...wenn ich z.B. eine Neuverfilmung von "Krieg der Sterne" mache und besetze "Luke Skywalker" z.B. mit Russell Crowe, dann weiss ich, IMHO, daß das eine Fehlbesetzung sein wird, da muss ich ihn da gar nicht schauspielern sehen.
Der Vergleich schwächelt an jeder Ecke. Krieg der Sterne ist ein Blockbuster aus den späten siebziger Jahren und Luke Skywalker eine für diese(n) Film(reihe) geschriebene und von Mark Hamill (erstmalig) dargestellte Filmfigur. Robin Hood hingegen kann man aufgrund der über die Jahrhunderte stetig veränderte Form bestenfalls eine Reihe von Balladen nennen. Überdies ist Hood - im Gegensatz zu Skywalker - eine literarische Figur, deren historische Wurzeln nie bewiesen werden konnten und zu dem kein Gesicht existiert, an dem man sich orientieren müsste. Bei Luke Skywalker ist das bekanntlich anders, denn der tauchte zum ersten (und hoffentlich letzten Mal) mit dem Gesicht von Mark Hamill auf.
Und wie bei literarischen Figuren üblich, sind die einzigen Merkmale, auf die man bei der Besetzung achten "muss", Charaktereigenschaften und, wenn vorhanden, Beschreibungen seines Äußeren. Die existieren im diesem Falle jedoch kaum, bzw widersprechen sich mit den Jahren. Wie man an den frühen Texten bezüglich Robin Hood sehen kann, wurden die dementsprechenden Charakterzüge (anscheinend) bei dieser neuen Version berücksichtigt. Trotzdem halte ich es für unsinnig, hier darüber zu diskutieren, ob Crowe Robin Hood adäquat darstellt, beziehen wir uns hier doch alle auf ein paar Sekunden Bilder und einen einzigen gesprochenen Satz.
Das gleiche gilt für Russell Crowe als Robin Hood und für Jake Gyllenhaal als Prince of Persia - da hätte es wahrlich im reichen Schauspielerpool von Hollywood andere Schauspieler gegeben, die dem "Archetyp" besser entsprechen.
Wie gesagt: der Archetyp Robin Hood existiert nicht in der reinen Form. Die literarische Vorlage ist sehr variabel. Ob einem jetzt die neuere Interpretation (lustiger Haudegen und selbstloser Held) oder die alte (brutaler Wegelagerer) besser gefällt, ist völlig unerheblich. Die literarische Quelle
ist. Ob jetzt ein Fuchs, ein schneidiger Bartträger oder ein Vokuhila tragender, mit amerikanischem Akzent sprechender Abenteurer einmal Robin Hood im Film waren, ist reine Auslegungssache. Alle Regisseure haben sich künstlerische Freiheiten genommen, Scott wird dies ebenso gemacht haben. Ob es einem gefällt, ist die andere Frage.
Ich tippe immer noch auf Russell Crowe als Geldgeber für den Film..........
Aha. Abgesehen von Verschwörungstheorien und offensichtlicher Antipathie dem Schauspieler gegenüber: Woher nimmst Du diese Ansage?