Was mich derzeit tierisch ankotzt ist wie Pädagog*innen in Grundschulen und Kitas regelrecht allein gelassen werden.
Ich glaube, diese Liste lässt sich unendlich lange fortführen.
Die Notgruppen waren auch in den letzten Wochen sehr gut besucht und jetzt beschließen Entscheidungsträger, dass die Notbetreuung weiter gelockert wird. Natürlich mit weit auslegbaren Interpretationsspielräumen, wer denn jetzt einen Anspruch hat. Das Ganze wird dann aber ohne ein verbindliches oder gut durchdachtes Konzept am Ende der letzten Woche angekündigt mit den Nachrichten, dass die Kitas vielleicht bis zum neuen Kita-Jahr im August geschlossen haben.
Wobei hier tatsächlich nach Lösungen gesucht wird, denn inzwischen dürfte eigentlich allen Politiker*innen klar sein, dass es auf Dauer auch nicht möglich ist, dass beide
Eltern oder
Alleinerziehende im Home Office sitzen.
Ich will gar nicht wissen, wie stark familiäre bzw. häusliche
Gewalt etc. in der Zwischenzeit zugenommen hat und noch
zunehmen wird, da sich Personen schlechter aus dem Weg gehen können, als zuvor.
Eine Menge Leute, so glaube ich, stehen vor einer noch größeren Menge an Herausforderungen.
@Eowyn hat es in ihrem Beitrag ja auch schon geschrieben und vermutlich wäre es nun auch allerhöchste Eisenbahn Entlastung für Eltern zu schaffen, für Menschen in systemrelevanten Berufen, für Menschen die allein Leben, für psychisch vorbelastete Menschen und für viele mehr.
Und genau hier sehe ich ein Problem: Wo und wie eigentlich
anfangen?
Irgendwie sehe ich vor allem, dass Entlastung der einen zur Belastung der anderen führt...
Eine Lösung für das ganze sehe ich leider nicht.
Das Ergebnis am Montag und gestern: Überforderte Träger die keine Auskunft geben können, angespannte und überforderte Eltern die möglicherweise einen Anspruch haben, Lehrer*innen und Erzieher*innen die Vorerkrankungen haben und Angst um ihre Gesundheit und Kolleg*innen die bisher als gesund galten und schon seit Wochen arbeiten, jetzt langsam erschöpft sind und Angst haben kranke Haushaltsmitglieder anzustecken.
Eigentlich sollte eure Träger da Bescheid wissen und passende Informationen haben.
Andere Einrichtungen (vor allem die Jugendhilfe) haben schon allein durch das Jugendamt (was sie wiederum vom Ministerium für Soziales Integration bekommen) sehr strickte Regelungen.
Es sind einfach viel zu viele Fragen offen.. Wie lassen sich die Rahmenbedingungen nachprüfen, ob wirklich jemand einen Anspruch hat? Welche Schutz- und Hygienemaßnahmen gibt es in den Einrichtungen, sind Kinder eventuell ansteckender oder wie gefährlich ist Covid19 jetzt wirklich für Kinder? etc. pp.
Dazu zumindest das
RKI "
Kinder und Jugendliche: In der Mehrzahl der vorliegenden Studien waren Kinder seltener von einer SARS-CoV-2-Infektion betroffen (38-41). Eine Studie, in der COVID-19 Kontaktpersonen untersucht wurden, zeigte jedoch, dass durchschnittlich 7 % der Kontaktpersonen an COVID-19 erkrankten, sowohl bei Erwachsenen, als auch bei Kindern (22). Nach bisherigen Studien scheinen die Verläufe bei Kindern eher mild und unspezifisch zu sein (42-44). Jedoch kommen auch bei Kindern, insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern schwere Verläufe vor (43)."
Ansonsten würde ich bei den Trägern Druck machen.
Vielleicht könnt ihr als Einrichtung aber auch nach Behelfsmasken fragen. Die werden auch mal ganz gerne gespendet.
Es gibt kaum klare Regelungen und ich und viele Kolleg*innen fühlen sich, vermutlich wie viele Eltern derzeit, überfordert, verunsichert und allein gelassen.
Kann ich leider nachvollziehen

Aber nachfragen hilft da vielleicht auch noch mal?
Sicherlich gibt es Einrichtungen in denen maximal 4 Kinder jetzt einen Anspruch haben, aber es sieht auch bei vielen anders aus. Bei uns können bis zu 30 Kinder mittlerweile in die Notbetreuung kommen von U3 bis 6 Jahre. Es gibt keinen Mundschutz und das Desinfektionsmittel und die Seife wurde zum Teil schon geklaut oder sind nur noch in geringen Mengen verfügbar. Eltern und Pädagog*innen werden hier aufeinander losgelassen, weil beide Seiten ganz menschliche Bedürfnisse haben und in der Entscheidungsebene brüstet man sich damit, dass man die Kitas "schrittweise" und langsam öffnet aber prinzipiell eine Öffnung durch die Hintertür erreicht hat.
Vielleicht hilft da auch eine Beschwerde bei der zuständigen Kitaufsicht. Vor allem, wenn es um Desinfekftionsmittel etc. geht.[/QUOTE]