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Als sie [bei Disney und Lucasfilm] nach Regisseuren [für Episode VII] suchten, suchten wir gerade nach Regisseuren [für Jurassic World]. Kathy und ich sprachen eines Abends darüber und hatten diese wilde Idee, wie Brad Krieg der Sterne und Tomorrowland unter einen Hut bekommen könnte. Brad hatte gemeint, es gäbe da diesen Typen, der ihn an ihn selbst erinnere und dass er sich voll auf den Typen verlassen könnte, um alles perfekt vorzubereiten. Danach könnte er dann kommen und Regie führen. Das Ganze war natürlich irgendwo eine Schnapsidee, und ich bin mir ziemlich sicher, dass Kathy bei Bob Iger damit nicht weit gekommen wäre.
Aber ich für meinen Teil fragte Kathy, wer dieser Typ wäre. Wir haben uns also seinen Film angesehen - Journey of Love – Das wahre Abenteuer ist die Liebe - und sahen sofort, was Brad gemeint hatte. Und dann rief ich Colin Trevorrow an und wir hatten ein wunderbares Gespräch miteinander. Ich bin danach zu Steven [Spielberg] gegangen und habe ihm gesagt, dass ich da jemanden hätte, mit dem er sich mal zusammensetzen sollte. Wir hatten schon mit vielen Leuten geredet - und ich allein noch mit viel mehr; sie mussten quasi durch mich durch, um zu Steven zu kommen -, und am Ende kam Colin vorbei, und nun sitzen wir also hier.
Insgesamt war es eine der einfacheren Übungen der letzten Zeit, weil alles so natürlich ineinander überging und wir alle die gleichen Vorstellungen hatten, wie [Jurassic World] aussehen sollte.
Ihr Film spielt um die 30 Jahre nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Wird man ihm diese Lücke hinsichtlich der Ereignisse im Krieg-der-Sterne-Universum, bzw. den bewussten Versuch, sie zu füllen, anmerken?
Das Schöne ist, dass wir natürlich eine Menge Zeit hatten, uns auch darüber zu unterhalten, was abseits der Geschichte geschieht, die wir im Film erzählen. Es gibt also selbstverständlich Verweise auf andere Ereignisse. Einige davon sind recht gut versteckt, aber die Zuschauer können sich hoffentlich trotzdem ein Bild machen, wovon die Figuren jeweils sprechen. Wir hatten ursprünglich mehr Anspielungen vorgesehen, aber vieles davon ist wieder rausgefallen, weil es zu gewollt wirkte. Diese Anspielungen müssen, das ist jedenfalls meine Meinung, auch tatsächlich etwas bringen und nicht einfach nur da sein, damit man irgendwann einmal eine Trickserie oder einen weiteren Film daran festmachen kann. Ob wir am Ende richtig abgewogen haben, muss das Publikum entscheiden.
Sie sind an diesem Film als Autor, als Regisseur und als lebenslanger Fan beteiligt. Wie haben Sie das erlebt?
Das wohl eigenartigste Erlebnis hatte ich Monate, nachdem die Dreharbeiten abgeschlossen waren. Ich setzte mich zum ersten Mal mit John Williams zusammen, um ihm etwa eine halbe Stunde des Films zu zeigen. Das Gefühl kann ich nicht beschreiben, aber um mal die Fakten auf den Tisch zu legen: Ich zeige John Williams 30 Minuten eines Krieg-der-Sterne-Films, die er noch nicht gesehen hat und bei denen ich Regie geführt habe. Viel surrealer wird es meiner professionellen Ansicht nach nicht mehr werden.
Den ersten drei Filme der Saga wohnte ein besonderer Geist inne, weil die Figuren waren wer sie waren, nämlich Archetypen, und weil diese Filme so viele Rückbezüge auf die Filmgeschichte enthielten, so wie Luke, der sich den Sonnenuntergang ansieht, als hätte es ihn in einen John-Ford-Western verschlagen. Man darf darin sicher ein Kennzeichnen dieser jungen Wilden unter den damaligen Regisseuren sehen, zu denen George Lucas zählte. Haben auch Sie mit solchen Rückbezügen gespielt?
Es gibt einige kleine, dumme, versteckte Anspielungen, ja, aber mir war schon sehr früh klar, dass alles eine Frage des Standpunkts war: Man pflanzt nicht einfach ein Raumschiff, einen Sternenhintergrund oder einen Wüstenplaneten in diesen Film, sondern man muss sich Fragen dazu stellen: Wer ist die Person, die das Ganze beobachtet? Wie steht diese Person zu diesem Hintergrund oder Objekt? Was fürchtet sie? Was löst Verzweiflung bei ihr aus? Meines Erachtens kann man sich in Anspielungen ertränken, aber für das Publikum zählt letzt, sich tatsächlich an der Seite der Personen auf der großen Leinwand zu fühlen und deren Erfahrungen mitzuempfinden. Und dann ist es eben nicht einfach ein Wüstenplanet, sondern für Dich vielleicht der verzweifeltste Ort der Welt, und dieses Raumschiff ist nicht einfach ein Raumschiff, sondern vielleicht ist das der heldenhafteste, größte Moment in Deinem Leben. Mit all dem muss ich ständig kämpfen, um wirklich sicherzugehen, dass diese Einzelelemente nicht einfach nur Museumsstücke sind, die wir noch einmal völlig unnötigerweise in Szene setzen, sondern dass wir diese Elemente einsetzen, weil das Ganze ein echter Krieg der Sterneist und mann diese Elemente einsetzen muss. Alles muss für die Figuren in diesem Film tatsächlich entscheidende Bedeutung haben.
Mehr von Abrams und Co. gibt es dann ab morgen.