Carida

[Imperiale Akademie ~ Hauptkomplex ~ Raum] ? Commodore Nerethin, Captain Dalmascae

Die Worte der ehemaligen Jedi hatten ihre Wirkung nicht verfehlt, denn war eine vollkommene Ablehnung ihres Angebots durchaus möglich, so spürte sie dennoch, wie der innere Konflikt der Captain langsam aber sicher den Weg der Zustimmung nahm. Die Macht ließ sich nicht verleugnen, und ihre Offerte war eine wohlgemeinte ? sowohl für die andere Offizierin, als auch das Imperium und nicht zu letzt für Elysa selbst.
Sie würde diesen Menschen nicht erst zerstören müssen, um sie nach ihrer Vorstellung erneut zu formen, so wie man es im dunklen Orden der Sith so gerne hielt. Nein, Captain Dalmascae brachte Eigenschaften und Erfahrungen mit, die viel zu wertvoll waren. Zumal aus ihr auch keine Dienerin des Ordens werden sollte, sondern wie auch aus Alynn, eine überaus erfolgreiche Verschmelzung einer imperialen Offizierin und einer achtunggebietenden Machtnutzerin ? welche ihre Fähigkeiten zum Wohl des Imperiums und nicht nur der eigenen Person nutzte.

?So könnte man es durchaus formulieren...?, beantwortete Elysa die Frage der Adjutantin, mit einem schmalen, durchaus als amüsiert zu wertendem Lächeln, nachdem diese ihre Entscheidung getroffen hatte.
?Dennoch gilt es in Erfahrung zu bringen, ob und inwiefern der Großadmiral dieses Gesuch unterstützt, bevor ich euch unterweise werde. Dieses unausweichliche Gespräch wird jedoch bis nach der Zeremonie warten müssen.?
Die schwarzhaarige Commodore wollte Nereus Kratas Wohlwollen nicht überreizen. Für den Moment musste er sich um genügend Bedenken kümmern, zumal ein solches Gespräch... das ?Abwerben? seiner Adjutantin, mit großer Wahrscheinlichkeit das Thema Alynn Kratas und ihre offene Verachtung für ihren Bruder auf den Tisch bringen würde. Eine Thematik, die Elysa ganz gerne geklärt hätte, bevor sie sein Angebot annehmen konnte ? zumal es eine Wahrheit war, die er verdiente zu hören, auch wenn Nereus sie so sicherlich nicht vermutete. Die Corellianerin war Willens eine neue Vertrauensgrundlage zu schaffen, den das war früher oder später unabdingbar, wenn sie in diesen erkorenen Kreis aufgenommen werden sollte.
?Mit eurer Zustimmung, werde ich den Großadmiral nach der Zeremonie über eure Begabung aufklären und ebenso verdeutlichen, dass ihr jemanden braucht, von dem ihr lernen könnt.?

Ein weiterer Gedanke drang sich der Umsetzbarkeit wegen auf. ?Wir sollten dann auch direkt in der Lage sein eine Lösung zu finden, die nicht in einer Versetzung eurer Person auf mein Schiff endet.?
Die Brückencrew der Avenger war ein eingespieltes Team, mit großer Wahrscheinlichkeit ebenso die der Creeping Death. Eine Kampfgruppe hatte Elysa bisher immer nur Übergangsweise kommandiert, ein festes Geschwader hatte sie somit nicht, was jedoch durchaus die Problematik lösen konnte.
Je nachdem wie lange die Avenger in der Werft lag, konnte sie vielleicht übergangsweise das Schiff der Captain als ihr Kommandoschiff nutzen. Die Vorraussetzung dafür war natürlich, das der Oberkommandant die Machtsensitivität der Offizierin als wertvolle Resscource einschätze und seine Adjutantin förderte.

?Schließlich möchte ich euch zwar den Gebrauch der Macht lehren, aber es wäre wohl weder euch, noch dem Imperium geholfen, wenn dadurch eure Pflicht und Verantwortung der Flotte, als auch dem Oberkommandanten gegenüber, in den Hintergrund treten. Ihr seid eine Offizierin, der sich eine besondere Gabe offenbart hat...? griff die schwarzhaarige Commodore, den kurz verstummten Gesprächsfaden erneut auf. ?... begeht aber niemals den Fehler, euch deshalb für etwas besseres zu halten, oder euch der Verantwortung eurer Soldaten gegenüber zu entziehen.? Mit einem neutralen Lächeln fügte sie hinzu: ?Die Macht ist nicht die Patentlösung für jedes Problem, ein Fakt den Mancher gerne vergisst. Aber ich vermute so ist es nun einmal. Wenn man einen Hammer hat, sieht jedes Problem aus wie ein Nagel...?

Sinnierend, leerte sie ihr Weinglas mit einem letzten Schluck, um sich danach wieder zu erheben. ?Wenn ihr bereits Fragen habt, werde ich sie euch gerne beantworten, allerdings müsst ihr euch kurz gedulden, eine letzte Vorbereitung für den Abend habe ich noch zu treffen.? Mit diesen Worten trat sie zu jener Tür, durch die sie zuletzt die Offiziere hinausgeschickt hatte, um einen davon zu sich zu winken und diesem erklärend, dass man eine passende Galauniform in dem ihr zugewiesenem Quartier bereitlegen sollte ? die entsprechende Kleidergröße aus ihrer Personalie zu entnehmen, sollte ja keine unüberwindbare Herausforderung sein. Nachdem Elysa sich sicher sein konnte, der Kleidungsanordnung des heutigen Abend entsprechen zu können, wandte sie sich wieder Jade zu.

[Imperiale Akademie ~ Hauptkomplex ~ Raum] ? Commodore Nerethin, Captain Dalmascae
 
Carida - Akademie - medizinischer Komplex, Kadett Bennett's Zimmer ? mit Cassie, Kyra, Jacen, Zion, Lidia, Nereus

Jäh wurden sie in ihrem Gespräch unterbrochen, als dem leisen Klopfen an der Tür direkt der Eintritt zweier Personen folgte. Und mit mindestens einer davon ? in Gestalt ihres Oberbefehlshabers persönlich - hatte er garantiert nicht hier gerechnet.
Auf Jacens ?Achtung? hin gelang ihm zwar ein schneidiger Salut, den er auf diKastros Bemerkung hin sogar nochmals wiederholte. Das Gespräch mit Lord Zion würde wohl vertagt werden müssen, vermutlich aber nicht sehr lange, denn der Sith würde mit ziemlicher Sicherheit heute abend auch anwesend sein. Schade eigentlich, Janson hatte sich grade in Plauderlaune befunden. Eine merkwürdige Stimmung hatte ihn befallen. Sarkasmus, wohl aus der Trauer geboren, der sich mit Sicherheit gegen den Sithlord gerichtet hätte, wäre die freundliche Ärztin nicht soeben aufgetaucht und hätte ihn sehr deutlich an sein augenblickliches Vergehen erinnert. Wundersamerweise jedoch wurde er angewiesen zu bleiben.

Augenblicklich leerte sich darauf das Zimmer, nicht ohne dass sich Kadett Bennett noch kurz und leise, aber höflich von allen verabschiedete, indem sie sich für den Besuch bedankte. Jacen befolgte die Bitte gewohnt klaglos und schlüpfte schnell aus dem Zimmer hinaus. Der Sith rauschte ebenfalls ab und Kyra schlich an ihm vorbei mit der Bemerkung, die Habe ihrer Freundin zusammenpacken wollte. Das und der Tonfall in ihrer Stimme krampfte ihm das Herz zusammen. Seine Intiution sagte ihm, dass sie das besser nicht alleine tun sollte. Andererseits konnte er in seiner Annahme auch ganz falsch liegen und die einsame Auseinandersetzung mit der Situation war eine bessere Therapie als die, sich in Begleitung seines Vorgesetzten zur Zurückhaltung zwingen zu müssen.

Und bevor den nunmehr restlichen Anwesenden die Möglichkeit gegeben wurde, sich zu entschuldigen, weil man sich nicht an den Rat einer Ärztin gehalten hatte oder gar sein Anliegen vorzutragen, erklang vom Flur vor dem Zimmer lautes Gezeter und Mordio, welches schließlich so deutlich wurde, dass es auch mit größter Mühe nicht mehr zu überhören war. Es wurde sogar SO deutlich, dass man einen Namen herausfiltern konnte.
?Cassandra Bennett? schrie diese sehr unangenehm dröhnende Stimme und Cassie schien sie gut zu kennen ?. und zu fürchten, denn sie verwandelte sich fast augenblicklich von der toughen Kadettin, die vor nichts zurückgeschreckt war, um ein unscheinbares Kraut für ihren Staffelführer zu besorgen in ein zitterndes Häufchen Elend, das vor Scham am liebsten im Boden versunken wäre. Warum dem so war, fügte sie augenblicklich als Erkärung an. Es waren ihre Eltern, die hier her gekommen waren ? vermutlich hatten sie von den anstehenden Entlassungsfeiern erfahren, die in Kürze stattfinden sollten. Vielleicht und auf geheimen Umwegen sogar von der Aufnahme ihrer Tochter in das WolveSquad und wollten sich jetzt mit fremden Federn schmücken, indem sie sich mit ihrer Tochter für alle sichtbar ablichten ließen.
Janson hatte im Lauf seiner Jahre diesen Menschenschlag mehr als genüge kennengelernt und fühlte große Wut in sich aufsteigen.
Sein Blick ging, wie um Einverständnis zu suchen, von diKastro zu Kratas, bevor er zu Cassie hinzutrat und ihr beruhigend die Hand auf die Schulter legte.


?Nein, Sie werden nichts dergleichen tun. Captain Foster ist draußen und wird das sicherlich zu regeln wissen. Sie bleiben hier brav liegen und tun, was die Frau Doktor sagt. Die hat nämlich behauptet, dass sie sich ausruhen müssen.?

Er warf der netten Ärztin einen kurzen Blick zu, verharrte kurz mit der Hand an Cassies Schulter und einem Blick, der auf der vor Erschöpfung zitternden Kadettin ruhte ?.. und vernahm dann lächelnd, dass draußen nach einem ziemlich deutlichen ?Umpf? Ruhe eingekehrt war. Auf Jacen konnte man sich eben verlassen.

?Sehen Sie. Und jetzt lassen Sie uns das Anliegen des Hochadmirals anhören.?

Er warf Cassie einen aufmunternden Blick zu, nahm seine Hand von ihrer Schulter und richtete sich erwartungsvoll auf.

Carida - Akademie - medizinischer Komplex, Kadett Bennett's Zimmer ? mit Cassie, Lidia, Nereus
 
- Carida - System - “Silver Wings” - Aufenthaltsraum - allein -

Die Piloten leiteten weitere Schritte für die Landung ein. Schnell schlängelte sich die “Silver Wings” durch die Freiräume der riesigen Kreuzer. Im Minutentakt wurden Codes in die Konsole eingegeben um sich weiter dem Planeten zu nähern. Solche Sicherheitskontrollen waren die beiden Männer nur von Bastion gewohnt. Es musste sich also wirklich um eine sehr wichtige Sache handeln, die auf diesem Planeten stattfinden würde. Durch ihre Professionalität im zivilen Bereich kannten sie die Tricks und Kniffe um in solchen Lagen gelassen zu bleiben.

Abseits jeglichen Geschehens stand Toji an einem Fenster. Sein Blick richtete sich nach draußen. Während er seine Gedanken schweifen ließ, blickte er in die Schwärze des Alls. Wieso hatte er sich so gehen gelassen? War er so leicht manipulierbar durch seine Eifersucht? Ein Seufzer glitt über seine Lippen. Mit diesem Verlauf hatte er einfach nicht gerechnet. Leider fand er keine Antworten auf seine Fragen. Dieser Umstand störte ihn an seiner derzeitigen emotionalen Lage am meisten. Der imperiale Offizier lehnte sein Haupt an das Glas. Ihm wuchs im Moment alles über den Kopf.

…​

Daichi saß schweigend neben dem Bett von Serenety. Er hatte einen der Bediensteten losgeschickt um der ohnmächtigen Akaji ein Glas Wasser zu bringen. Davor hatte er den kleinen Streit mit Toji diskret beendet. Die Eifersucht seines Cousin war eine gutes Zeichen für eine solide Basis - sollte es zu einer Beziehung zwischen den beiden Versprochenen kommen. ‘Ein Lichtblick für die Muratas’, dachte sich der Soldat und strich sanft eine Strähne aus dem Gesicht der blassen Frau. Im nächsten Augenblick regte sich Serenety leicht. Ihre Sinne nahmen wieder die Arbeit auf. Zögerlich öffneten sich die Augen und ihr Blick schweifte durch den Raum.

“Es tut mir leid. Ich wollte euch nicht erschrecken.”, sagte sie zu ihm im Flüsterton. “Irgendwie, ich glaube ich habe meinen Körper überstrapaziert.”

Ein Lächeln umspielte die Lippen des jungen Mannes. Sie war wirklich willensstark und stellte damit eine wunderbare Ergänzung für Toji dar. In diesem Augenblick kam der Bedienstete mit dem Glas Wasser herein. Er verneigte sich leicht vor der jungen Frau und stellte dann schweigend das Glas auf dem kleinen Nachtisch ab.

“Du wirkst noch immer müde”, entgegnete der Infanterist sanft. “Vielleicht solltest du dich noch etwas ausruhen. Wir haben Carida zwar fast erreicht, aber noch ein kleiner Puffer bleibt.”

Sie wirkte schwach. Die Augenringe hatten mittlerweile eine dunklere Nuance angenommen. Selten hatte Daichi jemanden gesehen, der seinen Körper so sehr an die Grenzen brachte. Serenety war wirklich ein echter Dickkopf. Sogar ihr Versuch sich aufzurichten scheiterte an ihrer körperlichen Verfassung. Er reichte ihr das Glas.

“Ich fühle mich schrecklich. So müde!”, sprach sie weiter, nachdem sie etwas getrunken hatte. “Ich weiß was du sagen willst und du hast Recht. Was ich mir zugemutete habe ist Wahnsinn. Aber gab es eine Alternative? Ich hatte gehofft endlich Schlaf zu finden und jetzt kommt mir Carida dazwischen.”

Sie richtete sich mit viel Mühe auf und lehnte sich gegen die Schiffswand. Die Müdigkeit schien ihren Körper zu dominieren. Plötzlich umarmte sie ihn. Verwirrung trat bei Daichi auf. Dazu drang eine leichte Kälte über die Finger der jungen Frau durch den Stoff der Uniform auf seinen Körper. Er unterdrückte ein Schaudern und erwiderte die Umarmung. ‘Seit wann ist sie so offen mit ihren Gefühlen?’, fragte er sich. Hatten sie eine neue Ebene erreicht? Er war sich nicht sicher. Im Moment hielt er schweigen für die beste Lösung.

“Ich glaube ich muss dir etwas gestehen, Daichi!”, brach sie das Schweigen nach einer Weile und löste sich leicht von ihm. “Wir haben so viel Zeit miteinander verbracht. Sei es jeden Morgen bei Training, bei diesem Ausflug oder auch so. Du sollst wissen das ich dich Liebe wie meinen eigenen Bruder. Ich wünschte wir wären Geschwister.”

Erneut zeichnete ein Lächeln das Gesicht des jungen Soldaten. Er hatte sie in einem rührigen Moment erwischt. Doch was sollte er auf ihre Worte antworten? Sollte er ebenfalls ehrlich sein? Innerlich biss er sich auf die Lippen. Noch nie hatte er etwas in dieser Art gemacht. Daichi erwiderte ihren Blick auf seine Weise. Eine leichte (militärische) Strenge konnte er einfach nicht abschütteln.

“Du bist für mich auch wie eine Schwester”, erwiderte der Soldat in seinem ruhigen Ton. “Aus diesem Grund will ich auch nur das Beste für dich. Deine Art passt wunderbar zu den Muratas.”

Er erkannte die Erleichterung in ihrem Blick. Anscheinend lagen diese Worte schon seit einer Weile auf ihrer Seele. Ihm ging es in dieser Sache ähnlich. Wahrscheinlich würden sie sich nach dieser Zeremonie, egal wie sich die beiden Versprochenen entscheiden würden, eine längere Zeit nicht mehr sehen. Neue Befehle würden den Soldaten und sie quer durch die Galaxie schicken. ‘Dieser Zeitpunkt ist wirklich nicht schlecht gewählt’, dachte sich Daichi.

“Versprich mir eines Daichi, dass gleich was geschieht wir Freunde bleiben ja?”, fragte sie zögerlich. “Ich würde es nicht ertragen dich als Freund oder Bruder zu verlieren.”

