Sithsister
Sith
Kapitel 15
Coruscant, ein paar Tage später
Kimea war froh, wieder auf Coruscant zu sein. Wirklich froh. Ihr war sogar etwas langweilig geworden auf Chandrila. Das Wetter war noch schlechter geworden, so dass sie nicht so oft in der Natur hinausgehen konnte, wie sie es sonst gerne getan hatte. Sie hatte nur weniges zu tun, konnte sich vielmehr ausruhen. Und das missfiel ihr sehr. Daher war sie froh, dass sie bereits einen Tag eher nach Coruscant zurückbeordert wurde, angeblich, weil so viel Arbeit anliege. Gut, das war ihr nur recht.
Zuhause angekommen meldete sie sich sofort zurück und versprach, noch am Nachmittag ins Büro zu kommen.
Noch immer, auch noch nach vier Tagen, wurde die Medienlandschaft von Imperator Palpatines erstem Interview beherrscht. Auf allen Kanälen immer nur das gleiche. Nun gut, zumindest hatte er es tatsächlich getan! Sich den Medien gestellt. Sein Leben preisgegeben. Das Politische und das Private.
Sie packte ihre Sachen aus und stellte sich unter die Dusche, wechselte die Straßenkleidung gegen Kleidung, die für das Senatsgebäude angebracht war und machte sich dann, gegen den frühen Abend auf in Richtung der Büros.
Wie sie erwartet hatte, wurde sie bereits erwartet. Fragen, wo sie denn überall gewesen war, gab es nicht. Und wenn, so hätte sie sowieso nur von Chandrila erzählt. Auf ihrem Schreibtisch lag kaum etwas an Arbeit, nur wurde sie von Lonor gebeten, ihn erneut bei einer Audienz beim Imperator zu assistieren.
?Ja, gut. Wann??
?Noch heute. Heute Abend. Du hast das Interview auch live gesehen??
?Ja, es lief ja auf fast allen Kanälen. Und selbst jetzt noch entkommt man dem nicht.?
?Ich fand es sehr interessant?und informativ. Ich bin nur ein wenig verwundert, dass er jahrzehntelang geschwiegen hat?und erst jetzt eine Art Lebensbeichte abgibt.?
?Lebensbeichte? Nun, ich möchte mir seine komplette Lebensbeichte lieber nicht anhören. Da fehlte die Vernichtung der Jedi, die Verfolgung der Senatoren, die die Liste der 2000 unterschrieben hatten, die Morde, die??
?Schon gut, schon gut, Kimea. Mon hat es auch gesehen; sie meinte, sie hätte ihn noch nie über Privatsachen reden hören?und dass es wohl seine Tante war, die ihn so verkorkst hat.?
?Scheint so. Überbehütet oder gequält werden, können in manchen Fällen ein und dasselbe sein. Zumindest bei ihm.?
Audienzzimmer, am Abend
Noch immer, nach mehreren Tagen, war sein Magen unruhig. Den Mediker, den er hatte kommen lassen, stellte das ständige Unwohlsein des Imperators vor ein Rätsel. Er konnte ihm nicht helfen, außer ihm den Rat zu geben, sich aus zu ruhen, mildes Essen zu sich zu nehmen und etwas zu schlafen. Bis auf das Essen hatte Palpatine sich nicht daran gehalten. Wie zu erwarten gewesen war. Stattdessen hatte er sich mit dem Jediarchiv auseinandergesetzt, um einen Hinweis auf die Identität des Jedi zu erhalten, allerdings waren seine Bemühungen fruchtlos und umsonst gewesen.
Er fand nichts.
Der Archivar hatte gute Arbeit geleistet. Aber dass mit solcher Sorgfalt vorgegangen war und mit solcher Indiskretion konnte nur eines bedeuten: Die Eltern des Jedi hatten den Orden nicht verlassen müssen! Das Kind, dieser Jedi war im Tempel geboren und aufgewachsen! Er hatte die Säuberungen überlebt! Aber,?dann musste er doch in den Listen verzeichnet sein?doch auch seine Suche dort blieb ohne Ergebnisse. Er wusste einfach nicht, wer ihn dermaßen zur Weißglut brachte, wer ihm zu all dem hier zwang, wer all die Erinnerungen aufwühlte, wer ihn quälte.
Er wusste nichts?
