Die aktuelle Kinosituation

Die Washington Post hat zuletzt einen interessanten Artikel zur Film-Kuktur veröffentlicht. Durch reddit bin ich darüber gestolpert:


Demnach leben wir inzwischen im Zeitalter der "Explainer Movies": Es wird immer mehr vom Publikum erwartet, dass die Fiktionen eine detaillierte Hintergrundwelt haben müssen. Jedes Ereignis, das im Film erwähnt wird, muss quasi einen eigenen, ausführlichen Wiki-Eintrag haben, um anschließend bis ins kleinste Detail (von Zuschauern, Kommentatoren, Rezensenten und V-/Bloggern) analysiert werden zu können. Dieser Drang mündet dann wiederum in Prequels, Sequels, Sidequels, Spin-Offs, Tie-ins...

Mir gefällt diese Entwicklung auch nicht wirklich. Mal schauen, ob das irgendwann auch wieder abnimmt.

Grüße,
Aiden
 
Das stimmt leider auch mit meinem Gefühl überein. Manchmal schaue ich ältere Filme (eigentlich bis in die 90er/00er-Jahre hinein) und wundere mich im Positiven wie wenig man damals manchmal erklären musste und die Filme sind trotzdem - oder deswegen? - gut.
Es gibt heute ja auch kaum noch einfach böse Schurken. Da muss jeder ne traumatische Backstory haben, man soll Mitleid empfinden, Motive nachvollziehen können etc. Per se ja nichts Schlimmes, aber wie bei allem: nur noch das und es wird langweilig.
 
Das stimmt leider auch mit meinem Gefühl überein. Manchmal schaue ich ältere Filme (eigentlich bis in die 90er/00er-Jahre hinein) und wundere mich im Positiven wie wenig man damals manchmal erklären musste und die Filme sind trotzdem - oder deswegen? - gut.
Es gibt heute ja auch kaum noch einfach böse Schurken. Da muss jeder ne traumatische Backstory haben, man soll Mitleid empfinden, Motive nachvollziehen können etc. Per se ja nichts Schlimmes, aber wie bei allem: nur noch das und es wird langweilig.
Tja und früher wurde bemängelt dass immer alles so schwarz / weiß ist.
 
Tja und früher wurde bemängelt dass immer alles so schwarz / weiß ist.

Das stimmt schon. Im Vergleich zu heute gab es früher echt sehr stereotype und simple Stories und Charaktere. Frauen ganz oft in hilflosen oder doofen Nebenrollen und der Schwarze als cooler und lustiger Kumpel für den weißen Helden.
Viele vermeintliche Kultfilme und Blockbuster sind schlecht gealtert.

Nur ist es heute halt echt oft ziemlich krampfig und man tut sich schwer, wirkliche Bösewichte oder auch tragische Figuren zu schreiben. Darth Vader in der OT ist für mich zb. perfekt und alles danach hätte nicht sein müssen.

Mir fehlen auch so Filme wie Fluch der Karibik, einfach ein spaßiges Popcornkino, das sich nicht so bierernst nimmt.

Heute sind oft die Serien inhaltlich besser als die Filme, finde ich.
 
Ein aktuelles sehr erfolgreiches Gegenbeispiel wäre „Dune“. Die Harkonnen und allen voran der Baron und Feyd-Rautha werden dort ja als ziemlich böse und keineswegs „grau“ dargestellt. Wobei das dann wiederum auch vielen nicht recht war.

Ich glaube egal wie man es macht, es wird immer Leute geben die entweder „zu grau!“ oder „zu schwarz-weiß!“ rufen.
 
@Minza Naja „Godzilla Minus One“ war ja ziemlich deprimierend, fällt also für mich eher nicht in die Kategorie „sich nicht zu bierernst“ nehmen.

Aber ich finde in der Kategorie gibt es immer noch mehr als genug Filme. Man denke da z.B. an die „Transformers“ oder „Fast & Furious“ Reihe. Wobei sich viele Zuschauer daran mittlerweile anscheinend satt gesehen haben.

Ich selbst bin bei FDK glaube ich bereits nach Teil 3 ausgestiegen weil es mir zu blöd wurde.
 
@Minza Naja „Godzilla Minus One“ war ja ziemlich deprimierend, fällt also für mich eher nicht in die Kategorie „sich nicht zu bierernst“ nehmen.

Godzilla Minus One gehört ja auch nicht zum Monsterverse :braue

Da gehören gerade außer ein paar Comics und Co nur rein: Godzilla (2014), Kong: Skull Island, Godzilla: King of the Monsters, Godzilla vs Kong, Godzilla x Kong: The New Empire, Skull Island, Monarch: Legacy of Monsters...
 
Hm, bei den genannten Reihen fehlt mir irgendwie der gewisse Charme.... Weiß auch nicht.

Jurassic World fand ich aber tatsächlich gut und die alten Stars haben da durchaus mit einem Augenzwinkern gespielt. Also den letzten Teil jetzt.
 
Das stimmt schon. Im Vergleich zu heute gab es früher echt sehr stereotype und simple Stories und Charaktere. Frauen ganz oft in hilflosen oder doofen Nebenrollen und der Schwarze als cooler und lustiger Kumpel für den weißen Helden.
Viele vermeintliche Kultfilme und Blockbuster sind schlecht gealtert.