Ihr Blick klebte an seinem Gesicht. Serenety war wirklich unsicher. Er spürte dies und umarmte sie sanft. Sie brauchte eine Konstante im Leben. Wahrscheinlich konnte er mit diesem kleinen Bruch gegenüber seiner Familie leben. Jedoch konnte sie keine volle Treue von ihm erwarten, wenn sie sich gegen die Entscheidung der beiden Familienoberhäupter stellte. Irgendwie musste er dies alles unter einen Hut bringen. Es in einem einfachen Satz schonend beibringen.

“Wir werden Freunde bleiben”, versprach Daichi im Flüsterton. “Jedoch wirst du mich nie dazu bringen, dass ich mich zwischen dir und meiner Familie entscheiden werde. Die Verbindung, die zwischen uns herrscht und wahrscheinlich vom Schicksal geschmiedet worden ist, ist mir wichtig, aber ich kann meine Verpflichtungen nicht verletzten. Die Ehre ist wichtig.”

…​

Die Gedanken von Toji drehten sich im Kreis. Aus seiner Sicht ging er auf eine Sackgasse zu. Serenety war ihm ein riesiges Rätsel. Ein Fragezeichen. Wieder seufzte der Flottenoffizier. Ihm gefiel die ganze Sache nicht. Er biss sich auf die Lippen und wandte sich von dem Fenster ab. Sein letzter Blick lag auf der “Musashi”, die anscheinend auf ihren Kommandanten im Orbit wartete. Irgendwie hatte er Sehnsucht nach dem Schiff. Manchmal wirkte dieser Kreuzer wie seine wirkliche Heimat. Sein Büro war dabei seine Bastion, seine Zuflucht.

Plötzlich piepste das Kom-Gerät. Noch immer in seine Gedanken versunken fischte der Offizier das Gerät aus einer der Taschen. Die Nummer von Senjjari Baschi erschien auf dem Display. Sofort öffnete er einen Kanal und nahm damit das Gespräch an. Ein paar Neuigkeiten über die “Musashi” würden seiner Gedankenwelt gut tun. Er brauchte einfach Ablenkung.

“Commander Murata, hier sind die neuen Informationen”, berichtete die Cathar in ihrem formellen Ton. “Wir haben die Reparaturen auf Yaga Minor durchführen lassen und warten nun seit ein paar Stunden auf ihre Ankunft an Bord. Keine Krankmeldungen sind zu verzeichnen.”

Toji nickte. Sofort waren seine Gedanken auf Kommandant umgestellt. Er funktionierte wieder nach Ausbildung und die privaten Probleme traten in den Hintergrund. Endlich kehrte wieder etwas Normalität in sein Leben zurück. Er war froh über diesen Zustand. Schnell hatte er sich eine Antwort überlegt.

“Nach der Zeremonie werden Lt.Cmdr. Akaji und ich so schnell wie möglich zum Schiff zurückkehren”, entgegnete Toji in festem Ton. “Das Schiff soll erst einmal im Orbit bleiben und Funkkontakt nur in Notfällen.”

Senjjari nickte und damit war das Gespräch beendet. Toji ließ einen Moment verstreichen. Dann amtete er leise auf. In der Zwischenzeit glitt die “Silver Wings” durch die Atmosphäre. Der Raumhafen der Akademie kam langsam in Sichtweise. Sie lagen wunderbar in der Zeit.


- Carida - auf dem Weg zur Akademie - “Silver Wings” - Aufenthaltsraum - allein -
 
- Carida - auf dem Weg zur Akademie - “Silver Wings” - Serenetys Räumlichkeiten - mit Daichi -​

Auf Anhieb erkannte Daichi dass sie noch immer müde wirkte. Sie konnte es auch nicht länger verbergen, selbst wenn sie gewollt hätte. Gerne hätte sie sich noch etwas ausgeruht, aber sie wusste, dass keine Zeit mehr blieb und sie war gewillt Cardia zu überstehen, in der Hoffnung dann endlich den nötige Schlaf zu finden. Seren musste den Impuls unterdrücken sich aus dem Bett zu schwingen nachdem Daichi ihr mitteilte, dass sie Cardia fast erreicht hatten.

Ihr Herz machte einen leichten Sprung als der Soldat ihr beichtete, dass auch er in ihr eine Schwester sah. Er wollte nur das Beste für sie. Ihre Art sollte wunderbar zu den Muratas passen? Stimmte dies wirklich? Wenn sie darüber nachdachte ohne etwas zu leugnen, dann musste sie ihm Recht geben. Vielleicht war auch dies mit ein Grund warum ihr Vater wollte, dass sie Toji heiratete. Warum nur musste alles so kompliziert sein? Wie schön wäre es, wenn alles nur so einfach von der Hand gehen konnte. Aber damit musste sie lernen umzugehen. Daichi sagte ihr sie würden Freunde bleiben, teilte ihr aber auch gleichzeitig mit, dass er sich nicht zwischen ihr und seiner Familie entscheiden. Dies hätte sie auch nie von ihm verlangt. Seine Gründe kannte sie zumal Daichi wusste, dass sie unter anderem seinem Cousin versprochen war.


„Ich würde nie verlangen, dass du dich zwischen mir und deiner Familie entscheiden müsstest! Dies würde ich nicht zulassen. Zumal ich weiß, dass du versuchst deinen Cousin und mich zusammen zu bringen.“

Sie hielt kurz inne und beobachtete sein Gesicht, welches eine Veränderung durchmachte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie dies sagen noch erkennen würde. Aber so war es. Sie wusste dies schon seit geraumer Zeit und konnte ihm deshalb nicht böse sein. Dafür schätze sie ihn einfach zu sehr.

„Ich weiß dass du der Ansicht bist, dass ich den Kontrast zu ihm bilde und somit eine gleichwertige Partnerin darstellen würde. Ich bin nicht blind Daichi. In meiner Gegenwart hast du stets versucht deine Cousin in ein gutes Licht zu bringen und dies obwohl ihr von klein auf Konkurrenten seit. Böse bin ich dir deshalb nicht, weil ich weiß, dass unsere beiden Familien sich nichts mehr als diese Verbindung wünschen. Ich wurde ihm versprochen. Etwas war mir nicht gefällt. Meine Meinung über deinen Cousin ist nicht die aller beste und ich habe mir geschworen ihn nicht zu heiraten.“

Wieder machte sie eine Pause und sah ihn an. Sie wusste, dass sie diese Worte am besten für sich behalten hätte. Aber Daichi gegenüber musste sie einfach ehrlich sein. Sie konnte es ihm nicht verschweigen noch wollte sie es.

„Vielleicht, vielleicht steckt etwas in ihm was ich übersehe. Vielleicht wird sich irgendwann etwas ändern, aber ich kann ihn nicht heiraten, gleich wie sehr ihr euch dies wünscht. Mag sein dass mein verletzter Stolz hierbei eine Rolle spielt, aber ich kann ihm nicht vertrauen. Wären die Umstände andere gewesen, wenn dies alles nicht geschehen wäre, vielleicht wäre es dann anders. Vielleicht wäre dein Verbindung zustande gekommen. Aber so, so würde ich nicht leben können noch es wollen. Ich kann nicht abstreiten dass ich ihn vom Äußern faszinierend finde aber dies reicht nicht um jemanden zu Heiraten. Sollte ich in meinem Leben je heiraten, dann nur aus Liebe. Dies wäre der einzige Grund, der mich bewegen könnte. Ich mag hierbei eine Regel brechen und obwohl die Traditionen unseres Volkes mir über alles gehen, kann ich sie hierbei nicht erfüllen. Eine Lüge zu leben würde mich umbringen. Einige, die einst versprochen wurden, sind unglücklich oder haben ihren Partner betrogen und dies möchte ich nicht.

Ich bin ein Freigeist Daichi, mich zu etwas zu zwingen wäre das schlimmste überhaupt. Glaubst du wirklich, dass dieser Wunsch unsere beiden Familien zu vereinen richtig ist?“


Serenety sprach aus, was ihr am Herzen lag. Was sie fühlte und diesmal war sie offen und ehrlich. Sie würde nie einem Mann lieben können, der nicht treu war. Eher würde sie sterben wollen. Zu sehr war ihr Leben geprägt. Auch wenn sie ihren Vater über alles liebte und er ihr Vorbild war, so würde sie auch ihm diesen Wunsch abschlagen. Vielleicht wäre es anders gekommen wenn ihr Verlobter nicht die Sünde begangen hätte. Vielleicht hätte sie dann zugestimmt um dem Wunsch ihrer Familien zu erfüllen. Möglich, dass sich aus einer solchen Ehe liebe entwickelt hätte. Aber so, so würde sie niemals ja sagen. Dies hatte sie sich geschworen und sie würde ihn nicht brechen.

„Würdet ihr wirklich verlangen, dass ich deinen Cousin heirate selbst dann, wenn ihr wüsstet, dass es nichts bringen würde? Muss ein Leben zerstört werden nur zwei Familien zusammen zu bringen und damit das Imperium unsere Klans zu vergrößern? Ist Geld hierbei so wichtig, das Gefühle in den Hintergrund gedrängt werden? Ich weiß, dass Kenji und mein Vater die besten Freunde waren und ich weiß dass daraus diese Übereinkunft stammt. Die Ideale unseres Volkes hieran hängen und dass Versprächen eingehalten werden sollte. Aber um welchen Preis?“

Was sagte sie hier nur? Fanatiker hätten ihre Worte als Schande ausgelegt, sie dafür gemeuchelt. Aber es war dass, was sie gerade bewegte, was ihr auf der Seele lastete und sie musste es loswerden ehe sie daran erstickte. Es wurde so viel von ihr verlangt und es türmte sich auf wie ein riesiger unbezwingbarer Berg. Sie fühlte sich verloren, machtlos und allein. Auf einem Pfad, der zu schmal war und an allen Seiten bröckelte. Die Schwärze rings herum würde sie verschlingen, sollte sie vom Wege abkommen oder sich vertreten. Dies alles war nicht gerecht, aber durfte sie hierbei ihrem Vater in den Rücken fallen? War es ihr Recht diese Entscheidung anzuzweifeln? Sie war wer sie war und sie hatte pflichten. Diese zu erfüllen waren ihre Aufgaben und gleich wie sie es drehte oder wendete, sie würde nicht davor davon laufen können.

„Weshalb sollte ich deiner Meinung nach seine Frau werden? Ich weiß, dass du diese ebenso gern hättest wie deine oder meine Familie. Sag mir die Wahrheit Daichi. Wenigstens jemand sollte in diesem Punkt ehrlich zu mir sein. Mir die ganze Wahrheit sagen.“

Das bitten in ihren Augen wurde stärker. Sie sah ihn fast flehend an während ihre Hand nach der seinen griff und sie drückte. Sie hoffte inständig, dass er ihr eine Klare Antwort geben würde, eine mit der sie etwas anfangen konnte. Um das Chaos in ihr zur Ruhe zu bringen, damit sie endlich wieder klar denken konnte. Herrin ihrer selbst war. Sie wollte nicht länger im Ungewissen sein.

„Verlange ich zuviel? Vielleicht tue ich dies, aber ich möchte doch nur verstehen! Glücklich sein. Erkennen was vor sich geht.“

- Carida - auf dem Weg zur Akademie - “Silver Wings” - Serenetys Räumlichkeiten - mit Daichi -​
 
[Carida ? Gebäudekomplex / Haupttrakt ? Räumlichkeit] ? Nergal, mehrere AFC Wachen in der Nähe

Er hätte sich etwas zu lesen mitnehmen sollen. Lektüre würde ihm die Wartezeit, die er jetzt abzusitzen hatte, ohne Zweifel weit mehr versüßen, als jeder Gedanke an das, was möglich war, was sein könnte. Davon abgesehen das er sich solcherlei Hoffnungen nur seltenst hingab, seit kurzem und damit eine allzu gefährliche Schwäche abgestellt hatte. War man zu fixiert auf das wenn, würde das hier & jetzt zum Verhängnis. Das Gespräch mit dem Oberkommando hatte dies nur allzu gut aufgezeigt. Aber Er wäre kein Sith, kein Meister der Dunklen Seite, wenn er nicht noch den ein oder anderen Trumpf in der Hinterhand hätte. Trümpfe, die er so niemandem preisgeben würde, es sei denn er setzte sie letztlich wirklich ein. Die Finger seiner Linken auf dem Oberarm zur rechten trommelnd brachte ihn eine fast ruckartige Bewegung auf einen Stuhl. Es war wieder eine solche, die er ganz bewusst machte, um eine winzig kleine Spitze in das zu treiben, was sonst eine stumme, dahin kriechende Geradlinigkeit war, die in seinem Kopf die Regungen seiner Wachen kennzeichnete. Er konnte keine Langeweile wahrnehmen, selbst Abneigung war kaum vorhanden. Zumindest in den Maßstäben die er kannte, war sie schwindend gering. Gerade war es mindestens das sechste oder siebte Mal das er sich so ruckartig hinsetzte. Nur um zu sehen, wie sie sich nach mehrfachem wiederholen solcher Dinge verhielten. Aber offensichtlich hatten sie nicht den Befehl eher zu feuern, als bevor er sich feindseliger Taten bediente. Doch so blöd war er nicht. Und so sprang er beinahe, wieder auf, schlenderte zu jener Kleidung die er von jenem Offizier bekommen hatte, den der alternde Admiral ? wenn er sich recht entsann musste dessen Name Horvic de Vries sein ? ihm geschickt hatte. Erstaunlich schnell hatte dieser Kerl, dessen Affinität und Hang zu schlechter Laune und Pessimismus ihm anhafteten, wie der unbezwingbare Gestank eines Gundark- oder Rancorgeheges es vermocht, dem Sith Lord passende Kleidung zu besorgen. Das einzige was jetzt noch fehlte, war eine angemessene Rasur. Und so schlenderte er, sich ja bereits schlagartig erhoben haben, dann kontextlich gesehen, viel zu langsam, in Richtung des Bad Bereichs, seines vorübergehenden Gästekerkers.

Der Sith musste, während er sich also daran machte seine Gesichtsbehaarung an Wangen, Kinn und Hals einzudämmen und neu zu formen, kaum auf seine Bewegungen achten. Gezielt und fein dosiert konnte er die Klinge einsetzen, sodass seine Haut abschließend nicht mit einem unschönen Kratzer oder Schnitt verunstaltet würde. Ein Wunder, das seine Haut überhaupt so? ?rein? war. Wenn er nur daran dachte, wie er ausgesehen hatte, bevor er gestorben war. Vor Corellia. Damals war er, durch rohe Gewalt und simple, äußerliche Einschüchterung zu einem Monster geworden. Der Sith von damals hatte es nicht besser gewusst, hatte sich über seine aschfahle Haut, die hervor tretenden, schwarz gefärbten Adern gefreut, hatte seinen Körper mit Farbmustern bestochen, selbst sein Gesicht und alles getan ? er dachte in diesem Moment an seine ehemalige Rüstung, die noch immer irgendwo, vermutlich im Orden herumlag ? um zu einem Albtraum zu werden. Heute aber lagen seine Prioritäten weniger ? um in eben jene Klassifizierung zu rutschen ? nicht beim Äußeren. Nachdem sein schwer verunstalteter Körper wiederhergestellt worden war, hatte er nicht vor ihn aus einer Laune heraus wieder zu verhunzen. Der einzige Preis den er, für sein wiederhergestelltes Äußeres zahlen musste war, das er, obwohl noch jung und durch den steten Einfluss der Macht schon so oder so älter aussehend, noch weiter gealtert aussah, als er sich es hatte vorstellen können. Nicht das er damit ein Problem hatte, aber es war? befremdlich. Als wäre dies das Kommando für seine Hand, strich die noch organische linke über die Synthhaut seines Gesichts, ehe er damit begann, es zu reinigen und das Ergebnis zu betrachten.

