Brennan
IGDler
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„Dann zweifel ich nicht an Ihren Qualifikationen“, stellte der Jüngere fest und Brennan widerstand dem Drang mit den Augen zu rollen. Wäre es denn anders gewesen, hätte er zuvor einen anderen Beruf ausgeübt? Und hatte der Typ tatsächlich an der Entscheidung seiner Vorgesetzten gezweifelt, indem er darüber nachdachte, ob Brennan fähig genug für diesen Einsatz war? Der GDler wandte den Blick ab, um sich die Umgebung näher anzusehen. Sie würden nicht lange auf dem Planeten verweilen. Zu seinem Glück, denn die Kälte schmeckte ihm nicht. Ganz und gar nicht. Die Finger in den Manteltaschen wurden bereits kalt. Jedes gesprochene Wort hinterließ kleine Wölkchen in der kalten Luft. Auf einem Schiff im Weltall war es zwar auch kälter, als auf einem dicht gedrängten Planeten wie Coruscant, aber zumindest musste man sich nicht in dicke Mäntel und Felle hüllen und das war schon einmal ein kleiner Vorteil für die Bewegungsfreiheit, die Brennan sehr gerne zu jeder Tages und Nachtzeit behielt. „Einen handverlesenen Trupp werden Sie so sicherlich mit Erfolg führen können. Fraglich ist da nur, welche Rolle ich dabei einnehmen soll...“, setzte der andere seine Gedankengänge fort und er blieb dabei, diese laut auszusprechen, anstatt sie für sich zu behalten. Na das konnte ja ein Spaß werden...
"Die Frage kann ich Ihnen sicher nicht beantworten."
, entgegnete er. Der Kerl musste sich erst einmal beweisen, denn der erste Eindruck, den Brennan von ihm gewonnen hatte, war nicht der allerbeste. Jung, unsicher, Kompetenz fragwürdig und unglaublich redselig. So sah er wohl aus, der Stempel, den ihm Brennan aufdrückte. Die ersten 3 Sekunden waren entscheidend, wenn es darum ging, sich ein erstes Bild von jemandem zu verschaffen. DREI Sekunden! Es war erstaunlich, aber meistens war der erste Eindruck auch der richtige. Nur selten konnte man diesen aus dem Weg räumen und jemanden eines Besseren belehren. Auch Noak hatte sich einen ersten Eindruck von Brennan gebildet und der Lorrdianer hatte kein Interesse daran herauszufinden, wie dieser aussah. Fremyn schnippte den Glimmstengel weg. Auch das wertete Brennan als Fehler. Keine Spuren hinterlassen, galt es schon in der Grundausbildung des Geheimdienstes zu lernen und Diar'mon hatte das in vielen Jahren verinnerlicht.
„Ich kann nicht einschätzen, was Sie auf Coruscant erlebt haben, Sergeant“ ... Na prima, jetzt nannte er ihn auch noch bei einem Rang, der für die Mission unnichtig war. Irrungen und Wirrungen. Perfekt.
Der Lockenkopf begann Brennan offensichtlich einen guten Rat geben zu wollen, was der Lorrdianer als weiteren Grund dafür auffasste, sich nicht näher mit dem Mann zu befassen. Er sah ihn nur als einen Befehlsbefolger, wollte ihm näher bringen, dass man da draußen auf keine Befehle mehr hoffen konnte und seinen eigenen Kopf anstrengen müsse, um schnelle Entscheidungen zu treffen. Er achtete auf Äußerlichkeiten, sah nicht hinter die Fassade eines Menschen, sonst hätte er nicht so engstirnig über Brennan gedacht. Das konnte aber nun einmal nicht jeder, was er ihm nicht weiter ankreiden sollte. Brennan setzte ein Lächeln auf, das seine Augen nicht erreichte. Er spielte seine Rolle.
"Ich versuche mein Bestes, Lieutenant."
, antwortete er in falscher Freundlichkeit und prompt verschwand das Lächeln wieder. Es war wie weggewischt. Wenigstens in einer Hinsicht stimmten die beiden Männer überein. Es war ungemütlich hier draußen. Kalt und hässlich. Brennan verneinte, als Fremyn vorschlug wieder hinein zu gehen. Er wäre zwar gerne sofort mitgegangen, konnte diesesm Wunsch aber noch nicht nachgeben.
"Ich bleibe noch kurz. Wir sehen uns später wieder, Sir."
Diar'mon ging ein paar Schritte, um anzudeuten, sich noch etwas die Beine vertreten zu wollen. Die Landeplattform war groß genug für ein derartiges Vorhaben. Außerdem konnte man davon ausgehen, dass ihm die frische Luft eine willkommene Abwechslung war. Er ließ mehrere Minuten verstreichen. Dabei ließ er einen bestimmten Fleck nicht aus den Augen. Als er sich sicher sein konnte, dass ihn niemand mehr beobachtete, trat er dort hinüber, holte ein Flimsitütchen hervor und ging damit in die Hocke, um den Zigarettenstummel des Lieutenants aufzusammeln. Seine Pupillen weiteten sich kurz, aufgrund der Errungenschaft vieler nützlicher Informationen. DNA, Fingerabdrücke, wenigstens von Zeigefinger und Daumen ... Man wusste nie, wofür man so etwas noch gebrauchen konnte.
Schließlich ließ er das Tütchen in der Manteltasche verschwinden. Er lief noch eine Runde und ging dann erst wieder ins Innere des Gebäudes. Auf seinem Weg den Korridor entlang, holte er die kleine Pillendose aus der Tasche, nahm sich eine der Schmerztabletten und schluckte sie. Er war schon gespannt auf die Leute, die man ihm zur Auswahl stellte.
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