[Weltraum vor Corellia (ca. L11) ? Flotte Cant ? ISD II Conqueror ? Reservebrücke] Com. Cant, Cpt. Reeves, Besatzung
Die Schilde des Mon Calamari-Kreuzers der Klasse MC80a flackerten wild in sämtlichen Spektralfarben, als die Geschütze der imperialen Einheiten ihnen gnadenlos die Lebensenergie aussaugten. Jeder Treffer eines Turbolasers brachte den angeschlagenen Strahlenschild zum Aufleuchten. Und kaum war die getroffene Stelle wieder durchsichtig geworden und gab den Anblick auf die noch unbeschädigte Defiance frei, feuerte dasselbe Geschütz einen erneuten grünlichen Strahl ab, der nahezu am selben Punkt wie zuvor einschlug. So ging das schon seit mehreren Minuten, und Commodore Cant beobachtete sein Opfer auf einem kleinen Monitor, dessen Bild von den Außenbordkameras der Conqueror erzeugt wurde. Aufgrund des desolaten Zustandes ihrer Schilde war es ihr verwehrt, an diesem Kampf in vollem Umfang teilzunehmen. Aber ihre beiden Schwesterschiffe erledigten die Arbeit auch ohne das Eingreifen eines dritten Sternzerstörers. Die Defiance war mittlerweile von den beiden in die Zange genommen worden, auf jeder ihrer Seiten waren die imperialen Geschütze den republikanischen zahlenmäßig fast doppelt überlegen. Hinzu kam, dass ein nicht unerheblicher Teil von ihnen aus schweren Turbolasern bestand, denen die Mon Calamari auch qualitativ nichts Vergleichbares entgegenzusetzen hatten. Hinzu kam, dass sich mittlerweile auch alle fünf Kreuzer aus Cants Verband an der Beschießung des MC80 beteiligten, während die Fregatten und Korvetten sich weiträumig verteilt hatten und in Zusammenarbeit mit den TIEs jeglichen Angriffsversuch der feindlichen Jäger im Keim erstickten.
?Jeden Moment werden die Schilde kollabieren?, stellte der Commodore fest, als das unsichtbare Feld um den bedrängten Kreuzer immer öfters aufleuchtete. ?Sie sollen erst das Feuer einstellen, wenn der MonCal auseinander bricht oder explodiert.?
Mit verschränkten Armen sah Devin dem Schauspiel weiter zu, das aus dieser Entfernung vielleicht schon fast schön anmutete, doch in Wirklichkeit der Todeskampf von etwa fünftausendvierhundert Besatzungsmitgliedern war. Fünftausendvierhundert elendige Rebellen, die den Imperator verraten und diesen grausamen Krieg begonnen hatten, ruf sich Cant in Erinnerung. So zeigte er auch kein Anzeichen von Mitleid, aber die Erinnerung an den Untergang der Devastator ließ in ihm auch kein Triumphgefühl aufkommen. Er empfand lediglich einen Hauch von Gerechtigkeit, als endlich der erste Schuss bis zur Rumpfpanzerung der Defiance vordrang. Aber er würde keine Ruhe finden, bis auch das letzte Schiff aus der Flotte von Großadmiral Thaneespo, dessen Flaggschiff sich mittlerweile in einem ähnlichen Zustand befand, dieses Schicksal teilte.
Sein Blick fiel auf das die Foundation of Hope (MC80) darstellende Symbol im dreidimensionalen Hologramm, die neben dem Wrack der Immortal Temptation (RSD) immer noch Widerstand gegen die imperialen Schlachtschiffe vom Typ Victory II leistete. Kaum brachen die ersten Stahlträger an Bord der Defiance, wandte sich der Commodore von den Hologrammen und Bildschirmen am vordersten Teil der Reservebrücke ab. Sein Verlangen nach Blut und Zerstörung auf Seiten der Rebellen war noch immer nicht befriedigt.
?Bomberangriff auf die Destiny´s Face (DREAD)!?, brüllte er in Richtung Kommunikationsoffizier, bevor er seine funkelnden Augen auf Captain Reeves richtete. ?Unser nächstes Ziel ist die Foundation of Hope. Sobald die anderen Einheiten fertig sind, sollen sie sich uns anschließen.?
?Zu Befehl, Sir?, antwortete Reeves und gab den Befehl an seinen Ersten Offizier weiter.
