[Corellia – Jedi-Tempel – Garten - Hügel] –Utopio, Ky
Es dauerte gar nicht einmal sehr lange, da spürte der Kel'Dor einen leichten Druck an dem Stein ziehen. Einen Druck, den nicht etwa Gravitation oder Winde hervorriefen, sondern von der Macht selbst ausging. Utopio ließ seinen Schüler gewähren und den Stein hinabsinken. Er war stolz, das der Padawan, sein Padawanschüler, die Aufgabe so gut meisterte. Schritt für Schritt lernte Ky die Macht mehr zu verstehen. Utopio ließ sich selbst etwas in der Macht versinken, denn jede Aktion hinterließ eine schwache Spur, wie Kreise im Wasser, die auf einen fallenden Stein folgten.
Die melodischen Pfeiftöne, ebenso wie die versammelten Tiere, verschwanden wieder und gingen ihre eigenen Wege. Der Moment des absoluten Glücks war vergangen und nun galt es wieder seine volle Konzentration dem Training zu widmen. Utopio rechnete Ky hoch an so schnell weiter zu kommen, aber er selbst sollte auch wieder eine Trainingseinheit vollführen. Die Frage war nur wie und was. Nun musste er nicht nur seinen Schüler ausbilden, sondern auch von ganz alleine selbst Fortschritte erzielen. Die Antwort auf seine Gedanken war so klar und greifbar, es war der logische nächste Schritt in seiner Entwicklung. Und doch zögerte Utopio, denn er wusste nicht welches Potential eine derartige Manipulation in sich barg, welche Gefahr von einem Fehlschlag ausging. Sein Ziel war es nicht Gegenstände zu manipulieren, sondern ihr Inneres neu zu strukturieren. War so etwas überhaupt möglich? Sollte sich ein Machtanwender überhaupt so weit vortrauen? Er wollte nun nicht nur die Umgebung antasten, sondern veränderte die ganze Schöpfung in ihren Grundbausteinen. Bevor Utopio sein Experiment begann wollte er seinem Schüler eine Aufgabe zuweisen. Solange er sich des Erfolgs nicht sicher war, wollte er Ky beschäftigt wissen, außerdem musste dieser nicht unbedingt gelangweilg zuschauen wie toll sein Meister die Macht benutzen konnte.
Gut, Ky. Du hast die ersten Schritte in eine größere Welt getan!
Ich möchte, das du dir ein paar neue Opfer suchst, und sie auf die Tische 2 bis 6 verteilst. Ohne deine Hände zu benutzen versteht sich. Hast du das getan, schreibe mit einem der Objekte deiner Wahl einen Buchstaben in die Luft. Ich muss erkennen, was für ein Buchstabe das sein soll, also streng dich an!
Utopio nahm den kleinen Stein, des Eingangstrainings wieder an sich und verbarg ihn in seiner Handfläche. Es würde nun zu einem Trainingsutensil für den Kel'Dor werden. Eine wegscheuchende Handbewegung sollte seinen Schüler zu einem schnelleren Aufstehen veranlassen.
Husch, Husch, die Zukunft ist in ständiger Bewegung, wenn du das nicht auch bist holt sie dich vielleicht noch ein bevor du ein einziges Steinchen bewegt hast.
Ohne auch nur zu ahnen welch Grausamkeiten diese Zukunft versprach plapperte der Kel'Dor mal wieder achtlos vor sich hin. Ky machte sich währenddessen dazu auf ein paar Gegenstände in der nähren Umgebung zu erkunden. Um so weiter entfernt diese lagen, desto schwerer würde er es haben diese ohne Hände in die Nähe des Kel'Dors zu bringen. Von dem Hügel aus gab es jedenfalls keine Möglichkeit zu schummeln, Utopio hatte alles im Blick. Als Ky dann einen Ast nehmen wollte, der für Utopios Geschmack etwas zu nahe für ein effizientes Levitationstraining lag, griff der Ritter einfach selbst mit der Macht hinaus und ließ den Ast etwa 100 Meter den Hang hinabrutschen. Er grinste als er sich Kys verdutztes Gesicht vorstellte.
