Einen Monat nach unserem Experten halte ich nun auch den angeblich 64seitigen Super-Band ?Republic 50? in den Händen... bestehend aus drei je 18seitigen Geschichten. Ich will es Poli nachtun und sie einzeln behandeln, auch wenn mein Review nicht ganz so ausführlich sein dürfte

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Brothers in Arms</center>
Mit den Zeichnungen konnte ich diesmal nicht viel anfangen; Polonius? Enthusiasmus kann ich mich nun gar nicht anschließen. Weiß nicht, woran es lag (vielleicht daran, dass mein letzter Comic ?Sacrifice? gewesen war), aber auf jeden Fall halte ich BiA für Duursemas schlechteste Arbeit (von denen, die ich kenne halt). Die Raumschlacht hatte mir nicht genug Energie, einige der Charaktere wirkten auch irgendwie seltsam. Was nicht heißen soll, dass es nicht auch hier Highlights gibt, da wäre z.B. auf Seite 6 das vierte Panel (das ist nicht Ewan McGregor... das ist Sir Alec Guinness) oder, auf der Seite davor, die bereits angesprochene Collage, aber insgesamt kam mir der Stil eher uninspiriert vor. Naja. Immer noch wesentlich besser als das Zeug, was für Zam Wesell produziert wurde.
Was ist es, das SW-Autoren der neueren Zeit zwingt, ständig irgendwelche Kämpfe mit Unterwassermonstern darzustellen (siehe auch TPM, Sacrifice)? Ich fand sie hier jedenfalls unpassend ? beide. In Computerspielen ist das in Ordnung, da will man nicht ständig rumlaufen, ohne beschäftigt zu sein (obwohl manche dieser Viecher in JK extrem nervenaufreibend waren, besonders, wenn man Hunderte Meter über dem Boden auf instabilen Stangen herumkraxeln musste), aber woanders muss das nicht sein, finde ich.
Auch der Plot ist nicht übermäßig interessant; zugegeben, er ist eine Einleitung, und mehr als die Geschichte anzukurbeln, soll er auch nicht, und in diesem Fall stört mich das auch wenig. Die Darstellung der Beziehung Obi-Wans und Anakins ist es, die dem Comic Auftrieb verleiht, und hier gerade die Dialoge. Einen Teil des Gesprächs Obi-Wan/Quinlan?Anakin/Aayla hat Polonius bereits zitiert, der andere ist aber mindestens ebenso interessant (nein, ich werde ihn jetzt nicht abschreiben

).
Insgesamt gesehen ist mir die Geschichte in dieser Form zu lang (dann lieber wenigstens einen der Kämpfe raushauen) und schlittert im Endeffekt auf den zweiten Rang dieser Sammlung.
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Jango?s Legacy</center>
Auch von diesem Teil bin ich nicht halb so begeistert wie Polonius oder Kedner. Der ARC-Trooper ist schon ?cool?, keine Frage, aber imho wurde diese Coolness fast schon übertrieben. Die Zeichnungen haben mir nicht wirklich gefallen, ein bisschen roh (wenn auch nicht ganz so sehr wie bei ?Honor & Duty?). Die Story ist genau richtig ausgefallen, aber das Ende fand ich leicht dämlich...
Es gibt sicherlich schlechtere Comics, aber JL fällt in einer Zeit voller sehr guter Publikationen einfach stark ab.
(btw, Poli, die Dame heißt Shaak Ti, nicht Kirana

)
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No End In Sight</center>
So, nachdem ich ja bereits gesagt habe, wie ich zu den anderen beiden Geschichten stehe, dürfte klar sein, welche auf dem ersten Platz landet? gebt?s zu, das hat keiner von euch erwartet

