European Song Contest/Grand Prix

ja sie wurden ja nicht mal direkt ausgebuht, sondern das Land das sie vertreten wurde ausgebuht.

das wird sich sicher auch so gut unterscheiden lassen - im Ernst, wenn man vorne steht und ausgebuht wird, ist einem das sicher egal, ob es wegen der Haarfarbe oder der Nation ist, aus der man kommt ...
 
Mir haben die Zwillinge auch Leid getan. Was koennen sie denn dafuer, dass sie aus einem Land mit solchen Ansichten kommen?
Viel schlimmer fand ich die Tweets und Kommentare einiger russischer Politiker nach dem Sieg von Conchita Wurst, dass dies nun "das Ende Europas" sei und dergleichen. Hier wird eindeutig ein Gesangswettbewerb ueberbewertet...

Dass der ESC aber nichts mit Politik zu tun hat, ist Schwachsinn. Als der Grand Prix ins Leben gerufen wurde, war die kuenstlerische Vereinigung Europas nach dem Krieg und eine Ablenkung von eben diesem mit die Hauptgruende.
Und eine Fernsehveranstaltung die in ganz Europa (bzw. der ganzen Welt) von ueber 180 Millionen Menschen gesehen wird, kann man einfach nicht mit (politisch) belanglosen Shows wie DSDS oder anderen nationalen Song-Contests gleichsetzen - Meines Wissens gibt es abgesehen vom ESC keine einzige Musikveranstaltung, die International ein derart vielschichtiges Publikum erreicht...

Zum Sieg von Frau Wurst: Ich fand die Performance sehr konservativ, professionell und musikalisch anspruchsvoll. Als ich gehoert habe, dass sie fuer Oesterreich antritt, habe ich erst gedacht, dass das eine dieser Gag-Teilnehmer wird, die nur durch Provokation ihre 5 Minuten Ruhm bekommen wollen (Ich hatte Frau Wurst damals mit diesem Sommer-Dschungelcamp auf RTL in Verbindung gebracht = Trash-TV) - aber es kam ganz anders. Hier wurde mit Klasse aufgetreten, keine halbnackten Stripper im Hintergrund und keine schrillen Kostueme wie bei einer Olivia Jones. Wirklich ein divenhafter, klassischer Gesangsauftritt, bei dem die Stimme und Vocal Range eindeutig im Vordergrund standen und damit absolut verdienter Gewinner dieses Wettbewerbs...
 
Viel schlimmer fand ich die Tweets und Kommentare einiger russischer Politiker nach dem Sieg von Conchita Wurst, dass dies nun "das Ende Europas" sei und dergleichen. Hier wird eindeutig ein Gesangswettbewerb ueberbewertet...

Nicht nur in Russland, auch hierzulande hat der Auftritt dazu geführt, dass das ganze homophobe Gesocks sich mal wieder von seiner schlechtesten Seite zeigt. Aber andererseits ist es auch wieder interessant zu sehen, wie die ganzen christlichen Eiferer, reaktionären Dummschwätzer und Rechtsaußen die Hosen 'runterlassen, ihrem kleingeistigen Hass freien Lauf lassen und mal wieder das Ende des Abendlandes beschwören.
Ebenfalls Interessant: Wäre es lediglich nach dem Willen der Anrufer der einzelnen Länder gegangen, dann hätte Österreich z.B. aus Russland noch weitaus mehr Punkte bekommen.

C.
 
Ebenfalls Interessant: Wäre es lediglich nach dem Willen der Anrufer der einzelnen Länder gegangen, dann hätte Österreich z.B. aus Russland noch weitaus mehr Punkte bekommen.

Nicht nur aus Russland, sondern sogar aus Deutschland. Hier hat die Jury (u.a. vertreten durch Sido) Conchita auf Platz 11 gesehen, waehrend die Mehrheit der Zuschauer an den Telefonen die volle Punktzahl gegeben haetten...
Wuerde man auf die Jury komplett verzichten (die sowieso nur im Notfall, bei Pannen mit dem Televoting zum vollen Einsatz kommt), haette man auch ein deutlich representativeres Ergebnis - auch fuer die "problematischen" Staaten.

