Episode IX Spoiler Ein Rückblick auf zwei Szenen mit Rey...

@KdS

Wenn Rey aber sehr bedröppelte wirkt als man sie fragt wie sie heißt „Nur Rey“und später den Namen Skywalker annimmt, habe ich schon den Eindruck, dass es ihrer Figur zumindest in Teil 9 wichtig war, ihren wahren Nachnamen zu kennen, auch wenn sie später einen andern annimmt.

Und in Teil 8 wollte zumindest der Regisseur die Botschaft vermitteln, dass auch ein Niemand die Galaxis retten kann.

Und das Publikum wollte natürlich eine Erklärung für ihre sensationellen Fähigkeiten und viele hofften ja, dass es sich um eine Skywalker handelt, daher das großes Interesse, dass RJ ja gerade negieren wollte (und in Interviews mehrmals betonte).

Und ich kann einen Film ja danach beurteilen, was der Regisseur sagen wollte, oder aber danach, was mir im Kontext logisch erscheint. Und dieser änderte sich durch Episode 9 nun mal.

Ich unterscheide hier halt zwischen dem Nichtwissen, wie man heißt, dem Nichtwissen wer oder was die Eltern sind (was mehr ist, als ein Name) und dem WARUM, warum man den Namen nicht weiß. Rey wird eben jedes Mal wenn sie ausdrücklich damit konfrontiert wird, dass sie keinen Nachnamen hat, daran erinnert, warum sie ihn nicht weiß: weil sie zurückgelassen wurde. An anderen Stellen, als sie einfach nur sagt, dass sie Rey heißt, kann ich diese Traurigkeit nicht entdecken.
Aber sie kann sich an ihre Eltern erinnern. In der Höhle will sie sie sehen (also eher WO sie sind, der Name scheint nur zweitrangig). Die Selbstbezeichnung als Skywalker erfolgt dann am Ende, als die Karten auf dem Tisch liegen. Sie kennt den Namen, unter dem ihre Eltern (und damit sie) gelebt haben, immer noch nicht, aber das scheint nicht vorrangig zu sein.
 
Ich unterscheide hier halt zwischen dem Nichtwissen, wie man heißt, dem Nichtwissen wer oder was die Eltern sind (was mehr ist, als ein Name) und dem WARUM, warum man den Namen nicht weiß. Rey wird eben jedes Mal wenn sie ausdrücklich damit konfrontiert wird, dass sie keinen Nachnamen hat, daran erinnert, warum sie ihn nicht weiß: weil sie zurückgelassen wurde.
Aber, weil man von seinen Eltern verlassen wird, vergisst man doch nicht seinen Namen. Und was ich auch merkwürdig finde; wenn Reys Eltern sie nur zu ihrem eigenen Schutz auf Jakku zurückgelassen haben, warum überlassen sie Rey dann so einem ekelhaften Typen. Hatten sie keine vertrauenswürdigen Freunde?
 
@Bollux
Wenn dir die Häscher auf den Fersen sind, hat man womöglich nicht viel Zeit, um sie zu verstecken. Und der Freundeskreis (eigentlich jeder, den man kennt) dürfte wegfallen, weil das wohl am ehesten gesucht wird.

Und das mit dem Namen ist natürlich etwas merkwürdig. Andererseits: vielleicht hat sie ihren Nachnamen nie zu wissen gebraucht. Wenn man womöglich immer auf der Flucht war oder sich "vor seiner Herkunft" versteckt hat, war das vielleicht auch besser so. Oder die Familie hat unter mehreren Namen gelebt, um sich zu verstecken?
 
In Episode 8 sollte imo ja such verdeutlicht werden, dass es nicht wichtig ist, aus einer bedeutenden Blutlinie zu stammen und wie Dein Nachname ist.

"Die Blutlinie aus der du stammst und der Nachname, den du von Amtswegen her tragen müsstest, sind beide egal. Wichtig ist, was du tust und wofür du dich entscheidest." Zu welchem Film passt diese Message - Episode 8 oder Episode 9? ;)
 
"Die Blutlinie aus der du stammst und der Nachname, den du von Amtswegen her tragen müsstest, sind beide egal. Wichtig ist, was du tust und wofür du dich entscheidest." Zu welchem Film passt diese Message - Episode 8 oder Episode 9? ;)

Wenn man etwas nur allgemein genug formuliert, passt es überall. Dieser Satz past auch zu allen Teilen der OT oder PT.
Aber wenn ich einen ST Teil wählen sollte, natürlich Episode 9.


Aus Episode 8 stammt die Message:

Es ist egal ob Du ein Niemand bist, für die Macht bist Du ein Jemand!

Es dreht euch doch in Episode 7 und 9 eben doch alles um die Blutlinie, weil nur Mitglider dieser beiden Blutlinien so stark in der Mscht sind. Episode 8 war die einzige, in der es NICHT abhängig von der Blutlinie war, wie stark jemand in der Macht war. Dass Entscheidungen unabhängig von der Blutlinie sind, hat man doch schon in der OT gesehen, als sich Luke gegen die Dunkle Seite entschieden hat.

