[Corellia ? Coronet City ? vor dem Regierungskomplex] ? Utopio , Ky, Ealhmund
Der Captain steuerte den kleinen Speeder wieder geschickt zurück zu den übrigen Fahrzeugen. Dort kam dann die Anweisung auszusteigen, da man jetzt auf einen größeren Transporter umstiege. Utopio setzte sich rechts neben den Steuermann Ealhmund und Ky platzierte sich hinter ihnen. Der Transporter bot genug Platz um viele Evakuierte in sich zu fassen. Noch war alles klar und ruhig, das grelle Morgenrot lag weit gestreckt um jenen roten Ball in dessen Zentrum, vor der Nase ihres Fahrzeugs. Ealhmund legte ein rasantes Tempo vor und nahm geübt die schnellste Route zu ihrem Einsatzort. Er verstellte an einer kleinen Empfangseinheit zwischen ihnen einige Drehknöpfe bis der richtige Sender eingestellt war und sie die Funknachrichten der anderen mithören konnten. Der Schild stand anscheinend schwer unter Beschuss.
Schaut nicht sehr gut für uns aus.
Utopio nickte und hielt seinen Blick starr auf dem roten Licht vor ihnen haften. Es war so ein wunderschöner Anblick, der sich ihnen dort bot, und doch konnte der Ritter fühlen wie schrecklich es gleich würde. Warum war alles im Universum immer auf Konflikte aus? Konnte man nicht ein Mal die Schönheit der Welt erkennen und für die Galaxie festhalten. Er verstand nicht wie andere nach Tod oder Rache lechzten. Sahen sie denn nicht? Sie mussten doch nur die Augen öffnen und die Schönheit und Perfektion des Universums aufnehmen.
Wohin zieht es uns zuerst?
Wir werden mit unseren Leuten in der Road Street zusammentreffen. Dort ist die Evakuierung bereits in vollem Gange. Hierbei handelt es sich um mehrere große Häuser, meist nur von einzelnen Personen oder kleinen Familien bewohnt. Wir erwarten keine großen Schwierigkeiten.
Utopio wollte dem Captain einmal glauben und stellte sich vor wie sie in die Häuser traten und zufriedene Gesichter trafen, die froh waren aus dieser Stadt heraus zu kommen, ihnen dankbar vielleicht noch einen Blumenstrauß überreichten. Aber insgeheim wusste er, dass diese Vorstellungen reine Illusionen waren und es niemals so leicht werden würde. Er stieß ein kurzes Stoßgebet zur Macht aus, dass nicht so viele Menschen Leid erfahren mussten und ihnen keine all zu großen Steine in den Weg gelegt wurden. Zweifel über sein Tun hatte er keine, aber der niedergeschlagene Mann diente ihm als Warnung, dass es hier keine Heldentaten zu verrichten gab und das Geschäft nicht so rein sein würde, wie es sich die Jedi so gerne ausmalten.
Es dauerte nicht lange, da trafen sie mit einigen anderen Transportern der selben Klasse zusammen. Zwei von ihnen schlossen sich dem Captain an und reihten sich hinter ihnen in einer Formation ein. Ein anderer war bereits gefüllt und steuerte zur Stadtgrenze um die Menschen dort in Sicherheit zu bringen. Utopio lauschte interessiert den neusten Meldungen, aber wirkliche Neuigkeiten konnte er nicht heraushören. Der Schild war weiterhin unter Beschuss, noch hielt er allerdings. Es gab einige Aufstände in Sektor Delta, die sich vom Militär bevormundet fühlten, und der Verteidigungsring um den Regierungsbezirk herum war nun gezogen, niemand hatte jetzt die Erlaubnis mehr ohne Berechtigung diesen Stadtteil zu betreten und auf die befürchteten imperialen Einheiten warteten viele der besten Panzer und Soldaten der Republik. In wie weit dies der Wahrheit entsprach wusste der kleine Kel?Dor jedoch nicht zu sagen. Hoffentlich waren sie wirklich so gut wie angepriesen!
Wir erreichen unser Ziel.
Dann kann jetzt der Spaß beginnen!
Es dauerte nicht lange da war der Transporter am Straßenrand abgestellt und sie alle aus ihm heruasgetreten. Captain Ealhmund unterhielt sich kurz mit einigen der anderen Soldaten und erfuhr, dass bereits die Hälfte der langen Straße evakuiert worden war. Utopio konnte erkennen wie ein Trupp Soldaten nur wenige hundert Meter entfernt mit vier oder fünf Rodianern über die Straße eilten und militärisch dynamisch in den Transporter huben. Dann startete das Fahrzeug und hob ab, nahm Kurs auf den westlichen Rand der Stadt, der einen auch in Richtung Jedi Basis führte. Irgendwo dazwischen gab es also einen Rückzugspunkt.
Es gibt einige Probleme in Haus Nummer 26, ein Anwohner weigert sich sein Anwesen zu verlassen. Er ist bewaffnet.
