Ich finde eigentlich auch diese Überempfindlichkeit gegenüber Spoilern in den letzten Jahren fast ein bisschen lächerlich und kleinlich. Klar muss und will man nicht jedes einzelne Detail im Vorfeld wissen, aber wo da in letzter Zeit schon allergisch, fast schon mit einer pathologisch pedanten Paranoia auf mögliche Spoiler reagiert wird ist ja echt irre. Das ufert manchmal in sowas eigenartig Narzistisches aus, als müsse man sich immer wieder einreden wie ernst man die Sache meint, wie ernst man bei der Sache ist und "du" kannst das ja garnicht verstehen, weil du warst ohnehin nicht von Anfang an dabei. Oder so. Bei so alten Stoffen sollte man generell entspannter an das Spoilerthema rangehen IMO.
Das war doch nicht immer so. Ich kann mich an Schulhöfe erinnern, wo ganz unverblühmt über Filme gesprochen wurde, man dann nicht gekränkt war und gesagt hat, dass jetzt aller Spaß vorbei ist und man in den Film nicht mehr gehen könne, nein man ist trotzdem noch reingegangen.
Ich glaube, dass da das Internet und die unmittelbare Verfügbarkeit von Information über alles, eine ganz neue Sensibilität geschaffen hat, die aber irgendwie in keiner Relation zum tatsächlich empfundenen steht. Das Wort Spoiler wird mittlerweile so groß und tiefrot geschrieben dass es eine ganz neue Wertigkeit bekommen hat. Steht weit über jedem Inhalt. Egal ob damit der Inhalt einer Serie, eines Filmes oder Buches gemeint ist oder sogar der Inhalt einer Kritik. Ganz Wichtig das Spoiler dasteht, weil nur so kann ich sicher über die Straße gehen.
Btw: Es gibt eine Studie(Haha - ja, Sätze die so beginnen sind eh gleich zu vergessen, ich weiß.), in der festgestellt wurde, dass Spoiler sogar den Filmgenuss erhöhen können, statt ihn zu zerstören.
http://www.filmstarts.de/nachrichten/18507418.html
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