Nur ist es heute halt echt oft ziemlich krampfig und man tut sich schwer, wirkliche Bösewichte oder auch tragische Figuren zu schreiben. Darth Vader in der OT ist für mich zb. perfekt und alles danach hätte nicht sein müssen.

Mir fehlen auch so Filme wie Fluch der Karibik, einfach ein spaßiges Popcornkino, das sich nicht so bierernst nimmt.

Heute sind oft die Serien inhaltlich besser als die Filme, finde ich.
Zufälligerweise habe ich gestern ein YouTube Video zu dem Thema gesehen, das mich auf einen interessanten Umstand hinwies.

Seit dem ersten „Avengers“ erleben wir verstärkt Filme die die Vierte Wand brechen und sich dabei nicht ernst nehmen. Beispiele die angebracht wurden sind unter anderem die MCU Filme (z.B. „Thor Ragnarök“), „Deadpool“, die „Fast & Furious“ Reihe ab Teil 6, „Barbie“ und „The Last Jedi“.

Ich weiß also nicht ob die Aussage, dass es das Popcorn Kino, das sich nicht zu ernst nimmt, nicht mehr gibt, so wirklich stimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zufälligerweise habe ich gestern ein YouTube Video zu dem Thema gesehen, das mich auf einen interessanten Umstand hinwies.

Seit dem ersten „Avengers“ erleben wir verstärkt Filme die die Vierte Wand brechen und sich dabei nicht ernst nehmen. Beispiele die angebracht wurden sind unter anderem die MCU Filme (z.B. „Thor Ragnarök“), „Deadpool“, die „Fast & Furious“ Reihe ab Teil 6, „Barbie“ und „The Last Jedi“.

Ich weiß also nicht ob die Aussage, dass es das Popcorn Kino, das sich nicht zu ernst nimmt, nicht mehr gibt, so wirklich stimmt.
Das ist interessant!

Für mich ist das aber trotzdem noch ein Unterschied. Ich habe die meisten Marvel Filme vorletztes Jahr in einem Rutsch geschaut und ja, da waren wirklich gute, unterhaltsame Teile dabei.

Die Filme sind aber trotz aller Satire, Selbstreferenz, Zitaten aus anderen Filmen etc. für mich deutlich härter und irgendwie angestrengt.
Auch brutaler, schneller, schriller...

Es ist schwer zu beschreiben, bestimmt kann das jemand anderes viel besser in Worte fassen. :(

Vielleicht bekomme ich Vieles auch nicht mehr so mit wie früher. Ich schaue regelmäßig, was es Neues im Kino gibt. Aber ohne das Forum würde ich doch so manchen Hype oder Flop auch verpassen.
 
Ich weiss jetzt gar nicht wo dieser Film die vierte Wand durchbricht. Kann mir da jemand helfen?
Oft wird hier als Beispiel die Szene angeführt als Luke Anakins Lichtschwert wegwirft.

@Verge of Greatness Das mit dem „deutlich härter“ kann ich so eigentlich auch nicht unterschreiben. Was waren denn die großen Blockbuster Filme der 2000er Jahre?

Die „Herr der Ringe“ Trilogie, die „Matrix“ Trilogie, „Gladiator“, die „The Dark Knight“ Trilogie. Alles Filme die ich heute noch als deutlich härter empfinde als das was das MCU heutzutage produziert.
 
Oft wird hier als Beispiel die Szene angeführt als Luke Anakins Lichtschwert wegwirft.

@Verge of Greatness Das mit dem „deutlich härter“ kann ich so eigentlich auch nicht unterschreiben. Was waren denn die großen Blockbuster Filme der 2000er Jahre?

Die „Herr der Ringe“ Trilogie, die „Matrix“ Trilogie, „Gladiator“, die „The Dark Knight“ Trilogie. Alles Filme die ich heute noch als deutlich härter empfinde als das was das MCU heutzutage produziert.

Mir geht es gar nicht dezidiert um Blockbuster. Die Besucherzahlen ermitteln sich ja insgesamt aus dem Ticketverkäufen und konzentrieren sich nicht nur auf die ganz großen Erfolge.

Und da meine ich, gab es mehr Auswahl an "seichter" Unterhaltung, die ein breiteres Publikum angesprochen hat.

Ich merke aber gerade, dass mir der Austausch hier zunehmend mühsam wird. Ich habe nicht die Energie, zu all meinen Aussagen Belege, Zahlen, Beweise und Links herauszusuchen.

So gerate ich argumentativ ins Hintertreffen und das nimmt mir dann doch ziemlich die Lust, hier noch zu schreiben.

Es ist einfach mein Eindruck. Ich verstehe die Intention, gegen Fake News und tendenziöse Berichterstattung vorzugehen. Ich selbst schaue selten mal was auf YouTube und bin auch nicht auf X angemeldet. Ich habe den Eindruck, dass ich hier trotzdem ständig gegen die Diskussionen, die dort geführt werden, argumentieren muss. Macht gerade keinen Spaß.
 
Zurück
Oben