So gesehen ist das doch aufgewärmter Kaffee...
 
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Wenn man etwas nur allgemein genug formuliert, passt es überall. Dieser Satz past auch zu allen Teilen der OT oder PT.

Und umgekehrt kann man auch alle Aussagen so spezifisch formulieren, dass kein Film mehr eine Aussage hat, die auf einen anderen Film genauso zutreffen würde. An dieser Stelle kann man deshalb dann eben auch entscheiden, wie man methodisch vorgeht: Betont man all die Differenzen (um damit z. B. das Bild einer inkohärenten Filmreihe zu untermauern) oder betont man die Kontinuitäten (um Episode 8/9/x in den Gesamtkontext einzubetten). Beides ist absolut vertretbar und beides liegt im Interpretationsspielraum.
 
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Und umgekehrt kann man auch alle Aussagen so spezifisch formulieren, dass kein Film mehr eine Aussage hat, die auf einen anderen Film genauso zutreffen würde. An dieser Stelle kann man deshalb dann eben auch entscheiden, wie man methodisch vorgeht: Betont man all die Differenzen (um damit z. B. das Bild einer inkohärenten Filmreihe zu untermauern) oder betont man die Kontinuitäten (um Episode 8/9/x in den Gesamtkontext einzubetten). Beides ist absolut vertretbar und beides liegt im Interpretationsspielraum.

Richtig! Wobei der „Niemand Spruch“ aber nicht sehr spezifisch ist und sehr gut bei den Episoden 1 und 8 passt, während Deine Aussage mit den Blutlinien besonders gut auf 6 und 9 passt, auf 8 imo weniger.

Ich wollte auch lediglich aufzeigen, dass beide Varianten möglich sind, weil Du ja versuchtest mir eine Kontinuität aufzuzeigen, in dem Du eine sehr allgemeine Formulierung zur Untermauerung derselben herumzogest.

Edit:

Um zum Topic zurück zu kommen. Ich bin der festen Meinung, dass RJ mit dieser Spiegelszene der „Rey muss eine Skywalker/Kenobi/Palpatine sein“ Gemeinde mit einem vielfach gespiegelen Mittelfinger einfach nur zeigen wollte: Rey ist Rey. Und das ist gut so.
 
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Richtig! Wobei der „Niemand Spruch“ aber nicht sehr spezifisch ist und sehr gut bei den Episoden 1 und 8 passt, während Deine Aussage mit den Blutlinien besonders gut auf 6 und 9 passt, auf 8 imo weniger.

"Weniger" (als z. B. bei Episode 6 und 9) sicher - aber eben auch nicht "gar nicht", so wie eben der "Niemand Spruch" bei z. B. Episode 9. Und bei Episode 1 muss man IMO schon einiges (wie z. B. die Art der Empfängnis, die direkt deutlich macht, dass wir hier eben nicht einfach nur "Niemanden" oder "Irgendjemanden" vor uns haben) ausblenden, damit er da wirklich passt.

Ich wollte auch lediglich aufzeigen, dass beide Varianten möglich sind, weil Du ja versuchtest mir eine Kontinuität aufzuzeigen, in dem Du eine sehr allgemeine Formulierung zur Untermauerung derselben herumzogest.

Na ja, ich finde schon, dass ich es nicht nur einfach versucht habe - so, wie ich auch finde, dass du nicht einfach nur "versucht" hast, die Differenz zu betonen. Ich finde, solche Feinheiten in der Formulierungen bestimmen, ob es weiterhin ein Gespräch unter gleichberechtigten DiskussionspartnerInnen bleibt ;)

Und: "Sehr" allgemein finde ich dann doch auch "sehr" übertrieben. Es geht schon noch viel, viel allgemeiner (z. B. "Das Gute siegt").Insgesamt braucht es aber in der Regel halt schon eine "Verallgemeinerung mittleren Grades", um Kontinuitäten aufzuzeigen, die nicht nur bloße Repetitionen sind.

Zuletzt verbleibt dann noch deine Idee, wieder...

zum Topic zurück zu kommen

... wo ich finde: Japp, gute Idee :)

Ich bin der festen Meinung, dass RJ mit dieser Spiegelszene der „Rey muss eine Skywalker/Kenobi/Palpatine sein“ Gemeinde mit einem vielfach gespiegelen Mittelfinger einfach nur zeigen wollte: Rey ist Rey. Und das ist gut so.

Jupp, so ein richtiges "Ätschibätsch, die Blutlinie ist wirklich egal" - das kann natürlich die ursprüngliche Idee hinter dieser Spiegelszene gewesen sein. Seither muss sie ja aber irgendwie eine Umdeutung erfahren haben, wie es ganz allgemein bei Fortsetzungen passiert (auch das Finale von Episode 6 wurde ja in gewisser Weise umgedeutet). Da würde mich ergänzend noch interessieren: Wie würdest du die Szene nun im (innertextuellen) Gesamtkontext der Saga interpretieren?
 
