Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

Corellia-System | CEC-Werftanlage | Reliant | Brücke | Jhassa

Die Arbeiten an der Reliant waren widererwartet schnell voran gegangen und zum größten Teil abgeschlossen. Hier und da gab es noch Kleinigkeiten nach zu bessern, diese waren allerdings kaum der Rede wert.
Lediglich der rapide Ausfall der Raumjäger war bisher noch nicht wieder ausgeglichen. Nur knapp zwei Drittel der Kapazitäten waren aktuell belegt.
Mit den Ersatzmaschinen und den Maschinen der ehemaligen Servitor bestanden die Kapazitäten derzeit bei 20 X-Flüglern, 2 X-Aufklärer, 12 A-Wing und 12 B-Wing.
Somit blieben 2 Staffeln unbesetzt.
Trotz das es derzeit keinen direkten Marschbefehl gab, waren sämtliche Maschinen rund um die Uhr bewaffnet und betankt. Selbst die Piloten waren ausnahmslos alle in Alarmbereitschaft. Immerhin gab es bereits Anordnungen sich unter Umständen auf einen Sprung nach New Plympto vorzubereiten.
Nach dem Desaster mit den 3 H-Flüglern wollte sich der Commander keine Patzer mehr leisten.

Mittlerweile war die Brücke wieder vollzählig besetzt. Lediglich kleinere Personaländerungen waren leider nötig gewesen.
Da die Sensor Offizierin Sub Lieutenant Sileesha bei dem letzten Gefecht verwundet wurde und dadurch bedingt ausfiel rückte der nächst beste Kandidat nach. Ein junger Fähnrich aus dem Hapes-Cluster, Kim Lee. Er war sicher nicht die beste Lösung, aber verstand ebenso wie die Selkath sein Handwerk. Auch wenn er in Anbetracht der Lage sichtlich Nervös war und gelegentlich Dinge auf seinem Interface war nahm, die eigentlich nicht da waren. Vor kurzem meinte er einen Frachter (Commercial II) im Trümmerfeld ausgemacht zu haben, aber auf Grund von Interferenzen sah dies allerdings niemand sonst. Als er dann ein zweites mal hinschaute, war der angebliche Frachter auch wieder verschwunden.
Sub Lieutenant Sileesha wurde auf Grund ihrer Verletzungen eine besondere Ehre zu Teil. Ursprünglich wurde ebenfalls eine Einladung zum Siegesball an Ihn übermittelt. Auf Grund der derzeitigen Lage und der Gerüchte, das es bald nach New Plympto ging, leitete der Commander die Einladung an seine verletzte Offizierin weiter, so dass diese nun den Ball besuchte.
Nach dem Drama mit den H-Flüglern war es für den Selkath unabdingbar seinen Waffensystemoffizier bis auf weiteres zu Suspendieren während die Untersuchungen noch andauerten. Hierfür rückte Sub Lietenant Onotor, ein Mon Calamari, nach.
Mittlerweile meldeten alle Stationen Kampfbereitschafft. Das verlangte natürlich nach einer kleinen Übung um die Einsatzfähigkeit der Besatzung zu überprüfen.
Jhassa verlangte nach seinen Führungsoffizieren und fand sich mit diesen im Besprechungsraum ein.
Dort aktivierte er den Holoprojektor der einen kleinen Teil des Corellian Run zeigte. Von Corellia bis Froz, beides Systeme die mittlerweile unter republikanischer Hoheit standen.

Also Gut meine Damen und Herren. Seit Heute befindet sich die Reliant technisch wieder in Einsatzbereitschaft. Um dieses auch Personell bestätigen zu können, führen wir heute einen Übungseinsatz durch. Schlagen sie bitte den Übungsbefehl auf.

Jhassa wartete bis alle ihre Unterlagen vor sich hatten und sprach dann weiter.

Ziel der Übung ist die schnelle Aufnahme eines Feuergefechts. Hierzu wird die Reliant nach dem Ablegen von der Werft das Gravitationsfeld von Corellia verlassen und ins Froz-System springen. Dort angelangt wird Gefechtsalarm ausgerufen und alle Stationen "Klar zum Gefecht" besetzt. Danach springen wir zu diesen Koordinaten zurück nach Corellia.​

Der Selkath änderte das Hologramm, welches nun Corellia in der derzeitigen Lage zeigte. Jhassa deutete auf einen Bereich(E 7/8) der Karte nahe eines Minenfeld.

Feindbild stellen in diesem Fall das dortige Minenfeld da. Auf dieses wird nach verlassen des Hyperraums gefeuert. Um hier zivile, als auch militärische Kollateralschäden zu vermeiden, werden unsere X-Aufklärer diesen Bereich überprüfen und die Firaxan Staffel diesen Bereich weiträumig als Sperrzone frei von jeglichem Flugverkehr halten. Sobald die Reliant aus dem Hyperraum springt erfolgt die Feuerfreigabe durch Meldung der Aufklärer. Major Onasi, unterweisen sie Ihre Piloten hier unbedingt auf den Sicherheitsabstand zu achten! Ansonsten alles soweit klar? Dann Durchführung und wegtreten​

Der Holoprojektor schaltete sich ab und die Mannschaft begab sich auf ihre Posten. Nach wenigen Minuten hatte sich die Brückencrew vollzählig auf der Brücke eingefunden. Jhassa lies sich auf seinem Kommandantenstuhl nieder während der Rest der Crew ihre Startvorbereitungen traf.
Ein leichtes dröhnen und vibrieren ging durch das Schiff während die Triebwerke anliefen.

Lieutenant Oassi, bitten sie um Startfreigabe.​

Jawohl Commander!Der Mon Calamari machte sich sofort ans Werk. Nichtmal eine Minute später drehte er sich um und bestätigte die Freigabe.

Also Gut. Lieutenant Spock, bringen sie uns auf Kurs.​
Langsam setzte sich die Reliant in Bewegung. Es dauerte einen Moment bis das schwerfällige Schiff soweit aus der Werft herrausmanöveriert wurde, das man gefahrlos vollständig wenden und beschleunigen konnte. Weitere Minuten später hatte man das Gravitationsfeld von Corellia passiert.

Geben sie der Staffel und den beiden Aufklärern Startfreigabe. Sobald diese gestartet sind und auf Ihrem Kurs sind fertigmachen zum Sprung.​

Geschäftiges Treiben begann auf der Brücke und nach einem kurzen Moment meldete sich Lieutenant Commander Cooper, der erste Offizier.

Firaxan-Staffel und die beiden Aufklärer sind gestartet und auf Anflug. Sprungkoordinaten sind eingegeben.
Der Selkath war erfreut, trotz des langen Werftaufenthalts und den kleineren Änderungen der Personalstruktur, klappte alles bisher wie am Schnürchen.

Sprung einleiten in drei....zwei....eins...​
Das Blickfeld aus dem Brückenfenster verzerrte sich und die Reliant sprang in den Hyperraum.

Hyperraum nach Froz | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew

~*~*~*~​

Hyperraum nach Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew

Gefechtsbereit verlies die Reliant den Hyperraum dort, wo die Übungsmission begonnen hatte. Nach dem Wenden im Froz-System und den gedrillten Gefechtsvorbereitungen, war man wieder zurück bei Corellia. Sogar genau dort wo man hin wollte. Der Hyperantrieb und die Navigation funktionierten schonmal prächtig. Noch bevor man sich richtig orientier hatte meldete sich wieder Lieutenant Oassi.

Commander, die Aufklärer melden, Gefechtsfeld frei!

Das war genau das was der Selkath hören wollte.

Alle Geschütze, Feuer frei!​
Wenige Sekunden später feuerte die Reliant aus allen Rohren in das Minenfeld, was einen kurzen Augenblick durch unzählige Explosionen der Sprengkörper, teilweise auch durch massive Kettenreaktionen beantwortet wurde.
Das Feuerwerk hielt auch nur wenige Minuten an.

Feuer einstellen. Lagemeldung.​
Rief der Selkath laut über die Brücke. Ein kurzen Moment später verstummten die Geschütze.
Fähnrich Lee meldete sich etwas eingeschüchtert zu Wort.

Äh, Commander. Alle Maschinen noch Vollzählig. Ein Großteil der Minen im Einsatzbereich wurden zerstört. Keine eigenen Beschädigungen.

Gut, Lieutenant Oassi. Lassen sie die Maschinen landen und übermitteln sie Admiral Stazi die Reliant als Einsatzbereit. Lieutenant Commander Cooper, suchen sie sich freiwillige und lassen sie das Schiff auf Vordermann bringen. Ich will das hier alles Tiptop glänzt. Ich könnte mir nach unserem Werftaufenthalt durchaus eine Inspektion seitens des Admirals vorstellen!​
Die beiden Offiziere bestätigten den Erhalt ihrer Befehle und machten sich sofort an die Arbeit.

Bringen Sie uns auf Kurs zur Picon, Lieutenant Spock

Während sich die Reliant träge richtung der Picon bewegte, schaute der Selkath aus dem Fenster und dachte an das, was ihm, der Besatzung und der Reliant noch alles bevor stünde.

Corellia-System | Orbit um Corellia | Reliant | Brücke | Jhassa, Brückencrew


 
[ Corellia – Coronet – Planquadrat „I6“ – Raumhafen – Landeplattform 746FXQ ] Milan, Tash Velos (NPC), andere unnötige Reisende, Droiden und Bordpersonal

Der glühende Feuerball verlor sich hinter dem grau-weiß melierten Betongebäude, sodass der offene Platz davor langsam aber sicher immer düsterer wurde. Eben diese freie Fläche war allerdings schon vor einem großen Schatten besetzt, der von dem etwas kleineren Shuttle der Diamond-Klasse hervorgerufen wurde. Eigentlich war die Landeplattform nicht groß, der edel angezogene Mann hatte lange gebraucht, um ihn inmitten des verwinkelten Raumhafens zu finden. Insgesamt war nicht viel los in diesem Sektor, viele Schiffe hatten noch keine Starterlaubnis durch die neuen, gerechteren Herren bekommen, die erst kontrollieren musste, ob keine mit der „Neuen Ordnung“ kontaminierten Personen schnell versuchen wollten, den Planeten zu verlassen. Besonderes Augenmerk musste auf die höchsten Amtsträger der zusammengebrochenen Besetzungsmacht gelegt werden, denn schließlich waren General de Vries und der hiesige Moff noch nicht gefasst. Der gesamte Raumhafen war auch erst seit wenigen Tagen in Besitz genommen worden, als ein Stoßangriff unter der Leitung des berühmten und beliebten War Blade bis in diesen Winkel der Stadt vorgedrungen war. Das hier stehende Schiff war eines der ersten, die Corellia wieder würden verlassen können. Ausgewählte Lebewesen, die von der provisorisch eingerichteten Stadtverwaltung dazu befugt waren oder einfach genug Credits hatten vorweisen können, durften den gepeinigten Planeten verlassen, doch waren dies nur sehr wenige.

Auch die Diamond-Klasse verfügte nur über minimalen Platz und war eigentlich nicht wirklich dazu geeignet, Personen zu transportieren, doch musste zugleich unzähliges Kriegsgerät und Ausrüstung wieder abtransportiert werden, weshalb dieser Transporter doch recht passend schien. Die Crew mitsamt Kapitän hatte man einfach mit mehr oder weniger fairen Mitteln dazu gebracht, dem Angebot der Militärverwaltung zuzustimmen. Das Gesicht des Anführers, ein gedrungener Duro namens Tash Velos, an der Ladeluke sprach Bände darüber wie er diese Arbeit fand. Missmutig beäugte er den Ladevorgang, bei dem zahlreiche schwere Paletten von binären Lastenhebern der CLL-8-Klasse und ASP-7-Droiden in die Tiefen des sichelförmigen Kreuzers verfrachtet wurden. Einzelne lebendige Wesen wuselten zwischen den intelligenzlosen Geschöpfen umher, waren jedoch deutlich in der Minderheit. Seine magere Besatzung bestand nur aus fünfzehn Leuten; der Rest war dem Duro im Verlauf des Angriffs der Republik abhandengekommen. Und nun musste er auch noch Transportdienste für einen Hungerlohn übernehmen? Sein Kapital war fast schon aufgebraucht, da konnte er es sich kaum leisten, weiter eigene Credits an seine Mannschaft auszuzahlen. Wenigstens konnte er einige Passagiere mitnehmen, die ihm einen guten Preis dafür zahlten, von hier zu verschwinden. Ihnen verdenken konnte der grünhäutige Humanoid das auch nicht, ein gerade wieder zurückeroberter Planet bot nicht viele Perspektiven für einen Haufen reicher Säcke, wie die eine Hälfte der Fliehenden es war.

