Corellia - Jedibasis - Gallerie - Elysa und Sarid
Sarid hatte ja schon viel erlebt, aber eine Padawan, die so von sich überzeugt und eingenommen war, hatte sie bisher noch nicht erlebt. Sie sah Elysa erstaunt an und schüttelte dann den Kopf. Merkte sie denn nicht, was sie sprach? Es fehlte nur noch, dass sie sich im nächsten Moment zur Jedi-Ritterin ernennen würde, aber sie unterließ es, dies laut auszusprechen, weil sich die Padawan durch womöglich beleidigt fühlte. Stattdessen antwortete sie in belustigtem Ton:
Glaubst du wirklich, dass man alles selbst am eigenen Leib erlebt haben muss, um zu sehen, was es bedeutet? Glaubst du nicht, dass ich schon genug Sith und auch gefallenen Jedi gegenüber gestanden habe und gesehen habe, was der Hass bei ihnen bewirkt hat? Das ist wie eine ansteckende Krankheit, wie ein Sumpf, aus dem man allein fast keine Chance hat, sich davon zu lösen. Aber es zwingt dich auch niemand, dass du allem was passiert stumpfsinnig gegenüber stehst. Wenn du das glaubst, dann hast du einiges noch nicht verstanden. Die Jedi verleugnen keine Gefühle, sondern sind nur bestrebt, immer Herr ihrer Gefühle zu sein.
Sarid wartete, ob von Elysa irgendwelche Einsprüche erfolgen würde, aber sie sagte nichts. Also fuhr sie fort.
Übrigens wird jemand auf der dunklen Seite nicht von der Macht beherrscht, sondern den eigenen dunklen Gefühlen. Vom Hass, vom Zorn, von der Machtgier, vom Sadismus und ähnlichem. Jeder Jedi ist bestrebt, dies nicht geschehen zu lassen mit sich und es ist gut, dass du auch schon zu dieser Erkenntnis gekommen bist.
Sarids letzter Satz war überhaupt nicht sarkastisch gemeint, sondern eine rein objektive Beobachtung. Es war nicht leicht, vor allem für Padawane nicht zu lernen, wie sie sich auch in extrem Situation verhalten sollen, da den Jedi mit dem Gebot der Ruhe, wie Sarid es nannte, manche natürliche Reaktionen abtrainiert werden und das war auch gut so.
Aber wenn du nur in der Lage bist, die Jedi an Dhemya zu messen, dann tut es mir leid, aber das ist deine eigene Schuld. Wie lange bist du jetzt schon im Orden und du willst von den anderen Jedi bis jetzt rein überhaupt nichts mitbekommen haben? Du hast doch selbst gesagt, dass Padme, also Rätin Master dich einiges über die dunkle Seite gelehrt hat. Warum nimmst du dann nicht z. B. sie als Vorbild? Weißt du, etwas Demut und Zurückhaltung würde dir ab und zu auch nicht schaden. Damit läufst du Gefahr die zu unterschätzen, denen du gegenüber stehst, was fatale Folgen haben kann. Tut mir leid, dass ich dir das so schonungslos sagen muss, aber lieber auf diesem Wege, als in einem Kampf. Jetzt kannst du deine Neigung zu Fehleinschätzungen noch ausmerzen.
Sarid sah die Padawan eindringlich und relativ kühl an. Wie eine Lehrmeisterin zu ihrer Schülerin. Aber sie hatte einfach das Gefühl, dass Elysa diese Stups in die richtige Richtung brauchte. Wenn sanfte Worte nicht viel helfen, dann vielleicht etwas deutlichere.
Auch wenn du bereits über große Fähigkeiten verfügst im Umgang mit der Macht, aber einen Jedi machen nicht nur die Stärke seines Machtgriffs aus oder die Fähigkeit, seinen Gegner im Kampf zu besiegen. Ein nicht zu vernachlässigender Teil des Jediseins spielt sich im Kopf ab und verlangt eine innere Balance und Ausgeglichenheit, über die du noch nicht verfügst. Arbeite an dir, und du wirst es schaffen. Aber nicht mit deiner Einstellung, dass du bereits alles kannst, was notwendig ist. Dies kann ich durch meine langen Jahre als Jedi besser einschätzen als du, Elysa. Du tätest gut daran, wenn du dir diese Einschätung zu Herzen nimmst.
Dann sah sie auf ihr Chrono. Sie hatte Lilian schon viel zu lange warten und von Dhemya war auch schon eine Kommnachricht angekommen. Sie konnte sich schon denken, worüber ihre ehemalige Padawan mit ihr reden wollte.
Denk darüber nach, Elysa.
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