Russische Maenner haben sich ja zu hunderten ihre Baerte als Protestaktion abrasiert und auch die Petition im Vorfeld, den Oesterreichischen Beitrag im TV zu zensieren oder zu boykottieren, zeugt nicht gerade von Russlands Willen sich in ein modernes Europa zu integrieren.
Ich finde es spannend, dass man an solchen Aktionen doch die Grundwerte eines Landes ganz gut erkennt - und durch solche Abstimmungsergebnisse sieht, dass eben nur die lautesten und regierungskomformsten Leute internationales Gehoer bekommen.
 
Diese bärtigen Österreicher. Ich mag sie einfach. :D

Aber mal im Ernst, ich verstehe die Aufregung um diese Person einfach nicht. Bei manchen Kommentaren im Internet schäme ich mich echt der Gattung Mensch anugehören. So Sätze wie " was soll denn da aus unseren Kindern werden" verstehe ich garnicht. Mein Sohn wird mit Toleranz erzogen.
Sorge mache ich mir eher über Faschisten oder Salafisten. Diese Person mit Bart und Frauenfummel is doch ziemlich harmlos.
 
Ich würde den Sieg von der/die/das Wurst nicht zu hoch hängen.
Nur weil in einem unrepresentativen Telephonvoting viele Leute für sie/ihn gestimmt haben bedeutet dies nicht das die selben Leute total Tolerant gegenüber Homos/Queer etc pp sind.
 
Hätte Conchita Wurt keinen Bart getragen, wäre "sie" wahrscheinlich auch nicht auf Platz 1 gelandet. Aber dann hätte Österreich auch jeden anderen Kandidaten ins Rennen schicken können. Gesanglich war sie jetzt nicht der Bringer, und auch der Song war nichts besonderes. "Sie" ist einfach eine Selbstkünstlerin und trägt einen Bart, mehr nicht.

Ob das jetzt ein Zeichen für Offenheit und Toleranz ist, sei mal so in den Raum gestellt.

Trotzdem fand ich es sehr mutig, so auf der Bühne zu stehen und sein Land zu representieren. Etwas, was Deutschland schon lange nicht mehr schafft.
 
Sorge mache ich mir eher über Faschisten oder Salafisten. Diese Person mit Bart und Frauenfummel is doch ziemlich harmlos.

Die sexuelle Ausrichtung der Wurst ist mir persönlich vollkommen wurscht.
Mich stört eher der Umstand das Toleranz für die Wurst gefordert wird aber auf der anderen Seite Leute ausgepfiffen werden bloß weil sie Russen sind.
Dafür kann die Wurst nichts,das weiß ich.
 
Ein altes Phänomen, dass Leute die für sich Toleranz einfordern, andersdenkenden (Russen, deutsche Fachjury) gegenüber immer umso intoleranter sind und ihnen Intoleranz vorwerfen :o

Aber nach diesem ESC dürfen wir nicht mehr behaupten, dass sich die osteuropäischen Länder nur aus Sympathie und nicht wegen der musikalischen Qualität die Punkte zuschustern. Dieses Qualitätsfeigenblatt haben wir endgültig einer Aufmerksamkeit heischenden Nummernrevue geopfert.
 
Ein altes Phänomen, dass Leute die für sich Toleranz einfordern, andersdenkenden (Russen, deutsche Fachjury) gegenüber immer umso intoleranter sind und ihnen Intoleranz vorwerfen :o.

Muss man sich denn automatisch alles gefallen lassen und alles hinnehmen, nur um nicht als intolerant dazustehen?
Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, dass die Wenigsten pauschal "Russen" doof finden, sondern eher ein Problem mit der derzeitigen russischen Politik sowie deren Gesetzgebung im Hinblick auf homosexuelle Lebensmodelle haben.

