EW: Ron beschreibt Solo als Film Noir/Western. Han ist ein hartnäckiges Kind, das versucht, sich in der Unterwelt einen Namen zu machen, aber sein Anstand hält ihn zurück. Hört sich das richtig an?
So was in der Art, ja.
Erzähl mir Deine Sicht der Dinge. Wie würdest Du die Reise dieser Figur charakterisieren?
Ich denke, dass es die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, der einen Traum verfolgt, um aus seiner ziemlich rauen Erziehung herauszukommen, und bei einem Großteil der Geschichte geht es darum, dass er versucht, diesen Traum wahr werden zu lassen und herauszufinden, dass es viel schwieriger ist, als er es sich vorgestellt hatte.
Er scheint jemand zu sein, der nicht viele Personen hatte, die sich schon in jungen Jahren um ihn kümmerten. Also geht er durchs Leben, mit hochgefahrenen Schilden.
Ja, das ist grundsätzlich richtig. Eines der lustigsten Dinge an diesem Film, aber auch eines der Dinge, die Han wirklich prägen, ist, dass der Film in einem wirklich dunklen Teil des Star-Wars-Universums spielt.
Im Grunde genommen in der Unterwelt, richtig?
Ja, und auch andere Planeten und Umgebungen, die auf unterschiedliche Weise hart sind.
Ich weiß, dass Du mit Harrison zu Mittag gegessen hast, um mit ihm zu sprechen.
Er ist großartig. Er ist auch ein echter Gentleman.
Könntest Du etwas von dem erzählen, was er Dir über das Spielen dieser Rolle erzählen konnte?
Er sagte etwas Großartiges, als ich ihn traf. „Sag ihnen, dass ich dir alles gesagt habe, was du wissen musst, und dass du es niemandem sagen darfst.”
Ja, aber... Du kannst es mir sagen.
Nein, ich muss mich an die Anweisungen des Mannes halten.
In Ordnung. Ich respektiere das.
Ich wollte ihn kennen lernen, weil ich einfach das Gefühl hatte, dass es nicht richtig wäre, den Film ohne irgendeinen Kontakt mit ihm zu machen. Ich bin wirklich froh, dass ich es getan habe. Er war sehr, sehr unterstützend. Und es ist einfach cool, mit Harrison Ford zu Mittag zu essen. [Anm. d. Red.: EW hat Informationen über Fords tatsächlichen Ratschlag. Der kommt nachher.]
Reden wir über die anderen Leute im Leben dieser Figur. Qi'ra, der Charakter von Emilia Clarke, ist ein großer Teil der frühen Jahre des jungen Han Solo. Was müssen wir über die beiden wissen?
Ja, sie kennen sich schon lange und sie ist eine sehr wichtige Person in seinem Leben.
Ist sie schlauer als er? Weniger idealistisch? Wie würdest Du ihre Persönlichkeiten vergleichen?
Ich denke, sie hat eine etwas andere Art, sich in diesem harten Universum zu verhalten. Sie ist besser darin, mit dem System zu arbeiten, als sich dagegen zu wehren.
Solo trifft im Film auch Chewbacca zum ersten Mal. Ron sagte uns dazu, dass es keine Liebe auf den ersten Blick ist. Es dauert, bevor einem Wookiees vertrauen, richtig?
Meines Erachtens ist das mit jedem so, den man in einer so harten Umgebung begegnet. Da schenkt man jemandem nicht so leicht sein Vertrauen, und dazu kommt: Beide haben ein starkes Selbstbewusstsein.
Wie ist Joonas so? Wir hören nur selten von ihm, weil er hinter der pelzigen Maske steckt.
Joonas ist ein wirklich lustiger Typ und bringt viel in seine Rolle ein. Wenn man ganz nah an ihm dran ist und beobachten kann, wie er es macht, sieht man, wie viel Wookiee-Handwerk er wirklich zu leisten hat. Er braucht und hat das Wissen, wie man sich im Anzug bewegt, um die richtigen Emotionen zu vermitteln. Er hat ein großes Herz und ist ein toller Kerl.
Wird uns dieser Film ihre erste Begegnung zeigen, oder kennt Han sie schon von früher?
Han und Lando treffen sich im Film zum ersten Mal. Und ich treffe L3.
Sind sie Rivalen? Freunde? Feinde? Etwas dazwischen?
Das ist sehr schwer zu beantworten, ohne Dinge zu verraten. Ich will es mal so sagen: Ihre Beziehung ist sehr vielschichtig. Genau wie in der klassischen Trilogie.
Es ist also kompliziert. Das wäre dann ihr Facebook-Status.
[lacht] Ich glaube, die zwei haben jeweils einen sehr unterschiedlichen Stil.
Han hat mehr Ecken und Kanten?
Nun, das Aussehen des Falken sagt viel aus. Ich denke, ihr Stil ist einfach unterschiedlich. Aber vielleicht sind sie in ihrer Persönlichkeit nicht allzu verschieden.
Kannst Du uns einen Eindruck davon vermitteln, wie Han ist, wenn wir ihn zu Beginn des Films treffen? Wir sehen im Film ja offensichtlich, wie er sich weiterentwickelt. Inwiefern unterscheidet er sich zunächst von dem Mann, den wir kennen?
Der Hauptunterschied ist wohl, dass der Han, dem wir im Film begegnen, mehr von einem Idealisten hat. Er hat bestimmte Träume, denen er folgt, und wir können beobachten, was es mit ihm macht, wenn diese Träume auf neue Realitäten treffen, Realitäten, die härter und herausfordernder sind, als er erwartet hatte.
Wovon träumt er? Ich nehme an, er träumt nicht einfach nur davon, Schmuggler zu werden.
Genaues kann ich dazu nicht sagen, aber es geht ihm definitiv um Unabhängigkeit und darum, eigene Entscheidungen zu treffen. Ich finde, dass die Kasdans dabei wunderbare Arbeit geleistet haben, herauszuarbeiten, welcher persönliche Hintergrund jene Figur hervorzubringen imstande ist, die wir so gut kennen.
Was meinst Du genau mit Unabhängigkeit? Will er nur seine eigenen Entscheidungen treffen - oder ist er in irgendeiner Weise vertraglich verpflichtet?
Nun, etwas, das wir über das Star-Wars-Universum im Grunde schon wissen, das hier aber besonders wirkungsvoll dargestellt wird, ist, dass das Leben dort kein Zuckerschlecken ist. Die meisten Leute unterstehen dieser oder jener Macht, besonders während der Herrschaft des Imperiums. Und nein, kein Wortspiel beabsichtigt. Es ist alles andere als einfach, die Mittel und die Stabilität zu haben, um eigene Entscheidungen zu treffen und zu tun, was man will, um Freiheit zu haben. Hans Traum dreht sich darum, diese Spielräume für sich selbst zu verwirklichen.
Sieht so aus, als ob er andauernd versucht, unter der Fuchtel von jemandem herauszukommen. Bzws. unter Jabbas schleimigen Pfoten.
[lacht] Joa, so könnte man das sagen. Das ist seine ewige Herausforderung.