ah jetzt sind doch mal endlich einige gute beiträge gekommen.
also ich antworte jetzt mal der reihe nach:
@crimson
Das belege doch mal bitte an irgendwelchen Zahlen!
Im 19. Jh. war Deutschland noch weitestgehend ein Agrarstaat, heute gehört Deutschland zu den 7 größten Wirtschaftsnationen, und dürfte da - ich bin jetzt zu faul zum nachgucken - was Lebensstandard, Pro-Kopf-Einkommen und Bruttoinlandsprodukt angeht - hinter Japan und den USA den dritten Platz einnehmen.
falls das missverständlich war , ich meinte nicht dass das dt. BSP in den Jahren 1850-1945 höher als von 1945-2007.
Ich meinte dass der anteil Deutschlands an der Weltproduktion höher war als der heutige;wie viele dargelegt haben ist das nur logisch, da heute der Anteil der nichteuropäischen Staaten gestiegen ist.
Im Vergleich zu den Jahren 1850-1945 dürfte der sogar gestiegen sein. Wie gesagt, im 19. Jh. war Deutschland weitgehend ein Agrarstaat an der Schwelle zur Industrialisierung, im 20. Jh. gabs dann erstmal zwei verlorene Weltkriege, welche das Land wirtschaftlich um Jahre zurückwarfen, und ich glaube kaum, daß Dtl. in dieser Zeit ein höheres BiP erwirtschaften konnte, als in einer nunmehr seit 60 Jahren währenden Phase der Stabilität.
Gerade du solltest doch wissen dass die Weltkriege Dtl. eigtl nicht so sehr geschadet haben (wirtschaftlich natürlich nur).
Das Produktionsvolumen war weiterhin sehr hoch.
@utopio
also was du geschrieben hast kann ich eigtl. prizipiell voll unterschreiben, aber es stellt sich eine Frage.
Deine Argumentation geht ja davon aus, dass ein Land nur ein gewisses Maximum erreichen kann, was den Anteil an der Weltproduktion betrifft, dass v.a. durch die Bevölkerung( 3 Menschen arbeiten unter gleichen Bedingungen 3mal so viel einer) und vielleicht noch durch die Verfügbarkeit von Rohstoffen limitiert wird.
Dann stellt sich aber die Frage wie Europa überhaupt seine wirtschaftliche Vormachtstellung erringen konnte?
außerdem hängt das Produktionsvolumen eines Staates nicht nur von konstanten Größen wie Bevölkerung ab, sondern ganz maßgeblich auch durch den technologischen Fortschritt.
Hier haben auch kleinere Nationen die Möglichkeit ein größeres Produktionvolumen als größere Nationen zu erreichen.
So verhielt es sich ja 2-300 Jahre in Europa.
Diesen technologischen Fortschritt konnte man aber nicht halten.
Das ist imho der Punkt der zeigt dass unsere jetztige Gesellschaft, sagen wir ruhig die europäische, nicht nur die dt., nicht so "hochwertig" ist wie eurpäische Gesellschaft von 1600-1945.
Und wenn man sein nationalistisches Denken aufgibt und die EU als einheitlichen Wirtschaftsraum betrachtet, dann ist dies hier DER wirtschaftsstärkste Raum der Welt.
Das ist auch ein kontroverser Punkt.
Macht es denn überhaupt Sinn, die EU als einen Wirtschaftsraum zu behandeln?
Dann kann man ja auch gleich China, Japan und Bolivien zu einem Wirtschaftsraum zusammenfassen.
Warum macht das keinen Sinn?
Weil diese Staaten keine politische Einheit bilden.
Natürlich ist Europa eine engere pol. Einheit als die vorhergenannten Staaten, aber verschieden Ereingnisse in der Vergangenheit haben gezeigt dass Europa eben keine politische Einheit bildet.
Und das Zeitfenster in dem eine politische Förderation Europa möglich ist schwindet imho leider.
Außerdem seh ich bei großen Teilen der europ. bevölkerung seltsamerweise unverständlicherweise eine große Abneigung gegen Europa.
@SiLL
prinzipiell argumentierst du ja ähnlich wie Utopio, einige Punkte kommentiere ich mal.
Es ist aber Unsinn zu glauben, dass eine derartige Kluft auf ewig aufrecht erhalten werden kann.
Das ist eben die Frage.
Was kann man also dagegen tun? Etwas neues, revolutionäres hervorrbringen, was uns erneut vom Rest der Welt abhebt? Die Industrialisierung war eine wirtschafltiche Revolution ohne gleichen.
Ok, da hast du natürlich einerseits vollkommen Recht: Die ökonomische Stärke Eurpas ist eine direkte Folge der industriellen revolution, genau wie die Überlegenheit des Orient in den Jahren 3000-1000 v.Chr. eine direkte Folge der neolithische Revolution war.
Aber: man muss sich trotzdem fragen warum die industrielle Revolution in Europa stattfand und nicht in China.
Sowas kann man nicht einfach wiederholen.
Was also dann? Die anderen Nationen unterjochen, um den eigenen Vorsprung zu sichern? Klappt nie im Leben....
Nun unterjochen wär sicherlich eine gute Möglichkeit

, aber ich bezweifle dass wir dazu die militärische Stärke haben, ma ganz abgesehen davon dass ein Atomkrieg unserer wirtsch. Stärke nicht unbedingt zuträglich wäre.
Aber wie sieht es mit einer "w.industriellen Revolution" aus?
So etwas ähnliches haben wir ja bereits: die digitale Revolution.
Eine "dritte" zeichnet sich bereits ab: die "nanorevolution"(blöder name wußte aber nicht wie ich es sonst nennen sollte)
Auf Dauer wird auch diese einen riesigen Einfluss auf unser Leben haben.
Man sieht also dass es Möglichkeiten zu revolutionären Durchbrüchen genügend gibt, es nur auch noch notwendig, dieses Wissen im Land zu halten, auch wenn dies vielleicht an rückständigere Wirtschaftstheorien a la Merkantilismus erinnert.
Außerdem möchte ich noch bemerken dass es auch schon vor der industriellen Revolution bemerkenswerte, einzigartige technische Fortschritte in Europa gab:Schießpulver, groß angelegte Nutzung von Wasserkraft, Uhr, Brille etc.
Wie auch immer die Beiträge von Utopio und SiLL waren mal endlich welche die die Diskussion konstruktiv weitergebracht haben.
Edit:
[Die größeren Bevölkerungszahlen als nicht relevant zu deklarieren, halte ich daher für verfehlt.
/QUOTE]
Sie als nicht relevant zu erklären war nicht meine Absicht, natürlich spielen sie eine Rolle, aber nur eine unter anderen.