Im Gegensatz zu den leblosen Frachten wurden sie durch einen anderen Zugang in den Transporter geführt, um dort in einem recht beengten Raum Platz zu nehmen. Höchstens zwanzig Leute konnten dort sitzen und der Kapitän hatte seine Mannschaft angewiesen noch einmal zehn Sitzplätze zusätzlich zu schaffen. Die Kasse war schließlich leer und eine wirkliche Hafenkontrolle gab es nicht. Da musste man auch mal ein kleines Risiko eingehen. Velos selber begrüßte höflich die einzelnen Passagiere, nachdem er sich von dem langwierigen Ladevorgang abgewandt hatte. Ein älterer Mann in teurer Kleidung erregte dabei sein besonderes Interesse. Die aristokratischen Gesichtszüge vermittelten den geldgeilen Duro genauso wie der goldumwirkte Monokel auf dem rechten Auge des Menschen den Eindruck, dass es sich hier um ein Mitglied irgendeines Adelshauses handeln musste. Welches genau, konnte er nicht erkennen, dazu war er einfach mit der menschlichen Aristokratie zu wenig vertraut. Vielleicht konnte man dem reichen Typen ja das ein oder andere überteuerte Getränk verkaufen? Er würde bestimmt für eine einfache Dose Caf schon den fünffachen Preis bezahlen. Mit solchen Gedanken beschäftigt, ging der Mann mit den großen roten Augen in Richtung Cockpit und überließ die Passagiere der fürsorgenden Hand eines W-7 Droiden. Der konnte jetzt die gesamte Arbeit übernehmen.

Derweil schaute der Aristokrat mit müden Augen aus dem Fenster. Es war so lange her, dass er ruhig geschlafen hatte, ohne die Befürchtung haben zu müssen, aufzufallen und enttarnt zu werden. Erst war er ein Widerständler im Untergrund von Coronet gewesen. Dann hatte er sich als imperialer Kommissar ausgeben müssen, um unschuldige Nichtmenschen aus einem Gefängnis befreien zu können. Und abschließend hatte er sich als Aurelius Khaar ausgeben müssen, ein Adliger aus Serenno, der nur einen kurzen Abstecher nach Corellia hatte machen wollen und dann in die sechste Schlacht um dieses System verwickelt worden war. So war es ihm gelungen, in einem kleinen Hotel abzusteigen und die nächsten Tage bis zur vollständigen Befreiung Coronets und des gesamten Planeten auszuhalten. Zugegeben, der alte Mann hatte nicht viel zur Befreiung beigetragen, doch war ihm das ihm Augenblick egal. Er war nur froh, endlich verschwinden zu können von einem Planeten, der immer noch unter dem Joch des Imperiums ächzen musste, obwohl schon der letzte Verwaltungsbeamte und Stromtrooper so schnell wie möglich geflohen war, nachdem der Krataswall erobert worden war und keine richtige Hoffnung auf einen Verteidigungssieg bestand. Diese Welt erinnerte ihn immer wieder an seinen Heimatplaneten, der selber immer noch unter imperialer Fremdherrschaft überleben musste. Düstere Gedanken hatten sich seiner bemächtigt, als er so ganz alleine in dem Hotel gesessen und nur darauf gewartet hatte, dass irgendwelche CorSec-Beamten oder imperiale Militärs ihn abholen würden.

Doch Milan David de Fragonard war doch eigentlich ein Operative des Geheimdienstes der Neuen Republik. Er sollte für Demokratie und Gerechtigkeit sorgen, im Verborgenen und Geheimen, aber dennoch bemerkbar. Innerlich schämte sich der Rendilianer für seine Feigheit, die es ihm verboten hatte, noch länger im Hotel „Golden Residence“ auf seine Kollegin zu warten. Er hatte kalte Füße bekommen und war ohne jedes weitere Wort geflohen, abgehauen, entkommen. Wie es der hübschen Frau ging, deren falschen Namen er nicht mehr kannte, wusste er nicht. Und eigentlich wollte er es auch gar nicht wissen. Denn wenn sie ermordet worden war, hatte er sicher eine nicht zu kleine Schuld an ihrem Tod. Verdammt noch mal, wieso hatte er die Brünette nicht einfach mitgeschleift, fort von dem Feind, der kurz davor war, ihrer beider Identität aufzudecken? Milan wusste es nicht und nun spielte es keine Rolle mehr. Das einzige, was von diesem Einsatz im Hotel zurückgeblieben war, waren Schuldgefühle. Unglaubliche Schuldgefühle und die Einsicht, dass er einfach nicht dafür gemacht war, sich in feindliche Organisationen einzuschleusen. Er kam nicht mit dem Druck klar. Dass er es dennoch versucht hatte, zeigte doch nur, welcher Lebenslüge er hinterherlief. Wie konnte er Operative in einem Geheimdienst sein, wenn er doch viel lieber auf seinen Heimatplaneten zurückgekehrt wäre, um dort bei Rendili Star Drives zu arbeiten. Genau die gleiche Arbeit verrichten, die er doch so lange gemacht hatte und dennoch als langweilig empfunden hatte. Jetzt – wo es doch viel zu spät war - erkannte er, welch schönes Leben er gehabt haben könnte, wenn er doch nur eine der vielen Verehrerinnen geheiratet hätte, eine Familie gegründet hätte und sich mit der neuen Regierung, die zwar für so viele unmenschliche Repressalien verantwortlich war, jedoch auch den Schein einer besseren Ordnung aufrechterhalten konnte, arrangiert hätte.

Mit einem Ruck hob der Frachter, der teilweise als Passagiertransporter herhalten musste, ab und beschleunigte schnell. Er ließ die zerstörte Stadt und den zerstörten Planeten zurück und überließ sie ihrem Schicksal. Wie der Operative so am Fenster saß und auf die immer kleiner werdende Stadt zurückschaute, wurde er sich doch wieder bewusst, warum er hier saß und all diese Gefahren auf sich nahm. Corellia war zerstört, musste erst wieder mühsam aufgebaut werden. Doch trotz allem, trotz all dieser Entbehrungen war dennoch Hoffnung in den Gesichtern der Bevölkerung zu sehen gewesen. Nur ein kleiner Teil von ihnen floh aus diesem Elendsviertel der Galaxis. Der Rest blieb da und baute sich eine neue Zukunft auf, eine Zukunft in Freiheit und Gleichheit, wo man nicht befürchten musste, entdeckt, unsinnig verhaftet, gefoltert und ermordet zu werden. Dafür arbeitete die Neue Republik, dafür arbeitete der NRGD, dafür arbeitete auch Milan. Und das sollte ihm endlich Hoffnung geben, dieselbe Hoffnung, die all die Menschen und anderen Lebewesen auf diesem Planeten verspürten. Mit diesem erlösenden Gedanken, der ihm etwas Ruhe vor seinen Versagungsängsten und Schuldgefühlen gab, schlief er ein.


[ Corellia - Orbit - Shuttle der Diamond-Klasse - Passagierraum ] Milan, einige andere Passagiere
 
[Corellia | Luftraum über dem Ozean | CRV Gladius | Laderaum] Yaroo, ein ZQ-Infanterie-Droide

Von seiner Position auf dem Kistenstapel aus konnte Yaroo nicht sehen, was zu ihm in den Laderaum gebracht worden war. Aber dass er nicht mehr alleine war, wurde leider nur zu deutlich, als ein Laut erklang, der mit Sicherheit nicht von einem der Bordsysteme oder einem Frachtcontainer ausgegangen war. Es klang wie ein Droide, allerdings war er nicht ganz sicher. Die Zeit des Zögerns war nun vorbei, die Zahl der Optionen geschrumpft. Je nachdem was die Imperialen zu ihm geschickt hatten, konnte seine Entdeckung unmittelbar bevorstehen, und dann war nicht nur der Erfolg seiner selbst gewählten, vom Zufall geleiteten Mission, sondern auch sein Leben in äußerster Gefahr. Er atmete noch einmal tief durch und nahm dann seinen Mut zusammen.

Yaroo ging zurück bis an den hinteren Rand des Containers und nahm von dort aus Anlauf. Er zwang sich, den Gedanken daran, was im Falle eines Misserfolgs passieren würde, auszublenden. Ein halb unterdrückter, krächzender Laut entwich seiner Kehle, als sich der Abgrund vor ihm auftat. Fast trat er ins Leere, doch gerade noch erwischte seine Ferse den Rand der Kiste und stieß sich kraftvoll davon ab. Sein leichter Körper schnellte in die Luft und sein Blick fixierte den Griff des Gitters. Hatte er genau genug gezielt? Oder stürzte er nun hinab auf die Deckplatten, wo er sich zwangsläufig etwas brechen und eine weitere Flucht unmöglich werden würde? Nur eine Sekunde dauerte der Flug, doch war dies lang genug, um sich gleich mehrmals für diese Entscheidung zu verfluchen. Sein Optimismus hielt sich in Grenzen. Zu tief und zu kurz war er gesprungen, dessen war er beinahe sicher. Doch dann packten seine Hände zu, ohne dass er sie bewusst steuerte, und eine davon erwischte den Griff. Ein Ruck fuhr durch seinen ganzen Körper und ein Schmerz zuckte in seine linke Schulter, welche seine Bewegungsenergie abfangen musste. Auf dem glatten Metall, das für weit größere Hände geformt war, hatte er nur wenig Halt und seine Finger drohten abzurutschen. Nur mit Mühe gelang es ihm, die zweite Hand ebenfalls zu dem Griff zu bringen.

Großartig. Nun hing er da. Mindestens zweieinhalb Meter, also über sechs Körperlängen, über dem Boden. Und die Klappe wollte nicht aufgehen. Die hässlichste denkbare Möglichkeit schien einzutreten: Nun hing er da, konnte weder vor noch zurück, bis ihn die Kräfte verließen - was nicht sehr lange dauern konnte. Er fragte sich schon, ob es nicht besser war, gleich loszulassen, als es plötzlich einen erneuten Ruck gab und er mitsamt der Lüftungsklappe nach unten beschleunigte. Mit den Händen am dem Griff, der sich plötzlich gelöst und das ganze Metallteil entriegelt hatte, schwang er nach unten und herum wie am Wurfarm eines Katapultes. Als die Klappe ihren maximalen Ausschlag erreichte und mit einem metallischen Geräusch zurückpendelte, ging ein neuer Ruck durch seine Schultern. Der Schmerz im linken Arm war so groß, dass die Kraft seine Finger verließ und sie sich lösten. Nur die Rechte hielt. Hätte er sie nicht rechtzeitig an den Griff gebracht, so wäre er nun wie ein Geschoss gegen die Seitenwand oder die dort gestapelten Kanister geschleudert worden und höchstwahrscheinlich getötet oder verstümmelt worden.

Doch auch so war die Gefahr nicht ausgestanden. Yaroo baumelte noch immer in der Luft, nur einen halben Meter tiefer. Und was auch immer zu ihm in den Frachtraum gekommen war, die Geräusche, welche die Metallklappe und er selbst von sich gegeben hatten, mussten es aufmerksam gemacht hatten. Ihm blieb nicht viel Zeit. Trotz der Schmerzen, die es verursachte, musste er seinen linken Arm wieder zum Einsatz bringen. Er war darauf angewiesen, denn er konnte sich unmöglich nur mit einer Hand nach oben ziehen. Es war überaus unangenehm und drohte zu misslingen, doch die Angst verlieh ihm Flügel, denn nun konnte er sehen, was die Imperialen gebracht hatten. Es handelte sich tatsächlich um einen Droiden. Ein schwebendes, etwa zylinderförmiges Gerät mit zwei Armen, die in Waffenmündungen endeten. Er wusste nicht, ob das Ding ihn schon gesehen hatte, aber wenn es aktiv war, konnte das jedenfalls nicht mehr lange dauern. Mit beiden Armen und einem schmerzvollen Ächzen zog er sich nach oben und kletterte dann wie an einer Leiter die maschenförmig angeordneten Stahlbänder des Gitters empor. Unter ihm hörte er die Bewegung des Droiden, doch schaute er nicht hinab. Er gelangte schließlich in den Lüftungsschacht hinauf, der höher und geräumiger war, als er erwartet hatte. Ohne innezuhalten oder sich umzusehen sprang er auf die Beine und lief los, wobei seine kleinen Füße ein leises Trommeln auf den Blechen verursachten. Um die nächste Ecke lief er und dann um die nächste, erst dann hielt er inne, um nachzusehen, ob er verfolgt wurde.


