Soo...nachdem das hier erdbebenartige Wellen geschlagen hat, möchte ich auch mal was zu sagen:
ich persönlich kann in einigen Kritikpunkten die hier immer wieder kursieren nichts hinzufügen, weil ich a) bisher nicht von betroffen war und b) die gesamte Geschichte nicht gut genug kenne um da ein Urteil sicher drüber fällen zu können. Insofern kann ich gewisse Befürchtungen nicht teilen.
Kann auch an meinem Alter liegen und meinen bisherigen Erfahrungen. Das ist immer subjektiv. (ohne Wertung)
Die sehr ausführliche Statistik von Exo (im anderen Thread) hat mich sogar in meiner bisherigen gefühlten Beobachtung bestätigt.
Ich hatte bevor ich hier her kam persönlich eine sehr schwere Zeit und ich kann teilweise verstehen, wie du dich derzeit gefühlt haben musst, Marlonsch. Mein tiefstes Mitgefühl.
Es gibt Zeiten, da überrennt einen die Realität regelrecht. Nach meinen persönlichen Schickssalschlägen hab ich hier sogar einen guten Ausgleich gefunden. Aber das muß jeder für sich persönlich entscheiden.
Was Fluktuationen in den Postings angeht, das ist auch in anderen Foren durchaus normal und Forenrollenspiele sind schon eine recht spezielle Richtung, die sicherlich viele Leute sogar lesen, aber nicht aktiv dran teilnehmen. Einige finden das beim ersten Kontakt ganz toll und dann flaut das interesse ggf. wieder ab, so wie es bei anderen Hobbies auch der Fall ist. Das wäre mit ein Grund für die Inaktivität oder das Ausscheiden von Mitspielern. Das muß nicht zwingend etwas damit zu tun haben, wie es hier läuft. Mal von persönlichen Unzufriedenheiten abgesehen. Aber man kann es nicht jedem Recht machen. Was nicht heißen soll, dass man Kritiken einfach wegwischen sollte. Aber soweit ich das mit etwas Hintergrundinfos beurteilen kann, wird das auch nicht gemacht.
Was Diskussionen angeht, die dann hauptsächlich von den Mods und OLs mitgetragen werden, sie spiegeln Stimmungen wieder und ich persönlich habe nicht zu jedem Beitrag noch etwas anzufügen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich die Beiträge nicht verfolge. Es geht sicherlich auch anderen so. So entsteht aber für andere durchaus der Eindruck, es wird alles nur von einer kleinen Gruppe getragen und ausgetragen. Manche sprachen ja auch von der sog. "Allmacht" gewisser Gruppen.
Dem ist aber nicht so. Es gibt immer sog. Vortänzer und Personen, die sich dahinter einreihen. Und wer damit unzufrieden ist, der sollte das kund tun. Wenn es da irgendwo knirscht, dann sollte man mal genau schauen, wo die Punkte sind. Grundsätzlich sehe ich nicht, dass Meinungen im RS unterdrückt werden, nur allein, weil Meinungen zuweilen nicht geteilt werden.
Welche Frage sich mir in diesem Bereich aber stellt:
Warum verschwinden viele Neulinge einfach wieder? Nach kurzer Zeit?
Fühlen sie sich vielleicht im Stich gelassen? Von OL Seite? Oder verlieren sie wirklich das Interesse?
(Wirklich nur eine Frage, keine Kritik!)
Die Ursachen werden wohl vielfälltig sein und vieles dringt auch nicht nach außen. Daher werden die so oft vorgetragen "Probleme mit den OLs" eher nur einen kleinen Anteil daran haben und letztendlich oftmals darunter auch noch persönliche Animositäten sein. Jedenfalls ist das mein Eindruck, wenn ich die Diskussionen bisher verfolge, da die Einwände immer von einem gewissen Personenkreis kam und sich die Mehrheit nicht dergleichen geäußert hat. (Jedenfalls wurde dergleichen nicht bekannt.)
