Um die Threadüberschrift aufzugreifen; wir haben hier vermehrt über die Formen von Diskriminierung und dessen Definition, aber weniger über die Folgen gesprochen.
Ich denke, man kann hier die persönlichen Nachteile den negativen Folgen für eine Gesellschaft gegenüberstellen.
Für ein Individuum bedeutet Diskriminierung zunächst der teilweise oder komplette Ausschluss aus einer Gruppe, einher geht dies zwangsläufig mit Nachteilen für die eigene Lebensplanung und es kann negative Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung haben. Um es kurz zu machen, Diskriminierung führt zu Einschränkungen. Diese Einschränkungen haben auf ein Individuum negative Auswirkungen, in dem man sich, im leichtesten Falle, ungerechtfertigt herabgesetzt oder zurückgewiesen fühlt und im schlimmsten Fall ermordet wird; hier ist die Spannweite tatsächlich extrem.
Aber auch für eine Gesellschaft hat Diskriminierung negative Folgen. Diskriminierung in jeglicher Form führt zur Spaltung und Gruppenbildung. Die Entwicklung von Gruppen ist per se nicht negativ, erst durch die Erhöhung einer Gruppe über andere Gruppen ergeben sich Negativfolgen. Eine Gesellschaft die diskriminiert wird in ihrer Entwicklung gestört/gehemmt, weil in ihr die Potentiale der Diskriminierten nicht genutzt werden können. Ein einfaches Beispiel, über Jahrhunderte konnten Frauen nur wenig an der Gesellschaftsentwicklung partizipieren, da sie u. a. nicht wählen oder studieren durften und ihnen viele Berufe verwehrt waren und ihre Meinung weniger ernst genommen wurde (ja, es gibt auch hier historische Ausnahmen, aber das sind eben Ausnahmen).
Jetzt stellt sich natürlich die Frage ob die Diskriminierung von Seiten des Staates und seinen Organen oder aus der Gesellschaft entspringt. MMn kann man dies nicht trennen. Momentan erleben wir einen erstarkenden Nationalismus und einen immer salonfähiger werdenden Rassismus. Dieser ist aus Teilen der Gesellschaft entstanden und hat sich dann auch auf Parteien ausgebreitet.
Damit meine ich nicht die NPD, oder ähnliche, sondern die AfD. Die Entwicklung dieser Partei finde ich sehr interessant, da sie ursprünglich weniger diskriminierend auftrat und sich immer mehr in eine offen diskriminierende Partei entwickelt hat. Und hier gehen Patreientwicklung und Gesellschaftsentwicklung Hand in Hand. Das eigentliche Phänomen ist für mich die hieraus resultierende Entwicklung der CSU. Man richtet sich hier politisch mehr nach rechts aus, um den vermeintlichen Rechtsruck der Gesellschaft für sich zu nutzen bzw. um nicht noch mehr Wähler zu verlieren. Hier entsteht wiederum eine Dynamik, die sich auf die Gesellschaft auswirkt, denn Diskriminierung wird hierdurch weiter offen ausgelebt und wird, da nun von einer Institution wie der CSU vorgelebt, vermeintlich akzeptabel.
Die Folgen für die Gesellschaft sind somit: Diskriminierung führt zu weiterer Diskriminierung, hat sie einen gewissen Grad erricht, wird man ebenfalls ausgeschlossen, wenn man gegen sie vorgeht, die Gesellschaftsentwicklung verschenkt Potential um einer Gruppe Vorteile zu verschaffen durch die die Gesamtentwicklung jedoch gehemmt wird.
Auf die negativen Gefühle bin ich noch nicht mal eingegangen, die hier durch ausgelöst werden und der Gesellschaft ebenfalls ebenfalls nicht gut tun können: Angst und Hass.