Captain Ealhmund nahm aus dem hinteren Teil der Maschine ein Blastergewehr des Typs A-280 heraus und zeigte zwei Soldaten und den zwei Jedi an ihm zu folgen. Utopio war bereits gespannt wie der Mann diese Situation bereinigen wollte, er hoffte doch sehr, dass er den Blaster nur zum Selbstschutz und zur Abschreckung mitnahm und nicht gedachte ihn einzusetzen. Es war ein kleines Häuschen, ganz im corellianischen Stil. Utopio schätzte es um die 200 Jahre alt und erkannte schon schnell weshalb sich der Mann weigerte sein Anwesen zu verlassen. Im Garten durchbrachen mehrere Grabsteine das blühende Bild aus Blumen und Büschen. Die zwei Soldaten knieten sich schussbereit zu beiden Seiten des Gartentürchens nieder, während Utopio und Ealhmund den schmalen Pfad zum Eingang betraten, Ky blieb bei den Soldaten vor dem Törchen. Bereits auf halbem Weg tönte eine tiefe Stimme lauthals aus dem Inneren des Hauses ?Halt?. Ealhmund und Utopio stoppten sofort und ein kleiner, etwa 50 jähriger Rodianer erschien vor ihnen, mit einer auf sie gerichteten Blasterpistole in der Hand. Das war ein wirklich toller Empfang, so viel zu großen Heldentaten.
Ich habe es schon ein Mal gesagt. Ich verlasse dieses Haus nicht!!
Sir, sie sind hier in Gefahr.
Ich werde mich verteidigen. Dieses Haus ist schon seit drei Generationen in unserem Besitz, ich werde es jetzt nicht aufgeben.
Das müssen sie doch auch nicht, wenn alles hier vorbei ist können sie jederzeit wieder zurück kommen. Aber wenn der Schild brechen sollte, sind hier Luftangriffe zu erwarten.
Der Schild ist auch in der Vergangenheit nie gebrochen. Das ist reine Schikane, das lass ich mir nicht gefallen!
Der Mann zielte nun noch genauer auf den kleinen Jedi, dem es den Magen zuschnürte, wenn er daran dachte welche Alternativen sie jetzt hatten. Sollten sie diesen Rodianer wirklich dazu zwingen mit ihnen zu gehen? Das konnten sie doch nicht tun! Aber war es besser ihn hier seinem Schicksal zu überlassen? Wie hoch waren die Chancen, dass das Imperium den gesamten Regierungsbezirk einäscherte? Für ihn waren sie zu hoch, für Utopio war die Sache klar. Seine Kel?Dor Ohren konnten vernehmen wie einer der beiden Soldaten bereits zu seinem Kollegen flüsterte, dass man sich doch nur um die kümmern sollte, die auch wirklich kooperierten. Utopio sah das anders, diese Straße war nicht weit von der westlichen Verteidigungslinie entfernt, die Artillerie, Fehlschüsse und Luftangriffe waren hier am ehesten zu erwarten. Utopio konzentrierte sich in der Macht auf den älteren Rodianer, ließ sich in den beruhigend, wohtuenden Strom gleiten und erwartete das schimmernde Flimmern, schnappte sich die Stränge, die von ihm zur Blasterpistole führten und fokussierte sich auf jene Verbindungspunkte, die es nun herumzureißen galt.
Nicht schießen!
Der Befehl war an seine eigenen Leute gerichtet, dass sie jetzt nicht überreagierten, für den Rodianer musste es aber wie eine Bitte an ihn erscheinen. Mit einem schnellen Ruck durch die Macht riss es die Blasterpistole des Mannes nach oben und nach einer kleinen Drehung konnte selbst dieser, so heftig er sich auch dagegenstemmte, den Blaster nicht mehr in der Hand halten und ließ dem Angriff Utopios freien Lauf, welcher die kleine Pistole geschickt mit der rechten Hand auffing.
Es tut mir leid, aber ihr Leben ist wirklich wichtiger als dieses Haus aus Metall und Stein.
Fast zeitgleich stürmten die zwei Soldaten hinter ihnen los und drückten den Rodianer wie einen Gefangenen oder Verbrecher auf den Boden und schnallten seine Hände hinter dessen Rücken mit Handschellen fest. Ob Utopio wirklich richtig gehandelt hatte? Wer war er, dass er so über andere entscheiden konnte und richtig von falsch zu trennen wusste? Erstmals verstand er, was in dem Soldaten hinter dem Regierungsgebäude vorgegangen war, als jener vermeintliche Terrorist sich näherte.
Die Schilde sind gefallen!!
Wie ein Schock traf der Ausruf sie alle und ließ auch Utopio erschaudern. Schnellen Schrittes kehrte er zu dem Transporter zurück, der nun bereits zur Hälfte gefüllt war und gleich mit einem weiteren Mann bereichert würde. Aus dem Funkgerät dröhnten die Stimmen wild durcheinander. Heulend ertönte eine Sirene über der ganzen Stadt.
Flugalarm, sie wurden angegriffen!
Aus dem Funkgerät stieß die beißende Stimme eines Soldaten hervor
?Wir werden angegriffen, D-Kompanie unter Beschuss, ich wiederhole D-Kompanie unter Beschuss, feindliche Bomber an der Ostgrenze gesichtet!?
[Corellia ? Coronet City ? Road Street (Westteil des Regierungsbezirks)] ? Utopio , Ky, Ealhmund