Nachdem das geklärt ist, bei dem ich oft ein schlechtes Gewissen kriege, will ich meine positive Darstellung mal weiter ausbauen.
Minza:
Wie beurteilst du dann die 2.000 Jahre lange Herrschaft der ersten Dark Lords bis zum vernichtenden Hyperspace War? Hier wurde doch auch ein Gesetz befolgt. Ich sehe da keinen großen Unterschied zu Banes Orden.
Der Unterschied zu dem Gesetz der Sith, welche du meinst, ist, dass dieses Gesetz eben nicht so sehr der Natur widerspricht wie die Gesetze Banes. Die Sith hatten die Möglichkeit, ihrer Natur gemäß offensiv die ihnen bekannte Umgebung zu kontrollieren. Der Stärkste unter ihnen herrschte, und sollte dieser eine Schwäche zeigen, würde er gekippt werden. Der Wille zur Macht konnte also bei jedem Sith besser ausgelebt werden, als unter der Knechtschaft der Gesetze Banes, die "Geduld [...] zu einer großen Tugend hochstilisiert" haben. Deshalb hat das Sithreich unter Malak funktioniert.
Von einem wirklichen Kampf war hier aber nie die Rede. Nur von einer Flucht aus dem Orden und der Gründung eines "Zweig Ordens".
Du sprichtst das Beispiel Darth Millianal an, über den die Quellenlage nicht sonderlich gut ist. Ich könnte mir schon vorstellen, dass es zu ernsten Kämpfen kam. Immerhin könnte den Sith nicht besonders viel daran gelegen haben, dass mehrere Orden gleichzeitig existieren.
In der Tat, glaube ich, wird es mehrere dieser Konflikte mit verschiedenen Abtrünnigen der Bane-Line gegeben haben. Bei denen es wohl auch zu Abspaltungen verschiedener Dunkler Jedi (wohlgemerkt von den Sith vor ihrer Ernennung zum Dark Lord) kam. Allerdings werden auch Sithmeister unter den Abtrünnigen gewesen sein, da die Dunkle Macht bei steigender Meisterschaft kurumpert (die Sith wahnsinng macht, weshalb schlussendlich die Helle Seite auch besser ist als die Dunkle!). Unter diesen Umständen könnte auch Yoda von der Zweierregel erfahren haben.
Das würde ich so unterschreiben, ja... sie opferten ihre persönlichen Machtwünsche für kommende Generationen und die perfekte Wiederkehr der Sith.
Da schneidest du aber meiner These zuviel Gewicht ab, wenn du sie so herunterspielst. Ich meine nicht, dass sie persönliche Machtwünsche opferten. Dazu ist meiner Meinung nach kein Sith in der Lage. Sie verstümmelten also sich selbst durch Banes Dogma. Dadurch nämlich, dass sie ihr Wissen nur noch in der Theorie auslebten, verstanden sie es immer weniger. Die alten Holocronmeister werden sie zum Schluss ausgelacht haben.
Ein Sith gewinnt Macht in erster Linie durch die Anwendung der Dunklen Seite. Die Bane-Sith der Spätzeit verloren aber durch Banes Dogma dieses fundamentale Dunkle-Seite-Wissen. Plagueis wird dieses Wissen als Abtrünniger zurückgewonnen haben. Sidious wird es von Abtrünnigen und Geistern, sowie durch exessive Anwendung wieder zur neuer Blüte gebracht haben. Aber davor die Bane-Sith waren meiner Meinung nach nichts mehr als Bücherwürmer.
