Gibt es heute keinen Podcast?
Drosten gibt's leider nur noch 1 x die Woche, dienstags.
Bei kleinen separaten Geräten hätte man doch nur wieder einen Haufen Plastikmüll und Elektroschrott.
Naja, wenn's darum geht, sich ein neues Smartphone zu kaufen, damit die App läuft (Konsumförderung durch die Hintertür?) bzw. generell bei dem bei vielen sowieso ca. jährlich erfolgenden Austausch, weil das neueste ja viiiieeeel besser ist oder ggf. mit dem alten einiges (absichtlich) auch schon nicht mehr nutzbar ist und man außerdem jetzt mit der Vertragsverlängerung günstig eines kriegt, das man in einem Jahr teuer bezahlen müsste, kräht auch kein Hahn danach.
Ansonsten habe ich ja auch geschrieben "abhängig von der Dauer". Natürlich lohnt sich das nicht, wenn es dann nur um wenige Monate Nutzung geht. Und auf jeden Fall müsste dafür gesorgt werden, dass die "Pandemie-Piepser" eine lange Lebensdauer haben, durch entsprechende robuste Bauweise ohne eingeplanten Verschleiß und durch Festlegungen, dass Weiterentwicklungen des Tracking-Systems damit kompatibel sein müssen.
Sehr aufschlussreich fand ich übrigens, was Kekulé im Podcast vom Dienstag zu den technischen Schwierigkeiten bei der Ermittlung der Entfernung zu einem anderen Smartphone erklärt hat: Die dafür verwendete Signalstärke ist abhängig von der Bauweise des Handys, der Ausrichtung der Antenne, Akkuzustand, Energiesparmodi, der Stelle und Lage, wie es getragen wird, eventuell abschirmenden Materialien etc. pp. D. h. es war wohl schon wahnsinnig aufwändig, für einige wenige Handytypen sämtliche Faktoren so zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse weitestgehend zuverlässig sind.
Was natürlich auch ein Aspekt wäre, der für ein speziell dafür gebautes, simples Einheitsgerät sprechen würde...
Edit:
Es gibt wohl Ergebnisse aus Schweden bei denen 7,5 % der Kinder und Jugendlichen bis 19 J bereits infiziert sind. Bei Erwachsenen 6,5 und bei Ü-65 nur 2,9 %. Drosten sagt dazu: "Das zeigt dass es eben nicht weniger Infizierte unter Kindern als unter Erwachsenen gibt."
Aber wat weiß er schon?
Den Edit habe ich jetzt erst gesehen.
Ja, diese Infos waren sehr aufschlussreich und hatten so ein bisschen was von "die Schweden haben sich geopfert, damit es wenigstens aus einem Land brauchbare Daten mit geöffneten Schulen gibt".
Ebenfalls sehr interessant: In Deutschland hat sich die der Infektionsanteil bei der Altersgruppe bis 20 Jahren in den letzten Wochen ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung angenähert, während diese Gruppe zu Beginn der Pandemie unterrepräsentiert war, weil das Virus vor allem über erwachsene Touristen und Karnevalisten eingeschleppt/verbreitet wurde und durch die Schul-/Kitaschließungen nicht in dem Maße auf Kinder übergreifen konnte. Sie haben also jetzt bereits durch die vorsichtigen Betreuungs-Lockerungen "aufgeholt" bis zu einem Punkt, der bei einer gleichwertigen (körperlichen, sozialen etc.) Anfälligkeit aller Altersgruppen zu erwarten wäre - die Frage ist, ob es dort stehen bleibt oder sogar noch weiter geht...
Auch in Hessen ist übrigens die Inzidenz bei den 0-4jährigen mittlerweile etwa genauso hoch wie bei den über 80jährigen und auch die anderen beiden "jugendlichen" Altersgruppen 5-14 und 15-34 haben ähnliche Größenordnungen. Am deutlich niedrigsten ist die Inzidenz interessanterweise bei den 60-79jährigen. Das könnte darauf hindeuten, dass noch relativ fitte Ältere, die noch in der eigenen Wohnung leben, sich bisher am besten schützen konnten, während die über 80jährigen häufiger im Seniorenheim in die Falle geraten sind...
Angesichts dessen, dass es hier ab nächsten Montag mit voller Grundschulöffnung losgehen soll, gibt es auch wohl schon viele Freistellungsanträge von Eltern, die ihre Kinder dem Risiko nicht aussetzen wollen (oder vielleicht auch den Urlaub nicht auf's Spiel setzen wollen

). Vielleicht wird es letztlich eine "Abstimmung mit den Füßen"...
Meiner Meinung nach würde man mit einem Konzept mit halbierten Klassen im wöchentlichen Wechsel von Präsenzschule und Online-Unterricht / Hausaufgaben am besten fahren. Ggf. mit einzelnen Schüler/innen, deren Lernbedingungen daheim besonders ungünstig sind, in der Dauerpräsenz. Und natürlich mit Maßnahmen wie strikter Trennung der Klassen untereinander, Lüften, regelmäßige Tests etc.
Damit würde man alle erreichen, hätte eine Regelmäßigkeit und Planbarkeit für die Familien (bei mehreren Kindern sollte es dann natürlich möglich sein, die Schul- und Heimwochen aufeinander abzustimmen), könnte Abstände einhalten, würde dadurch das Infektionsrisiko senken und damit natürlich auch die Gefahr, dass es durch Quarantänemaßnahmen oder gar Schulschließungen wieder zu längeren Lernunterbrechungen, Chaos für die Familien und natürlich auch massiven Ausbrüchen mit Folge weiterer drastischer Maßnahmen für alle kommt.
Eigentlich ist es doch gar nicht so schwierig, oder? Man muss halt nur einmal die Kröte schlucken, dass "normal" vorerst nicht geht und wir für eine Weile mit den besten Kompromisslösungen leben müsse - dafür aber auch darauf hoffen dürfen, dass wir mit diesen Kompromisslösungen eine Stabilität bekommen, statt bei Maximallösungen wegen Ausbrüchen ständig wieder das Ruder rumreißen zu müssen und in permanenter Ungewissheit leben zu müssen.
Und der Blick in die Infektions-Nachrichten ist im Moment wirklich schon gruselig genug: Tönnies, diverse Hochhäuser in Berlin, Göttingen und Kassel, Magdeburg muss immer mehr Einrichtungen dichtmachen, eine muslimische Trauerfeier mit 80 Personen inkl. einige positiv Getesteter an der Nordsee, hier um die Ecke 8 Corona-Fälle unter Angestellten eines Shopping-Centers...
Aber man lockert fröhlich weiter.
Micah