[Corellia | Luftraum über dem Ozean | CRV Gladius | Lüftungsschacht] Yaroo
 
[Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Cockpit] Mumba der Hutt, Fenris Khan

Mumba war skeptisch, was Fenris Khans Einschätzung anging. Es war überaus schwer, aus dieser Distanz und durch die Störungen durch Trümmer und radioaktive Strahlungsquellen hindurch vernünftige Daten zu empfangen, und nach dem Ermessen des (keineswegs unerfahrenen oder ahnungslosen) Waffenhändlers beinahe unmöglich, so präzise Schlussfolgerungen wie den Jägertyp daraus zu ziehen. Entweder war Khan das Lob zu Kopf gestiegen und er wollte jetzt ein wenig prahlen, oder er war wirklich brilliant auf diesem Gebiet und sicherlich alles andere als ein einfacher Soldat beim Imperium gewesen. Das Interesse des Hutten an seinem neuen Mitarbeiter nahm zu.

Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für ein Pläuschchen zum Kennenlernen. Arbeit lag vor ihnen. Mit einer beachtenswerten Treffsicherheit hatte der Humanoide das nächste Ziel ausgemacht: Die zertrümmerten Überreste eines Transporters vom Typ CR25. Welchem Zweck dieser in der Raumschlacht gedient hatte, würden sie wohl niemals erfahren. Womöglich hatte er versucht, vom Planeten zu entkommen, und war dabei den republikanischen Angreifern zu nahe gekommen. Auf einen Blick stellte Mumba mit leichter Enttäuschung fest, dass die LAATs, die ein solcher Transporter mitführen konnte, nicht in ihren Halterungen hingen. Überaus bedauerlich: Intakte Angriffstransporter wären eine lohnende Beute gewesen. Ob die beiden Zwillings-Turbolaser noch vorhanden und womöglich heil geblieben waren, ließ sich nicht erkennen.

Mumba steuerte das Schiff so nah wie möglich an das Wrack heran. Dieses war, beide Hälften zusammengerechnet, sechzig Meter lang und damit ungefähr dreimal so groß wie der Frachter. Wie Khan vorgeschlagen hatte, schaltete er danach den Hauptantrieb ab, um die Energieabstrahlung zu reduzieren. Mumba war niemand, der Erfolg gerne teilte und anderen Scharfsinn und gute Ideen zugestand, aber die Gier obsiegte über sein übertriebenes Ego und ließ ihn in dieser Hinsicht vernünftig handeln.


»Dann wird es jetzt Zeit, dass Sie den Raumanzug anprobieren«, sagte er. »Kommen Sie mit.«

Er wandte sich von den Konsolen ab und schleppte seinen tonnenförmigen Leib aus dem Cockpit, wobei er Fenris direkt mit nach draußen schob. Der wartende Pilotendroide erhielt einen weiteren groben Klaps und rollte daraufhin wieder an seine Station. Durch den halbkreisförmigen Korridor gingen sie in den Frachtraum, in dem Mumba Platz für möglichst viel Beute geschaffen hatte. Hier lag ein Raumanzug in Universalgröße für Wesen mit menschenähnlichem Körperbau bereit.

»Ziehen Sie den an und prüfen Sie ihn«, befahl der Waffenhändler. »Wenn Sie soweit sind, verlasse ich den Frachtraum und wir lassen langsam die Luft ab. Der Lastenaufzug wird Ihr Weg nach draußen. Ich habe das Schiff so gedreht, dass Sie einen möglichst kurzen Weg zu dem Wrack haben. Sie und einer der Pit Droids gehen nach draußen, gesichert mit der Seilwinde. Sie nehmen außerdem eine Lampe und diesen Werkzeugkoffer samt Plasmaschneider mit, falls Sie sich irgendwo Zutritt verschaffen müssen oder ein befestigtes Teil losschneiden wollen. Sie bleiben ständig über Funk mit mir verbunden und halten mich auf dem Laufenden. Ich bediene die Seilwinde und den Traktorstrahl von hier aus und behalte auch die Trümmer und die Republikaner im Auge. Wenn Sie passende Beute finden, befestigen Sie diese an einem freien Seil oder schaffen sie in den Bereich des Traktorstrahls. Bis dahin verstanden? ...Dann los, wir haben es eilig!«

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Der Hutte schaute etwas skeptisch zu Fenris rüber und im Grunde genommen hatte er damit auch Recht. Die Sensorendaten waren ziemlich diffus und daran konnte man kaum erkennen was es war.
Aber in diesem Fall hatte er beim betrachten der Sensorendaten ein klares Bild der charakteristischen Silouette des H-Wing-Sternenjägers vor Augen. Er konnte auch förmlich den Tod riechen...(oder war das der Geruch von Mumbas letzter Mahlzeit?)
Schon vorher hatte er solche Eingebungen und seit dem Vorfall mit Citra noch häufiger.
Das würde er aber Mumba nicht auf die platte Nase binden.
Zeit für ein therapeutisches Gespräch war keine, das hier war ja eine Geschäftsreise und so hieß es einen kleinen Spaziergang zu machen....im luftleeren Raum.
Der Felacat nickt nur verständig auf die Ansage des Hutten und prüfte den neuen Raumanzug.
Soweit war alles in Ordnung und stieg in den mehrlagigen Anzug und verschloß den Helm.
Hier in der künstlichen Schwerkraft drückte das Gewicht Brustpanzer des Anzugs ganz schön, aber in wenigen Minuten würde der nichts mehr wiegen.
Einen Moment den Fenris schon ein wenig fürchtete. Das Gleichgewichtsorgan reagierte in 101 von 100 Fällen mit Übelkeit und häufig auch Erbrechen.
Daher hatte der Felacat vorher eine Kapsel gegen die Übelkeit eingenommen. Ab da störte auch der Geruch des Hutten nur noch halb so stark.
Er verschloß das Ventil im Anzug und automatisch strömte die künstliche Atmosphäre in den Helm ein.
"Test, Test. Ok, Funk funktioniert." dröhnte es aus dem Bordlautsprecher, den er vorher mit dem Funkgerät verbunden hatte.
Er sicherte sich und den Droiden an einem Kabel und nickte Mumba zu, das er so weit war. Dann nahm er die Lampe und das Werkzeug und stieg in den Lastenaufzug.

Mumba schleimte sich aus dem Frachtraum und schloß die Schleuse.
Gleich würde er in die Schwerelosigkeit entlassen und dann würde der harte Teil der Arbeit beginnen.

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[Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Cockpit] Mumba der Hutt, Fenris Khan

Der Raumanzug erwies sich als dicht, Funk und Schubdüsen funktionierten. Der Astronaut und der Droide waren an der Seilwinde befestigt, um sie auf diese Weise zum Schiff zurück holen zu können. Auch den Werkzeugkasten sicherte eine Leine an Fenris Khans Gürtel, damit er in der Schwerelosigkeit des Alls nicht verloren ging. Mumba der Hutt sah keinen Grund, weiter zu warten. Er verließ den Frachtraum und schloss die Tür hinter sich. Dann stellte er sich an eine der Steuerungskonsolen im Korridor und griff von da auf den Lastenaufzug zu. Ein winziges Stück nur öffnete sich dieser und Luft begann durch die feine Ritze ins All zu strömen. Der Sog war mächtig, doch bei weitem nicht so stark, wie man es in übertriebenen Holovids zu sehen bekam. Die Luft leerte sich nicht explosionsartig, sondern allmählich, und der dadurch entstehende Wind riss keine Frachtcontainer oder Personen mit sich. Allerdings ertönte ein penetrantes Rauschen. Dieses wurde jedoch immer leiser, je dünner die Luft im Frachtraum wurde, bis dort schließlich das gleiche kalte Vakuum herrschte wie draußen im All. Nun öffnete der Waffenhändler den Frachtaufzug vollständig, wodurch ein breites, rechteckiges Loch im Boden entstand, durch das Droide und Humanoider aussteigen und hinüber zu dem Wrack gelangen konnten.

»Khan, hören Sie mich?« fragte Mumba. Für die Übertragung hatte er eine Wellenfrequenz mit kurzer Reichweite gewählt, damit die Republikaner nichts von ihnen erfuhren. »Gehen Sie jetzt nach draußen. Die Schubdüsen an Ihrem Anzug werden Sie hinüber bringen.«

Ob der Mann damit umgehen konnte, würde sich nun zeigen. Der Hutte traute es ihm aber durchaus zu. In Khan schien mehr zu stecken, als man auf den ersten Blick erahnen konnte.

»Achten Sie vor allem auf scharfkantige Metallfragmente, damit Sie sich den Anzug nicht aufschlitzen. Sonst sind Sie tot, bevor ich Sie auch nur halb zurückgeholt habe. Und halten Sie Funkkontakt!«

Er beobachtete auf dem Monitor, wie sich die kleinere Gestalt des Pit-Droiden und die größere Khans vom Rumpf der Commercial II abstießen und langsam hinüber zu dem CR25 trieben.

[Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Cockpit] Mumba der Hutt, Fenris Khan
 
[Militärische Nachricht | Empfänger: Sane Kath, Spezialkräfte, Rang: Trooper | Betreff: Versetzungsbefehle]

Trooper Sane Kath,

Ihrem Antrag auf medizinische Fortbildung in den Bereichen Non-Humanoide Anatomie und Angewandte Plasmachirurgie wurde stattgegeben. Der Lehrgang findet in der Militärischen Ausbildungsanstalt auf Bimmisaari statt. Für die Dauer der Fortbildung werden Sie von der Front abberufen. Der Transport erfolgt mit Shuttle RM-223928. Melden Sie sich am Abreisetag um 07:00 auf Flugfeld 8. Weitere Details im Anhang.

Lt. Zeph,
Verwaltung der Armee der Neuen Republik
 
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Zischend und mit recht hoher Geschwindigkeit pfiff die Luft ins All bis diese komplett aus dem Frachtraum entwichen war.
Der Sog war durch das kontrollierte entweichen zwar nicht so heftig, wie man häufig vorgegaukelt bekam, aber Fenris spürte eine unangenehme Kraft, die ihn ins All saugen wollte.
Die Worte Mumbas, dass er auf scharfe Metallkanten aufpassen sollte, damit der Anzug nicht aufgeschlitzt wurde, förderten nicht gerade den Wunsch in das kalte Vakuum zu treten.
Wobei...Kalt konnte man nicht sagen, da draußen gab es keine Temperatur, wenn dann nur Strahlung die einen Aufheizen konnte, ansonsten war man selbst die Strahlungsquelle und verlor Energie, trotz Schutzanzug.
Er schaute noch mal auf die Anzeigen im Helmdisplay, alle Werte waren in Ordnung.
"Habe verstanden! Alle Lebenserhaltungssysteme sind auf grün, Temperatur optimal, Sauerstoff und Energie sind voll. Ich springe jetzt rüber." antwortete der Felacat-Mischling, schaute aus der Luke rüber zu dem Wrack und schätzte die Entfernung. Es mochten 20-25 Meter sein bis zur anderen Blechhülle. Normalerweise würde man so einen Sprung nicht schaffen, doch in der Schwerelosigkeit war das kein Problem. Keine Kraft konnte einen Impuls abbremsen. Er stieß sich von der Kante der Ladeluke sanft ab und glitt hinüber zum Wrack. Die Steuerdüsen benutzte er um kontrolliert abzubremsen und sich mit einem Magnetschuh an der Wrackoberfläche festzuhalten.
Der PIT-Droide folgte ihm und beide kletterten vorsichtig zu dem Loch.
Was auch immer diese CR-25 erwischt hatte, es hatte es glatt in der Mitte durchtrennt und mit Sicherheit alles Leben an Bord schlagartig beendet.
Er schaltete die Lampe an und leuchtete in die Dunkelheit. Die hellgrauen Bordwände waren angekohlt und mit schwarzen Flecken übersäht. Kabel und Leitungen hingen lose in den Raum.
Mit einem Spannungsmesser testete Fenris einige diese Kabel und das Messgerät zeigte keinen Ausschlag.
"Kein Strom, die Energieversorgung scheint komplett erloschen zu sein." sprach er ins Mikrofon.
Nicht dass es Mumba sonderlich interessiert hätte, aber allein, damit der Funkkontakt aufrecht erhalten blieb. Für Fenris war diese Info jedoch wichtiger, sollte er in so ein Kabel sich mal ausversehen verheddern, dass er keinen tödlichen Stromschlag bekam, oder der Droide gegrillt wurde.