Während die Triebwerke des riesigen Sternzerstörers wieder Fahrt aufnahmen und der Kurs korrigiert wurde, vergewisserte sich Devin nochmals, dass die Defiance auch wirklich keinen ernstzunehmenden Gegner mehr darstellte. Das Bild, das sich ihm bot, war zwar erschreckend, aber am heutigen Tag schon fast normal. Jede halbe Stunde ging ein Großkampfschiff in Flammen auf, und bald würde es sicherlich noch häufiger passieren. Die Augen des Commodores lösten sich vom Anblick des halb zerstörten Schiffes, dessen Brücke bereits in Trümmern lag, und sahen erneut auf das taktische Hologramm. An einer anderer Stelle des Systems, nicht weit entfernt von der Conqueror, hatte sich soeben ein neues Schlachtfeld gebildet...
[Weltraum vor Corellia (ca. L11) ? Flotte Cant ? ISD II Conqueror ? Reservebrücke] Com. Cant, Cpt. Reeves, Besatzung
ISD II Conqueror [Schilde 15 Prozent] [Flaggschiff]
ISD II Hurricane [Schilde 25 Prozent]
ISD II Solstice [Schilde 42 Prozent]
VSD II Darksteel [Schilde 15 Prozent]
DREAD Control [Schilde 82 Prozent]
DREAD Eraser [Schilde 90 Prozent]
VIN Battlehawk [Schilde 80 Prozent]
CK Cutlass [Schilde 90 Prozent]
CK Falchion [Schilde 86 Prozent]
FRG Darkstar [Schilde 85 Prozent]
LNC Mercury [Schilde 98 Prozent]
CRV Correction [Schilde 95 Prozent]
CRV Deathcoil [Schilde 75 Prozent]
CRV Paragon [Schilde 72 Prozent]
CRV Praetor [Schilde 56 Prozent]
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[Weltraum vor Corellia (J13 in Richtung K13) ? Flotte Bolitho ? ISD II Majestic ? Reservebrücke] Cpt. Landric, Cdr. Sourdis, Besatzung
Interessiert beobachtete Captain John Landric die Manöver der feindlichen Flotte. Zuerst schlug sie wie erwartet einen Kurs ein, der sie unmittelbar vor die Spitzen der keilförmigen imperialen Rümpfe brachte. Anschließend präsentierten die Sternzerstörer der Forces of Hope den Imperialen ihre Aufbauten, vermutlich um so die Zahl der feuernden Geschütze zu erhöhen. Aber auf eine ebenso einfache Weise konnten die angreifenden Schlachtschiffe der Imperial II-Klasse, wie auch alle anderen Sternzerstörertypen, denselben Zweck erreichen, und zwar ebenfalls ohne ihren Kurs ändern zu müssen.
?Bug absenken!?
Somit standen die vorderen Batterien den hinter ihnen installierten nicht mehr im Weg, und dank des keilförmigen Rumpfes konnten auch alle an den Seiten angebrachten Geschütze nach vorne feuern. Der Steuermann musste nur aufpassen, dass das Schiff dadurch nicht zu schnell tiefer sank. Aber das Manöver war schon hundertmal durchexerziert worden und die Entfernung zum Gegner war schon relativ gering. Jeden Moment konnte er in Feuerreichweite kommen.
?Feuer nach eigenem Ermessen, Mr. Evans.?
Die Bestätigung des Ersten Artillerieoffiziers folgte unmittelbar. Jetzt musste sich Captain Landric nur noch überlegen, wie er halbwegs unversehrt durch die feindlichen Reihen stoßen, aber dabei einen möglichst hohen Schaden anrichten konnte. Ihm kam dabei zugute, dass sich die Majestic aufgrund des eigenmächtigen Vorgehens vorhin nun an der äußersten rechten Flanke der imperialen Formation befand. Somit konnte er mit etwas Glück das Heck des letzten Gegners passieren und diesen mit einer vollen Breitseite bedecken, während dieser nur seine zahlenmäßig unterlegenen hinteren Geschütze zum Einsatz bringen konnte.
?Klar machen zum Enfilieren, Mr. Sourdis.?
?Aye, aye, Captain?, antwortete der Erste Offizier und leitete den Befehl unverzüglich weiter.
Mit einem Knopfdruck vergrößerte der Kommandant das Quadrat des Corellia-Systems auf dem Gefechtshologramm, in dem sich die Majestic sowie ihre Gegner momentan befanden. Eines der letzten Schiffe der FoH-Formation war ein Sternzerstörer der Imperial II-Klasse, der als Cancer identifiziert worden war. Dieses Schiff würde sich Landric als erstes vornehmen, und aufgrund der überwältigenden imperialen Überlegenheit hatte er keinen Zweifel daran, dass sich ihm noch weitere Schiffe anschließen würden. Der Verband um die Goddess of Wisdom war dem Untergang geweiht, und die Besatzung der Majestic würde mit Freude daran teilnehmen.
[Weltraum vor Corellia (ca. K13) ? Flotte Bolitho ? ISD II Majestic ? Reservebrücke] Cpt. Landric, Cdr. Sourdis, Besatzung