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Weniger" (als z. B. bei Episode 6 und 9) sicher - aber eben auch nicht "gar nicht", so wie eben der "Niemand Spruch" bei z. B. Episode 9. Und bei Episode 1 muss man IMO schon einiges (wie z. B. die Art der Empfängnis, die direkt deutlich macht, dass wir hier eben nicht einfach nur "Niemanden" oder "Irgendjemanden" vor uns haben) ausblenden, damit er da wirklich passt.

Meine Definition von Niemand war ausschließlich auf die Herkunft bezogen, also der Sohn einer unbedeutenden Sklavin, der durch die Macht zu einem Jemand, dem Auserwählten wurde.

Zuletzt verbleibt dann noch deine Idee, wieder...

... wo ich finde: Japp, gute Idee :)

Bin dabei...

Jupp, so ein richtiges "Ätschibätsch, die Blutlinie ist wirklich egal" - das kann natürlich die ursprüngliche Idee hinter dieser Spiegelszene gewesen sein. Seither muss sie ja aber irgendwie eine Umdeutung erfahren haben, wie es ganz allgemein bei Fortsetzungen passiert (auch das Finale von Episode 6 wurde ja in gewisser Weise umgedeutet). Da würde mich ergänzend noch interessieren: Wie würdest du die Szene nun im (innertextuellen) Gesamtkontext der Saga interpretieren?

Da bin ich leider sehr uninspiriert, weil sich für mich diese Idee perfekt den Film, den ich übrigens überhaupt nicht mochte (weil es imo zu sehr zum Auserwählten 2.0 tendierte, was sich dann auch in Teil 9 für mich manifestierte) widerspiegelt.

Außer vielleicht: egal wo und was Du bei wem auch immer suchst, Du kannst Deine Identität nicht verleugnen und solange Du diese nicht akzeptierst, nichts anderes finden.

Übersetzt: hör auf jedem hinterherzurennen, bei dem Du Dir Anschluss erhoffst, um Deine Defizite zu füllen.
 
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Gibt es eigentlich einen klaren Hinweis darauf, dass Rey NICHT weiß (im Sinne von sie hat keine Vorstellung davon) wer ihre Eltern sind? Ich meine klar, sie weiß nicht, dass ihr Vater der Sohn des Imperators ist (der wird auch wohl kaum diesen Namen getragen haben). Aber sie war doch in einem Alter, wo sie eine Vorstellung davon hat, wer sie waren. Niemand. Ganz normale Leute ohne größere Bedeutung. (Warum soll sie glauben, dass da ein großes Geheimnis dahintersteckt? Maz und Kylo sagen ihr ja, dass sie die Wahrheit schon kenne (dass sie a) nicht mehr wiederkommen würden und b) dass sie verkauft wurde), während Rey sich an die Hoffnung klammert, dass sie wiederkommen.
Rey verlangt in der Höhle ja auch nicht zu sehen, WER ihre Eltern sind. Sie sagt lediglich: "zeig mir meine Eltern". Es geht ihr wohl eher um das WO und das "warum haben sie das getan?".
Insofern "bestätigt" ihr Kylo Ren in E8 lediglich das, was sie eh schon befürchtet hat. Und ih habe das immer so verstanden, dass das "Niemand" von Kylo nicht das Problem war, sondern das "warum".

Das WER war doch eigentlich immer eine Frage des Publikums, nicht der Figur. MMn

Mit der Aussage, sie wolle unbedingt wissen, "wer" ihre Eltern sind, meine ich genau das, was du selbst ansprichst: ihre Herkunft, ihre Familiengeschichte.

Ich kann mich sowohl bildlich, als auch emotional an einen Menschen erinnern und dennoch nichts (Konkretes) über diesen wissen. Zudem ist ein 5-jähriges Kind zwar sehr empfänglich für Stimmungen, aber noch nicht so sehr für die tieferen Zusammenhänge, in denen diese entstehen.

Ich weiß zwar, dass etwas passiert ist, nicht aber, warum.

Spätere kognitive Verzerrungen, wie sie gerade beim Verarbeiten und Erinnern von Kindheitstraumata typisch sind, dürften ebenfalls eine Rolle gespielt haben (so flüchtete sie sich etwa in das Wunschdenken, dass ihre Eltern wiederkommen werden...).

Ich glaube daher, sie hat wirklich (nicht) mehr gewusst, warum sie auf Jakku zurückgelassen wurde, obwohl die Erinnerungen daran tief in ihr verborgen lagen. So mussten erst entsprechend getriggert und mit dem nötigen Hintergrundwissen ergänzt werden, um ein (rückblickend) klares Bild zu ergeben. (s. EP 9)

Vielleicht kennt ihr Ähnliches, in schwächerer Form von euch selbst: Erlebnisse aus der Kindheit, deren (wahre) Bedeutung erst im Nachhinein offensichtlich wird.
 
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