Je unscheinbarer er aussah, umso besser. Das vergrößerte die Wirkung, wenn man erkannte, was er wirklich war ungemein. Und so ging er zurück in den anderen, angrenzenden Raum, legte die Kleidung ab, die er seit seiner Ankunft trug und wechselte in eben jene, die man für ihn ausgewählt hatte. Es war eine schlichte Hose, ein dünnes, Shirt, über das er eine Jacke ziehen würde. Eine Kombination, die, wären da nicht ein paar Nuancen Farbunterschied und andere Differenzen, eine Uniform imperialer Organe sein könnte. Es fehlten, logischerweise, die Rangabzeichen, die kleinen Taschen an den Schultern, welche mit für die, ihm vollkommen unbekannten kleinen Zylindern gedacht waren, sowie der all zu typische Gürtel. Der Sith fühlte sich allerdings überraschend wohl in jener grauen Kombination. Nergal entschied sich jedoch dafür die Jacke nur anzuziehen, wenn es wirklich nicht anders ging, da sie, trotz des Ausmessens und fachkundigen Aussuchens, nicht absolut passte. Blieb also im kurzärmeligen Shirt, wodurch die zähe und in einem fast hypnotisierenden Muster tätowierte Haut seiner massigen Arme sichtbar blieb. Das einzige Überbleibsel aus alter Zeit, jene Tätowierung die er vor Corellia hatte machen lassen und die sich jetzt über Arme, Rücken und sowie die Front seines Oberkörpers erstreckte. Am Hals waren hier und da ein paar spitzen zu erkennen, die über den Kragen seines Oberteils lugten. Weit weniger offensichtlich, als seine gezeichneten Arme?

Mit einem schwachen Grinsen wanderte die Jacke über die Stuhllehne und er machte sich einen Vermerk, sie abzuholen, ehe er sich auf die Zeremonie begeben musste? würde, hatte er natürlich gemeint. Er entschied sich im letzten Moment anders, warf die Jacke wieder über, aber verschloss sie nicht und bewegte sich auf die Tür zu. Als er den Türöffner berührte, öffnete sie sich mit dem in der ganzen Galaxis bekannten ?wusch? und er trat hinaus. Nur drei Sekunden später hatten sich auch alle Wachen von drinnen dazu gesellt. Denn vor seinem Quartier hatten sich ebenfalls welche befunden. Und so zog es den Sith Lord, der in diesem Moment alles andere als wie ein eben solcher aussah, fast schon wie ein hoher würdenträger, wenn man sich davon leiten ließ, der Hochadmiral habe seine AFC Soldaten zu seinem Schutz abbestellt, nicht zum Schutze von Nergals Umwelt. Fast schon leichtfüßig schlenderte er durch die Parkanlage. Kein genaues Ziel vor Augen, viel mehr einfach die Zeit überbrücken wollend. Und so dehnte sich, ungeachtet seiner Aufpasser, seine Wahrnehmung aus, glitt Kilometer weit zu allen Seiten hinaus. Erkundete die Akademie und deren direktes Umland, während der Sith Lord versuchte, alles was er fand, in sich aufzunehmen?


[Carida ? Parkanlage ? (fast) einsamer Weg] ? Nergal, mehrere AFC Wachen in der Nähe
 
- Carida - auf dem Weg zur Akademie - “Silver Wings” - Serenetys Quartier - Daichi und Serenety -

“Ich würde nie verlangen, dass du dich zwischen mir und deiner Familie entscheiden müsstest!”, sagte Serenety. “Dies würde ich nicht zulassen. Zumal ich weiß, dass du versuchst deinen Cousin und mich zusammen zu bringen.”

Diese Worte überraschten Daichi vollkommen. Sie hatte ihn also durchschaut. War er ein so schlechter Schauspieler oder konnte sie in das Herz dieses Mannes schauen? Er fuhr sich durch das braune Haar. Damit hatte er einfach nicht gerechnet. Seine sorgfältigen Planungen waren mit einem Schlag vernichtet worden. Eigentlich hätte er darüber lachen müssen, doch es reichte nur für ein schwaches Lächeln.

“Ich bin kein guter Schauspieler, was?”, entgegnete der Infanterist und rutschte etwas auf der Bettkante hin und her. “Ich hoffe du kannst mir meine Hintergedanken verzeihen.”

Er senkte den Blick und verneigte sich leicht. Er war kein Freund von hinterlistigen Plänen, aber die Beziehung der bedienen Versprochenen war zu kompliziert gewesen. Trotz der Rivalität wollte er seinem Cousin helfen. Er blickte wieder auf.

“Ich weiß dass du der Ansicht bist, dass ich den Kontrast zu ihm bilde und somit eine gleichwertige Partnerin darstellen würde. Ich bin nicht blind Daichi”, sprach die junge Akaji weiter. “In meiner Gegenwart hast du stets versucht deine Cousin in ein gutes Licht zu bringen und dies obwohl ihr von klein auf Konkurrenten seit. Böse bin ich dir deshalb nicht, weil ich weiß, dass unsere beiden Familien sich nichts mehr als diese Verbindung wünschen. Ich wurde ihm versprochen. Etwas war mir nicht gefällt. Meine Meinung über deinen Cousin ist nicht die aller beste und ich habe mir geschworen ihn nicht zu heiraten.”

Dieses Mal musste er leise lachen. Als einfacher Soldat war er wirklich kein Mann für den Geheimdienst. Heimlichkeiten waren wirklich nicht die Art eines wahren Murata. Daichi wollte lieber wie ein strahlender Krieger leben. Er erwiderte ihren Blick und suchte nach einer Antwort.

“ich kenne deine Meinung über meinen Cousin, Serenety”, entgegnete Daichi, dieses Mal ernster. “Jedoch solltest du ihm einen Chance geben. Sein Herz ist am rechten Fleck. Manchmal urteilst du zu schnell.”

Ihre Ehrlichkeit ehrte ihn. Sie war wirklich wie eine Schwester für ihn und deshalb sorgte er sich auch um sie. Eine kurze Pause entstand zwischen den beiden. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ihr Wille war mindestens so groß wie sein eigener. Für ihn würde es damit zu einem schweren Gespräch werden. Er kannte die Art von Toji und damit auch ihr Problem. Sie stellte wirklich ein Kontrast zu ihm dar.

“Vielleicht, vielleicht steckt etwas in ihm was ich übersehe. Vielleicht wird sich irgendwann etwas ändern, aber ich kann ihn nicht heiraten, gleich wie sehr ihr euch dies wünscht”, sprach sie weiter. “Mag sein dass mein verletzter Stolz hierbei eine Rolle spielt, aber ich kann ihm nicht vertrauen. Wären die Umstände andere gewesen, wenn dies alles nicht geschehen wäre, vielleicht wäre es dann anders. Vielleicht wäre dein Verbindung zustande gekommen. Aber so, so würde ich nicht leben können noch es wollen. Ich kann nicht abstreiten dass ich ihn vom Äußern faszinierend finde aber dies reicht nicht um jemanden zu Heiraten. Sollte ich in meinem Leben je heiraten, dann nur aus Liebe. Dies wäre der einzige Grund, der mich bewegen könnte. Ich mag hierbei eine Regel brechen und obwohl die Traditionen unseres Volkes mir über alles gehen, kann ich sie hierbei nicht erfüllen. Eine Lüge zu leben würde mich umbringen. Einige, die einst versprochen wurden, sind unglücklich oder haben ihren Partner betrogen und dies möchte ich nicht.”

Daichi nickte verständnisvoll. Sie war halt doch eine Frau mit ihren Vorstellungen. Die Erziehung von Han Akaji hatte eine Grenze gehabt. Irgendwo hatte sich bei ihr doch etwas Fraulichkeit verborgen. Dieser Einblick eröffnete ihm neue Möglichkeiten. Es bestand eine Hoffnung, denn sie fand ihn immerhin schon faszinierend. Interesse war ein guter Köder für die Liebe. Trotzdem gab er zu diesem Zeitpunkt keine Antwort ab. Ihre Ehrlichkeit war ihm wichtig. Sie musste ihr Herz erleichtern um etwas Schlaf zu finden.

“Ich bin ein Freigeist Daichi, mich zu etwas zu zwingen wäre das schlimmste überhaupt.”, sagte die junge Akaji ohne Umschweife. “Glaubst du wirklich, dass dieser Wunsch unsere beiden Familien zu vereinen richtig ist?”

“Er ist richtig, der Wunsch”, entgegnete Daichi mit ernster Stimme. “Toji ist ein ehrlicher Mann, ein fairer Mann. Sünden liegen ihm nicht im Sinn. Er wusste so wenig von dieser Verbindung wie du. Ihr seid beide Opfer des Schicksals eurer Väter, unserer Familien.”

Er kannte Toji seit seiner Kindheit und trotz ihrer Rivalität war sein Blick klar geblieben. Der Soldat brachte dem Flottenoffizier echten Respekt entgegen. Er richtete sich auf, denn er konnte nicht die ganze Zeit auf dieser Kante sitzen. Außerdem brauchte Daichi etwas Abstand zu ihr. Zu schnell konnte man ein falsches Bild von dieser Beziehung bekommen. Alles war verzwickt. Man hatte ihm wirklich eine schwere Aufgabe übertragen.

“Würdet ihr wirklich verlangen, dass ich deinen Cousin heirate selbst dann, wenn ihr wüsstet, dass es nichts bringen würde?”, fragte sie im nächsten Moment . “Muss ein Leben zerstört werden nur zwei Familien zusammen zu bringen und damit das Imperium unsere Klans zu vergrößern? Ist Geld hierbei so wichtig, das Gefühle in den Hintergrund gedrängt werden? Ich weiß, dass Kenji und mein Vater die besten Freunde waren und ich weiß dass daraus diese Übereinkunft stammt. Die Ideale unseres Volkes hieran hängen und dass Versprächen eingehalten werden sollte. Aber um welchen Preis?”

Für einen Augenblick wandte sich der Soldat von der jungen Frau ab. Sein Blick schweifte zur Decke. Woher sollte er die Gründe für diese Verlobung nehmen? Kannte er überhaupt eine Antwort? Er war kein Geistlicher, kein Gelehrter. Sein Aufgabenbereich widersprach sogar solchen Berufen und doch sollte er hier mit ihr philosophieren. Daichi holte leise Luft. Danach drehte er sich wieder zu ihr. Sein Blick, der eine Mischung aus sanft und ernst war, ruhte auf ihrem hübschen Gesicht.

“Weshalb sollte ich deiner Meinung nach seine Frau werden?”, fragte sie. “Ich weiß, dass du diese ebenso gern hättest wie deine oder meine Familie. Sag mir die Wahrheit Daichi. Wenigstens jemand sollte in diesem Punkt ehrlich zu mir sein. Mir die ganze Wahrheit sagen.”

“Du und Toji, ihr habt eine Menge Ähnlichkeiten”, entgegnete der Soldat trocken. “Serenety, du kannst die Konstante, die er in seinem Leben sucht, darstellen. Er braucht dich und du brauchst ihn. Nur sein Art wird dich aus deiner Sackgasse retten können. Noch seid ihr blind, aber die Zeit und das Schicksal arbeiten für euch. Denke an die Worte des alten Mannes.”

Daichi wandte seinen Blick wieder ab. Mehr konnte er in dieser Sache nicht tun. Er hatte wirklich das Ende seiner Kompetenzen erreicht. Sie war müde und brauchte den Schlaf und dies war vorrangig. Eine weitere Ohnmacht konnte man sich nicht leisten. Sie musste für die Feierlichkeiten bereit sein. Sowohl ihre Familie als auch die Crew ihres Schiffes zählten auf sie.

“Verlange ich zuviel?”, fragte sie leicht verzweifelt. “Vielleicht tue ich dies, aber ich möchte doch nur verstehen! Glücklich sein. Erkennen was vor sich geht.”

Sie hatte flehend nach seiner Hand gegriffen und nun tätschelte er sie liebevoll. Er verstand ihre Lage. Konnte sich ein bisschen in ihre Gefühlswelt versetzen. Dennoch musste er nun langsam gehen. Sie würden fast den Raumhafen erreicht haben und damit musste er langsam in seine Räumlichkeiten zurückkehren. Noch einmal schenkte er ihr ein Lächeln.

“Du verlangst nicht zu viel, Serenety”, antwortete Daichi ruhig. “Du solltest nun aber schlafen. Die anderen Offiziere sollten dich in deiner Herrlichkeit sehen…”

Mit diesen Worten verabschiedete sich der Soldat und verließ dann das Zimmer. Wahrscheinlich würde nun langsam die Schlaftablette, die man in das Glas gegeben hatte, wirken. Er meinte es gut mit ihr und deshalb hatte er eine weitere Heimlichkeit anwenden müssen. Leise schloss er die Tür und lehnte sich einen Moment an. Manchmal fühlte er sich wirklich schlecht in seiner Haut.

…​

Die “Silver Wings” flog in gemächlichem Tempo über die Wipfel des grünen Waldes. Die Akademie konnte man langsam am Horizont erkennen. Die Piloten hielten streng die imperialen Regeln ein und achteten auf jede Kleinigkeit. Fehler konnten ihr zu schweren Konsequenzen führen. Allmählich wurden die Repulsatoren eingeschalten um die letzten Höhenmeter ohne viel Lärm zu beseitigen.

Toji saß in seinem Raum auf dem Bett. Das Herz war wieder schwerer geworden, denn der Auftrieb seiner Gefühle als Kommandanten waren wieder verklungen. Das Problem mit Serenety, das wie ein Damoklesschwert über seiner Seele schwebte, war wieder akut in den Vordergrund gedrungen. Er seufzte. Vielleicht würde die Feierlichkeiten ihn auf andere Gedanken bringen.

“Werte Passagiere, in wenigen Minuten erreichen wir den Raumhafen von Carida”, erklang die Stimme eines der beiden Piloten leicht verzerrt. “Wir werden auf Master Daichi Murata warten bevor der Rückflug startet.”

Toji ging langsam auf das Fenster zu. Er hatte die Akademie schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Wirkliche Veränderungen konnte er auf den ersten Blick nicht erkennen. Im nächsten Augenblick konnte er erkennen wie das Schiff den Landeanflug beendete. Sie hatten eine kleine Landebucht erhalten und standen nun auf dem Durabetonboden. Schon war die höhere Schwerkraft des Planeten bemerkbar.


- Carida - Raumhafen der Akademie - Landebucht - “Silver Wings” - Aufenthaltsraum - allein -
 
[Carida - Akademie - Gebäude - Miles Kabine] Mile

Mile saß in seiner Kabine vor der Konsole. Er hatte sich vom Akademienetzwerk getrennt, damit ja keiner der Kadetten auf die Idee kam sich irgendwo hereinzu hacken.

Mile schloss das Datapad, dass Ayleen ihm gegeben hatte an die Konsole an und sah sich die Daten an.

Sez wurde von Fenrir beschattet, Foster von Kilik, Tim von Kuar, Kyra von Scrange, Cassie von Dha, Aiden von Tracyn, Animal von Shukur und Ayleen war mal hier, mal dort. Als sich Mile die Daten so durchsah, wurde ihm nun sehr bewusst wer ihn damals aus den Fängen der OpFor rettete. Mile wusste nicht, ob er darauf sauer sein sollte, oder doch lieber die Kommandos, die ihm halfen, belobigen sollte. Am besten war es wohl erstmal überhaupt nicht zu reagieren.

Die weitere Durchsicht der Daten ergab nicht viel Aufschlüsse über die Desertationen von Jace Chorios oder Tynia Fox. Mile presste seine Lippen zu einem Strich zusammen, es war aber auch klar gewesen. Ein Großteil der Wolves war alleine unterwegs gewesen. Wer würde da schon laut reden im Dschungel? Oder wer dachte wenn es ums ,nackte' Überleben ging schon an Vergangenes?

Mile würde wohl oder übel die Wolves befragen müssen. Allerdings würde er erst die nächsten Tage damit anfangen. Foster und Sez würde er befragen, aber meist waren Staffelkommandant und Stellvertreter eher einsame Wölfe :-)braue) in einer Staffel.

Mile machte sich noch weitere Notizen über diejenigen Wolves die von Anfang an dabei gewesen waren, bzw. die Chorios und Fox kennen könnten.

Er stöpselte das Datapad aus, nachdem er es mehrmals verschlüsselt hatte und steckte es in seine Tasche, die Konsole verband er wieder mit dem Akademienetzwerk.

Die Datendurchsicht hatte mehrere Stunden in Kauf genommen und als Mile auf die Uhr sah war es nur noch eine Stunde hin bis zu dem Ereignis, an dem er mit Galauniform erscheinen sollte.

Mile schaltete den Rechner aus und ging ins Bad. Er entledigte sich seiner Uniform und seiner sonstigen Kleidung. Dann stieg er wieder in die Nasskabine und reinigte seinen Körper mit warmen, klaren Wasser. Er seifte sich mit einem geruchsneutralen Waschgel ein um auch wirklich jeden letzten Dreck, der noch am Körper haftete los zu werden.

