Animal
eat you alive...
[Carida] - [Imperiale Akadmie] - [Treffpunkt] - [Alle Teilnehmer]
Noch einmal genoss er die letzten Züge der letzten Zigarette für lange Zeit. Die Streiterei der anderen war an ihm vorbei gegangen. Warum sollte er sich auch um die Angelegenheiten der anderen scheren. Er hatte seine eigenen Gedanken. Das Überlebenstraining hatte einen viel versprechenden Aspekt dazu gewonnen. Sie würden verfolgt werden und das gab dem ganzen doch etwas mehr Würze. Er schnippte den Rest der Kippe ins Gras des Treffpunktes als die Gleiter ankamen, die sie verteilen würden. Er atmete auf als endlich Ruhe einkehrte und die Gespräche verstummten. Animals Blick war nach draußen gerichtet. Beim Anblick der schon jetzt vorhandenen Wildniss überkam ihn ein Gefühl der Vorfreude. Die paar Tage im freien würden wirklich eine Abwechslung darstellen.
Plötzlich wurde alles abgedunkelt. Zu Schade. Den Blick nach draußen hatte er irgendwie genossen. Dann, nacheinander wurden sie ausgesetzt. Animal wartete ungeduldig darauf das er endlich an der Reihe war. Und endlich war es so weit. Kurz schaute er dem davonfliegendem Gleiter nach, bevor er sich umsah und versuchte sich zu orientieren. Er hatte auf der Abbildung der Karte einen relativ hohen Berg gesehen...Animal drehte sich um die eigene Achse. Zumindest war er nicht im tiefsten Dschungel abgesetzt worden, wo man nichts aus Bäumen sah. Da war er. Es waren wohl noch 20 Klicks bis dahin...ein guter Tagesmarsch also, vor allem wenn Slayer mit seiner Drohung von unwegsamen Gelände Recht haben sollte. Auf andere Teilnehmer des Trainings zu treffen war erstmal zweitrangig.
Noch einmal sah er sich um. Es fühlte sich an wie als wäre er zu Hause. Er atmete tief ein. Nun galt es sich auf seine Sinne zu verlassen. Entschlossen trat der Pilot den Weg zu seinem Zwischenziel an, wobei die ersten Klicks vielleicht sogar ziemlich schnell gehen würden, da sich vor seinem Auge ein leicht bewaldetes aber ziemlich steiniges Gelände lag. Es gab zwar einige Spalten und Vorsprünge, die es zu überwinden galt doch insgesamt ziemlich gut begehbares Gelände. So schaffte er in der ersten Stunde mehr Wegstrecke als er es erwartet hatte. Selbst nennenswerte Zwischenfälle gab es nicht zu vermelden. Selbst Fallen hatte er bisher noch keine gesehen. Nicht einmal ein verdammtes Viech das er hätte jagen können war aufkreuzt.
Er fing schon an sich zu langweilen, als er an eine Felsspalte kam die durch normale Sprungkraft nicht zu überwinden war. Je näher er kam desto deutlicher konnte man ein Rauschen hören. Als er an diesem natürlichen Hindernis angekommen war, wurde das was er vermutet hatte Realität. Ein Fluss, ein verdammter, reißender Fluss, der sich mindestens 10 Meter in den Fels gespült hatte. Er versuchte sich an einen Fluss zu erinnern. ?Ihr wollt mich doch verarschen.? Er konnte sich an keinen verdammten Fluss erinnern der in der Nähe des Berges floss. Es half nichts, er musste auf die andere Seite, es sei denn er gab der Hoffnung nach der die Quelle dieses Flusses auf dem Berg oder in dessen Nähe lag. Es würde nichts schaden wenn er Flussaufwärts nach einer Möglichkeit zum Übersetzen suchen würde.
