Regierungsgebäude – Senatshalle – Kanzler, Minister, Senatoren, Minga
Minga machte sich Notizen während ihre hapanische Freundin und die Senatorin von Sacorria zu dem von Dorsk auf die Tagesordnung gebrachten Thema zu sagen hatten. Sie selbst hatte sich wie üblich vorbereitet, war jedoch nicht sicher gewesen wo sich ihr eigener Standpunkt befand. Andererseits war dies nicht ihre Rede vor anderen SWürdenträgern, und die Trianii hatte eine Idee, in welche Richtung sie argumentieren konnte.
Nachdem der Applaus und die weniger positiven Rückmeldungen zu Vias Rede langsam abebbten stand die Trianii auf und trat zum Rednerpult. Als es schließlich ruhig geworden war räuspertete sie sich demonstrativ.
Sehr geehrter Kanzler, Ministerkollegen und Senatoren.
Als die Einladung des Kanzlers zu dieser Besprechung kam wußte ich nicht, wie ich zu diesem Thema stehen soll. Einerseits brauchen wir eine starke Flotte, denn das Imperium verfügt über eine gut geschmierte Kriegsmaschinerie - wie der Todesstern gezeigt hat. Die dafür verwendeten Resourcen hätten ohne weiteres in mehrere größere Flotten gesteckt werden können, und es wäre töricht anzunehmen das die Imperialen sich mit dem Bau des Prestigeprojektes Todesstern völlig verausgabt hätten.
Meine Vorrednerin hat allerdings auch Recht, das die Flotte immer wieder nach Mitteln verlangt, und einige von uns fragen sich sicher, ob dabei nicht auch mangelndes Geschick beim Umgang mit den bewilligten Mitteln eine Rolle spielt. Wer garantiert uns, das die andernorts eingesparten Credits nicht für unnötige Erweiterungen oder kosmetische Reparaturen eingesetzt werden?
Minga pausierte einen Moment, damit sich mögliche Zwischenrufe legen konnten.
Ich weiß es nicht, aber ich will unserer Flotte nichts unterstellen. Dafür hat sie in der Vergangenheit zu gut funktioniert, und sowohl Coruscant als auch Corellia und die anderen Welten der Republik tapfer ein umd andere Mal verteidigt haben. Niederlagen sind dabei unausweichlich, und keine Schande.
Wie beiläufig ließ die Ministerin den Verlust Coruscants einfließen, der sicher bei einigen ihrer Kollegen - wie auch bei ihr - schmerzliche Erinnerungen hervorrufen würde.
Der Sinn einer starken Flotte steht außer Frage. Dennoch kann ich mich nicht guten gewissens auf den Standpunkt derer stellen, die dem Flottenkommando alle nötigen Mittel zur Verfügung stellen wollen. Vielmehr würde ich den geschätzten Senat gerne darauf aufmerksam machen, das ein Krieg, frei nach einem weniger bekannten Dichter meines Volkes, ein schmutziges Biest mit zahllosen Fratzen voller giftiger Zähne ist, das zubeißt wo immer es kann.
Dieser Verweis auf antike trianiische Poesie war völlig frei erfunden, verlieh der Rede jedoch ihrer Meinung nach etwas tiefgreifendes. Zudem illustrierte es ihren Punkt recht gut, wie Minga fand.
Eine funktionierende Flotte garantiert, das wir nicht aufwachen und am Himmel die dolchförmigen Schatten einer imperialen Invasionsflotte sehen müssen. Doch was kann die Flotte gegen den Frachter tun, der wie tausende andere in diesem Moment auf einem der vielen strategischen Welten der Republik landet. Was kann ein perfekt gewarteter Angriffskreuzer gegen den Saboteur an Bord dieses Frachters tun, der eine Bombe in eine für den Kriegsverlauf essentielle Fabikanlage einschmuggelt? Was nutzt eine polierte Fregatte gegen einen wortgewandten Aufrührer, der im Untergrund vor unserer Nase eine imperiale Widerstandszelle formiert?
Ihr Tonfall wurde bestimmter als die Trianii ihrer eigentlichen Forderung näher kam.
Was nutzen die neusten, stärksten und vernichtendsten Waffen gegen den Unmut der Bevölkerung, die ganz ohne imperiale Hilfe das Gefühl bekommen muß das wir sie vergessen haben?
Diese Worte ließ Minga für einen Moment im Raum hängen bevor sie fortfuhr. Die anderen Abgeordneten warteten entweder auf eine erklärung für diese herausfordernden Worte, oder überlegten, was sie entgegnen sollten. Dafür ließ die Justizministerin ihnen jedoch keine Zeit.
Auf zahlreichen Welten dieser underer Republik haben die Bewohner mehr Angst davor, auf dem Heimweg überfallen zu werden als vor dem Ursupator Imperium. Raub, Mord, Vergewaltigung - die Liste der ungelößten Verbrechen wird länger, die Zahl derer, die Opfer dieser Gewalt geworden sind wird größer, und das Vertrauen in die Gerechtigkeit in der Republik schwindet.
Sturmtruppen an jeder Ecke erscheinen ein vergleichsweise kleines Übel, wenn es bedeutet das die Familie sicher ist und man auch abends noch durch den nächsten Park schlendern kann. Wir wissen, für was das Imperium steht. Doch der Bürger auf der Straße zeigt eine bemerkenswertige Bereitschaft, nur das zu sehen, was er sehen will.
Deportationen, Willkür und Tyrannei - sonanfällig wie die Massen für Propaganda sind, so einfach tun sie auch Fakten als solche ab, wenn sie ihnen nicht in das kleine Weltbild passen, in dem ihre Familien sicher sind.
Bestimmt legte Minga beide Pfoten auf das Rednerpult und blickte in die Runde.
Wir müssen die Flotte fördern. Aber wenn der Justizapparat weiterhin unter Etatkürzungen zu leiden hat gibt es in absehbarer Zeit keine Welten mehr, die diese Flotte verteidigen kann. Von mir aus kann die Flotte das Geld bekommen, das sie benötigt. Aber geben wir der Polizei und den Gerichten die Mittel, um unseren Bürgern zu zeigen das das Leben in Freiheit besser ist als der falsche Friede einer Diktatur.
Vielen Dank.
Damit drehte sie sich um und ging zu ihrem Platz, während nach kurzem Schweigen die übliche Geräuschkulisse des Senates aufbrandete - Applaus auf der einen, Wortmeldungen jeder Art auf der anderen Seite. Sie hatte gesagt was sie zu sagen gehabt hatte, und nach Jahren als Senatorin und Vertreterin der Trianii auf Corellia glaubte sie genug rethorische Kniffe zu beherrschen, um ihr Anliegen zumindest so zu verpacken, das es in einigen Köpfen Gehör fand.
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