Als er fertig war, trocknete er sich ab, zog seine Unterwäsche an, nahm die Uniform und legte sie aufs Bett. Er ging nochmal ins Bad und sah sich im Spiegel an, er fühlte über sein Kinn und merkte, dass dort wieder Barthaare sprießten.
Kurzerhand nahm er seinen Rasierer und fing an sich wieder zu rasieren.
Danach strich er mit der Hand über seine Gesichtshaut und stellte zufrieden fest, dass alle Stoppeln weg waren. Er zog einen Trainingsanzug an und legte sich so in sein Bett. Die Galauniform würde er erst kurz vorher anziehen...

[Carida - Akademie - Gebäude - Miles Kabine] Mile
 
[Carida, Akademie, medizinischer Komplex, Station 4, vor Cassandra Bennetts Zimmer]- Nereus, Lidia, 2 AFC-Soldaten

Nereus schmunzelte verhalten, als er das Krankenzimmer Bennetts heillos überfüllt vorfand (und ihn eine sehr ähnliche Erinnerung ereilte), woraufhin Lidia die meisten Anwesenden höflich, aber bestimmt des Raumes verwies. Die Anwesenheit Lord Zions ließ den Oberbefehlshaber der Streitkräfte angestrengt mit der Stirn runzeln und der Blick, den er dem undurchsichtigen Sith zuwarf, bevor dieser den Raum verließ, war durchaus als Warnung zu verstehen. Wenn Zion Nereus? Vertrauen gewinnen wollte, täte er mehr als gut daran, sich von seinen Soldaten fernzuhalten.
Nun war der Raum zwar weitaus leerer, doch die Aufregung legte sich immer noch nicht. Plötzliches Stimmengewirr vor der Tür ? Bennetts Name war deutlich zu vernehmen ? ließen Nereus irritiert gen Tür blicken, doch als die Kadettin sich mühsam versuchte, sich aus ihrem Bett zu erheben und sich erklärte, wurden ihm die Implikationen der Situation schlagartig klar. Düstere Wolken verhüllten Nereus? Gemüt, während Sez die junge Frau sanft wieder in ihr Bett beförderte. Er schämte sich.
Seine eigenen Eltern waren gestorben, während er diese Akademie besucht hatte ? kurz vor seinem Abschluss. Er würde es nie erfahren, doch er war sich sicher, dass der Augenblick seiner Ernennung zum Offizier des Imperiums sie mit Stolz erfüllt hätte. Und die Eltern dieser jungen Frau hatten nichts besseres zu tun, als innerhalb der Maueren eben dieser Akademie den Aufstand zu proben und sich gegen die Ordnungsbestimmungen des Imperiums aufzulehnen? die nächsten Geräusche von draußen, das dumpfe Geräusch sowie das Klicken von Handschnellen, ließen keinen Zweifel darüber aufkommen, was weiter mit den beiden Störenfrieden geschehen war.
Es dauerte einen Moment, ehe er die Worte des kommandierenden Offiziers der Wolves vollkommen verarbeitet hatte.


?Ich danke Ihnen, Colonel?, sagte er schließlich. Doch welche Worte des Trostes sollte er für diesen Offizier und seine Piloten schon finden können? Welche Worte würden nicht hohl klingen, so hohl wie eine Beförderung dafür, dass wieder eine Pilotin gestorben war? Man konnte einwerfen, dass dies die Streitkräfte des Imperiums waren? die Männer und Frauen hatten zu wissen, welches Risiko der Dienst in diesem Krieg beinhaltet und das nichts anderes als pure Disziplin akzeptiert werden würde. Doch diese Mentalität erinnerte ihn zu sehr an Niriz? an Niriz, an Menari? an Allegious?

?Ich? ich habe von Ihrem bedauerlichen Verlust gehört?, konnte er sich schließlich zu einleitenden Worten durchringen. Dann entstand eine kurze Pause ? dies war keine x-beliebige Motivationsansprache, die er binnen weniger Sekunden herunterrattern konnte.

?Die Wolves haben dem Imperium bereits unschätzbare Dienste geleistet. Schon vor diesem Vorfall stand außer Frage, dass die frühere Gesichte der Staffel und einiger ihrer Piloten keine Rolle mehr spielt. Ich weiß, welchen Preis Ihre Piloten in den großen Schlachten der letzten Monate gezahlt haben ? und wie schmerzhaft es sein muss, zu merken, dass all diese Siege an Sinn verlieren, weil Offiziere wie ich zu schwach sind, diesen Feldzug konsequent fortzuführen??

Für einen Moment schwieg Nereus und folgte dem Rhythmus blinkender Leuchtdioden an einer der zahlreichen medizinischer Apparaturen im Zimmer.

?Und jetzt dieser Todesfall? vielleicht sollte er zeigen, dass Sie nicht am Imperium versagt haben, sondern das Imperium an Ihnen. Entbehrungen gehören zu unserem Dienst für die Sache? doch das macht es im Einzelfall nicht leichter, sie zu ertragen. Besonders dann, wenn wir den Sinn dahinter nicht verstehen können??

Der Kopf des Hochadmirals war gesenkt und eine seiner Hände strich gedankenverloren über das Blasterhalfter an seinem Gürtel. Er konnte Lidia direkt in seiner Nähe spüren? doch so sehr er es sich auch wünschte, durfte er sie jetzt nicht berühren? nicht einmal nach ihrer Hand greifen?

?Ich kann Ihnen nur sagen, dass die Opfer Ihrer Staffel niemals vergessen werden? auch dann nicht, wenn Neider versuchen sollten, sie ob ihrer Vergangenheit ins Zwielicht zu rücken [OP]Nicht wahr, Mile? :p[/OP]. Ich hoffe, Sie können das akzeptieren? es ist wenig genug??

Parallel zu seinen letzten Worten war Nereus zu Bennett ans Krankenbett getreten und stand nun unmittelbar neben der erschöpft und niedergeschlagenen Pilotenanwärterin. Ein von Mitgefühl gezeichnetes Lächeln erschien auf seinen Zügen.

?Und was Sie angeht, Kadett Bennett? es braucht weitaus mehr als unvorteilhafte Verwandte, um unbedingte Aufopferungsbereitschaft dem Imperium gegenüber und tadellose Leistungen aufzuwiegen.?

Aus einem plötzlichen Impuls heraus streckte Nereus der Kadettin seine Hand entgegen und strich ihr vorsichtig über einen unverletzten Teil ihrer Stirn.

?Und sofern Colonel Sez keine Einwände hegt, wäre ich nach Ihrer Abschlussfeier mit Freude bereit, Ihre Versetzung in die 152ste persönlich zu unterzeichnen.?

[Carida, Akademie, medizinischer Komplex, Station 4, Cassandra Bennetts Zimmer]- Sez, Cassie, Nereus, Lidia, 2 AFC-Soldaten
 
- Carida - auf dem Weg zur Akademie - “Silver Wings” - Serenetys Quartier - Daichi und Serenety -

Der Soldat war äußerst überrascht dass sie ihn durchschaut hatte. Damit hatte er nicht gerechnet, besonders nicht, weil er geschickt vorgegangen war. Aber selbst dies war ihr aufgefallen. Ein schlechter Schauspieler war er nicht, aber auch nicht sonderlich geübt darin Menschen zusammen zu bringen und Seren ließ sich nicht verkuppeln. Wenn es etwas gab, was sie mitunter hasste dann genau dies. Daichi fuhr sich durch das Haar. Sie hatte seine Planung zerstört und nun geriet er ins Stocken. Seine Verwirrung legte sich aber Recht schnell und so kam ein schwaches Lächeln zustande wo eigentlich weit mehr hätte geschehen müssen. Im Grunde hätte er laut lachen müssen, aber danach schien Daichi nicht zu sein. Seine Frage ob er keine guter Schauspieler war, war mehr eine Feststellung als alles andere. Daichi rutschte unruhig auf der Bettkante hin und her und wollte wissen ob sie ihm seine Hintergedanken verzeihen könne. Sie konnte! Wenn ihm nicht wem dann sonst? Es war merkwürdig aber sie hätte ihm so einiges verziehen, was bei anderen nicht geschehen wäre. Vielleicht lag dies an ihrer Verbindung, die tiefer ging als sie eigentlich sollte. Dass Serenety in ihrem Gegenüber einen Bruder sah, war erstaunlich für sie. Sonst war sie nicht unbedingt eine Person die so schnell jemanden ins Herz schloss und schon gar nicht eine männliche Person und doch war es geschehen. Hätten die beiden noch weit mehr Zeit verbracht, hätte man sie nur schwer von ihm trennen können. Es war immer ihr Wunsch gewesen einen Bruder zu haben doch als sie alt genug gewesen war um zu verstehen hatte ihre Mutter ihr gebeichtete, dass sie zwei Tote Brüder besaß. Ein Schock für das damalige Mädchen. Nach Serens Geburt hatte Sayaka keine Kinder mehr bekommen können obwohl diese gerne noch welche gehabt hätte. Also hatte ihre Tochter als Einzelkind aufwachsen müssen. Weiter schlimm war dies nicht, denn Serenety war trotz allem zu einer erwachsenen Person herangewachsen auch wenn sie nur in einzelnen Teilen den Idealen einer Frau ihres Volkes entsprach. Zumindest wenn es um die Langgepflegten Traditionen ging.

Ihrem Gegenüber schien es ein wenig unangenehm zu sein sich solcher Mittel bedient zu haben, aber sie wusste auch, dass Daichi glaubte darin die einzige Chance gesehen zu haben. Irgendwo ehrte es sie auch, dass jeder versuchte sie mit ihrem Vorgesetzten zusammen zu bringen. Die Mühen die sich hierbei die Familien machten, waren unschlagbar. Wäre Toji nur ein anderer, wäre die Chance sehr viel größer gewesen. Was alles im Einzelnen in Daichis Kopf vorging mochte sie nicht zu sagen. Er hob den Blick uns sah sie von neuem an. Ein leises Lachen entrang sich seiner Kehle. Er bestätigte ihr, dass er sehr wohl wusste, wie sie über seinen Cousin dachte. Gleichsam machte er sie aber darauf aufmerksam, dass sie ihm eine Chance geben sollte. Tojis Herz saß am rechten Fleck, so zumindest nach Daichis Meinung und dieser musste wohl Recht haben. Urteilte sie wirklich zu schnell? Zumindest manchmal? Bisher hatte sie sich noch nie geirrt, wäre es möglich, dass sie es bei ihrem Vorgesetzten tat? Der Zwiespalt ihrer Gefühle ließ es nicht zu, dass sie ihren Blickwinkel veränderte. Ihre Meinung über Toji war zu festgefahren.

Die junge Frau hob den Blick als Daichi ihr erklärte das der Wunsch der richtige war nämlich seinen Cousin mit ihr zu verheiraten und dies versetzte Serens Herzen einen Stich. Obwohl sie wusste, dass der Infanterist nie etwas anderes gesagt hätte, weil seine Liebe zu seiner Familie stark war, so hatte sie doch im inneren gehofft, dass er ihr dies so nicht sagen würde. Die Enttäuschung war vorhanden. Wieder nahm er seinen Cousin in Schutz. Meinte das Toji ein ehrlicher Mann war und fair. Nur was ihr Vorgesetzter ihr gegenüber bisher gezeigt hatte war Anfangs alles andere als ehrlich gewesen noch fair. Sünden sollten ihm nicht im Sinn liegen? Serenety war hierbei einer anderen Meinung und es zählte für sie nicht, dass er zuvor nichts von der Verlobung gewusst hatte. Sie hatte dies auch nicht und war trotzdem nicht mit irgendeinem Kerl ins Bett gegangen. Im Gegensatz zu ihm! Toji sollte sich schämen so wenig Ehre zu besitzen und damit seine Familie zu blamieren. Dies würde sie nie verstehen noch es akzeptieren. Niemals! Ihre Meinung hierbei stand fest und selbst Daichi würde sie davon nicht abbringen können. Ihre Erziehung verbot es ihr, so etwas auch nur in Erwägung zu ziehen. Sie war eine Akaji und eine stolze dazu. Wobei man in diesem Punkt ihren Stolz verletzt hatte. Es spielte in ihren Augen keine Rolle, dass beide Opfer des Schicksals ihrer Väter und der Familie waren. Wie sollte sie so etwas verstehen wie dem was Toji getan hatte, wenn ihre Erziehung es nicht zuließ? Wie sollte sie mit Toji umgehen? Jeder behauptete er wäre Treu und ein guter Mann, aber stimmte dies? Bisher hatte sie keinen Beweis erhalten. Am liebsten hätte sie etwas darauf erwidert, hielt sich aber zurück. Ihre Ansichten waren andere und sie würde nicht konform mit ihm gehen.

Daichi wandte sich einen kurzen Moment von ihr ab, so als ob er über einige ihrer Worte genau nachdenken musste. Als er sprach hielt Serenety die Luft an. Der Soldat behauptete dass Toji und sie eine Menge Ähnlichkeiten besaßen. Welche? Welche sollten dies sein? Leicht wölbte sie eine Braue als er ihr zu verstehen geben wollte, dass sie die Konstante war, die er in seinem Leben suchte. Welche Konstante suchte Toji den? Er sollte sie brauchen? Dies war ein Witz oder. Oh nein! Sie brauchte ihren Vorgesetzten ganz sicher nicht! Tojis Art sollte sie aus ihrer Sackgasse retten? Welche Sackgasse? Alles in Serenety sträubte sich gegen die Worte Daichis besonders als er meinte, sie solle an die Worte des alten Mannes denken. Dieser hatte bestimmt nicht Toji gemeint oder doch? War dies möglich? Nein! Nein, dies durfte nicht sie, konnte nicht sein. Sie weigerte sich dies zu glauben. Weigerte sich dies in Erwägung zu ziehen. Niemals! Niemals! Wie konnte Daichi nur so etwas sagen? Ihr innerstes schrie auf, dass dies alles eine Lüge war und nichts weiter. Ein versuch sie von etwas zu überzeugen was nicht der Wahrheit entsprechen konnte und umso mehr sie dagegen ankämpfte umso schlimmer wurde es.

Wieder wandte Daichi sich ab und Serens Verzweiflung stieg. Auf ihre Frage ob sie zuviel verlange gab er zur Antwort dass dem nicht so war sie aber nun schlafen müsse. Wie sollte sie schlafen? Wie wenn alles in ihre tobte wie ein Orkan? Daichi verschwand mit ein paar schmeichelnden Worten und ließ sie allein zurück in ihrem Quartier. Sie sah ihm nach und starrte noch die Tür an obwohl er schon fort war. Dies alles war verrückt! Es war ein Witz ein unglaublicher Witz! Wie wild durchfluteten ihre Gedanken ihren Kopf und ließen ihr innerstes nicht zur Ruhe kommen. Daichis Worte hatten sie ein Loch geworfen. In eines aus dem es wohl kein entkommen gab. Sie konnte nicht, sie konnte Toji nicht heiraten! Sie beide verband nichts, rein gar nichts und trotzdem hatte sie das Gefühl ihn schon ihr Leben lang zu kennen. Nein! Dies durfte nicht wahr sein! Hatte der alte doch Recht? War es ihr Schicksal Toji zu heiraten? Daichi war dieser Meinung und die Worte des alten Mannes gingen in genau die gleiche Richtung. War hier jeder gegen sie? War das Schicksal so grausam zu ihr, dass sie nicht selbst Herrin ihrer Welt war!? Im inneren flehte sie darum, dass dies alles nur ein Trugschluss war und doch wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie Bestimmung sie einholen würde.

Die Müdigkeit nahm zu und ihr fielen fast die Augen zu. Irgendetwas stimmte nicht. Daichi! Er hatte sie ausgetrickst. In dem Wasser was sei getrunken hatte musste ein Schlafmittel gewesen sein, nur so konnte sie sich dies erklären. Doch ehe sie weiter darüber nachsinnen konnte fielen ihr die Augen gänzlich zu und sie schlief ein. Endlich seit einer kleinen Ewigkeit.


***

Wie eine Feder setzte sie Silver Wings auf dem Boden auf. Die Beiden Piloten machten ihre Arbeit hervorragend. Als das Schiff stand und die Maschinen nach unten gefahren waren war es ruhig. Kein Geräusch war zu vernehmen. Serenety lag ruhig in ihrem Quartier und schlief noch immer. Das Schlafmittel hatte ganze Arbeit geleistet um sie endlich ruhig zu stellen und es war auch nur gut so. Hätte Daichi nicht so gehandelt wäre vielleicht noch etwas geschehen. Die junge Frau brauchte den Schlaf wenn sie die Feierlichkeiten auf Carida überstehen wollte. Ebenso musste der Soldat dies gesehen haben. Seine Sorge um sie war rührend. Er behandelte sie wie seine eigene Schwester und schon jetzt als seine Schwägerin obwohl noch nichts entschieden war. Zumindest nicht von Seiten der beiden betroffenen. Was weder Toji noch Seren wussten war, dass Han, Serens Vater sich schon auf Carida aufhielt und dafür gesorgt hatte, dass beide sich ein Zimmer teilen mussten. Ein weiterer Schock für Serenety sobald sie davon erfahren würde, aber zuvor musste sie erwachen.