Ob Vader Informationen für ihn haben würde, wusste er nicht, er hatte ihn auch nicht gefragt, und würde ihn auch nicht fragen?, um nicht das Gesicht vor seinem Schüler zu verlieren.
Die ungewöhnliche Rache eines Jedi?und er entkam nicht!
So, die letzte Audienz des Tages. Er war schon müde, aber das lag wahrscheinlich eher an seinem Alter, als am Stress der letzten Tage.
Chandrila. Senator Lonor und Assistent.
Sie wurden zu ihm vorgelassen. Lonor hatte wieder diese junge Dame bei sich. Seine Assistentin, die junge Dame, die ungewöhnlich selbstbewusst schien.
Erneut bemerkte er nicht, wem er da gegenübersaß. Kimea Kenobi, Kimea Tachi genoss es. Er war so unwissend, so wie am ersten Tag.
Tempel, Meditationsraum
Er war jetzt hier?allein. Der Jedi, er wusste nicht, ob dieser schon im Tempel war oder nicht. Er konnte ihn nicht spüren. Da war nichts, absolut nichts. Er setzte sich etwas müde auf eines der Meditationskissen. Von draußen kam das Licht der Stadt hinein, schien durch die Jalousien, die den Raum abdunkelten, und das seit Jahrhunderten.
Sein Unwohlsein kam wieder hoch: Die Übelkeit, das Rumoren im Magen, das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
Was würde ihn dieses Mal erwarten? Es konnte zwar nicht mehr viel schlimmer kommen, aber? oder?
?Ich hoffe, Ihr wartet noch nicht allzu lange!?
Er erschrak, fuhr etwas zusammen, da er wieder Mal nicht gespürt hatte, dass jemand eingetreten war. Außerdem?die Stimme?
Weiblich? Die Stimme war weiblich?
Eine Frau! Der Jedi war eine Jedi?
Und er war doch so felsenfest davon überzeugt gewesen, dass es ein Mann sein musste!
Warum? Nun,?da war er sich nicht sicher, er hatte es einfach angenommen. Vorausgesetzt.
?Ihr seit eine Frau??, rutschte es ihm heraus. Unglaubwürdig.
Der Jedi? die Jedi war noch immer verhüllt. Es gab keinen Hinweis darauf, wer sie war.
?Stört Euch das??
?Ich bin überrascht?, gab er zu, ?Aber?wer seid Ihr??
?Oh, nun, wir sind uns schon mehrmals offiziell begegnet, haben uns mehrmals unterhalten. Ihr solltet mich kennen.?
?Wir kennen uns??
Er konnte sehen, wie sie nickte. Sie kannte sich also? Nun,? das grenzte zumindest erst einmal alle Herren aus, Frauen, mit denen er noch nicht gesprochen hatte. Jede Frau über 30, jede unter 20 fiel ebenso heraus. Dennoch? es blieben mehrere Kandidatinnen. Und eigentlich fiel es ihm schwer, zu glauben, dass eine von denen ihn quer durch die Galaxie gehetzt hatte und ihn all diese Dinge hatte tun lassen. Nun, aber es musste wohl jemand von ihnen sein! Aber welche?
?Zuerst einmal?wie geht es Euch? Ihr seht noch schlechter aus als sonst! Haben Euch Eure Aufgaben so dermaßen zugesetzt??
?Warum verlangt Ihr das von mir??
?Nun,?meine Familie musste leiden,?wegen Euch. Wir musste fliehen, ich lebe seit meinem 6. Lebensjahr auf einem verdammten hinterwäldlerischen Planeten wegen Euch, meine Freunde sind tot!?
?Ihr wollt Rache??
?Rache? Nun, schon?etwas. Aber das bringt mir meine Freunde und mein altes Leben nicht zurück. Nein, Ihr habt etwas, was mir gehört.?
?Das Kästchen??
?Korrekt?, sie reichte ihm mit ihrer behandschuhten rechten Hand einen Zettel, ?Geht jetzt da hin!?
?In den Wohntrakt.?
?Ja.?
?Was werde ich dort vorfinden??
?Die Wohnung von meiner Mutter und mir, in dem Zustand, als wir sie verlassen mussten. Daher, entschuldigt den Staub, aber leider konnte keiner von uns zum Saubermachen herkommen!?
