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Tregor Dovis
Gast
Als die Cortanas starteten, hatten wir bei den Unteroffizieren der Armee nur vier Ränge:
Recruit
Private
Corporal
Sergeant
Kleine Korrektur, der Vollständigkeit halber: In der Regel zählt nur der Sergeant als Unteroffizier, je nach Nation vielleicht auch noch der Corporal. Alles darunter gehört den Mannschaften ("Enlisted Personnel") an.
Das hast du so defeiniert, ja. Je mehr die NR in einen Soldat investiert, desto eher kann er machen, was er will? Für mich macht das keinen Sinn.
Doch, zumindest im RL wird Spezialeinheiten durchaus ein gewisses Maß an Autonomie zugestanden: Die Angehörigen der Delta Force beispielsweise bauen ihre Waffen teilweise selbst und sind an der Planung von Einsätzen maßgeblich beteiligt, obwohl das eigentlich Aufgabe übergeordneter Stäbe ist.
Ich bin immer davon ausgegangen, dass bei SpecForce-Soldaten die Rangunterschiede ebenso wie bei den Sektortruppen existieren.
Dem ist auch so. Nur sind Offiziere oberhalb des Lieutenants (OF-1) - entgegen dem in einschlägigen Filmen oft vermittelten Bild - selten direkt an der Front zu finden. Bereits ein Captain (OF-2) wird sich während einer Schlacht bevorzugt in einem etwas rückwärtigen Gefechtsstand aufhalten, immerhin ist er für die Koordinierung von durchschnittlich 150 Mann verantwortlich. Ab einem bestimmten Punkt erfährt ein Soldat die "Action" des Krieges also nur noch mithilfe einer Karte oder einer Holo-Projektion. Wer den Kugel- oder Blasterhagel hingegen hautnah miterleben will, sollte über eine Karriere in der Laufbahn der NCOs nachdenken - aber selbst dort wird man irgendwann eher als Senior-Berater grüner Akademie-Absolventen denn als Squad Leader verwendet werden.
Faustregel: Je höher der Dienstgrad, desto höher auch die Entfernung zum wirklichen Konflikt. Was auch wirtschaftlichen Aspekten geschuldet ist, denn eine Streitkraft hat in die Aus- und Weiterbildung eines Generals bereits zu viel investiert, um ihn noch im Kampf um irgendeinen Straßenzug zu verheizen. Ein Private hingegen ist mit seinen gerade einmal erworbenen Grundkenntnissen absolut ersetzlich - so sieht die rationale, grausame Realität der Kriegsführung aus. Muss sie allerdings auch, denn ein Flaggoffizier, welcher sich übermäßig um das Wohl einzelner Untergebener sorgt, wird keine zwangsläufig mit Verlusten verbundene Operation leiten können.