@Moses:
Ich finde, man sollte Dooku jetzt nicht mit Mace Windu oder Palpatine vergleichen.
Die Rolle von Windu ist nunmal nicht sonderlich groß. Er gilt zwar als einer der mächtigsten Jedi überhaupt, ist aber trotzdem "nur" eine Randfigur, die im Grunde eine weniger bedeutende Rolle spielt.
Und über Palpatine "erfährt" man doch eigentlich genug?
Versteh sowieso nicht ganz, was du meinst.
Ich finde, Palpatine hat in TPM eine ganz passable Rolle, (die Ian Mc Diarmid auch ganz passabel spielt). Man erfährt, das er Senator von Naboo ist, und ahnt natürlich das er ein zweites Leben als Darth Sidius führt.
Das ist, finde ich, schon völlig ausreichend, denn man möchte ja nicht gleich zu Beginn völlig den Mythos des Imperators enthüllen.
Anders sieht es indes meiner Meinung nach mit der Rolle der Bösewichte aus:
Nehmt mal Darth Vader her.
Er hatte drei Episoden Zeit, seinen Charakter zu entwickeln und sich dem Publikum sympathisch zu machen.
Und vergleicht das nun mit Darth Maul und Darth Tyranus.
Okok, bei Darth Maul war es natürlich klar, das man nicht zu viel von ihm erfahren konnte:
Er war der erste Sith seit 1000 Jahren, der sich den Jedi offenbarte, und musste als solcher natürlich dementsprechend furchterregend rüberkommen (auch wenn ich der Meinung bin, dass Maul lange
nicht ausreichend furchterregend war, wie es seine Rolle eigentlich hätte verdienen können:
Sein Auftreten hätte noch viel düsterer und unheilvoller sein müssen-und die Reaktion auf sein Erscheinen im Jedi-Rat etwas ernster-nicht so leichtfertig
).
Doch bei Dooku ist das anders.
Eigentlich sollte er doch ein Jedi-Ritter sein, zudem alle aufsehen und den alle bewundern.
Merkt man davon etwas in AOTC? Eher weniger.
Ein Kritikpunkt zum Beispiel: Wenn Dooku wirklich so ein berühmter und hochangesehener Jedi war-warum war er in TPM dann nicht im Jedi-Rat? Was meint ihr, was Dooku für einen Einfluss gehabt hätte, wenn er neben Mace und Yoda sitzen würde?
Und warum ist er nicht mit Qui-Gon auf Coruscant in Kontakt getreten bzw warum war er nicht auf der Beerdigung? Bei mir kam der Dialog zwischen Dooku und Obi-Wan so rüber, das Qui-Gon und Dooku wirklich dicke Freunde gewesen sein müssen. Da wäre doch zumindest der letzte Punkt wahrscheinlich.
Die Antwort auf diese Frage ist natürlich: Weil sich GL Dooku erst nach TPM ausgedacht hat.
Und diese Tatsache ärgert mich ein wenig.
Ich persönlich finde, das in der PT allgemein lang kein so guter Zusammenhang besteht wie in der OT.
Ein Beispiel: Die Klonkriege: In ANH kamen diese Kriege als eines der einschneidensten Ereignisse rüber, und ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass diese Kriege das
Hauptthema der PT werden würde-ähnlich wie die Rebellion in der OT.
Was wurde daraus? Die Klonkriege fingen am Ende der zweiten Episode an und hören gleich zu Beginn der dritten Episode auf.
Wahnsinn!
Da hätte man im Prinzip die erste Episode gar nicht gebraucht, oder?
Versteht mich nicht falsch, ich finde EP I nicht schlecht
-aber wäre es vom Handlungstrang nicht sinnvoller gewesen, die Konflikte, die zu den Austritten der vielen Planetensysteme und den Klonkriegen führten, mit der Nabooblockade schon beginnen zu lassen?
Zum Beispiel in der Form, das die Senatsdebatte mit dem Misstrauensvotum damit endet, das sich spontan mehrere Systeme, der Banking Clan etc. dazu entschließen, aus der Republik auszutreten, so dass Dooku nur noch ihr Führer werden muss?
Ich hätte das begrüßt. Klar zu machen, das die Republik schon sehr früh anfing, ins Schlamassel zu geraten, wäre meiner Meinung nach sehr wichtig gewesen, denn das war ja eigentlich das wahre Motiv von TPM-nicht dieses alberne Getue um den kleinen Anakin.
Im Prolog von Star Wars heißt es, das die Republik Opfer von Korruption geworden ist-doch warum wird die Korruption in TPM kaum erwähnt?
Gut, Palpatine spricht sie einmal kurz an, aber sonst?
Und warum wurde nicht gezeigt, wie zerstritten die Systeme untereinander wirklich waren?
In AOTC erhält man fast den Eindruck, das die Separatisten von heute auf morgen beschlossen haben, aus der Republik auszutreten-doch so war es doch garantiert nicht.
Auch die schwindende Rolle der Jedi kam viel zu wenig rüber-und das Dilemma, ob sich Jedi in die Politik einmischen sollen oder nicht (was ja schließlich ausschlaggebend war für den Austritt Dookus aus dem Jediorden).
Und nun zurück zu Dooku: Die Klonkriege waren das einschneidenste Ereignis der bisherigen PT, richtig?
Also müsste er als der Anführer der Separatisten doch eigentlich einer der zentralen Gestalten der PT sein-eine Art Vader-Ersatz. Ist er aber nicht! Er ist verkommen zu einer Minirolle mit minimalen Wortschatz.
Tud mir leid, so stell ich mir einen Sith nicht vor!
Wär ich GL gewesen (und hätte ich mir ein bisschen mehr bei meinen Drehbüchern gedacht), so hätte ich Dooku eine ähnliche Rolle gegeben wie Saruman in Herr der Ringe.
Eine Art "Zweit-Bösewicht."
Im Grunde hätte man ihn wirklich so in TPM schon rüberbringen können. Der weise, alte Jedi, zu dem alle jüngeren aufsehen-bei dem man aber auch gleichzeitig merkt, das in ihm ein geheimer Zorn lauert.
Eine Gestalt, die einem von Anfang an sympathisch ist, von der man aber schon von vornerhein ahnt: "Ah, der könnte einmal eine große Gefahr für die Republik darstellen".
DAS ist es, das für mich einen Sith ausmacht:
Eine Figur, bei der man die Motive erahnen kann, die zur dunklen Seite geführt haben, mit der man vielleicht sogar mitfühlen kann (oder wenigstens einen kalten Schauer über den Rücken bekommen kann).
Keine hohle Gestalt mit ein paar mickrigen Sätzen und Laserschwertgefuchtel.
Und so etwas kann man in den besten Comics nicht rüberbringen, Moses!