.soLo schrieb:
--> Ebenso gut hätte er wie das Jahrtausende früher ein Höfling für eine Königin auf einem kleinen Planeten namens Erde getan hatte, seinen Mantel für sie über eine Pfütze legen können....
du muss man ja echt lachen, obwohl es nicht witzig ist, so etwas dermaßen überflüssiges....
ganz, ganz schlimm...
Aua. Es war sicher gut gemeint vom Übersetzer, aber irgendwie übereifrig (meiner Ansicht nach sogar dann, wenn es nicht zu dem Klops mit der Erde geführt hätte). ein bisschen Denkfähigkeit sollte man den Lesern schon zutrauen. Diese ganze Mantel-in-die-Pfütze-legen-Geschichte ist im deutschen Sprach-/Kulturraum nicht so als "Zitat" verbreitet, aber doch einigermaßen selbsterklärend, auch wenn man nicht weiß, wer wo zum ersten Mal (?) auf so eine Idee gekommen ist.
Was den "Falken" angeht - kein Wunder, dass Han von "she" spricht. Konventionen über Schiffe im Englischen, sicher, aber es gibt darüber hinaus auch eine gewisse Tendenz, viele Gegenstände, die einem ans Herz gewachsen ist, als weiblich zu betrachten. Als ich zum ersten Mal ein einer Tankstelle gefragt wurde "Fill her up?" habe ich ein bisschen blöd geguckt.
Autos, Waffen, alle Arten von Maschinen ... "she's sitting in the driveway" bezieht sich im zweifelsfall nicht auf jemandes Gattin, die sich da auf ihrem Gartenstuhl niedergelassen hat, sondern auf den Pickup-Truck.
Im Deutschen wird es mit "männlichen" Schiffsnamen immer knifflig, und normalerweise läge man ja mit *die* Falke durchaus richtig. Aber wenn jemand ein so persönliches Verhältnis zu seinem Schiff hat, dass er es beinahe wie ein Lebewesen und einen alten Kumpel betrachtet, redet er im Deutschen wohl auch von "ihm" oder "ihr" auf diese Weise, und das sollte Han meiner Ansicht nach in der Übersetzung auch tun.
@ Captain Typho:
Im Prinzip finde ich, dass mit der "Mom"-Geschichte ganz Recht hast. Obwohl ich viele Deutsche kenne, die ihre Eltern mit "Mom" und "Dad" anreden.
Aber wenn wir hier schon Erbsen zählen wollen ... "Mom", vor allem in der direkten Anrede, wäre mit "Mutter" einfach falsch übersetzt. Es mag bei indirekterer Verwendung (eher in der Umgangssprache) noch angehen, "Will your mom pick him up from school?", aber wenn Anakin im Original nicht das (respektvollere) "Mother" verwendet, sondern Shmi mit "Mom" anspricht, wäre das auf Deutsch "Mama", oder "Mami". Fact.
Und mit "Luke Skywalker" hat Lucas IMHO eigentliche einen Bock geschossen. Keine Erde, richtig? Also auch kein England, kein Englisch und keine englischen Namen - was ja sonst bei den Personennamen halbwegs konsequent durchgezogen wird.
Für jemanden, der Englisch als Muttersprache hat und das Original liest oder die Filme sieht, kommt der Name ja in gewissem Sinn wirklich als "Lukas Himmelsschreiter" an. Und all die coolen englischen Schiffsnamen sind vollkommen normale und banale Begriffe aus der täglich verwendeten Sprache.
Bevor mich jemand in der Luft zerreißt, nein, ich bin nicht dafür, ihn "Lukas Himmelsschreiter" zu nennen, aber hat schonmal jemand dran gedacht, dass für die Leser, Kinogänger etc. in den USA dieser "Reiz" englischer Bezeichnungen vollkommen flach fällt? Für die ist es tatsächlich, als hieße die "Jade Shadow" "Jadeschatten" usw.
Solche Sachen wie "Crusade" finde ich schwierig und wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, es zu umschreiben/anders als mit Kreuzzug zu übersetzen, würde ich das bei SW und in anderen "Keine Erde"-Romanen tun (oder solchen, die vor der Zeit der Kreuzzüge spielen). Ich glaube, in einem von Raymond Feists Midkemia-Roman bin ich mal über "Odyssee" gestolpert - hm, keine Erde, keine alten Griechen, kein Odysseus, oder? Gut, das war mit "Irrfahrt" einfach zu erledigen, aber manchmal können diese "keine Erde"-Welten knifflig werden.
Wenn man denn Erbsen zählen will
. Ich muss zugeben, dass mir solche DInge, wenn "einfach so" lese, wahrscheinlich nicht unbedingt auffallen würden.