Elise
Piece of Jedi.
.: Fetzen der Vergangenheit :.

"Sie schläft, Mr. Benett, geben Sie ihr Zeit. Es wird nicht einfach für sie werden, sich zu erinnern, erwarten sie nicht, dass ihre Tochter sie mit offenen Armen empfangen wird, sie war über 7 Jahre von nur einer einzigen Person abhängig, hat nie das Tageslicht gesehen..."
6 Monate später
Starker Regen prasselte an diesem Nachmittag gegen die verstärkten Plexiglasscheiben der Hover Klinik. Ein Sturm begleitete den Regenfall und der Verkehr auf den Luftstraßen Coruscants
stagnierte zusehends. Sterile weiße Wände umgaben die Menschliche und ihre ganze nähere Umgebung hüllte sich in Stille. Ein Strauß künstlicher Blumen stand auf dem Fensterbrett, auf dem auch ein kleines Gerät stand, welches die Uhrzeit anzeigt. Außerdem konnte man, bei genauerem Hinsehen einen mikroskopisch kleinen Chip auf dem Zeitmesser sehen, welcher nur als Mikropunkt gedeutet werden konnte. Eine unauffällige Methode um Patienten zu beobachten, die leichte bis mittelschwere Instabilität aufwiesen. Elf Minuten vergingen, in denen Elise fast ununterbrochen mit offenen Augen und völlig regungslos an die Decke zu der eintönigen Verzierung hinaufschaute. Wirre Gedankengänge durchstreiften das Gehirn der Patientin, als sich ihre Pupillen plötzlich weiteten. Es war der Ausdruck einer Offenbarung der sich auf Elise Gesicht zeichnete, als einige Bruchstücke von Erinnerungen an die Zeit vor diesem Bett hochkamen. Elise ballte ihre Hände zu Fäusten und als sie ihre Hand auf ihre Stirn legen wollte, um die Stelle der in diesem Moment aufkeimenden Kopfschmerzen zu lokalisieren, realisierte sie die Bewegungsfesseln an ihren Handgelenken, die summten und rot aufleuchteten, als Elise versucht sich aus ihnen herauszuwinden. Die Fesseln zogen an und eine dicke Zornader schmückte nun das ansonsten hübsche Gesicht der Verwirrten. Mit einem Mal konnte sie alles um sich herum wahrnehmen, jedes Staubkorn, jedes Geräusch, jeden Windzug, sogar zwei streitende Peronen in mindestens 20m Entfernung hörte sie. Elise Augen brannten und die Pupillen wechselten schlagartig die Seiten, schneller und schneller. Ein Zucken durchfuhr beide Beine und auf einmal konnte die Menschliche ein wahnsinnig lautes Hämmern wahrnehmen, ein Hämmern, das immer näher kam. Die Armfesseln piepten nun lauter und umklammerten die Handgelenke der Patientin nun mit noch höherer Intensität. Panisch starrte sie zu der Plasteel-Schiebetür, und bewegte sich nun gar nicht mehr. Als die Person, die das Zimmer betreten wollte vor der Tür haltmachte, verblasste ihre Wahrnehmung, und das letzte, was sie verschwommen sehen konnte, war eine Frau in weißer Kleidung, die mit einer kleinen Leuchte in ihre Augen blitzte und laut mit ihr sprach. Doch so sehr sie auch versuchte zu schreien, brachte Elise doch kein Wort heraus, und wieder wurde alles dunkel.
"Elise ... Elise! ... Elise!! ... es reicht für heute, komm schon dein Vater hat dein Lieblingsessen für dich zubereitet, er wäre sicher sehr traurig, wenn du nichts davon isst."
Unbekümmert spielte das kleine Mädchen mit dem Kurzhaarschnitt im Sand mit den anderen Kindern des Wohnkomplexes und reagierte erst nach dem fünften Ruf der mittlerweile erbosten Mutter, eine aufbrausende Frau. Als das kleine Mädchen aufstand und hoch zu seiner Mutter schaute, streckte es die Arme nach ihr aus, denn zu mehr war es nicht im Stande. Das Getobe der Alten wurde immer lauter, und mit jedem Schrei potenzierte sich die Lautstärke des Lärms. Die anderen Kinder waren verschwunden und das wütende Gesicht der Mutter verwandelte sich in eine unheilvolle Fratze, die nun die Treppe herunter eilte, die Arme nach dem kleinen Mädchen ausstreckte und ein breites, diabolisches Grinsen aufsetzte. Hungrig umkreiste die Kreatur das verängstigte Kind und brachte es zum Weinen. Dicke Tränen verließen das Gesicht des kleinen, schwarzhaarigen Mädchens und bildeten eine kleine Pfütze auf dem Boden. Die Kreatur streckte eine Hand nach der Kleinen aus und die Pfütze auf dem Boden wurde größer und größer. Kurz bevor das Monster den Kopf der Unschuldigen packen konnte entsprang aus der Pfütze ein gleißender Lichtstrahl, der das Monster verjagte ...
Elise riss die Augen auf, und stieß mit dem rechten Auge gegen die Leuchte der Ärztin.
"Beruhigen Sie sich Ms.! Alles wird wieder gut!"