Langsam öffnete die junge Frau die Augen und sah sich verwirrt um ehe sie erkannte, wo sie sich befand. Als sie bemerkte, dass die Silver Wings sich nicht bewegte fuhr sie in die Höhe und bereute es sogleich. Der Schwindel, der sie überfiel ließ sie zurückfallen gegen die Wand. Die Bewegung war zu schnell gewesen und die Exotin stöhnte leise. Diesmal würde sie langsam machen um nicht Gefahr zu laufen erneut die Welt zum drehen zu bringen. Seren öffnete langsam die Augen und ließ sich Zeit damit in die Höhe zu kommen. Erst dann schwang sie die Beine aus dem Bett und stand auf. Diesmal ging alles gut. Es wurde Zeit, sie musste zu den anderen ehe einer von ihnen sie wecken kam. Seren trat an die Tür, hielt noch einmal inne, strich ihre Galauniform glatt, richtete noch einmal das Haar, welches sich ein wenig gelöst hatte und verließ dann das Quartier. Als sie den Aufenthaltraum betrat sah sie ihren Vorgesetzten und die Worte Daichis erwachten zu neuem Leben. Ebenso aber kam ihr wieder in den Sinn, dass dieser sie ausgetrickst hatte. Etwas was er noch zu spüren bekommen würde. Auch wenn sie ihm nicht böse war. Seren nickte ihrem Vorgesetzten zu. Beide warteten auf Daichi, ehe sie sich daran machten dass Schiff zu verlassen. Han Akaji wartete schon auf die Dreiergruppe und begrüßte sie.


„Wie ich sehe seid ihr gut angekommen. Dann solltet ihr zuerst eure Quartiere erhalten.“

Ein lächeln umspielte seinen Lippen, welches Geheimnisvoll aussah und Han wandte sich dem Soldaten zu.

- Carida - Raumhafen der Akademie - “Silver Wings” - Landebucht - vor der Silver Wings- Han, Toji, Daichi & Serenety -
 
- Carida - Imperiale Akademie / Medizinischer Komplex - Cassie, Cheffe, Lidia, Sez (der Rest vor der Tür)

Das Extreme immer gleich in so einem krassen Gegensatz zueinander stehen mussten. Draussen hatte irgendwer, vielleicht Captain Foster oder Lord Zion ihren tosenden Vater ruhig gestellt. Ein Mann der sie seit ihrer Geburt kannte und trotzdem nicht liebte, der sie so lange sie denken konnte in Angst und Schrecken versetzt hatte. Für einen Moment sah sie eine seiner unzähligen Bestrafungen vor ihrem geistigen Auge, sie sah sich selbst als neunjährige verängstigt und still im dunklen Keller sitzend....

Cassie schüttelte sich innerlich und warf die finsteren Erinnerungen beim Anblick des Hochadmirals und Colonel Sez ab. Ja es stimmte, draussen hatte ein Mann der sie lieben sollte aber es nicht tat eine schmerzhafte Quittung für sein Handeln bekommen. Aber hier drinnen standen zwei Männer die sie ganz und gar nicht lang kannten, ihr aber trotzdem mehr als positiv zugetan waren. Würde es Menschen wie den Hochadmiral (Kratas)und Colonel Sez nicht geben, aber auch keine so fürsorglichen Frauen wie Dr. diKastro, Cassie hätte schon längst nicht mehr auf ihren gesunden Menschenverstand gehört und darauf vertraut das es Frauen und besonders Männer gab die nicht wie ihre Mutter oder ihr tyrannischer Vater waren. Trotz der ganzen Aufregung, trotz dem sie sich immernoch aufgrund ihrer Müdigkeit überfordert war und sich nichts sehnlicher als eine ordentliche Portion Schlaf wünschte lächelte sie nun vor Glück.


Der Hochadmiral der sie eben so wunderbar väterlich und schmerzlindernd berührt hatte, hatte so viel Vertrauen in sie gesetzt das er ihr die Ehre erwies und sie, die unerfahrene Pilotin, den Rookie vermutlich 10.000 besser geeigneten Veteranen vorzog indem er sie ins Squad lassen wollte. Freude mischte sich dann plötzlich mit schlechtem Gewissen (was freute sie sich wenn für ihr Vorrücken in die Elite Staffel jemand gestorben war?) und auch mit Angst. Was war wenn der Colonel dem Wunsch des Hochadmirals nicht entsprechen wollte und verständliche Bedenken hatte? Allein das er es gewährt hatte sie in die Reihe der Anwärter auf zu nehmen war ja schon ein Ritterschlag gewesen, aber das sie gleich in die Staffel sollte das war zu schön um war zu sein.

Nein keine Chance, er würde sie nicht aufnehmen, vielleicht würde Captain Glenn, die sie und jeden anderen noch so guten Kadetten jederzeit vom Sim Himmel schoss, in die Staffel aufgenommen. Gerüchten nach hatte sie ihren Lehrerjob satt und wollte wieder aktiv in Schlachten mitmischen. Nein nein, Colonel Sez hatte nicht einen Grund um sie auf zu nehmen, er hatte sicherlich eher tausend Gründe sie nicht auf zu nehmen, John Bennett ein drogensüchtiger Deserteur und Säufer war wohl der dickste von allen.................dabei würde sie ihn nicht enttäuschen.

Die braunen Seelenspiegel der jungen Corellianerin richteten sich auf Dr. diKastro die sich momentan zurückhielt, sie aber immer wieder kurz mit diesem speziellen Blick bedachte den auch Morgan drauf hatte. Mediziner bekamen sowas vielleicht antrainiert oder musste man diesen Blick diese Wachsamkeit tief in seinem Charakter verankert haben? Kurz aber sehr aufmerksam blickte das Mädchen die Ärztin an und endeckte lustigerweise das die Frau (wohl unbewusst) den Hochadmiral ebenso ?scannte? wie sie es mit ihr gemacht hatte. Sorgte sie sich um ihn und seine Sicherheit? Vermutlich und wenn man jemanden liebte waren die Sinne ohnehin noch schärfer gestellt als für gewöhnlich.........

Von Dr. diKastro wanderte ihr Blick wieder zu Colonel Sez..............ach bitte........Sir..........


- Carida - Imperiale Akademie / Medizinischer Komplex - Cassie, Cheffe, Lidia, Sez (der Rest vor der Tür)
 
- Carida - Raumhafen der Akademie - Landebucht - “Silver Wings” - Aufenthaltsraum - allein -

Toji saß im Aufenthaltsraum. Der Flottenoffizier nippte an einem Glas mit klarem Wasser und schlug damit die Zeit tot. Ein leichter Schwall von Nervosität durchdrang den athletischen Körper des jungen Mannes. Er hatte einfach keine Ahnung was ihn an diesem Ort erwarten würde. Trotzdem dominierten die Gedanken um Serenety sein Bewusstsein. Wie konnte er sich nur auf so ein Thema versteifen? Gab es keine anderen Probleme für ihn?

“Eigentlich sollte ich mich eher auf das Zusammentreffen mit meinem Cousin Aiden freuen”, murmelte der imperiale Kommandant.

Er seufzte und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Vorsichtig lehnte er sich zurück. Stille herrschte im gesamten Schiff. Die Piloten hatten mittlerweile die Maschinen abgestellt und luden, zusammen mit den Bediensteten, gerade das meiste Gepäck aus. Außerdem wurden schon Vorbereitungen für den Rückflug gemacht. Neue Codes mussten besorgt werden. Außerdem wurden die Tanks mit neuem Treibstoff versorgt. ‘Soll ich auf sie warten?’, fragte sich der Offizier und richtete sich wieder auf.

In diesem Moment öffnete sich die Tür mit einem leisen Zischen. Serenety trat herein. Vorsichtig beäugte Toji seinen ersten Offizier. Die junge Frau wirkte munterer. Ihre Haut hatte wieder etwas Farbe gewonnen und der schlanke Körper strotzte vor neuer Energie. Ein kleiner Stein fiel von dem Herzen des Flottenoffiziers. ‘Ihr geht es wieder besser…’, dachte sich Toji. Nun mussten sie nur noch auf Daichi warten. Der anwesende Murata nahm einen weiteren Schluck Wasser zu sich. Er mochte die Stille, die zwischen ihm und Serenety herrschte, nicht, aber ihm fiel kein neutrales Thema ein. Allgemein wollte er sich, nach diesem emotionalen Ausbruch, etwas zurückhalten. Die Lage überdenken und dann nach anderen Handlungsmöglichkeiten suchen.

Es dauerte nicht sehr lang und Daichi stieß zu den beiden anderen Passagieren. Seine Haltung passte zu einem imperialen Soldaten. Der Cousin von Toji wirkte wieder ernster. Die Art, die er auf Onderon gezeigt hatte, war unter einen dicken Schicht beruflicher Verpflichtungen verschwunden. Carida erinnerte jeden Murata an seine militärische Erziehung und so war dies auch ein Ausflug in die Vergangenheit. In diesem Punkt ähnelten sich die beiden jungen Männer wie zwei Eier. Schnell sprach man sich über das weitere Vorgehen ab. Alle drei Passagiere wollten endlich zur Akademie und das Geheimnis um diese Feierlichkeit lüften.

Ein mildes Sonnenlicht schien auf den Raumhafen der Akademie. Toji verließ als erster die “Silver Wings”. Dicht gefolgt von Serenety und Daichi. Zu ihrer Verwunderung wartete am anderen Ende der Rampe Han Akaji schon auf sie. Ein Lächeln zierte das Gesicht des hochrangigen Imperialen. Toji fühlte sich in diesem Augenblick wie wenn er in eine Falle gelaufen wäre. Seine Sorge um Serenety hatten sein Bewusstsein wirklich von der Umwelt abgeschnitten. Innerlich biss er sich auf die Lippe. Wieder erinnerte er sich an das Gespräch mit Han. ‘Er ist wirklich ein Rancor und erneut laufe ich in eine seiner Höhlen.’ Eine ernste Miene verdeckte seine eigentlichen Gedanken als der Commodore die Passagiere der “Silver Wings” begrüßte.

“Wie ich sehe seid ihr gut angekommen”, sagte Han und sein Lächeln wurde noch einen Tick breiter. “Dann solltet ihr zuerst eure Quartiere erhalten.”

Kein Widerspruch ertönte durch die Passagiere. Von dieser Begrüßung waren sie einfach noch überrumpelt. Wieder kreisten Tojis Gedanken um dieses Problem. Natürlich würde man ihm ein Zimmer zu teilen, in dem auch Serenety sein würde. So schnell wichen die Muratas und Akajis nicht von ihren Plänen ab. Eine wahre Hartnäckigkeit zeichnete die beiden Familien sogar aus. Dagegen konnte Toji nicht ankommen. ‘Doch so schnell werde ich mich nicht in eine Position drängen lassen!’, beschloss der Offizier. ‘Sollen Daichi und Serenety doch ein Paar werden. Inoffiziell sind sie es ja schon.’ Er unterdrückte ein Brummen und bildete den Schluss der kleinen Gruppe.

Die Korridore der Akademie waren gefüllt mit neuen Anwärtern und anderen Besuchern. Hier und da konnte Toji die Abzeichen verschiedener Offiziere sehen. Das Aufgebot an Schiffen, das man im Orbit sehen konnte, war wirklich keine Illusion. Die Leitung dieser (Aus-) Bildungseinrichtung hatten wirklich alle Offiziere, die nicht in einer wichtigen Mission waren, hier antanzen lassen. Eine echte Befehlsgewalt musste hinter diesem Gremium stehen. Vermutung über Vermutung tauchte aus den Tiefen der Gedankenwelt des jungen Murata auf. Er zog diverse Schlussfolgerungen aus den Fakten, die er hier sammeln konnte. ‘Der Hintergedanke ist wirklich größer als ich gedacht habe…’

Han, der die meiste Zeit geschwiegen hatte, blieb nach einem längeren Marsch durch den Unterkunftskomplex der Akademie vor einer der Türen stehen. Die Zimmernummer war in einem dunklen blaufarbenen Ton auf die graue Tür gemalt worden. Wieder konnte man ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Commodore erkennen. Sie hatten ihr Ziel erreicht. Der ältere Akaji musterte noch einmal das zukünftige Paar bevor er das Wort ergriff.

“Wir sind angekommen”, verkündete Han überflüssiger Weise. “Hier werden sich Toji und meine Tochter ein Zimmer teilen. Ich habe diese Entscheidung auch schon mit der Verwaltung der Unterkünfte abgesprochen. Es kann also kein Tausch vorgenommen werden.”

Ein Klos bildete sich im Hals des jungen Kommandanten der “Musashi”. Er hatte mit dieser Sache gerechnet - zumindest in den letzten Minuten hatte ihn dieser Gedanke dominiert. Han Akaji war wirklich auf einer Wellenlänge mit Shigeru Murata. Die beiden Männer hatten sich abgesprochen und einen Plan ausgetüftelt. Toji sah kaum eine Chance aus diesem engen Netz zu entwischen. Sein Blick wanderte zu Boden. An dieser Stelle konnte er sich nur dem Willen der Familienoberhäupter unterwerfen. Auch Daichi legte keinen Widerspruch ein. Der Soldat zeigte keine Ambitionen diese Entscheidung als Nichtig zu erklären. Erste Zweifel über die Haltung seines Cousin überkamen den Flottenoffizier.


- Carida - Akademie des Imperiums - Unterkunftskomplex - vor dem Quartier von Cmdr. Murata und Lt.Cmdr. Akaji - mit Daichi (NPC), Han (NPC) und Serenety -
 
Carida – Akademie, medizinischer Komplex - Cassies Zimmer – Nereus, Cassie, Janson, Lidia

Die Unruhe vor der Tür war mittlerweile nicht mehr zu überhören. Dieses Pärchen war also doch nicht zu stoppen gewesen und entpuppte sich überdies noch als Eltern der angeschlagenen Kadettin.
Lidia seufzte leise. Als ob man ihr nicht schon genug Unannehmlichkeiten beschert hätte. Nein, es musste nun auch noch jemand auftauchen, dessen Anwesenheit Bennett sichtlich unangenehm war und für die sich schämte.
Lidia fühlte Mitleid mit ihr. Wäre da nicht das beherzte Eingreifen von Sez' Stellvertreter gewesen, hätte Lidia sie an seiner Stelle sofort der Akademie verwiesen. Obwohl sicherlich nicht mit derartigen Rechten ausgestattet, so hätte sie doch einen mächtigen Mann hinter sich gewusst, der das zu regeln gewusste hätte.
Ob sie die Nähe zu seiner Macht nun auszunutzen wüsste? Nein, derartige Gedanken entlockten ihr lediglich ein müdes Lächeln. Nereus würde hinter ihr stehen, allein schon weil er gewiss ähnlich dachte.

Lidias Blick ruhte für einem Moment auf dem Mann, den sie von Herzen liebte. Und ihr ging auf, wie glücklich sie im Augenblick war. Es gab jemanden, der sie liebte, mit dem sie sich blind verstand. Und es gab diese Akademie, diese Krankenstation, Dorden und lebendige Menschen um sie herum – die sie zurück zu ihren Wurzeln führten. Die sie an das erinnerten, was sie einstmals gewesen war und die sie dazu brachten, eine Lidia zu suchen, die sie lange vergessen glaubte. Eine Medizinerin, die Menschen half anstatt an ihnen herum zu experimentieren. Eine Frau, die mitten unter den Menschen um sie herum aufblühte. Und vor all diesen Menschen stand Nereus, dem sie das alles zu verdanken hatte. Wäre dieser Kuss im Park nicht gewesen.....
Vorsicht! Lidia musste aufpassen, was sie tat. Unmerklich war sie einen Schritt näher an ihren Geliebten heran getreten. Doch sie durfte ihn nicht berühren, geschweige denn in die Arme nehmen und küssen......

