitet an der Serie mit (okay bis Staffel4) und verfasst zahlreiche andere Werke. Da wundert es mich auch nicht, dass wir uns wohl noch eine Weile bis zum "Ende" gedulden müssen.
Das mit den alternden Kinderdarstellung ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Gute Idee! Mich stört es auch mittlerweile nicht mehr ganz so arg, dass sich die Handlungslinien immer weiter voneinander wegbewegen...
Catelyn hat natürlich den Vorteil, dass sie [...] ungebunden ist und erst dadurch als eine so freie Kraft agieren kann. Während die hochstehenden Männer durch ihre Ämter und Verantwortung an bestimmte Lokalitäten oder Gruppen gebunden sind.
Allerdings ist ihr der freie Handlungsspielraum (ohne dass ihr etwas zustößt) auch nur durch ihre Hohe Stellung als Lady Stark in dieser Art möglich. Es ist eine coole Mischung, uns sehr viel von vielen Seiten zu erzählen. Und bei solch wechselndem Setting finde ich ihre psychische Gefestigtkeit als roten Faden, den man beim Lesen durcaus gebrauchen kann. Aber das darf ja jeder sehen wie er will.
Spannend könnte natürlich werden, wenn sie in irgendeine Situation kommt, die sie zwingt, ihre bisherigen Prinzipien und Ideale grundlegend in Frage zu stellen und zu verändern. Ich hoffe, dass sowas im Lauf der vielen noch vor mir liegenden Buchseiten noch passiert.
Was sie ja durchweg auszeichnet, ist, dass sie für ihre Kinder kämpft und eben eine Mutter ist. Dies ist ihre Konstante im Leben und für diese würde sie auch ihr eigenes Leben auf den Kopf stellen, wie man ja schon an vielen Stellen im Buch sehen kann. Soooo psychisch fest und unwandelbar, wie du sie beschreibst, wirkt sie auf mich nicht wirklich, zumindest nicht immer, und vor allem nicht dann, wenn sie sich für ihre Kinder einsetzen kann.
Und bei solch wechselndem Setting finde ich ihre psychische Gefestigtkeit als roten Faden, den man beim Lesen durcaus gebrauchen kann. Aber das darf ja jeder sehen wie er will.
Ja, das kann natürlich sein, dass es zuviel des Guten wäre, wenn bei all diesen räumlichen Wechseln auch noch charakterlich viel passieren würde. Aber wenn ich die beiden Aspekte separat voneinander beurteile, bleibt es auf jeden Fall dabei.
Was sie ja durchweg auszeichnet, ist, dass sie für ihre Kinder kämpft und eben eine Mutter ist. Dies ist ihre Konstante im Leben und für diese würde sie auch ihr eigenes Leben auf den Kopf stellen, wie man ja schon an vielen Stellen im Buch sehen kann. Soooo psychisch fest und unwandelbar, wie du sie beschreibst, wirkt sie auf mich nicht wirklich, zumindest nicht immer, und vor allem nicht dann, wenn sie sich für ihre Kinder einsetzen kann.
Bösartig zugespitzt besteht ihre Wandelbarkeit darin, ihre Prinzipien über Bord zu werfen, wenn es um ihre Kinder geht.
Ansonsten sind Familie / Kinder sind IIRC eben die einzige Motivation für ihre (selbstbestimmten) Aktionen und Entscheidungen - falls ich was vergessen habe, wo das anders war, bitte berichtigt mich. Und das ist eben vorhersehbar - und außerdem irgendwie dann doch wieder ein ziemliches Klischee: Die "guten"* Frauen handeln für ihre Familie, die "guten" Männer aus Verantwortung für andere...
Deswegen würde ich mir wünschen, dass bei Catelyn auch mal etwas anderes den entscheidenden Ausschlag gibt. Vielleicht, dass sie mal in eine Situation kommt, in der der "Preis" der Entscheidung für die Kinder sogar aus ihrer Sicht zu hoch ist, so dass sie sich schweren Herzens gegen sie entscheiden muss.