Die immernoch ans Bett gefesselte, kniff das rechte Auge zusammen, welches ein wenig brannte. Erneut versuchte sich die Patienten gegen die Fesseln zu wehren und verkrampfte wieder. Misstrauisch begutachtete das andere Auge die Ärztin, die versuchte die Menschliche zu beruhigen. Sie erkannte die Spezies, zu der die Doktorin gehörte, eine Tholothianerin. Ihr Kopfschmuck verriet, dass sie von keinem besonders hohen Adelsstand war, da er sehr unspektakulär und einfach schien. Elise hörte nicht was sie sagte, sah aber, wie sich ihre Lippen bewegten. Auf ihrem Schildchen konnte sie den Namen der Ärztin sehen, Dr. Cone. Um die Doktorin so schnell wie möglich wieder loszuwerden versuchte nun auch Elise sich selbst zu beruhigen und beschloss die Augen zu schließen, so zu tun als würde sie wieder schlafen.
Als Dr. Cone merkte, dass ihre Patienten keinen Widerstand mehr leistete löste sie ihren Griff und eine andere Person betrat den Raum. Für einen winzigen Augenblick öffnete Elise ihr rechtes Auge um den zweiten Eindringling zu begutachten. Ein Kaminoaner, der äußerst kühl wirkte.
"Wie geht es ihr?"
Fragte der Langhals.
"Ihr PTBS hält weiter an, sie wacht öfter auf und zeigt rudimentäre kognitive Reaktionen. Ihre Gehirnströme sind normal, immernoch finden wir diesen unverständlichen Wert, der von Tag zu Tag steigt und ihr Blut unwilkürlich in Wallungen bringt. Wenn sie träumt ist es am schlimmsten, dann scheint der Wert zu explodieren."
Der Kaminoaner nickte bedächtig.
"Weiter beobachten, Dr. Cole! Ich denke sie ist fast soweit. Und sagen Sie ihrem Vater Bescheid!"
3 Wochen danach
"Sie hat in den letzten Tagen gewaltige Fortschritte gemacht, Mr. Benett. Wir haben ihre Handklammern gelöst und ihr wieder fest Nahrung angeboten. Zuerst wollte sie nicht aber mittlerweile hat sie auch die ersten Worte von sich gegeben. Auch ihre Aggressivität hat nachgelassen, der Pfleger dem sie ein Büschel Haare rausgerissen hat und der Schwester die mit den Schnittverletzungen im Gesicht sind auch nicht nachtragend und wieder wohl auf."
Der ältere Mann schaute nach unten, als er mit der Ärztin vor der Tür ankam. Mit einem Strauß Blumen in der Hand stand er vor der Tür und musste nur noch den Summer bedienen um die Tür zu öffnen. Er streckte seine Hand aus und machte ein paar Zentimeter vor dem Öffner halt. Wie erstarrt fixierte er die Tür und zog seine Hand zurück, fast eine Minute überlegte er still bis Dr. Cole ihn ansprach.
"Geht es Ihnen nicht gut, Sir?"
"Ich ... ich ... "
Er drückte der Doktorin die Blumen in die Hand und schüttelte den Kopf. Verwirrt und blass und voller Scham schaute er die Ärztin an, die glaubte allmählich zu verstehen. Auch sie senkte den Kopf und deutete mit einer schroffen Bewegung des Kopfes in Richtung des Ausganges. Sie atmete tief durch und betrat dann das Zimmer.
Weitere 4 Wochen später
"Guten Morgen Elise! Na alles fit? Gut geschlafen letzte Nacht?"
Elise erwiderte das Lächeln von Dr. Cole, die einzige die sich ihr auf 5m nähern durfte.
"Gut, Doc. Krieg ich heute endlich mal was richtiges zu essen? Der synthetische Quatsch aus der Cafeteria ist grauenhaft, das finden hier übrigens alle, wie ich gehört habe."
Alexis Cole staunte.
"Gehört? Wohl kaum, die Wände sind schalldicht, das sind bestimmt die Stimmen in deinem Kopf, du Verrückte."
Zwinkerte sie anschließend. Elise brummte sie an und konterte mit provozierendem Ton.
"Nur weil DU schon halb tot bist ..."
Grinste sie boshaft.
Alexis Cole und Elise Benett waren sich in den vergangen vierzehn Tagen näher gekommen, haben sich viel über sich erzählt, auch wenn Elise, erst abblockte und weder zuhörte noch redete. Doch Dr. Cole blieb hartnäckig. Am ersten Tag ohne künstliche Ernährung kam sie mit einer leichten Suppe in Elise Zimmer und wartete solange auf ihre Aufmerksamkeit, bis der Hunger ihr keine Wahle mehr ließ. Dann fing die Ärztin an von sich zu erzählen, ohne Punkt und Komma, bis es Elise zu viel wurde und sie keine Wahl mehr hatte, als auf das Gespräch einzugehen. Von diesem Punkt an entwickelte sich eine recht außergewöhnliche Freundschaft zwischen den Beiden.
"Nun mal zum Ernst der Sache. Deine Werte sehen gut aus und dein Körper hat sich wieder vollständig von den Medikamenten erholt, du kannst wieder feste Nahrung zu dir nehmen, dich alleine betätigen und bist von den zuständigen Ärzten als zurechnungsfähig angesehen. Alles in allem denke ich es wird Zeit zu gehen."
...
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