C.
 
Muss man sich denn automatisch alles gefallen lassen und alles hinnehmen, nur um nicht als intolerant dazustehen?
C.

Nö,
der Punkt ist aber das es tlw. anscheinend nicht mehr reicht etwas zu Tolerieren sondern man soll es Akzeptieren.
Sprich man wird zB schon zum Homophoben erklärt wenn man Schwule nicht toll findet sondern die einem Wurst sind. ;)
 
Akzeptanz hat mit "toll finden" nichts zutun und es stimmt schon, Toleranz ist eigentlich für'n Arsch, das kann keiner brauchen. Akzeptanz ist deutlich wichtiger.
 
Nö,
der Punkt ist aber das es tlw. anscheinend nicht mehr reicht etwas zu Tolerieren sondern man soll es Akzeptieren.
Sprich man wird zB schon zum Homophoben erklärt wenn man Schwule nicht toll findet sondern die einem Wurst sind. ;)

Weder etwas zu akzeptieren, noch es zu tolerieren heißt, dass man es auch toll finden muss.

C.
 
Akzeptanz hat mit "toll finden" nichts zutun und es stimmt schon, Toleranz ist eigentlich für'n Arsch, das kann keiner brauchen. Akzeptanz ist deutlich wichtiger.

Akzeptanz (von lat. „accipere“ für gutheißen, annehmen, billigen)
Akzeptanz – Wikipedia

Also ich finde schon das Akzeptanz was mit "toll finden" zutun hat.
Und selbst wenn nicht ist mir nicht klar warum ich etwas gutheißen & annehmen soll. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Akzeptanz (von lat. „accipere“ für gutheißen, annehmen, billigen)
Akzeptanz – Wikipedia

Also ich finde schon das Akzeptanz was mit "toll finden" zutun hat.
Und selbst wenn nicht ist mir nicht klar warum ich etwas gutheißen & annehmen soll das nicht zu mir passt. ;)

Etwas annehmen oder billigen heißt aber noch immer nicht, es auch toll zu finden, oder gar selbst betreiben zu müssen.
Aber das sind doch letztlich alles Wortklaubereien. Ich wüsste jetzt nicht, wo oder von wem man dazu gezwungen wird, z.B. Homosexualität "toll" zu finden, oder gar gegen seinen Willen praktizieren zu müssen. Aber akzeptieren, dass es das gibt sollte man schon, da man niemandem seine sexuelle Ausrichtung verbieten ioder gar ändern kann.

C.
 
Oder besser gesagt, etwas dagegen tun sollte. Toleranz ist eine bloße Duldung und sagt nicht mehr als "Ja, du kannst machen was du willst aber wenn ich könnte...". Warum soll man etwas nicht annehmen oder sogar begrüßen, nur weil man es nicht teilt? Vielfalt ist etwas begrüßenswertes, aus diesem Grund ist es wichtig nicht für Toleranz, sondern Akzeptanz zu kämpfen.
 
Etwas annehmen oder billigen heißt aber noch immer nicht, es auch toll zu finden, oder gar selbst betreiben zu müssen.

Akzeptanz bedeutet aber auch gutheissen, was man mMn auch mit "toll finden" gleichsetzen kann.


Seth Caomhin schrieb:
Warum soll man etwas nicht annehmen oder sogar begrüßen, nur weil man es nicht teilt?

Ich soll also zB eine "schwule" Lebensweise annehmen obwohl ich nicht schwul bin? :rolleyes:
 
Nein, sollst du nicht. Annehmen ist hier nicht im Sinne von "etwas werden" gemeint, was eigentlich auch klar sein sollte und du sicherlich auch lesen konntest also wozu schreibst du das dann? Natürlich bedeutet Akzeptanz eben auch es gutzuheissen. Und die Frage ist warum auch nicht? Wieso soll man es schlecht finden, wenn jemand anders ist? Genau das ist die Ursache für Probleme.
 
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