Unterdessen war Colonel Sez eingeschritten und hatte die junge Frau, die es vor Scham fast nicht mehr im Bett hielt, sanft aber bestimmt wieder zurück in die Kissen gedrückt.
Auf seine anschließenden Worte hin schmunzelte Lidia. Soso, also was die Frau Doktor sagt? Auf Lidias Lippen erschien ein zwar spöttisch wirkendes, aber doch sehr wohlwollend gemeintes Lächeln. Als ob er sich darum geschert hätte, was sie sagte! Weder hatte er sein Bein geschont, noch hatte er ihren Rat befolgt und Bennett in Ruhe gelassen.
Doch da er das Wort nun an Nereus übergab, verkniff sie sich einen Kommentar, der ohnehin nur spaßeshalber gefallen wäre. Lidia stufte den Staffelführer durchaus als einen verantwortungsbewussten Mann ein, der sicher einzuschätzen wusste, wann man Regeln etwas lockerer auslegen konnte und wann man sie besser diszipliniert einhielt. Aufgrund der eingetretenen Ausnahmesituation – Lidia wusste ja, dass er davon unterrichtet worden war – hatte er sich sicherlich kurzfristig entschlossen, doch noch nach Bennett zu sehen. Schließlich wusste man nie, wann die Gelegenheit wieder sein würde.....der Tod seines Staffelmitglieds hatte vermutlich jedem aufs Neue vor Augen geführt wie kurz das Leben doch sein konnte.

Nereus ergriff nun das Wort. Sein Tonfall war ernst und Lidia spürte, wie sehr er sich bemühte die richtigen Worte zu finden – welche er in ihren Augen auch fand.
Dann trat er näher an das Bett der Verwundeten heran. Und tat etwas, das Lidia erneut zeigte, wie viel von dem Menschen hinter seinem Titel noch vorhanden war. Es war weniger die Aufnahme in die Staffel, die sie so anührte und die vermutlich so oder so erfolgt wäre. Es war diese einfühlsame Geste, die Lidia wieder einmal vor Augen führte, dass er sich um jeden seiner Umgebung sorgte. Eine fast familiär anmutende Stimmung war plötzlich aufgekommen, welche die Ränkespiele um sie herum fast in die Bedeutungslosigkeit verbannte.
'Ich liebe dich Nereus, ich liebe dich, ich liebe dich …...'

Wiederum schmunzelnd, bemerkte die Ärztin daraufhin die hilfesuchenden Blicke der jungen Frau, die zwischen ihr, Nereus und dem Colonel hin und her wanderten. Blicke zwischen Bangen und Hoffen und Lidia spürte, dass sie Zuneigung für das junge Ding empfand. Eine Zuneigung, die in etwa mütterlicher Besorgnis und Liebe entsprechen sollte. Und jetzt hatte Nereus dafür gesorgt, dass sie weiterhin zu dem Personenkreis gehören sollte, den Lidia auch auf der „Intimidator“ vorfinden würde. Das hieß, falls Sez zustimmen sollte. Doch davon war sie fest überzeugt. Sez wusste sicherlich bereits längst, was er an ihr hatte und haben würde.


„Nun spannen Sie sie doch nicht so auf die Folter Colonel Sez.“

Lidia schaltete sich jetzt doch ein. Sie lächelte und konnte sich doch einen kleinen Kommentar nicht verkneifen.

„Übrigens, was macht ihr Bein?“

Carida – Akademie, medizinischer Komplex - Cassies Zimmer – Nereus, Cassie, Janson, Lidia
 
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- Carida - Akademie des Imperiums - Unterkunftskomplex - vor dem Quartier von Cmdr. Murata und Lt.Cmdr. Akaji - mit Daichi (NPC), Han (NPC) und Serenety -

Das milde Sonnenlicht welches den Raumhafen erhellte und somit ein wenig wärme brachte ließ die Muskeln der jungen Frau ein wenig entspannen. Als die drei Commodore Akaji erblickten wurde der Counselor klar, das es noch nicht zu Ende war. Im Gegenteil, es hatte erst begonnen. Selbst hier auf Carida würde ihr Vater dafür sorgen dass sie und ihr Vorgesetzter ständig irgendwo zusammen waren. Weshalb ließ man sie nicht in Ruhe? Sie war es leid, so Leid die Schachfigur zu spielen. Sie wollte aus diesem Gefängnis heraus. Endlich Herrin ihrer selbst sein und wusste doch, dass sie es nicht einfach haben würde. Sowohl ihre Eltern auch seine Großeltern würden nicht locker lassen. Sie würden alles nutzen was ihnen in die Finger kam. Jeder Schachzug war genau präzisioniert. Sie wollten siegen und würden alles daran setzten. Es spielte keine Rolle wie sehr ihr dies gefiel oder wie sie darunter leiden konnte. Es war ihr zuwider. Schweigend folgte die Gruppe Han, der sie zu den Quartieren führte. Die Korridore der Akademie waren gefüllt mit neuen Anwärtern sowie Besuchern. Hin und wieder konnte Serenety Offizier erkennen, der Rangabzeichen leuchteten. Die Schiffe im Orbit überragten alles und machten der jungen Frau klar, dass der Anlass ein ganz besonderer war. Ihre Vermutung hatte sich also schon ein Stück weit bestätigt.

Jeder schien geladen zu sein, der für diesen Moment keiner wichtigen Arbeit nachging. Ein Gremium an Befehlsgewalt ballte sich an einem Fleck. Die Gedanken Welt des ersten Offiziers der Musashi fanden Ablenkung und sie konzentrierte sich auf etwas anders als die Familiären Probleme. Was hier auf Carida geschehen würde musste etwas ganz besonderes sein. Nicht ohne Grund war jeder Offizier mit Rang und Namen anwesend, der nicht gerade in einer wichtigen Mission steckte. Dann erreichten sie ihr Ziel und die Aufmerksamkeit der jungen Exotin kehrte zu ihrem eigenen Problem zurück. Nein! Dies durfte nicht wahr sein! Sie sollte sich auch hier mit ihrem Vorgesetzten ein Zimmer teilen? Wie konnte ihr Vater nur? Ein wütender Blick traf ihn. Sie hatte es Satt. So Satt. Verdammt, sie konnte diese Entscheidung nicht einmal widerrufen, so ihr ach so geschätzter Vater hatte alles mit der Verwaltung abgesprochen und eine Verlegung oder Abänderung war nicht möglich. Sie musste hinnehmen was ihr Vater verlangt hatte, doch er würde etwas zu hören bekommen. Diesmal würde sie dies nicht auf sich sitzen lassen. Nur mit einem Nicken und ohne etwas zu sagen betrat Serenety die Unterkunft und sah sich um. Zwei Betten jeweils an der gegenüberliegenden Wand. Wenigstens etwas und dennoch gab es keine Zwischenwand, die sich getrennt hätte. Han ließ die beiden vorerst allein und verschwand mit Daichi. Nun stand sie allein mit Toji im Zimmer. Sie hätte Fluchen können aber dazu fehlte ihr die Zeit, denn ihr Gepäck traf soeben ein und die junge Frau warf ihren Koffer regelrecht auf das rechte Bett. Sie war wütend und dies konnte man ihr nicht nur ansehen sondern auch spüren.

Nur widerwillig trat sie vollends an ihr Bett und öffnete ihre Tasche. Zog die Kleidungsstücke heraus und verstaute sie im Schrank. Das Schweigen was auch hier wieder zwischen den beiden herrschte war gespenstisch. Aber sie wollte nicht reden, ihn nicht einmal ansehen. Ihr Stolz verbot es ihr und ihre Wut hätte nur dazu geführt ihn in Grund und Boden zu stampfen obwohl er nicht einmal etwas dafür konnte. Es war ihr Vater, an dem sie ihre Schlecht Laune auslassen sollte und nicht Toji. Zumindest nicht dieses Mal. Sie war noch vor ihrem Vorgesetzten fertig und verließ das Quartier. Sie brauche Luft zum atmen und Freiraum um nicht sofort zu ihrem Vater zu eilen. Am Ende sagte sie noch etwas zu ihm, was sie hinterher bereute. Als ob das Leben nicht schon kompliziert genug war.

Die Gänge der Akademie zogen sich nur so dahin. Sie wusste nicht genau wohin sie gehen sollte noch wohin sie wollte. Das Laufen nahm ein wenig von ihrem Zorn auch wenn es sie nicht gänzlich beruhigte. Irgendwo hier musste sich auch Tojis Cousin Aiden aufhalten. So zumindest hatte er dies gesagt. Aber da sie ihn nicht kannte und auch nicht wirklich wusste wie er aussah wäre es dämlich nach ihm zu suchen. Zum anderen sollte sie endlich etwas essen und trinken, wenn sie ihren Körper nicht weiter misshandeln wollte. Schon jetzt hatte sie einige Kilo verloren und war noch einen ganzen Tick schlanker als zuvor. Schon seit Wochen misshandelte sie sich selbst. Der Hunger war wie fort geblasen und auch jetzt würde sie Mühe haben etwas hinunter zu bekommen. Trotz allem würde sie sich dazu zwingen.

Die Gänge der Akademie waren keinesfalls leer. Auf ihrem Weg begegnete sie immer wieder anderen unterhielt sich aber mit niemanden. Der Zorn aus ihrem Gesicht wich und an seiner Stelle kehrte die Militärische Härte zurück. Ihre Züge sahen wie versteinert aus und ihr Gang war streng und zackig. Sie war nun einmal eine Offizieren und dies mit Leib und Seele. Daran würde nichts etwas ändern. Serenety bog um die nächste Ecke und erreichte die Kantine. Als sie eintrat sah sie durch die Reihen der Anwesenden während ihre Schritte sie an die Ausgabe lenkten. Kadetten, Soldaten und einige Offiziere saßen an den Tischen verteilt. Aßen, tranken oder unterhielten sich. Die junge Frau besorgte sich ein Tablett und entschied sich für einen Kaff. Die Auswahl des Essens war eher schlecht als Recht und sah nicht sonderlich fiel versprechend aus. Aber dies würde weiter nichts machen. Immerhin würde der Hunger alles hineintreiben selbst wenn es noch so unappetitlich aussah. Nach einem weiteren Blick entschied sie sich für etwas was nach einer Mischung aus Fleisch, Gemüse und Reis aussah. Schlimmer schmecken als in so manch anderer Kantine konnte es auch nicht.

Mit beladenen Tablett suchte Serenety sich einen Platz, der ein wenig am Rand lag und an dem sie allein war. Sonderlich viel Lust hatte sie nicht sich mit jemandem zu unterhalten. Als sie sich gesetzt hatte und einen Schluck Kaff trank spürte sie wie der Hunger langsam wieder einsetzte. Vielleicht ein gutes Zeichen. Der Geruch der in ihre Nase strömte war nicht ganz so widerlich wie man hätte meinen können. Im Gegenteil, es roch sogar ganz gut und als Seren die erste Gabel davon in den Mund schob und kaute war auch der Geschmack annehmbar. Besser als nichts auch wenn der Koch hierbei nicht an die Künste ihrer Mutter herankam. Aber warum zuviel verlangen, wenn man schon mit einem bisschen zufrieden sein konnte. Nachdenklich aß sie weiter, wenn auch Recht langsam. Ihr Appetit war nur zum Teil zurückgekehrt und nicht sonderlich stark. Wenn es so weiter ging würde sie den medizinischen Komplex aufsuchen müssen. Besonders wenn es ums Schlafen ging. Sie würde wohl nicht um eine weitere Schlaftablette herum kommen. Stress allein konnte nicht die Ursache sein. Auch ihre Psyche war angegriffen und ausgerechnet bei einer Psychologien. Welche Ironie! Serenety ließ die Gabel auf ihren Teller gleiten und nahm einen großen Schluck ihres Kaffs. Ihr Blick ging in die Ferne und ihre Gedanken schweiften ab. Sie schaffte es diesmal nicht über ihre Familie oder über das nachzudenken, was im Vordergrund stand. Viel mehr dachte sie über die Crew der Musashi nach und die Schlacht um Belkadan. Sie waren siegreich gewesen indem die FoH vernichtend geschlagen wurde und dennoch konnte sie sich nicht sonderlich darüber freuen. Vielleicht weil dieser kleine Sieg nur eine Randsache war. Während der Schlacht war viel geschehen und niemand hatte sie später auf ihr Verhalten oder ihre Befehle angesprochen obwohl sie gemerkt hatte, dass bei einigen Fragezeichen hinterlassen hatte. Sie hatte nie wirklich darüber nachgedacht wie oder warum sie einige Ereignisse voraussehen konnte oder weshalb sie spürte was andere fühlten. Das Leid welches sie vernahm schnürte ihr oft die Kehle zu aber im Laufe der Jahre hatte sie gelernt damit umzugehen. Damit zu leben obwohl es noch immer Situationen gab in denen sie machtlos war.

Für ihr Volk war dies eine Gabe mit der sie gesegnet worden war. Ihren Eltern war es aufgefallen und sie hatten ihr stets geholfen konnte es sich aber ebenso wenig erklären. Später hatte niemand mehr danach gefragt. Es war einfach so. Jetzt in dieser Kantine auf Carida des Komplexes der Akademie dachte sie zum ersten Mal darüber nach seit sehr langer Zeit. Aber auch jetzt fand sie keine Antwort darauf. Vielleicht würde sie diese später noch erhalten, vielleicht auch nicht. Gedankenverloren schob sie die nächste Gabel mit Essen in den Mund und kaute andächtig.


- Carida - Akademie des Imperiums - Kantine - abseits an einem Tisch Serenety - in der Nähe Kadetten, Soldaten & andere Offiziere -
 
[Carida – Parkanlage – (fast) einsamer Weg] – Nergal, mehrere AFC Wachen in der Nähe

Das Akademiegelände war einfach…. Seltsam. Seltsam wahrzunehmen. Früher hatte er solche Zentren des Lebens – anfänglich im Orden, als seine Sinne gereift waren war es ähnlich gewesen – immer mit einem gewissen Summen im Hinterkopf wahrgenommen. Als wären sie irgendwie farbenfroher, als wären sie intensiver als andere Dinge. In gewisser Weise hatte das vielleicht auch gestimmt. Denn es hieß ja, die Macht sei in allen lebenden Dingen. Umspielte und durchdrang sie, hielt am Leben, was für viele nur ein ewiges Rätsel war. Die Galaxis selbst. Erst sehr viel später hatte er begonnen diese jene Sicht auf die Welt zu verfeinern, hatte, durch seine nunmehr passé gewordene Blindheit seine Sinne unwillentlich überentwickelt. Die Theorie, das weil die Macht in allem lebendigem war und man daher solche Nexen des Lebens intensiver erlebte, stimmte nicht. Nicht für einen Sith.

Das Leben war für einen Sith nicht mehr, als ein Werkzeug. Genauso wie der Tod. All diese Lebewesen waren Werkzeuge, waren wohl platzierte und einsetzbare Gerätschaften die verwendet werden konnten. Wie lag im eigenen Ermessen. Jeden einzelnen von ihnen zu beherrschen war das Ziel. Über ihnen zu stehen – nicht das er dies nicht schon tat – aber klar von einem jeden von ihnen als der angesehen zu werden, der über sie gebot, das war das Ziel. Im Imperium ging dies mit dem Weg der Sith einher. Seine Ketten zu sprengen, der mächtigste Sith zu werden, den es gab. Jener würde Imperator werden. Herrscher. Und somit Gebieter über ‚das Leben’ wenn man es als Sammelbegriff für eben jene Empfindung benutzte, die gerade von seinen Sinnen traktiert wurde. Es wäre töricht, einzelne Essenzen in diesem Sammelbecken herausfischen zu wollen. Sie einzeln und gezielt einzusetzen war unmöglich. Nur, wenn man über jene gebot, die über ihnen standen, wenn man jenen Männern, mit denen er erst vor kurzem an einer Tafel gespeist hatte, würde diktieren können wo lang es ging. In welche Richtung man sich auszurichten hatte. Nergals Ansichten waren, wie dieser Tage vielleicht üblich, jedoch nicht exakt diese. Ja, er strebte die Herrschaft an, er hatte sich das Ziel gesetzt, eines Tages Imperator zu werden, er arbeitete daraufhin, eben jenen Mannen die zuvor Erwähnung fanden, den Ton befehlen zu können. Aber er würde nicht, wie es einige versuchten ‚absolut alles’ daran setzen.

Für sich genommen konnte man das vermutlich doch sagen, aber die meisten eben jener aufstrebenden Sith – oder eher Machtnutzer, die sich als Sith bezeichneten – beachteten dabei nur jene Steine auf ihrem Weg, die sich im Orden befanden. Achteten nicht auf die Zeichen dieser Zeit. Fast ein wenig müde sank der massige Krieger auf einer, mit ihm darauf beinahe thronend, eher zierlich wirkenden Bank nieder. Auch wenn er selbst diese Gedanken nur allzu oft geführt hatte in der letzten Zeit, stoppte er sich nicht. Es war wichtig, das er sich vor Augen hielt, was er vorhatte, das er sich vor Augen führte, wieso er dies tat und wie er es zu tun gedachte. Wenn er tatsächlich etwas übersah, würde es ihm auffallen.