.
Die Zeichnungen sind die besten im ganzen Heft, kann gar nicht verstehen, wie Poli Giorello schlechte Arbeit unterstellen kann (bei R51 zumindest). Und die Raumschlachten sind endlich mal wirklich voller Energie und Dynamik, wie ich das sonst nur von Fabbri kenne.
Es ist schon ein seltsamer Zufall, aber nachdem mir die erste Story zu lang und die zweite gerade richtig gepaced war, ist mir dieser Teil fast schon zu kurz. Hier hätte ich auch gar nichts dagegen gehabt, wenn Merai sich zwei Seiten lang mit einem Ungeheuer auseinander setzen hätte müssen, wenigstens hätte es zur Geschichte gepasst (und Erinnerungen geweckt). Und das Unterwasser-Potential wurde auch nicht ausgeschöpft; da verdammt man doch gleich, dass es bei Comics üblicherweise festgeschriebene Seitenzahlen gibt (oder kann Polonius mich hier widerlegen? ich halte es zumindest für mehr als einen Zufall, dass die Standard-Einzelhefte immer nur 22 Seiten haben). Und
ist ja wohl klasse, das wird auch von den letzten zwei Seiten nicht ganz getoppt.
Alles in allem bin ich von der Jubiläums-Ausgabe enttäuscht, und zwar ziemlich. Ok, keine der Geschichten ist und sie sind auch im Zusammenspiel nicht so schlecht wie beispielsweise ?Starcrash?, aber die Sacrifice-bedingte Euphorie ist irgendwie verflogen. Und R51 scheint ja auch nicht das Gelbe vom Ei zu sein (natürlich haben wir gerade gesehen, wie unterschiedlich meine Auffassung von der meines Kollegen sein kann

).
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Mace Windu</center>
Kommen wir zu Erfreulicherem, einem Thema, bei dem ich die hohe Meinung Polonius? nicht nur teile, nein, sie sogar überbiete. ?Mace Windu? hatte ich mir von meinem Comic-Paket für den Schluss aufgehoben, weil ich mir ein ganz besonderes Schmankerl versprach, und das habe ich bekommen.
Schon auf der ersten Seite fängt es an (eigentlich schon mit dem extrem stylischen linken inneren Umschlag

); Maces Monolog wurde bereits zitiert. Und in der Couleur geht es weiter mit den Dialogen (es sind zu viele, sie einfach alle herauszuschreiben; ich fürchte auch, im Dt. werden sie einiges an Kraft verlieren, aber da Dino ja recht schnell mit diesem Comic ist, werden sich die meisten wohl nicht verleiten lassen, sich die Originalversion zu besorgen).
?Mace Windu? ist vielleicht das am besten ?geplottete? Comic-Heft, das ich je gelesen habe. Keine Wiederholungen, eine sehr interessante, intelligente, spannende und auch abwechslungsreiche Story mit einigen unvorhersehbaren Wendungen, und das alles auf nur 40 Seiten, von denen die meisten auch noch zumindest teilweise Action zeigen.
Von den Zeichnungen her Duursemas bestes Heft (mal von Sacrifice abgesehen; nebenbei bemerkt, für MW erscheint mir der Stil des im Vergleich, ich sag mal, ?abkackenden? R49 wesentlich angemessener); allein schon der Detailreichtum, der in vielen der Panele steckt (Seite 3, die Puppe!)...
Auch von den neuen Charakteren war ich sehr angenehm überrascht; Assajj Ventress ist gar nicht so eindimensional, wie ich befürchtet hatte, im Gegenteil, da steckt tatsächlich Potential drin; von
werden wir ja in Zukunft wohl noch mehr sehen (hoffentlich wieder in einem extradicken Band, auch wenn mir dieser Wunsch vermutlich verwehrt bleiben wird), ich freue mich zumindest auf die nächste Begegnung von Meister und Schüler (bei ?Knight Rider? war es so, dass die besten Episoden diejenigen waren, in denen Michaels Freundin aus seinem früheren Leben mitspielte; sicher passt das nur grob mit dieser Situation zusammen, aber so ähnlich könnte es werden); und die anderen Abweichler (von denen man aber mindestens K?kruhk bereits kannte, oder?) kommen ebenfalls glaubhaft rüber.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht auch irgendwas bemängeln müsste, und deshalb ist mir, nach scharfem Nachdenken, die 10. Seite aufgefallen; jemand muss mir mal erklären, warum prinzipiell in jedem Comic, in dem jemand Dooku besuchen kommt, so ein Viech abgeschlachtet wird

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