Vomar Steley
Demnach vemehrten die Sith die Dunkelheit, förderten Korruption, Eigennutz und die Gier nach Macht innerhalb der Republik, so lange, bis der Senat letzlich genau zu diesem verweichlichten und handlungsunfähigem Organ wurde, der Palpatine letzendlich die Machtübernahme ermöglichte. Wir wissen aus LoE, dass Palpatines Sithhauptquartier in der Hüttenstadt früher einer Waffenmanufaktur gehörte, die Hyperraumpiraten versorgte. Diese verstärkten Überfälle auf Handelsschiffe erlaubten es der Handelsföderation, Kampfdroiden zur Verteidigung der Handelsrouten einzusetzen und eine Armee aufzustellen. Solche kleinen Einflussnahmen auf die Gesetze und die Stimmung im Senat hätten die anderen Sith über die Jahrhunderte auch alle durchführen können: Bestimmte Terroristen mit Waffen beliefern und ausgewählte Ziele angreifen lassen. Lokale Brennpunkte entfachen ähnlich der Nabookrise, nur anderswo und mit anderen Inhalten. Politiker schmieren. Polizisten und andere Beamte schmieren. Sklavenhandel fördern. Auf irgendeinem kleinen Planeten im Mid Rim einen Putsch auslösen und einen tyrannischen Diktator an die Macht bringen, der keine Steuern mehr an die Republik zahlt. Falschgeld in Umlauf bringen und eine Inflation heraufbeschwören. Ein paar Kopfgeldjäger auf Jedi ansetzen.
Warum sollten sie das gemacht haben? Eine Republik im Zeitalter von Milch und Honig ist schließlich leichter von ihren tönernden Füßen zu stoßen als ein durch die Jahrhunderte hinweg Kampf- und Intrigenerprobter Staat.
Es ist auch nicht auszuschließen, dass vor Palpatine nicht schon ein anderer Sith Senator geworden ist, nicht mit ganz so viel Einfluss, aber immerhin fähig genug, ein paar kleinere Gesetzesänderungen zu bewirken oder mit der Diskussion über neue Gesetzesentwürfe die Bürokratie anheizen.
Das ist eher vorstellbar. Vielleicht war ein Bane-Sith sogar schon einmal Kanzler...
Sicher gehört da auch dazu, seinen Egoismus für das Gesamtwohl der Sith ein klein wenig zurückzuschrauben.
Diese Form des Altruismus ist meiner Meinung nach bei einem Sith nicht möglich.
funsolo
ich sage gleich vorweg, mein grundwissen in der star wars geschichte sind eher marginal und stütze mich mit meinen sätzen somit auf etwas wackeligen beinen.
Das schöne an der Zeit der Bane-Sith ist, dass man über sie so wenig weiß. Deswegen kann (noch) jeder mitdiskutieren, d.h. der lästige offizielle Canon, den ich oft genug gezwungen bin anzuerkennen (LFL sagt dies/Lukas sagt das...), bietet genug Platz für Diskussionsstoff. Möge der reine Canon textimmanenter Quelleninterpretation sich eines Tages durchsetzen!!!
immerhin müssten die schüler doch ihre meister töten um selbst in den rang eines dunklen lords aufzusteigen.
Das ist nicht nötig, so waren sowohl Darth Maul als auch Count Dooku und Vader Dark Lords unter einem Meister. Allerdings müssen sie ihn nach Banes Regeln überleben, um selbst Meister werden zu können.
das lässt es auf eine überschaubare größe schrumpfen und wenn man dies über viele generationen betreibt dürfte das wohl so etwas wie natürliche auslese sein. der stärkere setzt sich durch in der geschichte, bis die letzten so stark sind, das sie es tatsächlich riskieren können aus dem schatten zu treten. nebenbei, ein bisschen darwinistisch angehaucht diese lehre irgendwie.
Das ist eine Theorie darüber. Meine Theorie hingegen ist, dass diese Sith immer schwächer wurden, weil immer mehr Wissen über die Anwendung der Dunklen seite verloren ging. Evolutionistisch gut sind Banes Gesetze auch nicht gerade, weil bei nur zwei Exemplaren einer Population die Gefahr sehr groß ist, dass irgendein Exemplar zu früh abkratzt.
Zumindest Wissensverlust (wenn der Meister zu früh stirbt) ist also absehbar, wenn nicht gar die Auslöschung des ganzen Ordens (wenn beide sterben)wahrscheinlich wird. Genau diese Strukturschwäche sprichst du ja am Schluss an.
sidious ermahnte maul ja auch immer geduld zu haben und "das die zeit kommen wird", da das ganze ja langsam auch konkrete formen annahm.
Da war Sidious meiner Meinung nach noch im Stadium "Der-nach-Macht-Strebende".