Die Balance zwischen der Macht und eben jenen Personen, die man beherrschen… wollte… musste… war ihm wichtig. Verrat. List. Tücke. Heimlichkeit. Diese standen zu denen – Vertrauen. Aufrichtigkeit. Beständigkeit. Ehrlichkeit. – die er brauchte um Männer wie Kratas zu überzeugen, eindeutig konträr. Der springende Punkt jedoch war, er bedurfte jener Dinge, die für Kratas und seine Mannen wichtig waren nicht im Kreise des Ordens. Dort würde er mit jenen Attributen schneller untergehen, als er sich auszumalen vermochte. Andrerseits war zuviel Tücke oder List in Gegenwart von Allegious nicht die beste Wahl… all diese Gedanken brachten Nergal in diesem Moment letztlich nur zu einer Sache. Er hatte für den Augenblick genug von seiner Tour, sich irgendwo… beliebt zu machen. Und auch wenn ihm sein Verhalten vielleicht kein Lob einbringen würde, geschweige denn Zustimmung – nicht das er es erwähnen würde – so hatte er zumindest eines herausgefunden. Die Einigkeit innerhalb der Flotte war bei weitem wenig von dem, was außen zu sehen war. Kratas verrenkte sich um dieses Bild zu schaffen, aber die Blicke und das, was er an Gefühlen aufgeschnappt hatte, als der Oberkommandant genau dieses Bild hatte auch für ihn prägen wollen, waren allzu deutlich. Sorge, Zweifel. Gab es eindeutigere Indizien? Lippenbekenntnisse derjenigen, die dies gespürt hatten und letztendlich, der Bruch jener Einheit. Aber ebenso war auch ans Licht gekommen, das die Neutralität mit der man versuchte zu agieren, mehr und mehr bröckelte. Kratas war entschlossen zu handeln, sobald er Grund genug sah. Einzig die Frage, wann wäre es Grund genug für diesen Mann, mit Hilfe der imperialen Militärapparate einzuschreiten? War der nicht längst gegeben? Mit Sicherheit konnte gesagt werden, das man bezüglich des Admirals namens Niriz noch mit der ein oder anderen ‚Überraschung’ rechnen durfte. Vielleicht würde Kratas diesen bewusst stellen? Indessen hatte die Wahrnehmung – sein auf einer anderen Ebene der Existenz vollzogener Rundgang durch die Akademie – des Sith Lords sich wieder zurück gezogen. Weilte in seiner unmittelbaren Nähe. Unglücklicherweise gab es in der Nähe nichts und niemanden, der ihm Zerstreuung geboten hätte. Bis zur Zeremonie würde es noch einen Moment dauern und solange er nicht diese Frau würde wiedergefunden haben, konnte er nicht aufbrechen. Eben jene Ernennung, jene Zeremonie, würde ihm jedoch eventuell die Chance geben, sie wieder zu finden. Sein hyperfeinen Sinne würden die Präsenz der nicht Machtsensitiven Frau überall wieder erkennen. Auch in einer Ansammlung, wie sie dort ohne Zweifel herrschen würde.

Unschlüssig erhob sich der Hüne und strich ohne hinzusehen seine Kleidung glatt. Ein wenig suchend streckten sich seine Sinne aus und dann wand er sich in Richtung eben jenes Komplexes, in dem zuvor das kleine Bankett getagt hatte. Den Weg dorthin füllte er weiter mit seinen Gedanken und möglichen Veränderungen, in seinem Vorgehen. Vor allem, wie er mit jener diKastro verfahren sollte. Der Hochadmiral kannte sie. Würde ihr etwas, während er auf Carida weilte zustoßen, würde er etwas Falsches tun, sie würde vermutlich nicht zögern und es ihm berichten. Oder interpretierte er in das Verlassen des Banketts, seitens Kratas, zu sehr als eine durchaus entwickelte, berufliche Beziehung? Lieber war ihm dennoch, das er sich an dieser Front noch keine Feinde machte, oder besser ausgedrückt, nicht noch mehr Feinde.

Der Anblick, den seine Ankunft, flankiert von mehreren AFC Soldaten, in der Kantine bot, war ein Blickfänger schlechthin. Wäre Nergal ein geringerer Mann, wäre er nicht der Sith der er nun einmal war, dann hätte ihn dies vielleicht gestört, oder langsamer werden lassen, vielleicht sogar seinem Ego geschmeichelt, aber so… überging er es einfach und trat Schnurstracks auf sein Ziel zu. Mit wenig Anstrengung bekam er was er wollte… Tee. Eine einfache Tasse, die er locker haltend zu einem Tisch brachte, der weiter abseits stand. Zwar ruhten immer noch und immer wieder Blicke auf ihm, aber er war nicht darauf aus, sich zur Schau zu stellen, wie ein Paradiesvogel im Winter. Selbst wenn man ihn, seiner Kluft wegen tatsächlich für einen Angehörigen – einen ‚normalen’ Angehörigen – des Imperiums halten konnte, ließ sich nicht verbergen, das er anders war. Seine Statur, seine Bewegungen, sein Blick… Die jedoch von ihm fern gehaltenen Lichtschwerter raubten das einzig ersichtliche Indiz, er könnte tatsächlich außerhalb des Gefüges des imperialen Militärkorpus stehen. Erst als er – den Rücken zum Rest des Raumes – saß, entdeckte er, ein paar Meter entfernt, aber noch am selben Tisch, eine Frau(Serenety). Für einen kurzen Augenblick ruhten seine Augen auf ihr. Musterten sie, während eine Intensität in ihnen lag, die nur wenige Normalsterbliche aufbauen konnten.
„Ma’am.“ Brachte er, mit einem undeutbaren Schmunzeln hervor und nickte leicht. Ehe er sich, leicht zurück gelehnt, seinem Tee widmete…

[Carida – Kantine – abseits an einem Tisch] – Nergal, Serenety, mehrere AFC Wachen in der Nähe
 
Carida - Akademie - medizinischer Komplex, Kadett Bennett's Zimmer ? mit Cassie, Lidia, Nereus, 2 AFC Wachen

Kratas Worte waren wohl überlegt. Keine der üblichen Trauerreden. So etwas wie, dass man bedauere und so weiter. Der Tod der Pilotin schien ihn persönlich betroffen zu haben, wenn er ihn sicher auch professonionell wegzustecken wusste. Er konnte schließlich nicht jeden toten Soldaten betrauern. Aber Janson glaubte ihn inzwischen so gut zu kennen, dass ihn seine persönliche Anteilnahme nicht übermäßig überraschte.
Doch diese Anteilnahme ging noch weiter über den Tod eines Einzelnen hinaus. Er sprach von den Wolves und ihrer nicht umunstrittenen Geschichte. Eine Staffel, welche es ohne das Vertrauen eines altgedienten und erfahrenen Flottenadmirals längst nicht mehr gäbe. Und er sprach davon, dass er um die Opfer der Staffel in seinen Diensten wusste und versprach, sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Janson hörte ihm mit ernstem Blick zu. Es tat gut, aus dem Mund ihres Oberbefehlshaber persönlich zu hören, dass man geschätzt und anerkannt wurde. Manchmal konnten Worte mehr bewirken, als das kalte Metall, dass man dann und wann an seine Brust geheftet bekam.
Ein wesentlicher Bestandteil seiner kleinen Rede trübte den Eindruck jedoch: jenes eigene Schuldeingeständnis des Hochadmirals, welches Janson nicht als angemessen empfand. Doch er konnte nur aus seiner eigenen, sehr beschränkten Perspektive beurteilen. Ihm fehlte die Weitsicht eines taktisch geschulten Flottenoffiziers, denn der Horizont eines Piloten war doch arg eingeengt und meist auf den direkten Nahkampf an dem Ort reduziert, an den man eben gebracht wurde.
Diesen Einwurf des Hochadmirals zu kommentieren stand ihm also nicht zu, aber Janson hoffte, gleich die passenden Worte zu finden, die deutlich machen würden, dass er es anders sah. Sie alle waren nur lebendige Wesen und keiner von ihnen war unfehlbar.
Allerdings würde Janson seine Meinung ändern, sollte er je das Gefühl haben, dass das Leben seiner Piloten sinnlos vergeudet wurde, weil die offensichtlich falschen Entscheidungen gefällt worden waren. Doch selbst bei dem unseligen Kampf über Bastion, in dem Imperiale gegen Imperiale gekämpt hatten, war ihm nie in den Sinn gekommen, die Ursachen in Kratas und in dessen Führungsstil zu suchen.

Erleichterung machte sich in ihm breit, als Kratas sich selbst aus diesem Dilemma befreite, indem er sich Cassie zuwandte und sie quasi direkt in die Staffel versetzte. Der jungen Frau stand die Überraschung darauf ins Gesicht geschrieben, doch noch bevor Janson selbst angemessen reagieren konnte, war es diKastro, die sich jetzt doch noch einmischte und den längst überfälligen Kommentar abgab (den Janson allerdings schon früher erwartet hatte) und damit zur weiteren Entspannung der Situation beitrug.


?Ich weiß ja, dass ich selber nicht immer auf den Rat von Frau Doktor höre.?

frozelte er mit einem Augenzwinkern zurück.

?Es tut natürlich weh. Hatten Sie ernsthaft etwas anderes erwartet??

Das tat es inzwischen ? natürlich. Seit seiner Rückkehr und der OP hatte er sich keinen Moment der Ruhe gegönnt.

?Geben Sie mir einen kleinen Moment, Kadett Bennett, bevor ich Sie von Ihren Qualen erlöse. Ich möchte noch ein paar Worte an den Hochadmiral richten.?

Sein Blick ging zu Kratas, der jetzt ein Stück näher bei ihm stand, weil er eben näher an Cassie herangetreten war. Janson sah sie deutlich, die kleinen Fältchen um seine Augen, die von den Sorgen herrühren mussten, die seine Funktion sicherlich mit sich brachte.

?Ich danke Ihnen für diese ehrlichen Worte, Sir. Und ich weiß ihre Anerkennung wirklich zu schätzen. Aber lassen Sie sich sagen, dass keiner von uns je an Ihnen und Ihren Fähigkeiten gezweifelt hat. In einer Schlacht kann man nicht immer nur siegen. Und wir alle wussten bereits zu Beginn unserer Laufbahn, auf was wir uns eingelassen haben. Piloten mögen eine ungewöhnliche Spezies sein. Aber sie sind ganz sicher nicht so dumm, sich für etwas zu opfern, dass es nicht wert wäre dafür zu sterben. Flight Officer Emeas Tod war vermutlich ein Unfall. Ein sehr bedauerlicher und ein jämmerliches Ende für einen Piloten. Aber vielleicht warten wir besser erst die Ergebnisse ab.?

Er lächelte, als sein Blick sich mit dem von diKastro traf. Dann endlich wandte er sich an die arme Cassie, deren Aufregung inzwischen sichtlich gewachsen war.

?Es ist sehr nett von dem Hochadmiral, dass er mich um Erlaubnis bittet, finden Sie nicht auch??

Sein Mund verzog sich zu einem freundlichen Grinsen, als er sich ein wenig an Kratas vorbeidrängte und Bennett ebenfalls die Hand reichte.

"Herzlich Willkommen bei den Wolves, Cassie! Ich wäre sehr stolz darauf, eine so mutige und talentierte junge Frau dabei haben zu dürfen.?

Carida - Akademie - medizinischer Komplex, Kadett Bennett's Zimmer ? mit Cassie, Lidia, Nereus, 2 AFC Wachen
 
- Carida - Akademie des Imperiums - Kantine - abseits an einem Tisch - Serenety - in der Nähe Kadetten, Soldaten & andere Offiziere -

Noch immer in Gedanken schob sie den halbleeren Teller beiseite. Ihr Hunger war nicht gerade riesig und scheinbar schienen ihr die verschiedenen Problematiken auf den Magen zu schlagen. Innerlich den Kopf schüttelnd nahm sie die Tasse zur Hand. Legte ihre beiden Hände darum und schloss leicht die Augen. Die Anwesenden in der Kantine unterhielten sich. Plauderten entweder über Belanglosigkeiten, Erfahrungen, Wünsche, Träume oder anderer nicht sonderlich wichtiger Themen. Zumindest nicht für sie und da sie es nicht darauf anlegte sich in eines der Gespräch zu mischen hielt sie sich bedeckt. Es reichte ihr auch so schon, dass hin und wieder einige Blicke zu ihr glitten um man sie musterte. Obwohl nicht übermäßig viele Personen hier saßen konnte sie trotzdem deren Gefühle spüren. ES war hier ebenso wenig anders als auf der Musashi oder sonst wo. Was sie fühlte war ein ballen von Emotionen in die verschiedensten Bereiche. Sie lebte damit und doch gab es Moment in denen sie solcherlei fast zu übermannen drohte. Hier war es nicht weiter schlimm, da keine von ihnen im Krieg war oder einer Schlacht. Was sie hier spürte beruhte auf einfache Dinge des Lebens. Weder lag Schmerz in der Luft noch sonst irgendeine negatives. Dafür war sie dankbar. Sehr sogar. Durch ihre Meditationstechniken hatte sie gelernt sich mit der Zeit vor einem Teil dieser Gefühle abzuschotten und es gelang ihr, wenn nicht zuviel auf sie einströmte.

Langsam öffnete sie die Augen als sie etwas spürte. Ober besser gesagt jemanden, der soeben die Kantine betreten hatte. Eine Aura, von der etwas ganz bestimmtes ausging und sich von der der anderen unterschied und dies gewaltig. Diese Person setzte sich unweit ein Stück entfernt an ihren Tisch und seine Blicke ruhten einen Augenblick auf ihr. Er musterte sie. Es schien als ob er etwas in ihr suchen würde. Die junge Frau fühlte sich nicht wohl dabei, aber ihre Augen glitten zu dem Mann, der nur ein Stück weit von ihr fort saß. Sein Ma’am brachte er mit einem undeutbaren Schmunzeln hervor und dann nickte er leicht, ehe er sich leicht zurücklehnte und sich seinem Tee widmete.

Serenetys Augen fixierten den Fremden, der in Begleitung zu sein schien. Denn die AFC Wachen hielten sich in seiner Nähe auf. Was die Wachen anging, so interessierte Serenety dies nicht sonderlich im Gegensatz zu dem welche Wirkung der Mann (Nergal) bei ihr hinterließ. Ihr war klar, dass er weder ein Soldat noch ein Offizier war. Seine Kleidung verriet nicht viel. Man hätte ihn fast als Zivillisten abstempeln können. Doch etwas an ihm sagte Seren, dass dies nicht stimmte. Er war kein niemand in solchem Sinn. Die Aura, die ihn umgab hatte einen merkwürdigen Farbton. Einen Schimmer, etwas besonders. Er hob sich von den anderen ab und Seren wurde das Gefühl nicht los, dass dahinter eine gewisse Macht stand. Ehe ihr Blick zu aufdringlich wurde wandte sie ihn ab und sah in ihre Tasse. Der Kaff war leer und sie brauchte etwas Neues. Also stand sie auf und besorgte sich kurz etwas Neues zum Trinken.

An der Ausgabe entschied sie sich für einen Tee. Ein Getränk, welches sie fast immer trank. Dann kehrte sie langsam zu dem Tisch zurück. Sich noch immer fragend, was so merkwürdig an diesem Mann war, hielt sie plötzlich innen. Er mochte kein Lichtschwert an seiner Seite haben, aber er musste ein Sith sein. Diese Aura konnte nur von solch einer Person herrühren. Aber was hatte ein Sith auf Carida zu suchen, noch dazu wo er kein Offizier war? Serenety blieb an dem Tisch stehen und nickte ihm zu. Nach einem kurzen fragen ob sie sich setzten dürfe, setzte sie sich ihm direkt Gegenüber.


„Darf ich sie etwas fragen?“ Einen kurzen Moment wartete sie der Höfflichkeiten willen ehe sie fortfuhr. „Ein Sith auf Carida, in Gesellschaft von AFC Wachen. Eine Besonderheit, wenn nicht sogar mehr. Sie scheinen hier wohl etwas erledigt zu haben. Ich könnte mich nicht daran erinnern, dass die Sith, ausgenommen sie sind Offizier sich so sehr mit dem Militär beschäftigen.“

Ihre Worte kamen mit voller Überzeugung über ihre roten Lippen. Besonders da sie ihr Gegenüber für einen Sith hielt und selbst wenn er versuchen würde dies abzustreiten, würde sie ihm nicht glauben. Warum sie sich dessen so sicher war, wusste sie nicht wirklich zu erklären. Aber ihr Gefühl sagte ihr dies. Serenety stellte ihre Tasse ab, die sie bis Dato noch in der Hand gehalten hatte.

„Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Serenety Akaji. Tut mir Leid wenn ich sie so überfallen habe, besonders ohne mich zuvor vorgestellt zu haben. Trotz allem wunderst es mich jemandem wie ihnen zu begegnen. Dass es Personen in ihrem Status beim Militär gibt ist mir durchaus bewusst, allerdings finde ich es erstaunlich, dass kein Mitglied dieses Gremiums hier anzutreffen ist. Nehmen sie es mir nicht übel, vielleicht liegt ein wenig Neugier darin, aber ich gehe davon aus, dass ihr hier sein nicht ohne Grund ist. Besonders bei dem Anlass der stattfinden soll. Dies veranlasst mich wohl die Frage zu stellen ob sie deshalb hier sind oder andere Pläne verfolgen.“

Serenety griff nach ihrer Tasse und trank einen großen Schluck des leicht süßlichen Tees. Sie bevorzugte allerdings den ihres Volkes, der Geschmacklich sehr viel aromatischer war. Dieser hier schien aus keinem guten Anbau zu kommen. Wenigstens konnte man ihn aber trinken. Ungenießbar war er nicht. Was ihr Gegenüber anging, so hatte sie diesen Angesprochen um einmal jemanden für eine Unterhaltung zu haben, der nicht ihr Vorgesetzter oder engerer Vertrauter war. Zum anderen jedoch fand sie es merkwürdig, dass ein Sith sich in Gesellschaft von AFC Wachen befand. Vielleicht irrte sie sich, aber es sah fast so als ob man ihn überwachte. Vermuten konnte sie viel, eine Antwort wäre ihr lieber und ein Gespräch mit einem Sith war wahrlich etwas anderes. Zudem war ihr Interesse diesbezüglich ziemlich groß. Warum also nicht eine gute Möglichkeit nutzen, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen!?

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Bevor Zion, Colonel Sez, antworten konnte, kam ein lautes ?Achtung? von dem anderen Mann, der als Foster, Captain Foster, begrüßt wurde. Der Sith drehte sich zur Tür und erblickte Kratas, war er wegen ihm hier, wollte erihm seine Antwort sagen? Nein es kann nicht sein, da eine weitere Frau und zwei AFC-Soldaten dabei waren.
Zion grüßte den Hochadmiral mit der üblichen Begrüßung, genau wie die Frau, welche offensichtlich Arzt war. Denn ohne lange zu warten bat sie das jeder aus dem Raum gehen sollte, außer Sez und Cassie.
Zion ging noch schnell zu seinem Schrank, den er bekommen hatte und seine Sachen drin waren und ging mit einem Kopfnicken, zu Kratas, aus dem Raum.

Gleich als die drei aus dem Raum waren hörte Zion ein Geschrei von einem Mann, der nach Cassandra rief. Foster brachte die Situation ins reine, Zion schaute diesen Schauspiel amüsiert zu.
Nachdem Foster dem Mann einen schlag verpasst hatte, wollte sich der Apprentice auch einmischen und seinen Spaß haben, leider kamen Sturmtruppen und damit hielt er sich zurück.

Zion ging nun zu der Tür, wo sich Foster wieder hin begeben hat.


?Gut reagiert Captain Foster, ich hoffe das sie wegen dem Schlag keine Probleme bekommen. Wenn ja ich werde ein gutes Wort bei ihnen einlegen. Ich muss leider jetzt wo anders hin, aber ihre Art gefällt mir, wenn sie mal Lust haben, ich würde sie auf einen Drink einladen. Auf wiedersehen Captain.?

Der Sith drehte sich um und verschwand aus der Krankenstation, er wollte zu seiner Unterkunft, er musste noch einige Dinge klären, bevor er mit Kratas weiter sprechen konnte, wenn dieser ihn noch einmal Anhört.



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Ist einer meiner schlechtesten Posts, wird wieder besser
 
- Carida - Akademie des imperialen Militärs - Balkon - allein -

Ein laues Lüftchen wehte über das Gesicht des müden Piloten. Aiden hatte sich ein ruhiges Plätzchen auf einem der Balkons gesucht und genoss nun den Ausblick. Die grünen Wipfel der Umgebung wiegten sich leicht im Wind. Der Anblick nahm dem Piloten einen Teil der Müdigkeit. Hier konnte er sich auf andere Sachen konzentrieren. Irgendwie rostete er auf Carida ein. ‘Wie lange bin ich schon nicht mehr geflogen?’, fragte er sich und unterdrückte ein Gähnen. Der Pilot fuhr sich durch das schwarze Haar. Noch immer schmerzten ein paar Glieder durch das Training. Er war ein schlechter Soldat.

“Am liebsten würde ich jetzt lieber schlafen”, murmelte der Pilot und stützte sich am Geländer des Vorsprungs ab.

Er begutachtete die Umgebung. In den letzten Stunden hatte die Zahl an Offizieren des Militärs rapide zugenommen. Männer und Frauen in grauen Galauniformen dominierten die Szene. Die Leitung dieser militärischen Akademie hatte wirklich alle Register gezogen und allmählich kam eine ähnliche Atmosphäre wie zum imperialen Ball auf. Nur ein sehr triftiger Grund konnte dieses Abziehen der Einheiten bedeuten. Innerlich baute sich bei Aiden langsam eine Art Spannung auf. Bis jetzt hatte er sich mit dieser Feier noch nicht beschäftigt. Er war dem Ruf seines Pflichtbewusstseins gefolgt. Hatte die Lektionen, die er während seiner Ausbildung verinnerlicht hatte, automatisch angewandt.

Plötzlich hörte er ein leises Hüsteln hinter sich. Der Pilot drehte sich mit einer erhobenen Augenbraue um. Im nächsten Augenblick umarmte er mit einem breiten Grinsen seinen Cousin Toji Murata. Die beiden Männer hatten sich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Die Freude war groß. Aufgewachsen waren Aiden und Toji wie Brüder. Eine echte Abwechslung in diesem tristen Alltag. Sofort war der Balkon mit leisem Gelächter erfüllt. Nach ein paar Herzschlägen trennten sich die beiden Männer.

“Du bist auch hier?”, fragte der Pilot mit einem Grinsen. “Lassen dich die Rebellen in Ruhe.”

Toji lächelte als Antwort und klopfte seinem Cousin auf die Schulter. Sie beide trugen ihre Galauniformen und wirkten doch nicht glücklich. Sie schauten sich an und für eine Sekunde herrschte Schweigen.

“Das Oberkommando hat meinem Schiff noch keine neuen Befehle gegeben”, entgegnete Toji mit einem Seufzer. “Aber alles in allem ist dieser Besuch eine Abwechslung zu Onderon. Eine wahre Flucht könnte man sagen.”

Der gefühlskalte Pilot musterte Toji mit seinem strengen Blick. Die lebensfrohe Art hatte ihn verlassen und irgendwie konnte sich Aiden mit diesem Anblick nicht anfreunden. Toji ließ die Schultern regelrecht hängen. Für einen Moment schob der Wolve-Pilot seine eigenen Probleme zur Seite. Sie waren nie direkt verwandt gewesen, aber dennoch verhielten sie sich so.

“Onderon ist manchmal ein gefährlicher Ort, Toji”, sagte Aiden und fuhr sich erneut durch das schwarze Haar. “Besonders die Familie hat ihre Tücken. Du wusstest das schon immer.”

Mit einem Nicken antwortete der Flottenoffizier auf diese Worte. Er schien eine harte Zeit hinter sich zu haben. Sofort schossen dem Piloten mehrere Szenarien in den Kopf, weshalb sein Verwandter in dieser Gemütsverfassung war. ‘Wer war der Auslöser dafür? Großvater kann es nicht sein…’, dachte sich der Pilot und seine eisblauen Augen musterten den Offizier.

Serenety Akaji steckt dahinter”, antwortete Toji und er erwiderte den Blick mit seinen braunen Augen. “Es gab ein Versprechen zwischen Muratas und Akajis… und nun steck ich im Netz wie ein ahnungsloser Fisch.”

Toji seufzte und lehnte sich an das Geländer. Endlich konnte er sein Herz bei jemanden ausschütten. Musste sich nicht bis in das kleinste Detail erklären und wurde als der (komplizierte) Mensch geachtet, der er war. In den gesamten Gesprächen mit Serenety sah sich der Flottenoffizier nach einer Weile in einer Sackgasse. Wieder herrschte Schweigen zwischen den beiden Männern. Der Wind zog nur ganz leicht an dem Stoff ihrer Uniformen.

“Wäre doch nur der Kuss nie zwischen uns gewesen…”, murmelte Toji leise. “Es hätte sich nie etwas zwischen uns anbahnen dürfen. Als Kommandant hätte ich die Sache viel früher abbrechen müssen.”

“Auch du bist nur ein Mensch, Toji”, entgegnete der Elitepilot mitfühlend. “Und du unterliegst den Reizen einer Frau einfach zu schnell.”

Ein leises Gelächter war von dem Balkon zu hören. Aiden kannte seinen Cousin einfach zu gut. Vielleicht war der Pilot wirklich die beste Möglichkeit um einen Ausweg aus der Misere zu finden. Toji sah einen Hoffnungsschimmer in dem Verwandten und der einsame Wolf war froh, dass er endlich von seiner Müdigkeit abgelenkt wurde. So konnten die zwei die Zeit bis zu der Feierlichkeit vertreiben.


- Carida - Akademie des imperialen Militärs - Balkon - allein -
 
- Carida - Imperiale Akademie / Medizinischer Komplex - Cassie, Cheffe, Lidia, Sez (der Rest vor der Tür)​

Noch vor Wochen wäre sie vor Stolz über sich selbst fast geplatzt. Hätte sich selbst gelobt und beweiräuchert bis ihr Kopf gequalmt hätte weil sie so von sich eingenommen gewesen war. Jetzt war alles anders, die Fassade der arroganten perfekten und selbstverliebten Kadettin war innerlich wie äußerlich zusammen gebrochen nachdem sie nicht nur durch das Training und die unangenehmen bis gefährlichen Auftritte der Eltern und ihres Bruders hart in die Realität gezogen worden war.

Verschwunden war die Platinblonde arrogante selbstverliebte (vermeindliche) Perfektion in Menschengestalt. Zurück geblieben war die braunhaarige Warheit, eine junge ruhige ernste Frau die sich die Blöße geben konnte und wollte sich von älteren und erfahreneren Personen helfen zu lassen.


Ich werde alles daran setzen das Vertrauen der beiden Herren Offiziere nicht zu entäuschen, ich will dieser Chance und diesem Privileg das mir gewährt wurde gerrecht werden.



Sie lächelte dankbar ehrlich und freudig, während sie ihre Müdigkeit hinten anstellte.


Hochadmiral Kratas, Colonel Sez, ich bedanke mich herzlich für ihr Vertrauen. Ich, ich.


Sie lächelte entschuldigend.

Es tut mir leid, ich bin ein wenig nervös. Ich wollte sagen das ich mich schlicht und einfach geehrt fühle.


Kurz flammte ein Bild von Aiden vor ihrem inneren Auge auf, er war nicht hier, er hatte sich gleich wieder verzogen, sich nicht die Mühe gemacht auf sie zu warten. Hätte er sich verletzt, Cassie hätte Tag und Nacht an seinem Bett gesessen. Aber da war es wieder was Lilly ihr gesagt hatte, sie sollte sich nicht so leicht emotional an jemanden binden sonnst wurde man zu schnell verletzt. Recht hatte sie, sich binden..............nein das funktionierte nicht. Sie hatte nach diesem ersten Weingeschwängerten Kuss viele Fehlinterpretationen gemacht, war auf ihn zugegangen, hatte stets die Initiative ergriffen während er nur reagiert hatte. Nein Aiden wollte sie nicht, naja vielleicht schon, aber nicht so wie sie ihn wollte. Verschwendete Zeit, verschwendete Gefühle. Vielleicht sogar gefährdete Gefühle. Noch vor Wochen hätte sie nur einmal den mentalen „F*ck you Stempel“ rausgeholt und ihm diesen an den Kopf geknallt.

Jetzt nach allem was passiert war ging das nicht mehr, sie hatte den Deckmantel abgelegt und ihm Einblick in ihre Seele nehmen lassen, er hatte sich ihr kein Stück offenbart..................dummes naives Mädchen..............

Noch einmal wanderte ihr Blick für einen Moment zu den schönen Blumen die er ihr mitgebracht hatte, wie sehr präsentierten sie das was zwischen ihr und Aiden passiert war. Noch waren sie schön an zu sehen, dufteten herrlich wirkten gar prächtig. Doch schon bald, sehr bald würden sie die Köpfe hängen lassen und vertrocken.

Ihr Blick verließ die Blumen(während sie sich versuchte innerlich von Aiden und den ihm anhaftenden Gefühlen zu verabschieden) und wanderte zum Hochadmiral. Ohne es zu wollen grinste sie und vergaß das Leid wegen Aiden und die Scham wegen ihrer Eltern. Sie studierte das markannte Gesicht des obersten Befehlshabers genau, das dankbare Lächeln bekam sie nicht von den Lippen. Wieso, wieso schaffte er es einfach so vertrauen in sie zu setzten, scheinbar mochte er sie sogar. Ein Leben lang hatte sie versucht ihrem Vater zu gefallen, nie hatte es geklappt. Und dann stand dieser große Führer vor ihr von dem sie Rangtechnisch um gewaltige Welten getrennt war und tat das was ihr Vater längst hätte tun sollen.“Ich sage kein Wort Sir“ versprach sie ihm innerlich als plötzlich diese Szene vor ihrem geistigen Auge auftauchte. Dr. diKastro und der Hochadmiral in innigster Umarmung. Das war Liebe, das hatte das Mädchen gleich gespürt. Sie gönnte ihm die vermutlich einzige Zuflucht der Freude. Und sie würde die letzte sein die es ihm und der symphatischen Fr. Dr. versauen würde. „Gibt es eigentlich eine Mrs. Sez?“ schoss es ihr aufeinmal spontan durch den Kopf als ihr der Colonel in den Sinn kam. Welch ein Jammer, so gutausehende Männer hier an denen sie durchaus gefällen hätte finden können, so gutausehnde Männer und dann waren sie so alt wie Laub.................Darunter viel zu ihrem bedauern auch Captain Foster, dieser schweigsame wie coole Typ dem sie mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit dafür danke konnte das ihr Dad nun nicht in diesem Zimmer stand und ihr eine Senge verpasste...


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Carida l kleine Stadt l Innenstadt l Fleur und Kaden Mityyr

Fleur entwich ein leises, helles Lachen. Sofort schlug sich das vornehme Fräulein Ventuela eine Hand vor den Mund. Ihr nächster Augenaufschlag wirkte beschämt. Alles an ihrer Reaktion deutete darauf hin, dass sie von ihrer eigenen, überschwängliche Reaktion auf Kadens Worte hin überrascht war. Tatsächlich jedoch spekulierte sie darauf, dass ihrem Gegenüber genau diese kultivierte Unschuld an ihr besonders gut gefiel. Es war ein Spiel. In der Macht wie im Geiste testete die einstmals zur Bescheidenheit erzogene Millionenerbin ihre Grenzen aus. Wie weit konnte sie, im Umgang mit anderen Menschen, gehen. In wieweit würde es ihr nützen?

”Ihr habt recht, mein Herr.”, knickste Fleur lächelnd, nachdem sie sich augenscheinlich wieder gefangen hatte, ”Carida ist ein rüder Ort und es wäre eine Vergeudung von Zeit und Energie, sich über die hier herrschenden Gepflogenheiten aufzuregen.” - ihr Lächeln wurde sogar noch ein wenig süßer - ”Außerdem hatte diese unrühmliche Behandlung durchaus ihre guten Konsequenzen. Denn hätte man mich nicht hinausgeworfen, hätte ich Euch hier wohl niemals kennen gelernt.”

Mit einem leichten Nicken bedeutete Fleur Kaden schließlich, dass sie zum Gehen bereit war. Sie setzte sich selbstständig in Bewegung. Etwas, das ihr noch vor gut einem Jahr nicht im Traum eingefallen wäre zu tun. Ihre Bewegungen aber waren langsam. Sie erwartete, dass man ihr den Arm anbieten und das Tempo vorgeben würde. Somit hätte der Mann noch immer die Illusion von Macht; zumindest laut ihrer These.

Carida l kleine Stadt l Innenstadt l Fleur und Kaden Mityyr
 
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