Was den RS-Stammtisch angeht, ich hab ich leider immer wieder verpasst, da an den jeweiligen Terminen irgendwas dazwischen kam oder ich es vergessen habe. Termine unter einer Vielzahl von Personen zu finden ist glaube ich generell das schwierigste überhaupt.
Vielleicht sollte man die Termine häufiger legen und nicht nur einmal im Monat. Oder man nutzt das recht neu eingerichtete Skype um sich häufiger auszutauschen.
Oder, wer das nicht einrichten kann oder will, der kann sich doch mit den betreffenden Personen auch mal zu einer Chat-Session verabreden. Dazu kann man auch eine PN an die Leute schreiben.
Dann verabredet man sich relativ kurzfristig zu einem Termin und bespricht die Dinge, die einem auf dem Herzen liegen.
Es muß ja nicht immer eine "Vereinssitzung" sein.^^
Noch ein Kommentar zu den Postinggeschwindigkeiten:
Dem einen gehts nicht schnell genug, dem anderen geht es zu schnell und am besten der gleichen Person beides zur gleichen Zeit.^^
Jaaa, manchmal ist es durchaus schon ärgerlich, wenn man auf gewisse Personen warten muß, aber nicht jeder kann eben konstant immer die Zeit aufbringen für das Hobby. Ist schade, kann man aber auch schwer komplett vermeiden. Wie heißt es so schon: Manchmal muß man Prioritäten setzen.
Und da hier keine Postingpflichten vertraglich festgeschrieben sind, kann sich dass auch mal ziehen. Umgekehrt, was würde passieren, wenn wir jetzt die Leute verdonnern, soundsoviel zu schreiben und mindestens 5x pro Tag aktiv zu posten? Und wenn man die Quote nicht schafft, mit Sanktionen drohen... wollen wir das? Ich glaube nicht.
Manchmal wird die Postingfrequenz von einigen Personen aber auch arg unterschritten oder sie werden plötzlich inaktiv, oftmals ohne genauere Angaben, warum. Das ist in der Tat ärgerlich.
Wenn man nicht kann, dann bitte abmelden, so wie es viele auch tun. Oder wenn man keine Lust auf eine Story hat (was ja immer wieder passieren kann), dann bitte auch das intern besprechen. Muß man ja nicht jedem unter die Nase reiben, aber den Mitspielern mal freundlich den eigenen Standpunkt erklären, wäre schon schön.
Und ich glaube, dass ist wohl mit das größste Problem und die Ursache für Abgänge oder Unzufriedenheit: Mangelnde Kommunikation. (Und damit meine ich nicht Worte allgemein ablassen, sondern echter Informationsaustausch.)
Das ist übrigens auch ein Problem, dass ich im realen Leben häufig beobachte. Das ist nicht allein ein Problem hier im PSW.
Hinzu kommt aber ein nicht unerheblicher Punkt: Das geschriebene Wort, zumal wenn es kurze Statements sind, kann oftmals die Emotionen und das "wie es eigentlich gemeint war" nicht so ohne weiteres ausdrücken, so wie es das gesprochene Wort kann und wenn dann noch die non-verbale-Kommunikation fehlt, also das was ein Gesicht und die Körperhaltung aussagt, dann kann das eine oder andere falsch aufgefasst werden. Dann wird eine Einwendung ungewollt zur harschen Kritik.....das wird auch gern mal vergessen.
Soo...und noch ein Punkt: Was die "Drehbücher" angeht. Einige mögen es ja frei...manchen ist auch das noch zu eng und wiederum anderen ist das ganze dann zu vage.
Ich persönlich habe gern Hintergrundinfos und spreche, wenn möglich schon einiges ab. Das mag mancher dann zu unspannend auffassen. Oder einige sagen: "Dann brauche ich das ganze doch gar nicht mehr zu spielen."
Das will ich so nicht stehen lassen, denn...
