Dorin • Hotel • Park • Utopio, JK, Skir, Crado, Mike, Antillis
Und so teilte sich ihre Gruppe auf, jeder hatte sich eine Aufgabe gesucht und ihm blieb nur noch ihnen allen Glück zu wünschen und sie zu ermahnen vorsichtig zu sein. Satrek selbst hatte ihm schon früh sein Vertrauen geschenkt und ihm bereits als frischer Padawan die Chance gegeben einem noch jüngeren Padawan die erste Übungsstunde zu vermitteln. Skir sollte nun dasselbe Vertrauen von ihm erhalten. Utopio fühlte sich dennoch etwas seltsam seinen Schüler ganz alleine zu lassen, aber er musste sich daran gewöhnen nicht alles selbst tun und kontrollieren zu können, seinem Padawan Schritt für Schritt all das mitzugeben, das er zum Jedi Ritter benötigte. Skir hatte schon viel vom Krieg erlebt und würde daher vielleicht sogar besser vorbereitet sein als er es gewesen war.
Pass gut auf Antillis auf, er ist nun in deiner Obhut. Du wirst das bestimmt gut machen.
Damit gingen sie auseinander. Utopio zog es zuerst zurück ins Hotel, um dort einen Stadtplan herauszulassen. An diesem Terminal musste auch Skir auf die Übertragungsstation aufmerksam geworden sein. Eine junge Frau bot ihm ihre Hilfe an, für einige Sekunden war er in ihren tiefen schwarzen Augen gefangen, ehe er ihren Worten folgen konnte und erkannte, dass er einen Speeder besorgen müsse um auf die Anhöhe zu kommen, auf welcher der Tempel der Baran Do stand. Entgegenkommend brachte die hübsche Kel’Dor ihn zu dem hoteleigenen Verleih. Er entschied sich für das robusteste Modell, das etwas träge wirkte und es auch war, aber dafür den Hang mit Leichtigkeit erklimmen würde.
Es brauchte eine halbe Stunde bis er an dem höchsten erreichbaren Punkt des 2000 Meter hohen Bergs gelangte, dessen Gipfel in einen milchigen Nebelschwaden getaucht lag. Von da an kam man nur über einen kleinen Pfad per Fuß weiter. Der Jedi Meister schnappte sich seinen Gehstock von der Hinterbank des Speeders und öffnete die Seitenklappe, die sich quer nach oben aufschieben ließ. Etwas schwerfällig stemmte er sich vom Fahrersitz und auf seinen Stock, ein stechender Schmerz fuhr durch sein Bein, den Rücken hinauf. Kurz aufschnaufend konzentrierte er instinktiv die Macht, ehe der Schmerz wieder von selbst verglomm. Er hob seinen Kopf und atmete die frische, reine Luft des Bergs ein, man konnte den geheimnisvollen Tempel bereits von weitem sehen.
Mit viel Aufwand brachte er die Hälfte des ungepflasterten Pfads hinter sich, da brachte ihn eine Comnachrichten zum anhalten. Er las sich die Nachricht der Jedi Räten mehrmals durch. Er hatte von ihr Ewigkeiten nichts mehr gehört. Wie eine Nadel, die sich tief in sein Herz bohrte, breitete sich ein Schmerz kreisförmig von seiner Brust bis in die Arme aus, sein Blut schoss mit Gewalt durch seine Adern, schien aus den Fingerspitzen brechen zu wollen, er konnte nichts als seinen Puls mehr hören, seine Kiffer pressten sich mit großem Druck aufeinander, die Beine erschlafften, so dass nur der Gehstock ihn noch hielt. Er schloss die Augen und versuchte die Mischung aus Wut und Enttäuschung unter Kontrolle zu bringen. Seine Gedanken flossen wie Dornen wundreißend durch seinen Kopf. Am liebsten hätte er sie ausgeschaltet, mit all seinen Gefühlen. Als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggerissen.
Wie viel hatte er leiden und erleben müssen!
Wie konnten sie es nur wagen?
Wie konnten sie so engstirnig sein? Wie konnten sie alles auf diese eine Szene konzentrieren? Hatte sich irgendwer bei ihm bedankt? Hatte irgendwer sich bei ihm entschuldigt, ihm seine Hilfe angeboten? Er war auf Corellia im Gegensatz zu so vielen Jedi nicht im Tempel geblieben um sich dort zu verbarrikadieren. Er war auf die Straße gegangen und hatte, nicht als Anführer sondern als einer der Einheit, Seite an Seite mit tapferen Soldaten der Republik gekämpft. Er hatte mit ihnen gekämpft und mit ihnen gelitten, ... so viele waren gestorben! Er hatte drei Widerstände mit angeführt und blieb nun abermals nicht untätig, er hatte die ach so schweren Entscheidungen der Militärs mitgetragen, im Dreck gelebt, hatte sich von den Umständen zu einem Freiheitskämpfer machen lassen, war für diesen Krieg, für die Republik und Freiheit unter Drogen gesetzt geworden. Er war verkrüppelt worden und Niemand, Niemand interessierte sich DAFÜR.
Am Ende würden Bürokraten hinter ihren Schreibtischen im Flottenhauptquartier, aus ihren gepolsterten Kapitänssesseln heraus in den Geschichtsbüchern von der Respektlosigkeit der Jedi erzählen, die Beziehung zwischen Militär und Jedi für die nächste Dekade negativ prägen. Denn die Toten, die schwiegen.
Er musste sich wieder fassen! Er durfte sich nicht gehen lassen. Nur die Gegenwart zählte. Sollte die Geschichte von anderen geschrieben werden, sollten andere Helden werden. Er war nie scharf darauf gewesen. Wenn er nur einen gerettet hatte, wenn er nur ein bisschen Gutes vollbracht hatte, nur einer Seele ein wenig Hoffnung und ein wenig Freiheit geschenkt hatte, dann sollten sie ihn hassen, dann sollten sie ihn zum Beispiel aller schlechten Jedi machen. Sollten sie ihn doch auf dem Altar ihrer Vorurteile opfern, seine Taten machte nichts mehr ungeschehen. Ein Jedi strebte nicht nach Anerkennung! Was er tat, das tat er alleine aus Überzeugung. Es war nicht an ihm Politik zu machen. Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt, die lebendige Macht wird dich leiten. Stehe auf, stehe auf, die Baran Do warten!
Dorin • Berg • vorm Tempel • Utopio