Als Ky dann vollends beschäftigt war, widmete sich Utopio seiner eigenen Übung. Er war sehr überzeugt davon, das alleine die Gegenstände herbeizulevitieren viel Zeit verbrauchte, geschweige denn seine Feinfühligkeit so weit zu verbessern, das ein Buchstabe auch nur annähernd zu erkennen war. Er hatte also genug Zeit zur Verfügung. Die Handfläche des Ritters öffnete sich wieder und legte den Stein in ihr frei. Er konzentrierte seinen Geist auf dieses eine Objekt und sank sanft tiefer in eine Trance, sein Unterbewusstsein zuvor aber darauf programmierend die Meditation sofort abzubrechen sollte Gefahr drohen oder Ky seine Aufmerksamkeit benötigen. Langsam erschienen sie wieder und breiteten ihr fasriges Netz über die gesamte Ebene aus. Die Macht schimmerte in ihrer unendlichen Herrlichkeit wie ein Fluss, ein Meer oder ein Gemälde aus Fäden und Knotenpunkten. Langsam fixierte er den Stein und holte ihn heran als Zentrum seines Universums. Alle anderen Wahrnehmungen verblassten, nur noch der Stein zählte. Er wurde zu dem Universum, das Utopio bewohnte. Er wanderte zwischen glänzenden Globen umher und besuchte die winzigen Monde.
Ein Sternenhaufen aus purem Gold, so schien es jedenfalls, erweckte das Interesse des Kel'Dors. Es war zwischen den silbernen Sternen und ihren blassen, grauen Monden eingesperrt und in seiner gesamten Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Wie schon so oft zuvor betrachtete Utopio das Schaubild, das liebliche Muster der Macht verbunden mit der Materie in ihrem Inneren. Was er hier sah, war Perfektion in ihrer reinsten Natur. Nur wenige Wesen waren auserkoren dieses Wunder sehen zu dürfen, dieses erhellte Glänzen nach den Augen greifen zu erleben und die Wärme des salzlosen Meerwassers in Mitten des Sternenhagels strömen zu fühlen. Nun wollte Utopio aber mehr, nicht nur beobachten, nicht nur das Wunder bestaunen. Er wollte selbst wirken! Er wollte in das perfekte System eingreifen und es nach seinen Vorstellungen verändern. Und er tat es ! Utopio stellte sich eine große Hand vor, die aus seinem Leib heraus nach den Sternen griff. Er versuchte die Atome, die Moleküle zu bewegen als seien sie einer der Äste oder Steine, die in diesem Moment von Ky bewegt wurden. Er fühlte doch tatsächlich die Struktur der Atome auf seiner Haut, als seien sie wirklich greifbar und zu berühren. Er wollte eine Kuhle um den weißen Stein im Inneren erschaffen, eine Kuhle, die ihn vielleicht hinausrutschen ließ und ihm die Unabhängigkeit schenkte. Um sein Werk auch auf realer Ebene mitzuerleben öffnete er seine Augen wieder. Es war ein eigentümlicher Anblick wie sich die zwei Bilder, jenes der Machtwahrnehmung und jenes der Augenerfassung, überlappten.
Und dann drückte er die Moleküle im Inneren zur Seite! Er konnte beobachten wie sich am Rand des weißen Steins eine kleine Schlucht bildete, die graue Oberfläche sich nach innen zusammenzog und ein Loch um den kleineren Stein herum formte. Es war nur eine Frage der Zeit, eine Frage der Tiefe, bis der kleinere Stein aus dem größeren entkam. Doch es war sehr aufwendig auch nur diese kleine Veränderung zu bewirken, denn von außen mochte sie zwar klein und leicht wirken, im Inneren aber musste er Tausende vielleicht sogar Millionen Atome in Schacht halten. Es gelang, aber es zehrte an seinen Kräften. Plötzlich überzog seine Sicht einen Film aus schwankendem Licht und der Sichtwinkel verengte sich langsam zu einem Tunnel. Utopio fühlte wie es ihm langsam schwindlig wurde, sein Kreislauf immer weiter zusammensackte. Er entschied, das es genug für den Anfang war und löste seinen Kontakt zum Stein. Zu seiner Überraschung verweilte dieser danach aber nicht im Endprodukt, sondern floss wieder zurück in die Ausgangsposition. Die Manipulation hatte sich auf Grund mangelnder atomarer Bindungen als instabil erwiesen und die Atome waren sofort nach Beendigung des Machdrucks wieder in die "angenehmste" Form zurück gewandert.
[Corellia – Jedi-Tempel – Garten - Hügel] –Utopio, Ky