Okay ... durch einen Artikel im Internet den ich mal hier verlinke:
"The Wrath of Luke"
Ist mir etwas eingefallen: Vor einigen Monaten ... könnte auch schon gut ein Jahr her sein, gab es ja das Gerücht das Luke Rey auffordert seinen Neffen zu töten und Rey weigert sich. In dem Artikel wird nun die Paralelle zu einigen sehr wichtigen Bibelstellen gezogen, einmal zu der Sintflut und einmal zu der Opferung Isaacs. Die eine Geschichte erzählt wie Gott die sünden der Menschen bestrafte indem er die Sintflut kommen ließ, nur Noah, seine Familie und Schwiegertöchter überlebten da Gott sie und von jeder Tierart ein paar überleben ließ. Alle anderen starben im Wasser. Die Opferung Isaaks erzählt davon wie Gott Abraham befahl seinen Sohn auf einen Berg zu bringen und dort ihm zu Opfern. Hier stirbt kein Mensch, nur ein Widder.
Beide Geschichten erzählen davon wie Gott nach dem Sündenfall von Adam und Eva seinen Bund mit den Menschen erneuern will. Im ersten Fall, hatten die Menschen Gott vergessen und sich anderen Göttern zugewandt, Gott wurde so zornig das er alle Menschen tötete, er bereute diesen Schritt am Ende und versprach mit dem Regenbogen niemals wieder eine Sintflut zu schicken.
Als Gott Abraham befahl ihm Isaak zu opfern war dies als Glaubensprüfung gedacht, er wollte sehen wie sehr Abraham ihm vertraut. Das Vertrauen Abrahams wird damit belohnt das Gott die Opferung des Sohnes verhindert. Es geht in dieser Geschichte aber nicht nur um die Abschaffung des Menschenopfers, sondern auch um den Glauben und das Vertrauen in Gott, in seine Weisheit und sich ihm anzuvertrauen. Diese Geschichte ist derart vielschichtig, ich kann hier gar nicht alles aufzählen was es in ihr an Zahlensymbolik, Ikonografie, Querverweisen und so weiter gibt. Lest euch vielleicht in diesem Zusammenhang mal den Wiki-Artikel dazu durch, ist recht ... naja ausführlich nicht, aber wenigstens zählt es mal die wichtigsten Punkte auf.
Ich komme nicht zu dem gleichen Resultat wie der Artikel, aber lesen könnt ihr ihn trotzdem mal, ist sehr interessant.
Nun zu meiner Interpretation, es stimmt, es gibt definitiv paralellen zur Bibel und mythologischen Ursprüngen und moderner Literatur (zu der ich auch Shakespeare zähle) innerhalb des Star Wars Kosmos, von daher ist die Idee das man hier die Motive der Urväter des Islams, Juden- und Christums verwendet (sowohl Abaraham als auch Noah gelten als Erzväter und Propheten in jeder westlichen Religion also Judentum, Christentum und Islam) Wir hatten ja schon die Christus-Motivik in der OT und PT. Ich fände es daher sehr schön wenn nun weit ältere Motive zu tragen kämen um auch so die Ursprungsmotivik innerhalb der GFFA, die ja auch durch den Tempel der ersten Jedi symbolisiert wird, indirekt zu unterstreichen.
Wie könnte man daher dieses Motiv, das Opfern des Neffen, werten und für einen Plot verwenden?