Er sah sich in dem größeren Raum um und vermutete, dass dies hier mal ein Frachtraum gewesen sein musste. Es hingen noch Halterungen für schweres Gerät, die zum Teil abgerissen waren.
In einer Ecke befand sich aber noch ein recht gut erhaltenes Speedbike, sogar ohne Lackkratzer.
"Kein schweres Kriegsgerät in diesem Lagerraum, aber dafür noch ein Speedbike mit Zubehör, bringt sicher auch den ein oder anderen Credit." funkte er rüber und erstarrte.
In einer kleinen Metallnische waren Sitze eingebaut und dort hingen, noch angeschnallt, 5 menschliche Körper. Die Gesichter zu entsetzten Fratzen verzerrt, die Beine und Arme hingen schlaff im Raum. Die Leichenstarre hatte sich also bereits schon gelöst. Die Augen weit aufgerissen und verquollen, halb aus den Augenhöhlen gesaugt.
Er keuchte erstmal bei dem unschönen Anblick, atmete tief durch und sagte schließlich: "Oh, hier sind noch die Vormieter drin....aber so wie es scheint, haben die alle Sorgen schon hinter sich."
Er durchsuchte die Leichen und nahm Waffen und Werkzeuge an sich. Er war kurz versucht sogar die Erkennungsmarken abzubrechen um sie den Angehörigen zu schicken, damit hätte er aber sicherlich unangenehme Ermittlungen in Gang gesetzt.
Sicherlich war den Hinterbliebenen auch schon klar, dass die Soldaten mit ziemlicher Sicherheit nie wieder heimkehren würden, doch die Ungewissenheit nagte an jedem.
Er zögerte noch einen Moment, und brach ein Teil der Marke ab um die Soldaten später identifizieren zu können, vielleicht konnte man noch was interessantes in dem Zusammenhang herrausfinden. Er steckte die Marken in eine Außentasche und übergab die Waffen dem Droiden.
"Das sind schon mal 5 E-11 Blaster mit Munition, sowie Ersatzenergiezellen und Tibannagas-Patronen und ein Blastergewehr. Ich schätze die Herren hier haben dafür keine Verwendung mehr." meldete er an den Hutten.
Er bahnte sich den Weg durch das Wrack und fand noch 10 weitere Leichen, einige Kisten mit Granaten, noch 5 Kisten mit Gewehren und Munition und einige Energiezellen und Sauerstoffflaschen, die es nie bis zum Einsatz geschafft hatten.
"Mit dem Flaschenvorrat hätten wir schon mal die Sauerstoffbilanz zum großen Teil ausgeglichen. Das spart Kosten." kommentierte er die Lieferung, die der PIT-Droide emsig vom Wrack in den Bauch der Commercial II transportierte.
Schließlich machte er sich daran die intakten Lasergeschütze abzubauen, die Steuerungsmodule und diverses Zubehör noch obendrauf.
Normalerweise bekam man auf dem Schwarzmarkt nur die Waffen, an den Ersatzteilen und dem Zubehör mangelte es in der Regel und wenn ein Teil kaputt ging, nutzte die Waffe einem dann rein gar nichts. Wahrscheinlich konnte man sogar die Ersatzteile, die echt Mangelware waren, teuerer verkaufen, als die Waffen ansich.
Im Verkokelten Cockpit sah es hingegen trüber aus. Nur ein paar Steuerteile waren noch brauchbar, der Rest war nur noch Schrott. Aber selbst Teile von Waffenleitsystemen und Steuermodulen waren teure Ersatzteile und gehörten der Kontrolle von Kriegswaffen an.
"Hier wäre erstmal soweit aufgeräumt." meldete Fenris schließlich und schaute auf die Reserveanzeige. Es war auch noch für eine knappe halbe Stunde Sauerstoff im Tank, aber man sollte es nie bis zur letzten Sekunde ausreizen, "Ich komme jetzt rüber."

Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Frachtraum, Mumba der Hutt; Wrack eines CR-25: Fenris Khan, PIT-Droide

 
Corellia - Über Coronet - "Black Raven" - Cockpit| Jason

Jason steuerte die "Black Raven" auf den Raumhafen von Coronet zu. Schon im Orbit konnte er die Überreste zerstörter Schlachtschiffe sehen. Hier über Coronet war das Ausmaß des Krieges noch deutlicher zu erkennen. Zerstörte Häuser, Wrackteile von Panzern und vereinzelt konnte man auch noch eine Rauchsäule sehen. Nun, da Corellia wieder in der Hand der Neuen Republik ist konnte er sich gefahrlos hier aufhalten und seinen Bruder Brian suchen. Jason ging zum Landeanflug über, nachdem er die Erlaubnis bekommen hatte.

Als er die Rampe hinunterstieg wurde er von zwei Sicherheitsbeamten des CorSec angehalten. Wahrscheinlich waren sie ihm gegenüber misstrauisch. Kein Wunder, schliesslich hatte Jason sein A-280 auf dem Rücken und seinen DL-44er im Holster.


"Ihren Ausweis bitte."

Jason griff in seine Tasche und holte den Ausweis hervor, welcher ihm von einen der beiden CorSec's abgenommen wurde. Dieser kontrollierte den Ausweis während der andere weiterhin Jason ihm Auge behielt. Die Hand dabei an der Waffe.

"Alles in Ordnung. Willkommen zu Hause Mr. Murray."

sagte der kleinere von den beiden und gab Jason den Ausweis zurück. Er verlies den Raumhafen und winkte ein Taxi heran. Ein glatzköpfiger Mann mitte 40 schaute ihn über den Rand seiner Sonnenbrille an.

"Wo hin?", fragte er und öffnete die Tür.

"Die Hauptstraße runter und dann links. Dort können Sie mich rauslassen."

Der Taxifahrer nickte nur und fuhr los um sich im untersten Gleiter Korridor einzureihen. Als sie an der besagten Ecke angekommen sind, zahlte Jason ihm die Credits und legte nochmal etwas als Trinkgeld drauf. Er ging die Straße ein wenig hinab und stand vor dem Haus, welches früher seine Heimat war. Das Haus war zerstört. Es standen nur noch Teile der Wände und vorne am Grundstück stand ein Schild.

Achtung Einsturzgefahr!

Stand dort in mehreren Sprachen. Jason schaute sich die Reste des Hauses an und konnte mehrere Blasterspuren sehen. Nur hat das wenig zu bedeuten, aufgrund der Schlacht die noch vor kurzem hier tobte. Er hörte hinter sich das Klicken von einem Blaster, der entsichert wurde. Blitzschnell wich er zur Seite, drehte sich und entwaffnete den Angreifer. Mit dem Blaster auf ihn zielend konnte er den Typen jetzt genauer sehen. Er hatte eine Augenklappe die das Rechte Auge verdeckte und eine Narbe über dem anderen Auge.

"Schön dich zu sehen "Eye"." , sagte Jason, drehte die Waffe, sodass er den Lauf in der Hand hat und gab sie ihm seinen alten Freund zurück.

Corellia - Coronet - zerstörtes Zuhause| Jason, "Eye" (npc)
 
Corellia/ Feldlager/ C4/ Sane, Izzy (NPC), Soldaten

Er wachte auf. Etwas hatte ihn geweckt. Er blieb liegen. Es war noch dunkel und somit noch sehr früh, wahrscheinlich noch nicht einmal 5 Uhr. Am Abend hatten Izzy und Sane sich früh in ihr Quartier zurückgezogen. Das Gamma-Squad teilte sich ein Zelt zusammen mit einer Truppe Guerillias. Diese Truppengattung stand den Infiltratoren am nächsten. Der einzige Unterschied zwischen ihnen bestand darin, dass die Guerillias in der Natur operierten, die Infiltratoren in Städten.
Er setzte sich auf und schaute sich angestrengt in dem Zelt um. Es dauerte auch nicht lange, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Erleichtert stellte er fest, dass alle vier Feldbetten der Gammas besetzt waren. Anscheinend sind seine drei Kameraden heute Nacht von der Anlage zurückgekehrt. Entweder konnten sie entkommen oder wurden von der Armee befreit. Die Tatsache, dass sie hier schliefen, bedeutete, dass sie nicht verletzt waren. Oder zumindest nicht ernsthaft. Sane seufzte erleichtert und griff nach einer Wasserflasche, die auf dem Boden stand. Er war durstig. Er warf sie um. Verdutzt hielt der Sani inne. Dann versuchte er sie wieder aufzuheben. Vergebens. Seine rechte Hand gehorchte ihm nicht. Bei dem Versuch, die Wasserflasche zu greifen, verkrampfte sich die Hand. Verwundert betrachtete Sane seine in der Dunkelheit kaum zu erkennende Hand. Mit seiner anderen Hand versuchte er, seinen Zeigefinger, mit dem er den Abzug in der Regel betätigte, zu bewegen. Erst leicht, dann mit etwas Kraft. Es tat weh. Und der Finger lies sich nicht bewegen. Gedankenverloren griff er nun mit seiner linken Hand nach der Flasche, klemmte sie zwischen die Beine und öffnete sie. Er genoss es, wie das kühle nass ihm die Kehle hinabfloss.
Wie spät war es eigentlich? Ein Blick auf sein Chrono verriert ihm, dass es kurz vor vier war. Er war die letzten 30 Stunden wach gewesen. Im Kampfeinsatz. Eigentlich hätte sein Körper ihn länger schlafen lassen müssen. Vielleicht lag es an seiner Hand? Wieder betrachtete er diese. Ihm fiel nicht ein, schonmal davon gehört zu haben. Sein letzter medizinischer Test hätte eine körperlich bedingte Lähmung diagnostizieren müssen. Noch bevor sich die Symptome bemerkbar machten. Allerdings hatte dieser Test ihm einwandfreie Gesundheit bescheinigt. Wieder versuchte er seine Hand zu ballen. Es funktionierte. Er beschloss, diesen Vorfall zu vergessen.
Doch was hatte ihn eigentlich geweckt? Sane griff nach seinem Datapad, vielleicht hatte es ihn geweckt. Volltreffer. Eine neue Mitteilung.

[Militärische Nachricht | Empfänger: Sane Kath, Spezialkräfte, Rang: Trooper | Betreff: Versetzungsbefehle]

Trooper Sane Kath,

Ihrem Antrag auf medizinische Fortbildung in den Bereichen Non-Humanoide Anatomie und Angewandte Plasmachirurgie wurde stattgegeben. Der Lehrgang findet in der Militärischen Ausbildungsanstalt auf Bimmisaari statt. Für die Dauer der Fortbildung werden Sie von der Front abberufen. Der Transport erfolgt mit Shuttle RM-223928. Melden Sie sich am Abreisetag um 07:00 auf Flugfeld 8. Weitere Details im Anhang.

Lt. Zeph,
Verwaltung der Armee der Neuen Republik


Erstaunt las er die Nachricht noch einmal. Den erwähnten Antrag hatte er schon vor Wochen gestellt. Da er keine Antwort bekommen hatte, war er davon ausgegangen, dass er abgelehnt wurde. Was im nachhinein auch logisch war. Für den Angriff auf Corellia hatte man jeden Soldaten gebraucht.
Im Anhang fand er die nötigen Dokumente, die den Versetzungsbefehl bestätigten. Zudem wurde der Abreisetag genannt: Heute.


Corellia/ Feldlager/ C4/ Zelt/ Sane, Gammas
 
Corellia - Coronet - zerstörtes Zuhause| Jason, "Eye" (npc)

"Es überrascht mich, dass du hier auftauchst. Wir dachten schon, wir sehen dich nie wieder. Komm mit, hier ist es nicht sicher."

Sie gingen die Straße weiter hinab bis sie einen Gleiter erreichten. Ganz schnell konnte Jason die Reste vom Logo der "DOC" erkennen. Die Bande in welcher er selber über 10 Jahre lang Mitglied war. Vor drei Jahren wurde der Großteil der Bande durch Attentate der verfeindeten "CBB" getötet, darunter auch der Boss. Daraufhin wurde sein Bruder Brian der neue Anführer mit sechs übrig gebliebenen DOC's.

Jason und "Eye" fuhren durch die Straßen Coronets auf ein Gebäude zu welches Jason bekannt war. Das Hauptquartier der "DOC". Sie landeten auf der Plattform welche zum Penthouse gehört und stiegen aus. Jason wollte die Wohnung betreten, doch sein alter Freund hielt ihn auf.


"Es gibt da etwas was du wissen solltest." sagte er und schaute ihn aber nicht direkt an.

"Kurz bevor die Republik hier auftauchte kam die "CBB" mit den neuesten Waffen in unser HQ und töteten viele unserer Leute. Deinen Bruder haben sie gefangen genommen. Nach dem Angriff waren wir fast genau so stark geschwächt wie damals."

"Dann komm ich wohl genau zur rechten Zeit um Brian zu befreien. Wer führt jetzt die "DOC"?"

Jason schaute seinen Freund an, doch dieser mied seinen Blick und sagte eine kurze Zeit lang nichts. Eye ging los in Richtung Penthouse und winkte Jason ihm zu folgen. Sie betraten die Wohnung und Jason fing das Datapad auf, welches ihm von Eye zugeworfen wurde. Er warf einen Blick drauf und konnte seinen Augen kaum glauben.