Animal nahm sich vor vorsichtig mit seinen Wünschen zu sein. Auch wenn er Herausforderungen mochte so war das Suchen nach Brücken nicht gerade aufregend. Noch dazu das die weite Sicht durch Bäume verdeckt wurde, die mittlerweile zahlreicher gewesen war. Zumindest konte er noch den Berg sehen, auch wenn er seine Position im Kopf gespeichert hatte und es ja genügend Möglichkeiten gab herauszufinden wo Norden und Süden war. Animal hielt sich einige Meter vom Ufer entfernt um nicht von eventuellen Häschern gesehen zu werden. Zumindest gab der dichtere Wald etwas mehr Deckung als die etwas karge Fläche vom Anfang. Und er fühlte sich in dichtem Gehölz ohnehin heimischer, wenn man bedachte das er im Sumpf von Belkadan aufgewachsen war.
Endlich, seinem Zeitgefühl nach zu urteilen war etwas mehr als eine Stunde vergangen, entdeckte er eine Brücke, die jedoch den Eindruck machte das sie älter als der Fluss selbst war. Ein Fakt der seine Euphorie mehr als bremste. Vorsichtig näherte er sich dem artefakten Objekt. Er versuchte seine Augen überall zu haben und so lautlos wie möglich zu sein. Er konnte niemanden entdecken. Das war nicht gut. Es war langsam merkwürdig das er niemanden gesehen hatte und auch sonst nichts passiert war. Nachdem er die Umgebung gründlich mit den Augen abgesucht hatte trat er aus der Deckung des Waldes hervor und trat an die Brücke. Von nahen sah sie noch viel schlimmer aus als er angenommen hatten. Sie war tatsächlich aus Holz und Seilen aus pflanzlichem Material gefertigt. Nie hatte er gedacht das sowas überhaupt noch existiert. Und umso länger er die Seile und den teilweise löchrigen Brettersteg betrachtet, umso unsicherer schien sie ihm. Wer da drüber ging war wirklich lebensmüde. Doch die Seile konnte er vielleicht noch gebrauchen. Immerhin waren sie nicht komplett aufgerieben und Teilstücken ließen sich noch hervorragend verwenden.
Er trennte das eine Ende des ersten Seils mit seinem Messer von der Verankerung der Brücke. Ein kräftiger Ruck und schon riss das Seil an der ersten maroden Stelle. Wirklich reiner Selbstmord da drüber zu gehen. Das Stück war in etwa 3 Meter lang. Nicht besonders aber immerhin etwas. Er band es sich um den Oberkörper und wandte sich dem zweiten zu, welches einen besseren Eindruck machte. Auch hier trennte er es mit dem Dolch von der Verankerung die er problemlos erreichen konnte. Wieder ruckte er kräftig am Seil um es an einer schwachen Stelle zu lösen, doch das Ergebnis bestätigte seine Vermutung. Dieses hier war wirklich noch gut in Schuss. Und gerade deswegen wollte Animal es haben. Ein weiteres Mal zog er ruckartig an dem Seilstück, diesmal mit all seiner Kraft und tatsächlich. Mit einem Knall löste sich das Seil und schoss zu ihm. Er fing er es auf und band es sich wie schon das erste, weitaus kürzerer, um den Oberkörper.
Während dieser Prozedur hatte er nicht gemerkt wie durch das gelöste Seil ein Mechanismus in Gang gesetzt wurde, der einen kleinen Sprengsatz auslöste. Die Erde unter ihm bebte und ein Teil des Felsens, jener auf dem er stand, bröckelte ab und fiel ins Wasser. Mit ihm der überraschte Pilotenanwärter, dem nur ein ?Schei*e? über die Lippen gekommen war, bevor es abwärts ging. Der Sturz war nicht allzu tief und durch das kalte Wasser hatte Animal seine Überraschung schnell überwunden. Nun galt es schnell einen Punkt zu finden an dem er sich in dieser reißenden Strömung festhalten konnte. Ein Seil hatte er ja.
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