Review:
(Spoiler sind nicht auszuschließen)
Hier hat man einen Film, der gut ist, aber man kann nicht genau sagen warum eigentlich.
Den Zuschauer erwartet ein Mix aus Gladiator (Die Dahrstellung der Kämpfe und gewisse Bildersprache) 1492 (Der Stil und die Stimmung ist wie in diesem Ridley Scott Werk) und HdR/Troja ( Dahrstellung der Massenszenen)
Bei den technischen Kategorien, wie Ausstattung, Kulisse, Kostüme, Spezialeffekte leistet sich der Film keine Blöße. Allles wirkt echt und perfekt.
Bei den Schauspielern muß man sagen, dass Liam Neeson für seine Verhältnisse relativ schwach ist, aber trotzdem eine enorme Leinwandpräsenz hat. Jeremy Irons leistet meiner Meinung nach Großes, er wirkt in jeder seiner Szenen wirklich gut. Über Orlando Blooms Schauspielqualitäten mag man diskutieren können, aber es gibt wohl kaum einen Film in dem er nicht eine gewisse Leinwandpräsenz hätte (am schwächsten wirkt er wohl in HdR). Ich denke er macht seine Sache hier wirklich nicht schlecht, etwas schwach wirkt er bei der ersten großen Rede vor der Belagerung (das könnte aber auch noch an der Synchro liegen). Auch sein Charakter und seine Wandlung ist eigentlich recht schön dargestellt.
Auch bei den kleineren Nebenrollen finden sich zum Teil sehr gute Schauspielleistungen.
Die Schauspielleistung ist vielleicht nicht fehlerfrei und sicher nicht perfekt, trotzdem bringen alle Schauspieler insgesamt gesehen soviel Leinwandpräsenz zusammen, dass man zufrieden sein kann.
Die Europa-Bilder sind in einem blau/grünen Ton gehalten, was ein sehr schöner Kontrast zur hellen leuchtenden Dahrstellung in Jerusalem ist.
Interessant fand ich, wie einfach diese Welt dort funktionieren sollte, nach welcher Logik (Dein Vater war ein Freund von mir, ich bin dein Freund) gehandelt wurde und was da für Automatismen dargestellt wurden.
Der ganze Film war mit einer leichten Brise Humor durchzogen.
Die Schlachtszenen sind sehr gut in Szene gesetzt wurden und sind gut anzusehen. Dabei erinnert die Belagerung von Jerusalem allerdings mit unter an die Schlacht um Minas Tirith aus HdR, so ist der Blick von den Mauern auf die Belagerungstürme praktisch 1 : 1 übernommen worden.
Ähnlich wie bei "Alexander" leiden die Kämpfe an kleineren Detailmängeln, was zu kleinen "Stimmungsproblemen" führt, wodurch HdR in seiner Gesamtheit bei solchen Schlachtszenen weiterhin ungeschlagen ist.
Die Musik ist zumindest in der ersten Hälfte sehr unaufdringlich. Obwohl in diesem Teil des Filmes wenig Glanzpunkte gesetzt werden, ist die Musik immer passend. Später wird die Musik besser, der orientalische Touch hat mir sehr gut gefallen und war sehr passend für die Bilder.
Eine sehr starke Szene ist für mich, als Balian viele Einwohner Jerusalems zu Rittern macht. Die Musik ist hier allerdings entweder genau oder doch zumindest seeeeeeehr ähnlich aus dem 13. Krieger entommen.
Das größte Problem des Filmes müßte nun seine grundsätzliche Erzählweise des Handlungsablaufs sein. Es sind lauter Szenen aneinandergereiht und es gibt keinen wirklichen Spannungsbogen. Eine derartige fragmentarische Dahrstellung der Geschichte kann recht schnell zu Problemen und einer gewissen Langweile führen, tut es aber aus unerklärlichen Gründen im Falle von "Kingdoms of Heaven" nicht. Die Dahrstellung funktioniert und der Film macht Spaß.
Probleme werden sich aber wohl ergeben, wenn man den Film häufiger sieht, ich denke er nutzt sich relativ schnell ab und hat nicht einen so hohen Wiedersehwert, wie z.B. Gladiator oder HdR.
Fazit:
Nach Gladiator wird so mancher wohlmöglich mehr erwartet haben, aber man wird klasse unterhalten und sieht jede Menge fantastische Bilder. Einem tollen Kinobesuch steht mit diesem Film nichts im Weg.