"Also gut. Öffne einen öffentlichen Com-Kanal. Wir werden sie alle versammeln und diesen Bandenkrieg ein für alle mal beenden."

Corellia - Coronet - Penthouse der "DOC"| Jason, "Eye" (npc)
 
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[Corellia-System | CEC-Werft | Reparaturdock | CC9 Ax | Korridore] Joya No

Joya No brodelte innerlich wie ein Vulkan kurz vor der Eruption. Er wandelte die Korridore nicht in seiner üblichen, eleganten Art entlang, die in so starkem Gegensatz zu seinem unnahbaren, unerbittlichen Wesen stand. Wer ihm jetzt in den Weg kam, der musste beinahe befürchten, von dem schlanken, langhalsigen Offizier einfach beiseite gerempelt zu werden. Sein Gesicht sprach Bände über seine Laune: Sie war niemals schlechter gewesen.

Jemand aus seiner eigenen Mannschaft hatte es gewagt, die letzte Grenze des Ungehorsams zu überschreiten. Man hatte die Hand gegen ihn und seinen Ersten Offizier erhoben. Ein Akt der Meuterei. Der letzte Funke von Vertrauen gegenüber seinen Leuten war damit erstickt. Seit seinem Erwachen aus der Betäubung sah Joya No um sich herum nicht mehr nur Leute, die aus Unwissenheit oder Fahrlässigkeit ihre Pflichten nicht ordentlich erledigten, sondern eine unberechenbare Meute, die mit Boshaftigkeit und krimineller Energie vorgingen. Wenn er die Moral und Disziplin auf seinem Schiff wiederherstellen wollte, was seine vorrangigste Aufgabe als Kommandant war, dann genügte es nicht, diese Elemente zu belehren: Sie mussten ausgemerzt werden!


»Commander No... warten Sie, Sir!« hörte er hinter sich. Ihm war in seinem Groll nicht aufgefallen, dass jemand ihm folgte. Als er sich umwandte, erkannte er Bax Musa, den Anführer seiner Marinesoldaten. Zuerst spürte er den Impuls, einfach weiter zu gehen oder den Ithorianer zum Teufel zu jagen, doch er entschied sich dafür, stehen zu bleiben und sich anzuhören, was dieser zu sagen hatte.

»Was wollen Sie, Captain Musa? Heraus damit, meine Geduld ist am Ende!« drohte er. Es war ihm in jedem Aspekt seiner Körpersprache anzumerken, dass dies keine Übertreibung war.

»Sir, ich wollte Ihnen sagen, dass diese Sache ohne mein Wissen oder meine Zustimmung geschehen ist!« erklärte der Offizier, wobei sich der doppelte Klang seiner beiden Münder mit der Übersetzung der Elektronik vermischte.

»Dann geben Sie also zu, dass es ein gezielter Anschlag war?« fragte No im Verhörton weiter.

»Commander... Ich kann nichts zugeben, das ich nicht weiß. Im ersten Moment wollte ich es nicht wahrhaben, aber ich fürchte, Sie haben recht. An Ihrer Position war es eigentlich ziemlich unmöglich, dass ein verirrter Schuss Sie von hinten treffen konnte. Und ebenso unmöglich, dass niemand etwas gesehen hat. Auch wenn es eigentlich unfassbar ist... ich gehe davon aus, dass man bewusst auf Sie geschossen hat und andere Soldaten die Täter decken.«

Der Kaminoaner war nicht sicher, ob Musa tatsächlich dieser Meinung war oder ob er ihm nur nach dem Mund redete. Als der Ithorianer jedoch fortfuhr, räumte er die Zweifel aus:

»Es müssen welche meiner eigenen Leute gewesen sein. Aber wenn ich davon gewusst hätte, ich hätte eine solche Aktion niemals gebilligt, Sir! Ich weiß, einige von uns haben den Dienst auf der Ax nicht allzu genau genommen. Aber ich stehe zu meinen Eiden und bin der Neuen Republik treu! Ein solcher Verrat käme für mich nie in Frage!«

Joya No begann zu ahnen, dass dieser Vorfall auf diese Weise doch noch etwas Gutes hatte: Er hatte Musa aufgeweckt. Ein weiterer Offizier, der sich womöglich auf seine Pflichten besann und sich auf die Seite des neuen Kommandanten schlug. Wenn er es schaffte, den Hebel richtig anzusetzen.

»Beweisen Sie es!« forderte er den Ithorianer heraus. »Ich werde Lieutenant Ollifs persönlich auf die Sache ansetzen und ich erwarte, dass Sie ihn in jeder Hinsicht bei der Suche nach den Schuldigen unterstützen.«

»Zu Befehl, Sir. Gibt es sonst noch etwas?«

»Ja, allerdings. Die heutige Übung hat in aller Deutlichkeit gezeigt, dass die Leistungen Ihrer Soldaten zu wünschen übrig lassen. Setzen Sie sich mit Miss North in Verbindung und arrangieren Sie gemeinsame Trainingseinheiten oder was immer sonst nötig ist, damit Ihre Marines vom Drill der Armeesoldaten profitieren. Für Neid und Konkurrenzdenken ist kein Platz mehr, es sei denn, es kann Sie zu besseren Leistungen anspornen!

Das wäre dann alles, Captain. Kehren Sie zu Ihren Leuten zurück!«


Damit ließ er den Ithorianer stehen und setzte seinen Marsch durch die Ax fort. Noch immer war sein Zorn nicht verflogen. Wehe dem, der diesen nun auf sich zog!

[Corellia-System | CEC-Werft | Reparaturdock | CC9 Ax | Korridore] Joya No
 
Corellia - Coronet - Penthouse der "DOC"| Jason, "Eye" (npc)

Eye öffnete einen Com-Kanal und gab ihm das Zeichen, dass er loslegen konnte. Er beugte sich nach vorn so das er besser ins Mikro reinsprechen konnte, welches im Tisch eingebaut war.

"Hier spricht Jason Murray für die restlichen Überlebenden der DOC. Alle von euch die dem jahrelangen Bandenkrieg nun beenden wollen sollen sich dorthin begeben wo wieder alles geendet hat."

Er erhob sich, drückte einen Knopf und der Kanal wurde wieder geschlossen. Er blickte rüber zu Eye der ihm ein kurzes Nicken zuwarf. Jetzt hieß es warten.

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Jetzt waren sie vollzählig. Eben ist der letzte reingekomen, ein Twi'lek. Soweit er sich noch erinnern konnte heißt er Todi'lik. Er schaute in die Runde, nickte mal einen alten Freund zu und musterte die Neuen. Ungefähr die Hälfte musste der DOC beigetreten sein, als er weg war. Er stellte sich in die Mitte des Raums und mit einem Nicken signalisierte er Eye die Holokarte zu aktivieren. Als ein Stadtplan von Coronet auf dem Tisch erschien, verstummten alle und schauten rüber zu Jason. Er richtete seinen Blick auf die Gruppe und begann seinen Plan zu äußern.

"In diesem Gebäude liegt das neue Hauptquartier der CBB." Eye ließ einen Teil der Karte vergrößern und man konnte jetzt ein Gebäude neben dem Raumhafen sehen.

"Wir vermuten, dass es wie beim alten Gebäude wieder das Penthouse sein wird. Auch glauben wir, dass mein Bruder Brian dort gefangen gehalten wird. Sie werden viel mehr Leute haben als wir, aber wir haben den Überraschungsmoment auf unserer Seite. Sie glauben immer noch, dass ihr euch versteckt. Ebenso wenig wissen sie, dass ich hier bin."

Er erklärte seiner Truppe den restlichen Plan und als er fertig war standen alle seine Freunde und auch die, die er heute zum ersten Mal sieht, entschlossen auf. Sie machten sich alle auf den Weg um ihren Teil des Plans zu erfüllen. Er selber wird mit Eye, Todi'lik, Ayumi, einer Menschin und dem Menschen Draze direkt zum HQ der CBB fliegen.

Corellia - Coronet - Penthouse der "DOC"| Jason, "Eye", Ayumi, Draze, Todi'lik (npc's)
 
Gespräch an Bord der Gladius

:: Corellia-System :: Atmosphäre Corellias :: Hoher See auf der nördlichen Hemisphäre :: Imperiale CRV Gladius :: Deck 4 :: Yaroo - Jahanna Tebelon – CPO Kaynes Meinhardt

Die Gladius war eine seltsame Korvette, zumal im imperialen Dienst. Ihre Geschichte war unklar, ihr Baujahr lag Dekaden zurück, ihre Besatzung war jung, die Ausstattung ungewöhnlich und die Mission... Die Mission war unwahrscheinlich gewesen. Noch unwahrscheinlicher ein Erfolg. Die Evakuierung des Generalstabs von Corellia hatte ihren Zenit erreicht. General de Vries war an Bord. Ein Mann, dessen Aura die kleine Taktikwarte der Brücke zu sprengen schiehn. Ein Mann der Geschichte nicht nur erlebt hatte, sondern dessen Kragenweite dazu beitrug ihn als jemanden erscheinen zu lassen, der Geschichte mitschrieb. Moff Wessiri, der sich rasch zurückgezogen hatte, in eine private Kabine des Oberdecks. Begleitet von Frau und Kind. Von allen an Bord lastete auf ihm vielleicht die größte Schmach. Er wirkte farbloser je weiter die Flucht voranschritt.

Abgesehen von der bemerkenswerten Lage in der sich die Gladius befand – wenige Meter über der tosenden See Corellias, auf dem Weg zum Atmosphärenaustritt – gab es noch andere Besonderheiten dieses unscheinbaren Schiffes. Es gab zwei parallele Welten. Eine licht und hell, klar geschnitten und überraschend sauber. Das war die Welt der Mannschaftsdecks, der Offizierskabinen, Brücke, Taktikwarte und Kommunikationswarte. Auch die Hauptkorridore, Turbolifte und großen Lagerbereiche waren im hellen weiß und in der ausgeglichenen Geometrie corellianischer Bauart gehalten. Doch dann gab es die Unter- und Mitteldecks. Die Quartiere des operativen Personals, die Maschinendecks, Werkstätten die Lager der Betriebsstationen und die engen Wartungsschächte. Hier gab es kein sauberes Licht. Hier hatte die Gladius eine entstellte Gesichtshälfte. Dunkel und trüb. Laut und dreckig.

Umso weniger wollte die junge und schöne Frau in der Uniform einer Konsularbediensteten des Diplomatischen Corps in diese dunkle Collage passen. Der hellgraue Dienstrock, die scharfen Konturen, das blasse Gesicht, wie gezeichnet mit einem spitzen Tuschestift, all dies hob sich im flimmernden Neonlicht und dem diffusen Orange der Maschinenwerkstatt seltsam ab. Deck 4. Kein Ort der förmlichen und sterilen Diplomatie, mit der man diese Frau für gewöhnlich definierte.

Die Werkstatt war geräumig, mit wenigen Droiden milde belebt. Wie das zögerliche Zucken von unmotivierten Marionetten im abseitigen Halbdunkel. Es waren nur zwei Menschen zu sehen. Die sterile Konsularagentin Jahanna Tebelon und ein alter, verdreckter Maschinist der imperialen Flotte, Chief Petty Kaynes Meinhardt. Zwei Menschen waren zu sehen. Eine weitere Person blieb unbemerkt. Der Patitite Yaroo, den das Schicksal in ein Labyrinth aus Kabelschächten und Gitterstegen, aus Lüftungskanälen und Dämmwänden geführt hatte. Dieses Schiff war seltsam. Yaroo mochte den Eindruck gehabt haben, als irrte er mehrere Stunden durch diese verschlungenen Pfade, die ein ernstes Gefühl der Einsamkeit aufkommen ließen. War dies wirklich eine kleine corellianische Korvette? Wenn ja, wo waren die Besatzung und Flüchtlinge? Umso unwirklicher schiehn es vielleicht, als sich nach einer unbestimmten Zeit des Umherirrens plötzlich die gegenwärtige Szene vor Yaroo öffnete. Wie eine Bühne. Inszeniert für den heimlichen Beobachter. Aber von wem?

Die Stimme des Maschinenwarts war rauh und leise, fast etwas scheuh. Das Gespräch zwischen dem alten Mann und der jungen Frau war wohl bereits eine Weile im Gange:

„Miss Tebelon, um mir das zu sagen, hätten sie wirklich nicht herabkommen müssen.“

„Machen sie sich keine Sorgen um meine Dienstgänge, Chief Meinhardt.“

Die Frau lächelte, aber wenig herzlich. Eine Geste, nicht mehr.

