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«Star Wars»-Bösewicht David Prowse kommt nach Solothurn
«Star Wars»-Bösewicht David Prowse kommt nach Solothurn - Solothurn Stadt - Solothurn - Solothurner ZeitungHerr Prowse, besuchen Sie die Schweiz zum ersten Mal?
David Prowse: Ja, es wird mein erstes Mal sein. Ich freue mich darauf.
Was wissen Sie über die Schweiz? Welche Vorstellungen haben Sie?
Es hat dort eine Menge Schnee, man kann viel Skifahren - und das Essen ist sehr gut. Die Schweiz ist ein sehr schöner Ort.
Was wissen Sie über die Schweizer Filmszene?
Ich weiss überhaupt nichts darüber. Gibt es eine Filmszene in der Schweiz?
Ja, es gibt eine. Allerdings ist sie eher klein. Die «Star-Wars»-Filmreihe war und ist auch in der Schweiz sehr beliebt. Hatten Sie schon Kontakt mit Fans in der Schweiz?
Nein, hatte ich nicht. Man muss aber auch die Möglichkeit dazu haben. Bisher hatte ich sie noch nicht.
Ihre wohl berühmteste Rolle ist die des «Star-Wars»-Bösewichts «Darth Vader». Was war beziehungsweise ist für Sie das Besondere daran?
Es gab stets ein Geheimnis um ihn in «Star Wars». Man hat nie gesehen, was sich unter der Maske, die er trug, verbirgt, nicht einmal, als er starb (genau genommen hat er sie im letzten Teil abgenommen, doch dafür wurde der Schauspieler Sebastian Shaw eingesetzt, Anm.Red.). Ich hatte viel Glück, diese Rolle spielen zu können. Nicht die Figuren von Harrison Ford («Han Solo», Anm.Red.) oder Mark Hamill («Luke Skywalker») waren das Symbol des Films, «Darth Vader» war es. Für mich war dies eine kleine Rolle, doch sie wurde zur Rolle meiner Karriere.
Wie oft sind Sie heute noch unterwegs als «Star-Wars»-/«Darth-Vader»- Vertreter, etwa an Fantreffen?
Ich nehme jährlich an 20 bis 30 Veranstaltungen in der ganzen Welt teil. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Conventions, die am Wochenende stattfinden. Allerdings ist die Nachfrage so gross, dass ich jedes Wochenende an einer Veranstaltung irgendwo auf der Welt sein könnte.
Das Interesse an den «Star-Wars»-Filmen ist also auch 35 Jahre nach dem ersten Teil nach wie vor gross?
Die Nachfrage ist heute grösser als je zuvor. Diese Veranstaltungen werden stets von 60 000 bis 100 000 Personen besucht, vor allem in Amerika und Kanada.
Wie erklären Sie sich diese Faszination?
Ich weiss nicht, wie ich sie erklären soll. Die Leute sind sehr interessiert an den «Star-Wars»-Filmen und an Science-Fiction. Jeder träumt davon, «Darth Vader» zu sein. Es war eine schöne Rolle, doch die Faszination, die andere dafür empfinden, verstehe ich nicht.
Sie begannen als Bodybuilder, haben als junger Mann an Mister-Universe-Wettbewerben teilgenommen und Anfang der 1960er-Jahre mehrmals die britischen Meisterschaften im Schwergewicht gewonnen. Wie sind Sie vom Gewichtheber zum Schauspieler geworden?
Meinen grossen Durchbruch hatte ich, als ich 1970 einen Anruf des Regisseurs Stanley Kubrick bekam. Ich wusste nicht, dass er mich kannte. Er hatte mich wohl irgendwo gesehen und sagte mir, er hätte eine Rolle für mich. Das war in seinem sehr berühmten Film «A Clockwork Orange» («Uhrwerk Orange» von 1971, Anm. Red.). Ich hatte zuvor schon eine Weile als Schauspieler gearbeitet und kleinere Rollenangebote gehabt. Doch es ging erst richtig los mit meiner Schauspielkarriere, als ich anfing, für Stanley Kubrick zu arbeiten. Und dann - 1976 - kam der Anruf von George Lucas für «Star Wars» ...
In den 1930er-, 1940er-Jahren kannte man Johnny Weissmüller, heute sind Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger grosse Stars. Sind die Chancen heute besser, als Bodybuilder Filmrollen zu bekommen?
Es kommt darauf an, wonach die Leute, die Rollen besetzen, suchen, ob es beispielsweise um solche geht, bei denen man gut aussehen muss oder ob sie einen Schauspieler mit sehr muskulösem Körper brauchen. Nur in diesem Fall bekommt man als Gewichtheber solche Rollen. Ein muskulöser Körper ist aber keine Garantie. Nur weil man einen solchen besitzt, heisst das noch lange nicht, dass man viel Arbeit als Schauspieler bekommt. Ich hatte viel Glück.
In welchem Ihrer Filme haben Sie am liebsten mitgespielt? Warum?
In den drei «Star-Wars»-Filmen habe ich gerne mitgespielt. Ausserdem war die Arbeit mit Stanley Kubrick an «A Clockwork Orange» eine grossartige Erfahrung.
Zurück zu Ihrem Besuch in der Schweiz: Wie lange werden Sie hier sein und was werden Sie tun?
Ich werde am Freitag, 27. Dezember, abends am Flughafen in Zürich ankommen und am Dienstag, 31. Dezember, wieder abfliegen. Für meinen Aufenthalt habe ich nichts geplant. Ich werde einfach an die beiden Veranstaltung nach Langenthal und Solothurn kommen und mich dort mit meinen Freunden und Fans unterhalten. Ich würde liebend gerne viel von der Schweiz sehen, aber ich weiss nicht, ob dafür genug Zeit ist.
(Oltner Tagblatt)