Sie stand auf. Ging. Ging einfach hinaus. Und ließ ihn allein zurück. Er starrte auf den Zettel. Eine Nummer. Er seufzte.
Die Wohnung.
Eigentlich sah es nicht ungewöhnlich aus. Ein kleiner Aufenthaltsraum, zwei Zimmer, normalerweise eines für den Meister, eines für den Padawan, ein Bad. Es war staubig, in der Tat. Der Staub der letzten 17 Jahre. Dennoch schien alles so zu sein wie an jenem Tag damals, als sich ihrer aller Leben geändert hatte. Nichts war seitdem bewegt worden.
Das eine Zimmer zu seiner Rechten. Es musste der Mutter gehört haben. Es lagen ein paar Datenkassetten herum, etwas Kleidung steckte im Schrank, das Bett war noch gemacht. Nichts wies auf die Identität dieser Frau hin, folglich hatte die Jedi jeden Hinweis?getilgt?
Das Zimmer zu seiner Linken. Eindeutig das eines Kindes. Etwas Spielzeug, das Bett war zerwühlt, also hatte das Kind bereits zu Bett gehen sollen an jenem Abend. Kinderkleidung. Ein paar gemalte Bilder.
Sein Herz begann zu Pochen. Es schlug. Und jeder Schlag war wie ein Messer, das in seinen Herzmuskel stieß. Es war, als sähe er sich selbst noch einmal?dabei hatte er so wenig mit der Jedi gemein.
Nur eines war ihnen beiden widerfahren, ohne dass sie selbst aktiv dagegen hatten wirken können: Eine plötzlich Unterbrechung der Kindheit.
Einer Zeit, die als der schönste Lebensabschnitt galt. Für sie beide war dieser Abschnitt ausgelöscht. Nicht mehr existent.
Auf seinem Comgerät fand er kurz darauf eine Nachricht, die er nicht ganz so recht verstand.
Morgen Abend. Bei Euch. Die Schatulle. Dann ist das Spiel beendet.
Nicht mehr, nicht weniger. Was sollte das bedeuten? Was war morgen Abend? Wieso bei ihm? Wie wollte sie zu ihm kommen? Welches Spiel?
Coruscant, ein paar Tage später
Kimea war froh, wieder auf Coruscant zu sein. Wirklich froh. Ihr war sogar etwas langweilig geworden auf Chandrila. Das Wetter war noch schlechter geworden, so dass sie nicht so oft in der Natur hinausgehen konnte, wie sie es sonst gerne getan hatte. Sie hatte nur weniges zu tun, konnte sich vielmehr ausruhen. Und das missfiel ihr sehr. Daher war sie froh, dass sie bereits einen Tag eher nach Coruscant zurückbeordert wurde, angeblich, weil so viel Arbeit anliege. Gut, das war ihr nur recht.
Zuhause angekommen meldete sie sich sofort zurück und versprach, noch am Nachmittag ins Büro zu kommen.
Noch immer, auch noch nach vier Tagen, wurde die Medienlandschaft von Imperator Palpatines erstem Interview beherrscht. Auf allen Kanälen immer nur das gleiche. Nun gut, zumindest hatte er es tatsächlich getan! Sich den Medien gestellt. Sein Leben preisgegeben. Das Politische und das Private.
Sie packte ihre Sachen aus und stellte sich unter die Dusche, wechselte die Straßenkleidung gegen Kleidung, die für das Senatsgebäude angebracht war und machte sich dann, gegen den frühen Abend auf in Richtung der Büros.
Wie sie erwartet hatte, wurde sie bereits erwartet. Fragen, wo sie denn überall gewesen war, gab es nicht. Und wenn, so hätte sie sowieso nur von Chandrila erzählt. Auf ihrem Schreibtisch lag kaum etwas an Arbeit, nur wurde sie von Lonor gebeten, ihn erneut bei einer Audienz beim Imperator zu assistieren.
?Ja, gut. Wann??
?Noch heute. Heute Abend. Du hast das Interview auch live gesehen??
?Ja, es lief ja auf fast allen Kanälen. Und selbst jetzt noch entkommt man dem nicht.?
?Ich fand es sehr interessant?und informativ. Ich bin nur ein wenig verwundert, dass er jahrzehntelang geschwiegen hat?und erst jetzt eine Art Lebensbeichte abgibt.?