„Wir werden die Atmosphäre in vielleicht vier Stunden verlassen haben, so es sich fügt. So hat es Admiral Nerethin vorausgesagt, so hat es Commander Selgorias zugesagt. Bis dahin muss diese Droideneinheit ausgelesen worden sein. Ich komme gerne erneut herab um die Extraktion der Daten direkt zu beufsichtigen, sie müssen sich also nicht zum Oberdeck bequemen. Je weniger Aufsehen, desto besser. Seien sie dessen eingedenk, Chief Meinhardt. Die Daten sind klassifiziert. Ich rate ihnen, beim Umgang mit dem Droiden das Vier-Augen-Prinzip zu wahren. Zwei davon sollten mir gehören.“

Mit gewisser Abscheu verzog der Maschinist die Lippen und wendete sich ab.

„Ich habe verstanden. Was ist die zweite Angelegenheit, Miss?“

Commander Selgorias lädt in vierzig Minuten zu einer ersten Zusammenkunft der evakuierten Kommandoriege. Als Treffpunkt wurde die Kabine des Moff ausgewählt, um etwas Abstand von der Brücke zu erlauben und ein wärmeres Ambiente zu haben.“

„Wärmeres Ambiente? Ist dort nicht ein Mann gestorben? Das Blut muss noch feucht sein auf dem Teppich...oder an ihren Schuhen vielleicht?“

Die abfällige Bemerkung schiehn sehr scharf und passend geschliffen zu sein, um der Konsularagentin direkt in die offene Kehle zu fahren. Sie würgte einen Kloß herunter. Wut war plötzlich dezent mit im Spiel.

„Sie sollten sich fragen, ob sie in der Position sind derlei...“

„In der Position, MissTebelon? Vielleicht nicht. Aber ich bin am rechten Ort sowas zu sagen. Seit zweiundzwanzig Jahren. Genau hier.“

Ein Finger deutete auf den geschwärzten Stahlboden. Stille herrschte. Zwei seltsame Kontrahenten die weder die Waffen hatten dem anderen jeweils beizukommen, noch in der Lage waren sich gegen den anderen zu verteidigen. Die Konsularagentin überspielte die fühlbare Spannung mit einer glatten, fast synthetischen Formvollendung:

„Einer der Protokolldroiden vom Boarding soll gereinigt und für Dienstleistungen angewiesen werden. Er wird dem Treffen beiwohnen Ich möchte einen passiven Protokollanten, keinen redseligen Menschkontakter. Blockieren Sie das Autarkielement und reprogrammieren Sie die imperiale Autoritätsroutine unidirektional auf Commander Selgorias. Der Droide soll vor dem Treffen vor Ort sein.“

Irgendetwas an dem Gesagten schiehn dem Maschinisten zu missfallen. Es steigerte die offenkundige Abneigung gegenüber der Konsularagentin. Gleichzeitig sorgte es aber auch dafür, dass er jedes Interesse an einem weiteren Gespräch mit ihr verlor. Er ging etwas rückwärts, nickte, salutierte schlampig und wendete sich dann mit missgünstigem Blick wieder ab. Seine Kontur verschwand im Schatten der Anlagen. Auch die Schritte der Konsularagentin verblassten schon langsam wieder auf dem Metallboden. Sie humpelte hinfort, in einen lichtlosen Korridor.

:: Corellia-System :: Atmosphäre Corellias :: Hoher See auf der nördlichen Hemisphäre :: Imperiale CRV Gladius :: Deck 1 :: Mile Toral - CDR Manius Selgorias - General deVries - - Moff Wessiri - Konsularagentin Jahanna Tebelon – ein silberner Protokolldroide ::

In der Kabine die man Moff Wessiri zugewiesen hatte war eigentlich wenig Platz, doch man hatte sich Mühe gegeben den Raum für ein etwas zwangloseres Treffen vorzubereiten.Es sollte ein wenig vergessen machen, dass die Evakuierung von Corellia noch nicht überstanden war. Zudem war die Brücke zu ernst und förmlich und die Kajüte des Kapitäns zu persönlich gewesen. Das Gästequartier des ehemaligen Moff von Corellia war ein guter Kompromiss. Und es gab dem Mann auch eine gewisse Aufwertung. Immerhin konnte er sich als Gastgeber fühlen, auch wenn sein tatsächlicher Status höchst fraglich geworden war.

Zwei Betten waren zu Sofas umfunktioniert worden. Es gab einen zentralen Tisch, gepolsterte Stühle und zwei große Spiegel an den Wänden. Auf einer Anrichte wurden Speisen und Getränke bereit gestellt. Es gab auch ein kleines Separé, ein quadratischer Tisch mit vier Stühlen. All das konnte Geräumigkeit nur suggerieren. Es war eng. Doch glücklicherweise sorgte die gute Klimatisierung aus verchromten Boden- und Deckenöffnungen für ein angenehmes Klima. Auch der blaue Teppich und die dumpfen Wände trugen dazu bei, dass den Anwesenden zumindest der Eindruck von Vertraulichkeit entstehen konnte. Man unterhielt sich leise, musste aber nicht flüstern. Es hatte dennoch fast etwas konspiratives. Die Anwesenden waren schnell benannt: der Kommandant der Gladius, Manius Selgorias; General deVries, Moff Wessiri, dessen Frau; ein Imperialer Captain [Mile Toral], Konsularagentin Tebelon und ein silberner Protokolldroide.

Die sechs Personen (wenn man den auffallend zurückhaltenden Droiden ausnahm) waren von gewisser Erschöpfung gezeichnet, aber auch durch die Anspannung einer etwas gezwungenen Situation. Der General sprach laut und präzise. Er dozierte beinahe und richtete sich an den Moff, dessen Frau und die Konsularagentin. Die Schieflage der Ränge und des Status im Raum war spürbar. Am ehesten war noch die Konsularagentin darin geübt einen aufmerksamen und untadeligen Schein zu wahren. Sie versuchte ein Gespräch zwischen den Anwesenden in Gang zu bringen. Manius Selgorias stand etwas abseits, neben dem höhergestellten Captain. Bisher hatte Manius einige förmliche Begrüßungsworte gesprochen und ein kleines Dinner angekündigt. Bis dahin hieß es small talk. Ein offenes Schlachtfeld der Konversation, ohne feste Regeln. Ein jeder musste selbst entscheiden, was angesichts der karikaturhaften Situation und den Umständen einer fortschreitenden Evakuierung angemessenes Verhalten war. Es versprach interessant zu werden.

Manius Selgorias wendete sich an Mile Toral und entschied sich dafür den General für den Augenblick sich selbst und seiner umstehenden Zuhörerschaft zu überlassen.

„Captain, mir scheint's dass wir nun doch den Faden wieder aufnehmen können. Sie hatten mich auf der Landebahn angesprochen, ich muss mich entschuldigen. Ich hoffe sie verstehen, dass da weder der Ort noch die Zeit war.“

Eine wegwischende Geste. Der stämmige Anaxsi fuhr sich über den markanten Bart und sah kurz nachdenklich auf den Boden, um die nächsten Worte dort zu finden. Recht unkompliziert und offen mochte es wirken. Zusammen mit dem unwirschen Haar und den kleinen Augen mochte man Manius fast für einfältig halten. Vielleicht musste man auch einfältig sein, um diese Evakuierung versucht zu haben?

„Sie gehören also zur Leibwache, nehme ich an? Eskorte vielleicht? Also wenn sie sich zurückgestellt fühlen, dann sagen sie's ruhig. Und wenn ich was für sie tun kann, nur zu.“

Es klang versöhnlich. Bedachte man, dass dieser unbeschriebene Commander von Admiral Nerethin beuaftrag worden war dieses Höllenkommando anzuleiten und das Oberkommando auf Gedeih und Verderb wegzuschaffen, dann war Manius Selgorias doch eigentlich bisher recht bescheiden aufgetreten. Er hatte jedoch auch keinen Zweifel daran gelassen, dass er auf diesem Schiff die Regeln bestimmen wollte.

:: Corellia-System :: Atmosphäre Corellias :: Hoher See auf der nördlichen Hemisphäre :: Imperiale CRV Gladius :: Deck 1 :: Mile Toral - CDR Manius Selgorias - General deVries - - Moff Wessiri - Konsularagentin Jahanna Tebelon – ein silberner Protokolldroide ::
 
[Corellia-System – Corellia – Zivile Gasmine auf Hoher See] Mile Toral, Manius Selgorias, General deVries (NPC), Moff Wessiri (NPC) und einige Andere…

Ehe Mile auf die Fragen des Commanders antworten konnte, wurde dieser von einem Untergebenen in Beschlag genommen und kümmerte sich weiter um die Organisation und den Ablauf der Evakuierung. Mile selbst ging anschließend mit den restlichen höherrangigen Offizieren an Bord. Später brachte die Konsularagentin den jungen imperialen Captain und General deVries auf die Brücke der corellianischen Korvette. Ein wenig amüsierte es Mile schon, dass er auf einem Schiff corellianischer Bauart von Corellia evakuiert wurde. Aber es wohl eher ein Zufall: die technischen und militärischen Spezifikationen der Korvette waren für diese Aufgaben einfach perfekt und somit war ein Schiff dieser Fabrikationsreihe einfach die logische Konsequenz für solch eine Aufgabe. Vermutlich wäre es aber auch interessant gewesen, wenn ein VSD für solch eine Aufgabe abbestellt worden wäre.

Mile hielt sich auf der Brücke in der Nähe eines taktischen Hologramms auf und machte sich seine eigenen Überlegungen zu den nächsten geplanten Schritten. Es war sehr ungewöhnlich und auch sehr schwer für Mile auf der Brücke eines Kriegsschiffes zu sein ohne das Kommando zu haben. Allerdings schuldete er dem kommandierenden Respekt. Kein Offizier hatte es gern, wenn sich ein wildfremder Offizier in seine Angelegenheiten und Kompetenzen einmischte und Commander Selgorias machte einen durchaus kompetenten Eindruck: Ein Einmischen war also überhaupt nicht notwendig. Als Commander Selgorias die Befehle zur Evakuierung gab, wandte Mile sich von dem taktischen Hologramm ab und fixierte den etwas älter wirkenden Offizier. Seine Worte wirkten dabei nüchtern, ohne gelassen zu sein. Man bekam fast den Eindruck der Commander würde nur die wirklich notwendigen Worte sagen. An sich eine Tatsache, die man nicht negativ auffassen konnte. Allerdings hatte Mile bei der Durchsage an das Schiff und die Kampfgruppe motivierendere Worte erwartet. Als die Korvette ihre Triebwerke startete und sich langsam von der wässrigen Oberfläche Corellias entfernte, konnte Mile nicht anders und ging ein paar Schritte näher in Richtung Sichtfenster um den Startvorgang besser betrachten zu können. In seiner bisherigen Laufbahn hatte er es noch nie erlebt, dass ein Schiff größer als ein Shuttle einen Start von einem Planeten durchführte. Allerdings konnte Mile noch keine größeren Unterschiede feststellen. Vielleicht waren Piloten dazu in der Lage, doch schienen die Triebwerke und die andere Technik an Bord der Korvette ausgereift genug um keine weiteren Probleme zu bereiten. Er ging gerade wieder etwas näher zu den anderen „Gästen“ auf der Brücke, als ein – den Rangabzeichen zufolge ein Lieutenant-Commander, vermutlich der XO auf dem Schiff. Den kommandieren Offizier herausforderte. Mile schüttelte leicht den Kopf, als er die Fragen des XOs hörte. Wenn dieser dachte, damit die Autorität seines Kapitäns zu untergraben, irrte sich dieser gewaltig. Eher schmälerte der XO damit seine Karriereaussichten, in dem er den hier anwesenden Offizieren zeigte, dass er wenig Verständnis einer Befehlskette hatte. Zufrieden musste Mile auch feststellen, dass Manius Selgorias sehr daran gelegen war, die zivilen Verluste gering zu halten. Getreu dem Motto: „Wir sind Soldaten, keine Mörder“ ließ er die Zivilisten in den Rettungsbooten am Leben und sprengte dabei nur das zurückgelassene militärische Material und das Kommandodeck der Gasmine.