Noch gemeinere Idee (aber diese Bücher sind ja nun mal echt gemein zu den Figuren): Wenn ihre extreme Verehrung von Robb radikal in Frage gestellt würde. Bisher hat sie sich ja noch alles irgendwie "schöngeredet". Da ich gerade an der Stelle bin, wo
der Hound mit Arya bei den Twins angekommen ist: Was, wenn Robb beschließt, dass das geforderte Lösegeld zu hoch ist?
Das würde so einiges durcheinanderwirbeln!
Wer weiß, vielleicht komme ich schon heute abend zu diesem Punkt, jedenfalls steht als nächstes wieder ein Catelyn-Kapitel an...
Micah
* Bewusst in Anführungszeichen, da mir natürlich klar ist, dass man mit derlei Kategorisierungen in ASoIaF nicht weit kommt.
Gut, aber das sind ja auch Ereignisse, die chronologisch während ACOK passieren und von denen man erst in ASOS erfährt.
Noch gemeinere Idee (aber diese Bücher sind ja nun mal echt gemein zu den Figuren): Wenn ihre extreme Verehrung von Robb radikal in Frage gestellt würde. Bisher hat sie sich ja noch alles irgendwie "schöngeredet". Da ich gerade an der Stelle bin, wo
der Hound mit Arya bei den Twins angekommen ist: Was, wenn Robb beschließt, dass das geforderte Lösegeld zu hoch ist?
Das würde so einiges durcheinanderwirbeln!
Wer weiß, vielleicht komme ich schon heute abend zu diesem Punkt, jedenfalls steht als nächstes wieder ein Catelyn-Kapitel an...
Natürlich, und es ist ja auch völlig in Ordnung, dass die TV-Serie die Ereignisse zeitlich parallel zeigt und nicht erst im Nachhinein aufrollt. Trotzdem bleiben es Spoiler auf den dritten Band - und zwar nicht irgendwelches Geplänkel, sondern ziemlich entscheidende Wendungen.
Haha, ja, ich habe mir beim Lesen des Kapitels schon gedacht, die wissenden PSWler werden sich auf die Schenkel klopfen angesichts meiner komplett danebenliegenden Spekulation. Aber ich weiß ja, dass ich bei sowas total unfähig bin, solange es nicht vollkommen offensichtlich ist...
Immerhin lag ich damit richtig, dass es gemein geworden ist, wenn auch auf eine andere Art. Irgendwie hat mir mein Typ gemein aber besser gefallen -
der Tod ist so... endgültig, von psychischen Charakterqualen man als Leser länger was. Aber ich bin auch noch nicht ganz überzeugt, dass Catelyn wirklich tot ist. Jedenfalls wäre es wesentlich interessanter, sie nach diesem Erlebnis und mit der Erkenntnis, dass alle ihre Kinder verloren/tot sind, weiterleben zu sehen...
Allgemein war das natürlich ein krasses Kapitel, und wahrscheinlich der Auftakt zu einem wesentlich düstereren letzten Drittel, nachdem es bisher überraschend unbeschwert zuging. Sehr atmosphärisch wird die Spannung eingefangen und bis ins Unerträgliche gesteigert, so dass man fast froh ist, als endlich das Unvermeidliche passiert. Es war ja eigentlich klar, dass die scheinbare Vergebung von Walder Frey zu gut war, um wahr zu sein, und dass Robbs Tage gezählt waren, habe ich aufgrund seines seltsamen Nicht-POV-Stark-Status auch schon lange geahnt (auch abgesehen davon, dass ich mal auf einer Film-Webseite über eine Artikel-Vorschau gestolpert bin mit einem Foto von Richard Madden, unter dem etwas stand von "Schauspieler, die nicht mehr bei GoT dabei sind" ).
Trotzdem war ich dann geschockt und mir war richtiggehend schlecht, an Schlaf war natürlich erstmal nicht zu denken. Selbst dran schuld, wenn man solche Bücher auch abends im Bett lesen muss...
In Bezug auf Arya und den Hound ergibt sich jetzt natürlich dieselbe Situation (nehme ich jedenfalls an), die mein Szenario ergeben hätte: Er muss sich was neues überlegen, was er mit ihr anfängt und die beiden werden wohl noch längere Zeit miteinander auskommen müssen. Das könnte noch sehr interessant werden.