?Lebensbeichte? Nun, ich möchte mir seine komplette Lebensbeichte lieber nicht anhören. Da fehlte die Vernichtung der Jedi, die Verfolgung der Senatoren, die die Liste der 2000 unterschrieben hatten, die Morde, die??
?Schon gut, schon gut, Kimea. Mon hat es auch gesehen; sie meinte, sie hätte ihn noch nie über Privatsachen reden hören?und dass es wohl seine Tante war, die ihn so verkorkst hat.?
?Scheint so. Überbehütet oder gequält werden, können in manchen Fällen ein und dasselbe sein. Zumindest bei ihm.?
Audienzzimmer, am Abend
Noch immer, nach mehreren Tagen, war sein Magen unruhig. Den Mediker, den er hatte kommen lassen, stellte das ständige Unwohlsein des Imperators vor ein Rätsel. Er konnte ihm nicht helfen, außer ihm den Rat zu geben, sich aus zu ruhen, mildes Essen zu sich zu nehmen und etwas zu schlafen. Bis auf das Essen hatte Palpatine sich nicht daran gehalten. Wie zu erwarten gewesen war. Stattdessen hatte er sich mit dem Jediarchiv auseinandergesetzt, um einen Hinweis auf die Identität des Jedi zu erhalten, allerdings waren seine Bemühungen fruchtlos und umsonst gewesen.
Er fand nichts.
Der Archivar hatte gute Arbeit geleistet. Aber dass mit solcher Sorgfalt vorgegangen war und mit solcher Indiskretion konnte nur eines bedeuten: Die Eltern des Jedi hatten den Orden nicht verlassen müssen! Das Kind, dieser Jedi war im Tempel geboren und aufgewachsen! Er hatte die Säuberungen überlebt! Aber,?dann musste er doch in den Listen verzeichnet sein?doch auch seine Suche dort blieb ohne Ergebnisse. Er wusste einfach nicht, wer ihn dermaßen zur Weißglut brachte, wer ihm zu all dem hier zwang, wer all die Erinnerungen aufwühlte, wer ihn quälte.
Er wusste nichts?
Ob Vader Informationen für ihn haben würde, wusste er nicht, er hatte ihn auch nicht gefragt, und würde ihn auch nicht fragen?, um nicht das Gesicht vor seinem Schüler zu verlieren.
Die ungewöhnliche Rache eines Jedi?und er entkam nicht!
So, die letzte Audienz des Tages. Er war schon müde, aber das lag wahrscheinlich eher an seinem Alter, als am Stress der letzten Tage.
Chandrila. Senator Lonor und Assistent.
Sie wurden zu ihm vorgelassen. Lonor hatte wieder diese junge Dame bei sich. Seine Assistentin, die junge Dame, die ungewöhnlich selbstbewusst schien.
Erneut bemerkte er nicht, wem er da gegenübersaß. Kimea Kenobi, Kimea Tachi genoss es. Er war so unwissend, so wie am ersten Tag.
Tempel, Meditationsraum
Er war jetzt hier?allein. Der Jedi, er wusste nicht, ob dieser schon im Tempel war oder nicht. Er konnte ihn nicht spüren. Da war nichts, absolut nichts. Er setzte sich etwas müde auf eines der Meditationskissen. Von draußen kam das Licht der Stadt hinein, schien durch die Jalousien, die den Raum abdunkelten, und das seit Jahrhunderten.
Sein Unwohlsein kam wieder hoch: Die Übelkeit, das Rumoren im Magen, das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
Was würde ihn dieses Mal erwarten? Es konnte zwar nicht mehr viel schlimmer kommen, aber? oder?
?Ich hoffe, Ihr wartet noch nicht allzu lange!?
Er erschrak, fuhr etwas zusammen, da er wieder Mal nicht gespürt hatte, dass jemand eingetreten war. Außerdem?die Stimme?
Weiblich? Die Stimme war weiblich?
Eine Frau! Der Jedi war eine Jedi?
Und er war doch so felsenfest davon überzeugt gewesen, dass es ein Mann sein musste!
Warum? Nun,?da war er sich nicht sicher, er hatte es einfach angenommen. Vorausgesetzt.
?Ihr seit eine Frau??, rutschte es ihm heraus. Unglaubwürdig.
