Ich weiß wirklich nicht, woher die meisten Leute immer annehmen, die Zweierregel setze den Meistermord voraus. Das tut sie nämlich nicht. Kein Sith lebt ewig (von Sids kranken Fantasien mal abgesehen), deshalb muss es jemanden geben, dem ein Sith alles Wissen weitergeben kann, damit dieser dann den Orden weiter führt. In den Büchern über Bane und auch im TPM-Roman wird über die Zweierregel lediglich gesagt, dass der Tod die Meister-Schüler-Beziehung beendet und der Schüler zum neuen Meister wird. Der Meister stirbt aber in der Regel an Altersschwäche oder in einer Schlacht usw, also "natürliche" Todesursachen. Sicher kann es ab und zu mal einen machtgierigen Schüler geben, der es nicht abwarten kann und so seinen Meister ermordet. Das halte ich aber für eher selten.
Bei uns bringt schließlich auch nicht jeder gleich seine Eltern um, damit er eher an die Erbschaft kommt.
Wenn sowas vorkommt, sind es AUSNAHMEN.
Und ich muss dazu auch fairerweise sagen: Wenn der Schüler in der Lage ist, erfolgreich gegen seinen Meister vorzugehen, ist er mMn auch mächtig genug, diese Position als neuer Meister zu beanspruchen. Dann hat er sich den Titel quasi verdient, wie bei einer Abschlussprüfung, die die Ausbildung beendet. Was halt dazu führt, dass der Meister meistens nicht sofort alles weitergibt, sondern noch ein paar Kniffe zurückhält. Allerdings kann es auf diese Weise durchaus passieren, dass bei einem unvorhergesehen Tod auch Wissen verloren geht, wenn der Meister keine Gelegenheit mehr hat, die letzten Geheimnisse auf dem Sterbebett oder in einem Testament bekannt zu geben.
Aber wie bereits einige Vorredner niedergeschrieben haben, arbeiten die Bane-Sith eher im verborgenen und ordnen ihre Machtgelüste dem höheren Ziel, der Herrschaft über die Galaxis und der Vernichtung der Jedi, unter. Durch Bane haben die Sith eine Tugend der Jedi übernommen, die sie vorher strikt abgelehnt haben: Geduld. Eben weil es lange Zeit braucht, solche Dinge in die Wege zu leiten. Das kann ein einzelner Sith zu seinen Lebzeiten nicht alles schaffen. Dennoch haben die Sith in den 1000 Jahren das Fundament gelegt für den einen Sith, dem es irgendwann später gelingt, den ersten Dominostein umzuwerfen. Auch Palpatine hätte die Herrschaft nicht an sich reißen können, wenn viele Sith nicht Jahre zuvor Korruption, Zwietracht, Piraterie und militärische Aufrüstung gesät hätten.
Um aufs eigentliche Thema zurückzukommen: Natürlich war Maul ein Vollblut-Sith, obwohl bzw weil er loyal war. Loyalität und Sith schließen sich nicht aus. Dooku war auch absolut loyal. Ob Maul irgendwann ähnlich taktieren hätte könnnen wie Dooku oder Sidious, kann ich nicht beurteilen, da man über Maul eh recht wenig erfährt.
Allerdings frage ich mich, was Sid geritten hat, ihm diese Sith-Tatoos verpassen, damit jeder Horst auch 10 Meter gegen den Wind mitkriegt "oh das ist ein pöser Sith". Aus dem Balkongespräch in TPM ("Endlich werden wir uns den Jedi zu erkennen geben") lässt sich schließen, dass Sid wohl ürsprünglich einen eher offenen Sithkrieg wie zu Banes Zeiten geplant hatte. Zumindest dass die Sith nach Jahren der Verborgenheit wieder aggressiv in der Öffentlichkeit stehen.
Aber das sind jetzt Spekulationen, die zu weit führen und eh nix mehr mit dem Thema zutun haben. Trotzdem wäre es mal nett, den ursprünglicher Masterplan (ohne Improvisation) zu erfahren...