Wenn man beispielsweise eine militärische Operation durchführt, dann gibt es real immer einen Zeitplan, sonst geht das evtl. in die Hose. Das Zufallselement kommt häufig oft genug noch dazwischen.
Ich habe letztens bei einer ungewöhnlichen Krimilesung etwas spannendes gelernt, was man sich mal als Anregung nehmen kann. In dem konkreten Fall kam eine Gruppe zu einem Schreib-Workshop zusammen und es ging eigentlich nur darum zu lernen, wie man Charaktere entwickelt und wie man im Prinzip einen Krimi schreibt. Die Gruppe (anfangs 8, später 10 Leute!) hat das weiter gesponnen und das Projekt bis zum Schluß zu einem druckfertigen Buch...naja..Büchlein, aber immerhin- durchgezogen. Und die haben das wie folgt gemacht: Die haben die Charaktere entworfen, jeder mindestens einen und diesen dann genau beschrieben, was der tut, wie der so drauf ist und so weiter. Dann wurde dass gemeinsam vorgestellt. Dann wurde der Plot besprochen. Wer ist Täter, wer ist Opfer, wie, warum, was ist Tatwaffe, etc. Das gab dann einen Rahmen um das ganze, an dem man sich orientieren konnte. Dann tat man das, was bei Fernsehserien im Drehbuchbereich üblich ist. Man gliederte das in Szenen (20 in dem Fall) und loste das zwischen den 10 Teilnehmern aus. Jeder wusste, was grob in Szene 3 passiert, aber das Los entschied, welche Szenen man zum schreiben bekommen hat. Und dann legte jeder los. Am Ende schrieb jeder 2 Szenen in seinem Stil und orientierte sich an der Skizze, die man bekommen hatte. Und das war der spannenste Teil, denn aus der Skizze wurde ein lebendiger Text und da gibt es durchaus noch genügend überraschene Elemente.
Fazit: Eine inhomogene Gruppe, die allein mit dem gemeinsamen Wunsch angetreten ist, eine Geschichte zu schreiben, jeder mit unterschiedlichen Erfahrungen und Stil. Durch den gemeinsam vereinbarten Rahmen und die Arbeitsteilung konnte das Projekt überhaupt durchgeführt werden, da jeder nicht allein im Luftleeren Raum sich was aus den Fingern saugen musste.
Aufs Rollenspiel übertragen: Wenn man sich bei einem Plot auf paar Eckpunkte vorher einigt, also eine Form von Konzept entwickelt und jeder es dann mit Leben füllt, dann ist das durchaus spannend und am Ende kommt doch was unvorhersehbares bei raus. Es geht nicht darum jedem vorzuschreiben, was er zu sagen oder zu handeln hat. Aber bei Großprojekten (auch wenn viele Spieler beteiligt sind) macht es schon durchaus Sinn, sich auf einen ungefähren Handlungsstrang erstmal zu einigen. Treten im Laufe des Textes noch neue Möglichkeiten auf, dann kann man die nutzen. Das kann vor allem für einen Einstieg leichter sein.
Wenn man z.B. zu zweit oder zu dritt einen kleinen spontanen Plot bespielt, dann kann man eine Ausgangssituation schaffen und jeder schreibt aus seiner Charaktersicht was dazu und dann reagiert man darauf, also so eine Art Improvisationstheater. So wie es auf New Plympto lief. Und so was ist auch eine Möglichkeit, die viel Spaß bereiten kann und wo das Ende komplett offen ist.
Kann aber auch schief gehen, wenn man sich gegenseitig in die Parade fährt und im Handlungsstrang ausbremst. Für so eine Art muß man ein gewisses Talent haben. Außerdem dürfte es bei größeren Gruppen recht chaotisch werden.
Wir brauchen also beides und nicht ein "entweder" oder ein "oder", sondern beides.
Das wars jetzt erstmal von meiner Seite dazu.