Ich habe bis zu dem Kuss eigentlich keine wirkliche Romanze zwischen den Beiden gesehen...
Ich auch nicht.
Man muss den Kuss ja nicht als Ausdruck eines romantischen Interesses verstehen. Genau so gut kann es die überschwängliche Freude und Dankbarkeit des Moments gewesen sein, die sich über diesen Weg Bahn brach.
Nachdem Rey von Ben „wiederbelebt“ wurde und sie sich daraufhin (erstmal) nur ansehen, lese ich aus Bens Blicken vor allem auch ein Bitte um Vergebung, als befürchte er, dass seine früheren Taten durch nichts wieder gut gemacht werden können.....Rey realisiert daraufhin, dass er wirklich „zurückgekehrt“ und Kylo Ren endgültig hinter sich gelassen hat. Erst dann küsst sie ihn, spontan und und wie als unmissverständliche Antwort auf seine quälendsten Zweifel.
Mich hat diese Szene (auch ohne Kuss) vor allem deshalb berührt, weil Ben in diesem Moment endlich zu seinen wahren Bedürfnissen stehen konnte; nämlich so gesehen zu werden, wie er wirklich ist und dennoch (bzw gerade deshalb) angenommen zu werden.
Sein Lächeln ist das Lächeln eines Menschen, dem genau das zum ersten Mal in seinem Leben zuteil wurde. Und genau darin sehe ich auch seine eigentliche Erlösung.
Ja, das ist pathetisch. Für mich aber auch SW, denn sowohl die OT, als auch die PT arbeiteten schon mit Stilmitteln, die man als (übertrieben) kitschig kritisieren
könnte.... wenn einem das (in der Kunst) so gar nicht liegen würde. Denn: Fürs echte Leben ist das natürlich nix; in dieser weit, weit entfernten Galaxis weiß ich einen gewissen dramaturgischen Pathos aber durchaus zu schätzen.
Zum Thema „PT vs ST“ an sich:
Puh... momentan kann ich das noch nicht beantworten, weil die Eindrücke der ST noch viel zu frisch sind, ich mich immer noch in einem Prozess der (durchaus kritischen) Auseinandersetzung befinde und die Basis eines möglichen Vergleichs daher zwangsläufig ein (höchst) verzerrter sein würde.
Zudem repräsentiert die PT (samt OT) das, was ich als (mein) originäres SW bezeichnen würde (Die Biografie Darth Vaders).
Trotz einiger Schwächen, die sich mir vor allem in Rückblick offenbaren, steht sie zwischenzeitlich unter einer Art „Denkmalschutz“ für mich. Das hat mit Sicherheit auch Nostalgiegründe.
Ich war 15, als Revenge of the Sith anlief, ebenso war das die Zeit, in der ich mich parallel auch intensiv mit der OT auseinandergesetzt hatte (als ich diese im Grundschulalter zum ersten Mal beim älteren Bruder „mitgesehen“ hatte, überforderte sie mich noch. Ich war extremst sensibel und bekam sogar Alpträume davon, bspw von der Szene, in der Vader seinen Helm abnimmt. Und dass ein Vater seinem eigenen Sohn die Hand absebelt, fand ich ebenfalls mehr als verstörend...)
Viele unterzogen die PT damals einem kritischen Vergleich mit der OT, wohingegen das für mich immer ein Gesamtwerk darstellte, deren (deutliche) Unterschiede ich größtenteils als gewollt und auch notwendig erachtete. So wie Anakin Sykwaler unterging, so gingen auch die Demokratie und der mehrere Tausend Jahre alte Jedi-Orden zugrunde.
Natürlich glich da die eine „Welt“ nicht mehr der anderen. Diese düstere, fast schon spartanisch anmutende Atmosphäre aus der OT, im Kontrast zum (noch) vielfältig vorhandenen Überfluss aus der PT, war stimmig für mich.
Worauf ich eigentlich hinaus möchte:
Ich mag beide Trilogien, jede auf ihre Weise und noch ist es zu früh für mich, sie gegeneinander antreten zu lassen (...falls ich denn jemals die Notwendigkeit dazu verspüren werde).