Ich schwanke zwischen seinen beiden aktuell jüngsten Werken,
The Hateful Eight und
Once Upon a Time In... Hollywood, tendiere aber zu dem Western. War ein sehr intensives Kinoerlebnis damals und habe den Film seitdem auch nicht mehr gesehen, da dieser gewisserweise noch gut nachwirkt ... seit sechs Jahren
Genau die beiden, die ich immer noch nicht gesehen habe ^^
Ansonsten habe ich mittlerweile aber alle Tarantinos gesehen und würde mich als großen Fan bezeichnen. Manche habe schon mehrmals gesehen, es ist nicht ein schwacher Film dabei und viele seiner Filme sind definitiv Meisterwerke. Insofern habe ich auch keine Zweifel daran, dass mir die beiden jüngsten Filme auch zusagen werden. Generell gefällt mir glaube ich der spätere Tarantino etwas besser. Ich hatte mit "Django Unchained" angefangen und das war gleich ein Volltreffer. "Inglorious Basterds" ist noch besser, ich kann auch mit dem völlig unterschätzten "Death Proof" eine ganze Menge anfangen. Herrlich, wie der Film das althergebrachte Bild von "Fette Karre = Männlichkeit" (welches, glaube ich, in einigen Köpfen noch immer vorherrscht) durch den Kakao zieht und dekonstruiert. Dazu hat der Film, wie alle Tarantinos, durchgehend sehr starke Dialoge. Ja, er ist etwas unscheinbarer als Inglorious oder Django, aber kaum weniger sehenswert.
Ein bisschen schwerer tue ich mich dagegen mit seinen Frühwerken. Ausgerechnet "Pulp Fiction", wahrscheinlich DER Klassiker von Tarantino schlechthin, ließ mich mit dem Gefühl zurück: Guter Film, aber ich hatte mir irgendwie viel mehr davon erwartet. Da sagen mir Django, Inglorious oder auch Death Proof doch stärker zu.
So, nachdem ich mich jetzt bei den Tarantino-Kennern vermutlich unbeliebt genug gemacht habe

kommen wir zu meinem Platz 1 in der Frage nach dem besten Tarantino-Streifen:
Kill Bill. Und wenn ich das sage, meine ich das Gesamtpaket, also Vol. 1 und Vol. 2 zusammen. Das ist für mich nicht nur Tarantinos bester Streifen, sondern auch generell definitiv ein Film, den ich in einer Top 10 meiner Lieblingsfilme nennen würde. Der Film hat alles, was Tarantino ausmacht, Ästhetik, Dialoge, Bildsymbolik, Brutalität. Und er erzählt eine Rachegeschichte, die es in sich hat und weit besser ist als viele sehr oberflächliche Rache-Plots. Bereits der erste Teil beginnt ja, den Racheweg Beatrix' kritisch zu hinterfragen, da finden sich schon einige Andeutungen, beispielsweise Rache als nicht enden wollender Zyklus (der Dialog mit der Tochter, deren Mutter sie gerade getötet hat). Im zweiten Teil wird das noch deutlicher, und auch wenn der erste Teil eher die Klassiker-Szenen hat, halte ich den zweiten (wenn man beide denn mal getrennt voneinander betrachten möchte) im Hinblick auf Story und Tiefgang für den noch etwas besseren Film. Erst damit erschließt sich die Story vollends. Schon alleine die Figur des Bill, der im ersten Teil ja nur angedeutet wird, ist großartig und die Geschichte erhält so viel mehr Tiefe, wenn man ihn und seine Perspektive kennenlernt. Auch das ist generell ein Grund, warum ich Tarantinos Filme liebe: Sie machen Spaß, sind auch witzig, haben aber immer auch einen tieferen Sinn und geben etwas zum Nachdenken mit auf den Weg. Das trifft auf all seine Filme zu, in "Kill Bill" gelangt es aber zur Perfektion.
Jetzt habe ich so über den Film geschwärmt, dass ich ihn mir in seiner Gesamtheit demnächst vermutlich mal wieder ansehen muss ^^