[Corellia-System – Corellia – Atmosphäre – CRV Gladius - Brücke] Mile Toral, Manius Selgorias, General deVries (NPC), Moff Wessiri (NPC) und einige Andere…

[Corellia-System – Corellia – Atmosphäre – CRV Gladius – Deck 1] Mile Toral, Manius Selgorias, General deVries (NPC), Moff Wessiri (NPC), Konsularagentin Tebelon (NPC), Protokolldroide (NPC)


Es war eine sehr befremdliche Atmosphäre, die sich hier in diesem Raum verbreitet hatte. Sie hatte etwas von den Kadettentreffen in den Zimmern, die man während seiner Ausbildung an der imperialen Akademie belegt hatte. Meistens hatte man sich damals aus angenehmen Anlässen mit Freunden getroffen, doch für dieses Treffen war der Anlass weder angenehm noch erfreulich. Man wurde von Corellia evakuiert und war nur knapp der Gefangennahme durch den Feind oder dem Tod entkommen. Und auch wenn die Konsularagentin durch attraktive Züge hatte, hatte sie auch etwas an sich, dass bei Mile einen Schauer über den Rücken jagte. Zur Zeit war sie damit beschäftigt ein Gespräch zu etablieren, an dem sich jeder beteiligen konnte, doch schien ihr das nicht so ganz zu gelingen. Der General dozierte und hielt einen Vortrag, der einem an der Akademie gleich kam und die meisten hörten ihm zu. Mile wurde allerdings in ein Gespräch mit dem Kapitän der Korvette verwickelt.

„Ich verstehe das voll und ganz, Commander. Die reibungslose Evakuierung hatte oberste Priorität.“ Pflichte Mile seinem Kameraden bei und legte sich Worte zu Recht wie er am besten seine geheimdienstliche Aktivität auf Corellia umschreiben konnte, ohne dabei Misstrauen oder Missverständnis hervor zu rufen. „Nein, ich gehöre weder zur Eskorte noch fühle ich mich zurück gestellt. Ich war unter Konteradmiral Harte an der Schlacht von Denon beteiligt und musste dort mit erleben, wie unsere geplante Falle zu unserer eigenen Falle wurde. Nachdem wir uns geordnet nach Corellia zurückgezogen hatten, habe ich direkte und unmissverständliche Befehle bekommen. Ich musste mein Schiff, die VSD Aquila, verlassen um meinen Befehlen nachzukommen. Als dann der planetare Schild aktiviert wurde, hatte ich leider keine Gelegenheit bekommen auf mein Schiff zurückzukehren und saß auf der Oberfläche tatenlos fest.“ Teilte Mile grimmig fest und der Ärger über diese Tatsache zeigte sich auch deutlich in seinem Gesicht. „Zu meinem Glück hatte man mir den Exfil … Evakuierungspunkt in Coronet mitgeteilt. Bei meinem Weg dorthin traf ich dann auf Moff Wessiri und General deVries. Haben sie genauere Informationen über unsere Verluste während der Raumschlacht, Commander? Mich würde interessieren ob die Aquila auch darunter war…“


[Corellia-System – Corellia – Atmosphäre – CRV Gladius – Deck 1] Mile Toral, Manius Selgorias, General deVries (NPC), Moff Wessiri (NPC), Konsularagentin Tebelon (NPC), Protokolldroide (NPC)

OP: die Aquila wurde komplett zerstört, genau wie die Kampgruppe der sie angehörte (wenn ich mich nicht irre)
 
Im Gespräch mit Mile Toral

:: Corellia-System :: Atmosphäre Corellias :: Hoher See auf der nördlichen Hemisphäre :: Imperiale CRV Gladius :: Deck 1 :: Gästekabine :: Mile Toral - CDR Manius Selgorias - General deVries - Moff Wessiri - Konsularagentin Jahanna Tebelon – ein silberner Protokolldroide ::

Der Commander nickte zu den Worten des Captain und nahm den Gesprächsfaden doch dankbar auf. Der Zaunpfahl mit Denon schien anzukommen. Ein kleiner Anflug von aufkeimender Normalität. Ein beiläufiges Gespräch unter Offizieren. Obgleich das Thema doch sehr ernst war. Der Anxsi griff zu einem Getränkespender aus silbrigem Metall und nahm sich irgendeine Art Saftsynthetik. Blumige Orange, dem Geruch nach. Während er ansetzte überlegte er und zog die Stirn in Falten. Die Antwort kam wie eine Art Resümé. Überlegt, ernst und wenig schonend.

„Hätte man Sie nicht auf die Oberfläche versetzt, Captain, dann wären Sie nun wohl nicht mehr unter den Lebenden. Die fünfte Kampfgruppe wurde restlos als vernichtet bestätigt.“

Er hob den Blick und fühlte sich wohl aufgefordert etwas weiter zu erläutern, wieso er so unmittelbar Auskunft geben konnte. Die Schlacht war nicht grade übersichtlich dimensioniert gewesen.

„Die Gladius wurde der Entsatzkampfgruppe unter Commodore Aser, Accuser of Light, angegliedert. Wir haben im letzten Fünftel der Kerngefechte über Corellia eingegriffen und die Gladius war für die Gefechtsfeldaufklärung und Simulation mit verantwortlich. Ihre Kampfgruppe wurde vollständig als zerstört bestätigt. - Dies gilt leider für die gesamte erste und zweite Flotille.“

Manius Selgorias' Bart zuckte etwas energisch. Tatsächlich waren das die ersten Worte unter den Anwesenden, die ein unausgesprochenes Tabu gebrochen hatten. Es wurde eine Verbindung persönlicher Natur zu den unerhörten Vorgängen über und auf Corellia hergestellt. Bisher war man ausweichend geblieben, hatte neutral formuliert, Namen gemieden und das persönliche Befinden beharrlich ausgeblendet. Der General brummte, als im engen Raum die Aufmerksamkeit auf Mile Toral und Manius Selgorias wechselte. Als hätte der alte de Vries diesen Moment vorhergesehen, griff er zu seinem schweren Glas mit hochprozentigem Alkohol. Die Aufmerksamkeit lag auf Mile Toral. Voyeristisch gierten fast alle Anwesenden darauf zu sehen, wie der (glückliche oder glücklose?) Captain diese Nachricht aufnehmen würde. Insbesondere Moff Wessiri taxierte ihn lauernd. Der General jedoch, schien die Antwort des Mile Toral bereits zu kennen.

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[Corellia-System – Corellia – Atmosphäre – CRV Gladius – Deck 1] Mile Toral, Manius Selgorias, General deVries (NPC), Moff Wessiri (NPC), Konsularagentin Tebelon (NPC), Protokolldroide (NPC)

„Hätte man Sie nicht auf die Oberfläche versetzt, Captain, dann wären Sie nun wohl nicht mehr unter den Lebenden. Die fünfte Kampfgruppe wurde restlos als vernichtet bestätigt.“

Diese Worte hatten einen bitteren Nachgeschmack: Die Worte „restlos“ wie „vernichtet“ hallten noch lange nach und die nachfolgenden Worte von Commander Selgorias kamen zwar an Miles Ohren, doch hörte er sie nicht wirklich. Zu sehr war er von dieser Nachricht ergriffen. Die Aquila. Zerstört. Knapp 5.000 Besatzungsmitglieder tot. Und er, als Captain des Schiffes hatte als einziger überlebt. Natürlich war er nicht feige geflohen, sondern hatte pflichtbewusst seine Befehle befolgt. Aber diese Befehle hatten ihn nicht wirklich von der Fürsorgepflicht gegenüber seiner Mannschaft entbunden – selbst wenn sie das getan hätten, hätte es nicht viel geändert. Er hatte sein Schiff und seine Mannschaft überlebt und all das warf kein gutes Licht auf einen Schiffskapitän. Er hatte versagt.

Erst etwas später bemerkte Mile, dass die Gespräche verstummt waren und die Blicke der Anwesenden auf ihn ruhten. Er fixierte anschließend den Commander und meinte dankend: „Commander, danke, dass sie mir Auskunft gegeben haben. Auch wenn die Nachricht sehr viel schlimmer als erwartet war, gibt sie einem doch Klarheit.“ Sein Blick wanderte zu General deVries und anschließend wieder zurück zu Commander Selgorias: „Und wie jeder andere Offizier auch ziehe ich die Klarheit einer schleierhaften Ungewissheit vor!“

Er ging zu dem Getränkespender, an dem auch zuvor Manius Selgorias sich eine Erfrischung geholt hatte und nahm sich auch ein Getränk. Er holte sich kein alkoholisches Getränk. Sie waren immer noch in Kriegsgebiet und er wollte einen klaren Verstand beibehalten. Niemand konnte wissen was sie erwartete und ob Mile gebraucht wurde.
Anschließend wandte er sich allen zu, erhob sein Glas sprach zu den Anderen: „Auf die Gefallenen. Mögen sie in Frieden ruhen und ihr Opfer zu einem Nagel im Sarg der Rebellion werden!“


[Corellia-System – Corellia – Atmosphäre – CRV Gladius – Deck 1] Mile Toral, Manius Selgorias, General deVries (NPC), Moff Wessiri (NPC), Konsularagentin Tebelon (NPC), Protokolldroide (NPC)
 
[Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Korridor] Mumba der Hutt; Fenris Khan im All

Die Bergungsaktion lief an wie geplant. Nach und nach förderte Fenris Khan, der mit der Ausrüstung und der Situation offenbar gut zurecht kam, verschiedene attraktive Beutestücke zutage. Auf einzelne Energiemagazine und dergleichen legte der Hutte zwar keinen großen Wert - er war auf gewinnbringendere Waren aus. Aber Kleinvieh machte bekanntlich auch Mist. Zufriedenstellender waren da schon Objekte wie das Speederbike oder die Bewaffnung des zerstörten Transportschiffs sowie die Kiste mit Granaten. Das waren Dinge, für die es zweifellos Käufer fand, denn alles, was sie hier bargen, entsprach den Standards des republikanischen und imperialen Militärs und war damit wesentlich besser als alles, was man regulär zu kaufen bekam.

»Lassen Sie die Sauerstoffflaschen drüben«, ordnete Mumba an. »Luft haben wir mehr als genug dabei. Die belegen nur Laderaum und haben keinen echten Wert.«

Khan, der im Augenblick von eben solchen Flaschen abhängig war, mochte das anders sehen, aber das spielte für den Waffenhändler keine Rolle. Es war immerhin einiger Aufwand damit verbunden, die gefundenen Stücke an Bord zu bringen, der den Wert des Sauerstoffs leicht übersteigen konnte. Die beiden Pit-Droiden arbeiteten gut zusammen, einer im Frachtraum, einer im All. Dieses Modell war nicht gerade schlau, aber das Verladen von Schrott und Maschinenteilen entsprach ganz ihrer Kernprogrammierung, weshalb sie sich in dieser Hinsicht sogar recht geschickt anstellten. Nach und nach beförderten sie alles, was Fenris Khan zu Tage förderte, in die Commercial II.

Der Hutte behielt dabei auch den Rest des Trümmerfeldes und, sofern die Sensoren dies zuließen, des Corellia-Systems im Blick, ständig auf der Hut und Ausschau nach Gefahren (bisher alles ruhig), aber auch auf der Suche nach weiteren lohnenden Fundstücken. Als schließlich der Humanoide meldete, dass er zurückkehren wollte, antwortete er:


»Nicht so voreilig! Sie haben noch genug Luft für mindestens eine Viertelstunde. Nur achtzig Meter weiter hinter Ihnen treibt etwas, das wie ein großer Protonentorpedo aussieht, der Größe nach von einer Fregatte oder einem Kreuzer. Das Ding will ich haben.«

Der mutmaßliche Torpedo lag im Schatten eines anderen Trümmerteils, so dass Mumba ihn mit den Außenkameras seines Frachters nicht genau betrachten konnte.

»Ich könnte es mit dem Traktorstrahl heranholen, will aber nicht riskieren, es in dieser Nähe auszulösen. Fliegen Sie hin und sehen Sie nach, ob es scharf ist. Irgendwo auf der Hülle muss eine Typenbezeichnung stehen, anhand der ich Sie dann anleiten kann. Danach können Sie wieder an Bord kommen und eine Pause machen.«

Keine lange jedenfalls. Denn Mumbas Frachtraum war noch nicht voll und seine Gier nicht befriedigt. Er wollte den Beutezug so lange wie möglich fortsetzen und war dafür auch bereit, das eine oder andere Risiko einzugehen.

[Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Korridor] Mumba der Hutt; Fenris Khan im All
 
Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Frachtraum, Mumba der Hutt; Wrack eines CR-25: Fenris Khan, PIT-Droide

"Bei allem Respekt in ihre Talente Mr. Mumba, aber ich würde trotzdem vorschlagen die Sauerstoffflaschen mitzunehmen. Denn anhand der Kontroll-und Verbrauchsanzeige im Sauerstoffsystem kann man nämlich nachträglich nachvollziehen, wie häufig die Luke geöffnet wurde und welches Warenvolumen wieder beladen wurde. Das System nutzt übrigens der imperiale Zoll um des schmuggelns verdächtigte Frachterkapitäne zu überführen. Die vergleichen was an Sauerstoffvolumen eingesetzt wurde und kann damit Druckabfälle und Massevolumenverschiebungen ausrechnen. So kann man erkennen ob Objekte hinzugefügt oder entfernt wurden. Ich schätze mal, die ehrenwerten Mitglieder der Black Sun vertrauen Ihnen, aber man wird sicherlich nachprüfen wieviel Ware tatsächlich erbeutet wurde um damit die genauen Steuern auszurechnen. Sollte es aber mal zu unvorhergesehenen Druckschwankungen kommen, dann verschieben sich diese Kalkulationen ungünstig und man bekommt unangenehme Fragen gestellt." gab Fenris zu bedenken.
Einen guten Umsatz zu erzielen war auch im eigenen Interesse des Felacat-Mischlings, aber die sprichwörtliche huttische Gier schien wieder einmal gefährlich zu werden.
Der nächste Auftrag erschien dies zu bestätigen.
Eine viertel Stunde Luft - das war auf dem ersten Blick viel, aber konnte ziemlich knapp werden.
Was er dann auch zu sehen bekam war, lies seinen Atem stocken.
"Ich sehe das Objekt. Es handelt sich um einen MG-7-Torpedo, noch mit Treibladung und Werferrohr. So wie es aussieht, wurde es von einem Jäger abgerissen. Das Werferrohr ist beschädigt und das Protonentorpedo scheint auch scharf zu sein. Die Ereignisse bei der Schlacht haben bewirkt, dass das Torpedo halb aus dem Rohr rausgerutscht ist und damit könnte der Zünder an der Spitze scharf sein. Wenn ich diese berühre, dann brauchen Sie sich auch nicht um einen neuen Mitarbeiter zu bemühen, dann sind wir beide im Eimer."
Er näherte sich seitlich und schloss die abgerissenen Kabel mit seinem Datapad. Der Abschußbefehl wurde zwar gegeben, doch aus irgendeinem Grund nicht ausgeführt. Wenn er nicht bald den Torpedowerfer entschärft hatte, dann würden Treibladung und Gefechtskopf explodieren. Sollte er den Vorgang nicht innerhalb der nächsten 12 Minuten schaffen, dann würde er im All ersticken.
...
Er konnte schließlich mit dem Datapad den Feuerbefehl deaktivieren, somit war das Torpedo zumindestens elektronisch sicher, nur mechanisch musste man damit sehr vorsichtig umgehen und die Bestandteile zerlegen um sie sicher zu transportieren.
Ein Blick auf die Uhr machte ihn wieder nervös....die Sauerstoffanzeige blinkte schon rot und er steuerte mit einem nervigen Warnpiepton den Frachtraum an.
Jetzt musste Mumba nur noch die Luke schließen und die Luft reinlassen, dafür hatte er noch knapp 30 Sekunden.

Corellia-System | Weltraum | ehemaliges Schlachtfeld nahe Corellia | Kazellis-Frachter Commercial II | Frachtraum, Mumba der Hutt; Wrack eines CR-25: Fenris Khan, PIT-Droide
 
[Corellia | Luftraum über dem Ozean | CRV Gladius | Lüftungsschacht] Yaroo

Nein, offenbar wurde Yaroo nicht verfolgt. Nichts regte sich in den Lüftungsschächten, bis auf das ferne, dumpfe Wummern von Ventilatoren, die nicht ganz rund liefen, und ein paar ebenso fernen Geräuschen, die vermutlich durch die Wände übertragen wurden. Von dem bewaffneten Droiden oder einem anderen Feind war jedoch nichts zu bemerken. Der Patitite atmete durch und ließ sich auf den Boden sinken. Er hatte das Glück in den letzten Stunden mehr als einmal herausgefordert und war überglücklich, nach alledem überhaupt noch am Leben zu sein. Zwar schmerzte seine Schulter und der linke Arm fühlte sich taub an, aber wenn das alles war, musste er zufrieden sein.

Er hatte es also in die Lüftungsschächte geschafft - den wohl besten Ort, den es für ihn an Bord geben konnte. Sie bildeten ein Netzwerk durch die gesamte Korvette, das Menschen und den meisten Droiden weitgehend unzugänglich war, für ihn aber mehr als geräumig genug. Hier konnte er sich verstecken und dazu fast jeden Raum im Schiff erreichen. Er konnte auf diesen Wegen an Vorräte gelangen, an Computer und an Personen - wenn er es richtig anstellte.

Was war noch gleich der nächste Punkt auf seiner Liste gewesen? ...Ach ja. Verbindung mit dem Hauptquartier herstellen und seine Lage melden. Es war allerdings fraglich, ob das möglich war. Noch einmal schaute er sich nach Gefahren um, dann nahm er den Rucksack von den Schultern und holte das Comlink heraus. Es passte leicht in eine menschliche Handfläche, für jemanden von seiner Größe hatte es aber eher die Dimensionen eines Computerbildschirms. Ob es ihm gelang, damit Kontakt herzustellen, hing vor allem davon ab, wo sich das Sternenschiff nun befand - das herauszufinden, hatte er derzeit keine Möglichkeit. Es konnte längst im All oder sogar gesprungen sein. In diesem Fall war der Versuch vergeblich. Nur wenn sie noch im Normalraum und im Sendebereich der zivilen corellianischen Kommunikationsnetze waren (und wenn diese noch intakt waren und nicht gestört wurden...), hatte er eine Möglichkeit, einen Funkspruch abzusetzen, ohne dass es jemandem an Bord auffiel. Auch so war es nicht ganz risikofrei.

Er stellte die Signalstärke möglichst niedrig ein, damit seine Übertragung nicht geortet wurde. Nach ein paar bangen Sekunden sprang eine Statusanzeige auf Grün und zeigte ihm so an, dass er "Netz hatte". Allerdings schien er nur senden zu können - ob er auch empfangen konnte, war fraglich. Er sprach leise und hoffte, dass seine hohe Stimme verständlich übertragen wurde.


»Basis, hier spricht Mite«, sagte er. Selbstverständlich benutzte er seinen Decknamen, an den er sich aufgrund deren unschmeichelhafter Bedeutung noch nicht ganz gewöhnt hatte. »Ich habe meinen Posten verlassen und befinde mich nun an Bord einer imperialen Korvette namens...« Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. War der Name des Schiffes irgendwann gefallen? Oder hatte er ihn gelesen? »Ich kenne den Namen nicht. Es gehört zu einer Evakuierungsgruppe Zerek und der Kommandant heißt Selgorias

Diese beiden Begriffe hatte er sich aus der Durchsage gemerkt. Er hoffte zumindest, dass er sie richtig im Gedächtnis behalten hatte.

»Das Schiff evakuiert imperiales Personal vom Planeten. Ich bin meinem bisherigen Zielobjekt gefolgt, habe es aber aus den Augen verloren. Allerdings sind Moff Wessiri und General deVries an Bord! Vielleicht habe ich die Möglichkeit, nah an sie heranzukommen. Gibt es dazu Anweisungen?«

Eine Weile wartete er, doch er hörte keine Antwort, nur ein feines Rauschen. Entweder antwortete niemand oder das Signal erreichte ihn nicht. Das grüne Licht war unstet und ließ offen, ob er überhaupt gehört werden konnte.

»Ich habe leider keine Antwort empfangen. Ich werde versuchen, deVries und Wessiri zu beobachten und herauszufinden, wohin man sie bringt. Die Verbindung droht abzubrechen - ich melde mich wieder, sobald es möglich ist. Mite, Ende.«

Yaroo konnte nur hoffen, dass man seine Nachricht empfangen hatte. Damit man wenigstens wusste, dass er noch lebte. Zwar gab es niemanden, der ihn zuhause erwartete; der Operative führte ein ziemlich einsames Leben. Aber wenn der Geheimdienst wusste, dass er noch am Leben und im Einsatz war, konnte man ihm womöglich Hilfe zukommen lassen. Unterstützung bei seiner Aufgabe, oder auch Rettung, falls das nötig war. Und vielleicht, wenn er ganz viel Glück hatte, verzichtete man sogar darauf, dieses Schiff abzuschießen, bevor es Corellia verließ...

Der Patitite zwang sich, diesen Gedanken wieder fallenzulassen. Es half ihm nicht, darüber nachzudenken, was schlimmstenfalls passieren konnte. Das lag außerhalb seiner Macht. Er konnte nur das Beste tun, seiner Aufgabe gerecht zu werden, und darauf hoffen, dass das Glück ihm noch eine Weile hold blieb. Also nahm er seine Ausrüstung wieder auf und begann, das zugige Labyrinth der Lüftungsschächte zu erkunden.


***​

Dass Yaroo den Raum gefunden hatte, in dem das Treffen stattfand, war reiner Zufall. Ein ebenso großer Zufall war es gewesen, dass er bei seinem Erkundungsmarsch zufällig über einem tristen grauen Winkel in den Eingeweiden des Schiffes befunden hatte, als dort ein merkwürdiges Treffen stattgefunden hatte. Der Spion hatte sofort gemerkt, dass etwas Sonderbares vorging, und alles genau beobachtet, doch war er daraus nicht schlau geworden. Wer war diese Miss Tebelon, die so schlecht in diese Atmosphäre gepasst hatte? Welche Aufgabe hatte sie an Bord und was hatte sie so verschwörerisch mit Chief Meinhardt zu schaffen, von dem sie ansonsten Welten zu trennen schienen? Er hatte ein paar Puzzleteile gefunden, hatte aber keine Ahnung, zu welchem Bild sie gehörten - was das Zusammensetzen natürlich deutlich schwieriger machte. Er musste die Augen offen und nach weiteren Teilen Ausschau halten, wenn er die Vorgänge an Bord verstehen und daraus Profit für den Geheimdienst der Neuen Republik schlagen wollte.

Nützlich war jedenfalls der Hinweis darauf, dass ein Treffen stattfinden sollte. Dies war ein echter Glücksgriff, die beste Gelegenheit, interessante Informationen zu sammeln. Die Suche nach dem bezeichneten Quartier gestaltete sich schwierig, doch stand ihm das Glück noch einmal bei, und er schien noch nicht viel verpasst zu haben, als er durch ein Gitter in den Raum spähte. Unwillkürlich hielt er Ausschau nach Anzeichen für den Todesfall, der sich hier ereignet haben sollte, doch gab es natürlich keine. Dafür konnte er aber einige der Anwesenden erkennen. Wessiri und DeVries befanden sich darunter, ebenso der Commander des Schiffes. Leider befanden sich die beiden hochrangigen Persönlichkeiten am anderen Ende des Raumes, zusammen mit Tebelon. Was sie sprachen, konnte er von seiner Position aus nicht verstehen. Er musste vorerst mit dem vorlieb nehmen, was Commander Selgorias mit einem Captain der imperialen Flotte zu bereden hatte.


»...genauere Informationen über unsere Verluste während der Raumschlacht, Commander? Mich würde interessieren ob die Aquila auch darunter war…« fragte der Captain gerade.

»Hätte man Sie nicht auf die Oberfläche versetzt, Captain, dann wären Sie nun wohl nicht mehr unter den Lebenden. Die fünfte Kampfgruppe wurde restlos als vernichtet bestätigt«, antwortete Selgorias.

Offenbar war das Schiff des (bisher namentlich nicht bekannten) Captains in der Raumschlacht zerstört worden, und dieser erfuhr erst jetzt davon, weil er sich (aus ebenso unbekannten Gründen) auf dem Planeten aufgehalten hatte. Yaroo konnte sich vorstellen, dass das eine schlimme Situation war. Mitgefühl empfand er dennoch nicht - er kannte den Mann ja nicht und hatte keine Beziehung zu ihm. Andere hätten an dieser Stelle vielleicht Schadenfreude darüber empfunden, dass die imperiale Flotte offenbar beträchtliche Verluste hingenommen hatte, aber so ging es ihm nicht. Für ihn war der Krieg keine persönliche Sache, er brachte dem Imperium keinen Hass entgegen. Und berufliches Interesse hatte er an dieser Auskunft auch nicht, weil der Geheimdienst aus anderen Quellen sicher viel zuverlässigere und ausführlichere Informationen über den Verlauf der Raumschlacht und die Zahl der zerstörten Schiffe hatte.

Dementsprechend waren auch die nachfolgenden Sätze und der pathetische Toast auf die Gefallenen für ihn nicht von Bedeutung. Geduldig wartete der Spion in seinem Versteck, beobachtete die Veranstaltung und war gespannt darauf, ob sich das Gespräch noch in eine interessantere Richtung entwickeln würde.


[Corellia | Luftraum über dem Ozean | CRV Gladius | Deck 1 | Lüftungsschacht in der Wand von Moff Wessiris Quartier] Yaroo; im Quartier Manius Selgorias, Mile Toral, Moff Wessiri, General deVries, Konsularagentin Tebelon
 
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