Ich habe die Diskussion nun seit einer Weile verfolgt und ich hoffe, man nimmt es mir nicht übel, wenn ich nicht auf alle genannten Punkte ausführlich eingehe. Gleich zu Beginn sei gesagt, dass ich hier auf beiden Seiten interessante Argumente und Vorschläge sehe und ich keine fundamentale Ablehnung gegenüber einer der beiden Argumentationslinien bringen möchte.
Soweit ich es richtig verstanden habe (bitte korrigieren, wenn ich falsch liege) legte Elysa in seinem ursprünglichen Post das Problem dar, dass sie und auch andere Spieler mit hohem Rang den Eindruck haben, im derzeitigen Imperium, zu dessen Ideologie ihre Charaktere mehr oder weniger im Widerspruch stehen, nichts verändern können. Ich kann mir gut vorstellen, dass das frustriert und man überlegt, ob der Charakter denn überhaupt in die Orga passt. Dennoch bin ich nicht der Meinung, dass eine wirkliche Teilung des Imperiums (IP und OP) eine gute Lösung ist.
Es ist darauf verwiesen worden, dass sich ein Charakter ja nicht 100% an den derzeitige Ideologie des Imperiums halten muss, und dem stimme ich zu. Das Imperium in seiner jetzigen Form bietet durchaus Möglichkeiten zur Entfaltung, anders als jetzt z. B. eine an „1984“ orientierte Diktatur. Ich glaube, der Frust entsteht hauptsächlich dadurch, dass man das Gefühl hat, das Imperium nicht wirklich verändern zu können, ob nun im kleinen oder im großen Rahmen, sehe ich das richtig?
An dieser Stelle möchte ich einen persönlichen Einwand vorbringen. Im Moment veranstaltet mein Charakter Janus eine Gala zu Gunsten der Kriegsversehrten und Vertriebenen. Das tut er jetzt (natürlich) nicht aus Nächstenliebe, sondern weil er sich profilieren möchte. Aber was hindert z. B. einen Sith, der nicht „böse“ sein möchte daran, etwas ähnliches zu machen, nur eben mit genuin guten Absichten? Die Möglichkeiten gibt es schon, aber, und auch das muss man gelten lassen, eben hauptsächlich auf der Ebene des eigenen Charakters.
Ein weiterer Punkt ist das Thema der Gesinnungen. Ich finde diese Idee wirklich toll und es ist schön, dass man sie hat, doch bis jetzt (das ist zumindest mein persönlicher Eindruck) wurden sie eher wenig genutzt. Wie wäre es z. B., wenn sich ein paar Moderate/Reformer zusammenfinden und darüber diskutieren, wie sie das Imperium in ihrem Sinne beeinflussen können? Daraus können sicher spannende Ideen für Stories entstehen, die Auswirkungen haben.
Da ich die Teilung des Imperiums sowohl aus IP-Gründen wie OP-Gründen nicht für eine gute Lösung halte, möchte ich an dieser Stelle einen Gegenvorschlag einbringen.
Sektor X – Die etwas andere imperiale Provinz:
Das Imperium ist ein gewaltiges Reich, es herrscht über abertausende von Systemen und unzählige Welten. Das Wort des Imperators ist Gesetz, doch trotz aller Bemühungen zur Vereinheitlichung ist gibt es Systeme/Sektoren, in denen die Uhren etwas anders ticken als auf Bastion. Einer dieser Sektoren ist Sektor X (ein entsprechendes System müsste dann gesucht werden). Warum ist Sektor X anders? Das kann viele Gründe haben. Der zuständige Moff gehört zum Lager der Reformer/Moderaten und hat seine Leute entsprechend ausgewählt, das System ist abgelegen und traditionell eher eigensinnig, das Gebiet war bis vor kurzem neutral oder gehörte zur NR und entsprechend ist die Bevölkerung weniger ideologisiert, vielleicht besteht die Bevölkerung auch aus vielen Nichtmenschen und das Imperium muss aufgrund von Mangel an Personal und Ausrüstung Kompromisse schließen (ähnlich wie es z. B. die Römer in ihren Grenzregionen taten).
Woran auch immer es liegt, Sektor X ist anders. Hier können Frauen und Nichtmenschen deutlich leichter in hohe Positionen vorrücken, die Äußerung der eigenen Meinung wird etwas freier gehandhabt (freilich ohne NR-Level zu erreichen), man verzichtet auf allzu ruppige Repressionsmaßnahmen, Sith, die ihren Kräfte zum Guten einsetzen, sind hier weit weg von den kritischen Augen anderer, und in den Sektorstreitkräften herrscht der Geist vor, dass man Soldaten nicht wie Kanonenfutter behandeln muss.
Aber – und hier liegt der entscheidende Punkt – Sektor X gehört nach wie vor voll und ganz zum Imperium, er ist weder IP noch OP eine eigenständige Macht. Hier könnten viele spannende Geschichten entstehen: Der Ruf von Sektor X zieht Moderate an, oder aber Extremisten auf Bastion beäugen den Sektor misstrauisch, können aber wenig gegen ihn tun, Spielercharaktere, die ein anderes Imperium im Sinn haben, können dort ihre Ideen freier ausleben und liefern sich sich einen Wettstreit mit Spielern, die z. B. Sektor X wieder mehr dem Hauptimperium angleichen wollen.
Kurz gesagt: Keine Teilung des Imperiums, keine Veränderung an der Führungsspitze oder der Rolle des Sith-Ordens. Die Einheit des Imperiums bleibt IP und OP gewahrt. Es kommt ein neuer Sektor hinzu (am Besten im Rahmen einer Story), in dem die Dinge ein bisschen anders laufen, ohne sich allzu drastisch vom restlichen Imperium zu unterscheiden und in dem man etwas verändern kann, ohne gleich das ganze Imperium zu verändern.
Die Vorteile, die ich sehe, liegen in der Wahrung der Einheit des Imperiums, es besteht nicht die Gefahr, dass sich die Spieler komplett voneinander entfernen, da so ein Zusammenspiel weiter problemlos möglich ist. Gleichzeitig wird Spielern (ob neu oder alt) mehr Raum zur Entfaltung gegeben. Es handelt sich hierbei um einen Kompromiss, der beiden Seiten entgegenkommen soll und sich ein wenig an dem Imperium der Hand orientiert, das Wes schon erwähnt hat.
Ich freue mich über Feedback zu diesem Vorschlag.