Der Jedi? die Jedi war noch immer verhüllt. Es gab keinen Hinweis darauf, wer sie war.
?Stört Euch das??
?Ich bin überrascht?, gab er zu, ?Aber?wer seid Ihr??
?Oh, nun, wir sind uns schon mehrmals offiziell begegnet, haben uns mehrmals unterhalten. Ihr solltet mich kennen.?
?Wir kennen uns??
Er konnte sehen, wie sie nickte. Sie kannte sich also? Nun,? das grenzte zumindest erst einmal alle Herren aus, Frauen, mit denen er noch nicht gesprochen hatte. Jede Frau über 30, jede unter 20 fiel ebenso heraus. Dennoch? es blieben mehrere Kandidatinnen. Und eigentlich fiel es ihm schwer, zu glauben, dass eine von denen ihn quer durch die Galaxie gehetzt hatte und ihn all diese Dinge hatte tun lassen. Nun, aber es musste wohl jemand von ihnen sein! Aber welche?
?Zuerst einmal?wie geht es Euch? Ihr seht noch schlechter aus als sonst! Haben Euch Eure Aufgaben so dermaßen zugesetzt??
?Warum verlangt Ihr das von mir??
?Nun,?meine Familie musste leiden,?wegen Euch. Wir musste fliehen, ich lebe seit meinem 6. Lebensjahr auf einem verdammten hinterwäldlerischen Planeten wegen Euch, meine Freunde sind tot!?
?Ihr wollt Rache??
?Rache? Nun, schon?etwas. Aber das bringt mir meine Freunde und mein altes Leben nicht zurück. Nein, Ihr habt etwas, was mir gehört.?
?Das Kästchen??
?Korrekt?, sie reichte ihm mit ihrer behandschuhten rechten Hand einen Zettel, ?Geht jetzt da hin!?
?In den Wohntrakt.?
?Ja.?
?Was werde ich dort vorfinden??
?Die Wohnung von meiner Mutter und mir, in dem Zustand, als wir sie verlassen mussten. Daher, entschuldigt den Staub, aber leider konnte keiner von uns zum Saubermachen herkommen!?
Sie stand auf. Ging. Ging einfach hinaus. Und ließ ihn allein zurück. Er starrte auf den Zettel. Eine Nummer. Er seufzte.
Die Wohnung.
Eigentlich sah es nicht ungewöhnlich aus. Ein kleiner Aufenthaltsraum, zwei Zimmer, normalerweise eines für den Meister, eines für den Padawan, ein Bad. Es war staubig, in der Tat. Der Staub der letzten 17 Jahre. Dennoch schien alles so zu sein wie an jenem Tag damals, als sich ihrer aller Leben geändert hatte. Nichts war seitdem bewegt worden.
Das eine Zimmer zu seiner Rechten. Es musste der Mutter gehört haben. Es lagen ein paar Datenkassetten herum, etwas Kleidung steckte im Schrank, das Bett war noch gemacht. Nichts wies auf die Identität dieser Frau hin, folglich hatte die Jedi jeden Hinweis?getilgt?
Das Zimmer zu seiner Linken. Eindeutig das eines Kindes. Etwas Spielzeug, das Bett war zerwühlt, also hatte das Kind bereits zu Bett gehen sollen an jenem Abend. Kinderkleidung. Ein paar gemalte Bilder.
Sein Herz begann zu Pochen. Es schlug. Und jeder Schlag war wie ein Messer, das in seinen Herzmuskel stieß. Es war, als sähe er sich selbst noch einmal?dabei hatte er so wenig mit der Jedi gemein.
Nur eines war ihnen beiden widerfahren, ohne dass sie selbst aktiv dagegen hatten wirken können: Eine plötzlich Unterbrechung der Kindheit.
Einer Zeit, die als der schönste Lebensabschnitt galt. Für sie beide war dieser Abschnitt ausgelöscht. Nicht mehr existent.
Auf seinem Comgerät fand er kurz darauf eine Nachricht, die er nicht ganz so recht verstand.
Morgen Abend. Bei Euch. Die Schatulle. Dann ist das Spiel beendet.
Nicht mehr, nicht weniger. Was sollte das bedeuten? Was war morgen Abend? Wieso bei ihm? Wie wollte sie zu ihm kommen? Welches Spiel?