@Mad Blacklord
Nun, zunächst zum Retcon: Den müssen sie ja nicht via ST durchführen. Ein Roman oder Comic, der zB 42 vSY spielt, reicht da ja auch. Siehe zB Marvel, die einfach so mal ganz schnell entschieden haben, dass Quicksilver und Scalrettwitch nicht mehr Magnetos Kinder und somit keine Mutanten sind. Nur um Fox, welches die Rechte für X-Men hält, den Mittelfinger zu zeigen. Wenn sich Geld damit machen lässt, dann kann das ganz schnell auch bei Star Wars passieren. Vielleicht noch nicht gleich jetzt, aber in 10 oder 20 Jahren kann das schon anders aussehen.
Was deine Andeutung einer möglichen Vergewaltigung betrifft: Denkmöglich ist sie, keine Frage, aber sicher nicht die Intention des Schöpfers, welcher man dennoch eine gewisse Bedeutung beimessen sollte, auch wenn dieser seine Rechte abgetreten hat. Außerdem, was auch immer eine Vergenz der Macht sein soll, Qui Gon war sich da doch sehr sicher, als er damit vor den Jedi-Rat getreten ist. Von dem Wissenstand den wir haben, halte ich daher einen biologischen Vater für ausgeschlossen.
Die von Yoda und Mace geäußerten Zweifel sollten mMn vielmehr zum Ausdruck bringen, dass sich die Jedi bei Anakin nicht sicher sind. Das auch völlig zu Recht, wie sich ja herausstellen sollte. Außerdem Zweifeln sie ja daran, ob Anakin die Prophezeiung, so wie sie offensichtlich von den Jedi interpretiert (!) wird, erfüllen wird. Vielleicht irren sie ja selbst, denn sie gehen immer davon aus, dass die Erfüllung der Prophezeiung etwas positives für die Jedi darstellt (zumindest kommt das so bei mir an).
Wie sich die Prophezeiung letztlich erfüllt, weiß man ja auch nicht genau. Das Vernichten der Sith ist sicherlich der letzte Akt. Aber ist er auch der einzige? Was, wenn zur Erfüllung die Zerstörung des Jedi-Ordens und die Zerschlagung der Sith gehören. So etwas kommt den meisten Jedi wohl nicht in den Sinn, aber Yoda deutet das an (wie du selbst geschrieben hast). Allerdings zweifelt er hier nicht an der Person, sondern an der Interpretation der Prophezeiung. Und wenn wir uns die Zerschlagung des Ordens ansehen, so kann man doch aus einem gewissen Blickwinkel betrachtend sagen, dass dies vielleicht sogar dem Willen der Macht entsrpach. Der Orden selbst war ja doch sehr institutionalisiert und hatte strenge Regelungen. Man könnte auch sagen, er war festgefahren. Leute wie Qui Gon, die sich den Regeln widersetzten und sich einzig der "lebendigen Macht" verschrieben, waren da doch eher die Outlaws. So gesehen stellt die Zerschlagung des Ordens auch einen Neustart für die Jedi dar. Und mit der Zerschlagung der Sith und der möglichen Aufgabe der "Regel der Zwei" kommt auch auf der anderen Seite wieder frischer Wind in die ganze Sache. Der Titel "Das Erwachen der Macht" für den nächsten Film passt da für mich zudem perfekt ins Konzept. Ein Erwachen der Macht eben aus dem ehemals starren Gefüge.