Nun das ist zahlreich, wie erwähnt ist die Geschichte von der Opferung Isaaks eine überaus Interpretationsreiche Geschichte, ich denke es geht hier vor allem um Vertrauen, da ja die Wiederholung von dieser Opferung ja im Ostermotiv innerhalb der Bibel wiederholt wird. Bei Isaak trägt Isaak das Holz zum Berg, so wie Jesus sein Kreuz trägt und in beiden Fällen soll ein Sohn geopfert werden (Isaak ist übrigens nach einigen Berechnungen während der Opferung 37 Jahre alt, Jesus war ebenso zwischen dreißig und Vierzig JAhre alt als er sich Opferte)
Also ich denke es ist wie folgt:
Luke denkt das er alles falsch verstanden hat, als er seinen Tempel aufbaute und versuchte die Lehren der Jedi und ihr Verständnis von der Macht wieder in der Galaxie zu verbreiten. Doch da seit der Vernichtung der Jedi einige Jahrzehnte ins Land gingen und sie auch schon vorher nicht sonderlich beliebt waren (immerhin haben sie Machtsensitive Kinder aus ihren Familien gerissen um ihren Orden zu erhalten) haben sich andere Wege mit der Macht verbreitet, zu denen auch die Kirche der Macht gehört, die die Lehren der Jedi predigen, aber auch andere Umgänge wie die der Wächter der Whills oder die der Knights of Ren oder andere. Die Leerstelle welche die Vernichtung des Jedi-Ordens hinterließ wurde von den Wesen der Galaxie in ihrem Bedürfnis nach spiritueller Führung und der Hoffnung das es wieder besser wird, durch andere Dinge ersetzt. Luke fand sich daher in einer anderen Art Krieg wieder, einem Glaubenskrieg, und sah sich in der Notwendigkeit zu beweisen das sein Weg, der Weg der Jedi der richtige ist. Er musste andere davon überzeugen das die anderen Wege falsch sind (was sie eigentlich nie sind, unterschiedliche Religionen sind auf die Bedürfnisse derer ausgelegt aus deren Umfeld sie kommen, Religion ist eine Art und Weise wie man sein Leben, in einer bestimmten Umgebung mit anderen Menschen verbringen kann)
Als Ben zu ihm kommt hat Luke dann schon einen Tempel mit Anhängern und einigen Schülern. Aber anders als früher sind diese Schüler nicht mehr so indoktriniert, sie sehen die Lehren der Jedi kritisch und versuchen die Macht anders zu sehen. Luke, Ben und Lor san Tecca finden dann ein uraltes Buch, welches einen anderen Umgang mit der Macht aufzeigt, welche Lukes Glauben an seine Lehrer und die Jedi erschüttert. Ben liest das auch, anders als Luke der sich zurück zieht um darüber nachzudenken, sucht Ben das Gespräch mit den anderen. Dann kommt heraus das Ben Vaders Enkel ist. Und die Situation wird angespannt. Die anderen trauen Ben nicht mehr und meiden ihn, was er ihnen erzählt hat führt dazu das sie Lukes Lehren und die Lehren des alten Ordens stärker hinterfragen.
Hier kommen dann die Ritter von Ren ins Spiel, sie suchen Kylo, weil dieser ja Vaders Enkel ist. Ben lädt sie in den Tempel ein, erst mal noch nicht aus böser Absicht, spondern weil er fragen hat und sich von seiner Familie distanzieren möchte, da er sich verraten fühlt. Es kommt zum Konflikt zwischen den Rittern und den Schülern von Luke, der damit endet das Lukes Tempel durch diesen Streit zerstört wird. Ben schlägt sich während dieses Konflikts auf die Seite der Ritter, aus mehreren Gründen, erst einmal weil er die Lehren seines Onkel für überholt hält und diese Lehren ja anscheinend auch dazu führten das man ihn all die Jahre über belogen hatte. Er glaubt nicht das er auf die Helle Seite der Macht gehört, wenn er doch Vaders Enkel ist. Und einige andere Gründe die mir jetzt nicht einfallen wollen.
Danach folgt Kylo der Stimme in seinem Kopf (Snoke) die ihn zu einem Tempel (nicht der Anch-To-Tempel) der ersten Jedi führt und dort hilft er durch Lukes Training dabei, Snoke zu befreien. Snoke übernimmt dann das Kommando über die First Order (wie weiß ich auch nicht) und die Dinge nehmen ihren Lauf.
Ich denke hier geht es um Vertrauen, das von Kylo in seine Familie wurde ja zerstört, und es geht darum das er seinen Glauben in die Macht wiederfindet, einen Glauben der durch die Lügen seiner Familie und die Tatsache das ihn die Opferung seines Vaters nicht stärkte, sondern schwächte, ebenso erschüttert wurde. Er glaubt weder an den Weg der Jedi, der ja seine Familie zerstörte, noch an Snoke's Weg, der schlussendlich ihn zerstört hat (es sei denn es gibt eine andere Art und Weise wie man das kleine Häuflein Elend im Schnee am Ende von TFA interpretieren kann). Bei Luke geht es ebenso um den Glauben, allerdings darum das er seinen Glauben ändert und wieder das findet was er am Ende von RotJ gefunden hat, eine Balance von Dunkelheit und Licht in sich selbst. Das hat er durch den Versuch den Jedi-Orden, innerhalb eines Glaubenskrieges, wieder aufzubauen vielleicht vergessen und damit die Jedi wiederkommen können muss er genau das wiederfinden.