So, besser spät als nie
. Ist auch ein bisschen ausführlicher geworden, als ich dachte, deshalb hat's länger gedauert. Viel habe ich im Kino dieses Jahr gar nicht gesehen, dafür aber auf DVD mehr als sonst. Geordnet nach Wertung (bzw. Interesse).
2004 im Rückblick, Kino und DVD:
- The Incredibles: Super
.
- Hellboy (DC): Zu kurz, viel zu kurz. Ich will den Superdupernochviellänger-Schnitt. Das kann doch nicht alles gewesen sein? Her mit der Fortsetzung, aber fix.
- The Chronicles of Riddick (DC): Das ALIENS zu PITCH BLACKs ALIEN. Stimmt sogar für Kritiken und Zuschauerreaktionen. Ich fand den Film aber super (ALIENS übrigens auch
). Hält, was er verspricht, nicht weniger, und setzt noch einen drauf.
- Lost in Translation: Komischer Film. Es passiert nicht wirklich viel. Die Bilder sind ungeheuer ästhetisch, ja, aber es wird keine große Geschichte erzählt. Nicht einmal eine kleine. Würde man die Story zusammenfassen wollen, man käme nur mit Mühe über zwei Sätze hinaus. Trotzdem hatte ich nach dem Abspann das Gefühl, gerade einen Superfilm gesehen zu haben, ohne genau zu wissen, warum. Es ist weniger eine Story, die hier vermittelt wird, als vielmehr Gefühle, Eindrücke. Das sollte in einem Film nicht funktionieren. Tut?s aber. Zu verdanken ist das der Kamera, dem Drehbuch und den Schauspielern. Hier vor allem Scarlett Johansson; warum sie nicht einmal für den Oscar nominiert würde, verstehe ich nicht, sie trägt diesen Film mehr als Murray.
- Underworld (DC): Toll, mehr davon.
- I,Robot: Die Vorlage kenne ich nicht (irgendwie komme ich nicht zu Asimov), aber der Film an sich ist gut. Tolle Spezialeffekte, intelligentere Story, als man gewohnt ist. Nur Will Smith passte irgendwie nicht so recht ins Bild (und nein, seine Gags waren nicht witzig; keiner von ihnen).
- Last Samurai: DANCES WITH WOLVES in Japan, deswegen also nicht gerade sehr originell, aber trotzdem nicht schlecht gemacht. Der Streifen endet ein paar Minuten zu spät, das Ende versaut die Stimmung.
- Peter Pan: Ich habe dem Rezensenten, der gesagt hat, dass der Film eine erotische Komponente beinhaltet, nicht geglaubt. Aber es stimmt: es gibt diese Spannung zwischen dem Pan, Wendy und Hook, und sie ist gar nicht mal so unwichtig, muss also beabsichtigt gewesen sein. Irgendwie verstörend, auf der anderen Seite ist diese Interpretation des Stoffs anspruchsvoller als die meisten anderen. Ich bin etwas zwiegespalten, aber im großen und ganzen hat mir der Film doch sehr gut gefallen. Aber Dustin Hoffman ist immer noch der beste Hook.
- Donnie Darko (DC): DONNIE DARKO ist in der ursprünglichen Fassung (die, minus ein paar Effekte, mit diesem Director?s Cut mehr oder weniger identisch ist) ein Kunstwerk. Eines mit Mängeln zwar, aber trotzdem richtige Kunst. Sehr detailreich, man merkt, wie der Regisseur sich Gedanken gemacht hat. Alles (Musik, Schnitt, das Aussehen der Schauspieler, der Standort der Charaktere bei ihrer ersten Einführung, usw.) ist Absicht. Schöner Soundtrack (das kann man in diesem Fall wirklich mal sagen, einen "score" gibt es ja nicht). Der Film ist ganz nett; nicht genial, nicht brillant, nett. Sein Schöpfer hat Potential, ich werde seine zukünftigen Werke beobachten. Übrigens kein Vergleich zur verstümmelten Kinofassung, die auf meiner Liste ganz unten gelandet wäre; die haben so viele Leute nicht deshalb nicht verstanden, weil der Film so intelligent wäre, sondern, weil es nichts zu verstehen
gibt (für sich allein genommen und ohne Audiokommentar, zusätzliche Szenen etc.). Viele Szenen in der KF ergeben nicht deshalb keinen Sinn, weil das vom Regisseur so gewollt wäre, sondern, weil sie bis zur Unkenntlichkeit zerschnippelt wurden, danke Hollywood.
- Secondhand Lions: Gekauft im Grunde nur wegen des Komponisten (Patrick Doyle) und der Hauptdarsteller (Michael Caine, Haley Joel Osment). Überraschend: eine kleine, vom Massenpublikum übersehene Perle.
- Big Fish: SECONDHAND LIONS sehr ähnlich, noch unwirklicher, aber auch weniger ergreifend.
- Daredevil (DC): Viel besser als die Kinofassung (die ich übrigens auch nicht sooo schlecht fand, wie sie immer gemacht wurde). Warum nicht gleich so? Nur der Abspann sagt mir in der KF mehr zu (und die letzte neue Szene mit dem Reporter ist unschön, sie spielt seine letztliche Entscheidung so runter).
- Home on the Range: Keine goldene Rückfahrkarte aus dem Nichts für die traditionellen Disney-Filme, aber nett. Vielleicht
zu nett und nicht abgedreht genug. Auf jeden Fall aber kein schlechter Film; zu Unrecht von Kinogängern verschmäht. Ein würdigerer Abschluss als BROTHER BEAR es gewesen wäre, auch wegen des
betont flachen Designs.
- Der Untergang: "Ganz nett" trifft es zwar, bei diesem Thema ist das aber wohl eine unglückliche Wortwahl...
- The Day After Tomorrow: Die Musik kam mir irgendwie bekannt vor, das hat mich etwas gestört. Ansonsten ist es aber ein gut inszenierter Katastrophenfilm. Dieselben sind freilich übertrieben, aber innerhalb der Logik der Geschichte annehmbar.
- Looney Tunes - Back in Action: Zu brav, aber immerhin unterhaltsam. Die Trickcharaktere stehlen den menschlichen Schauspielern die Show. Ob die peinliche Darbietung von Steve Martin beabsichtigt war?
- Brother Bear: Irgendwie... kam er bei mir nicht so an. Trotz Phil Collins. Trotz Zeichnungen aus Orlando. Der Film war zu... lieb, zu niedlich. Besser: zu
offensichtlich niedlich. Nicht schlecht, aber Disney hat schon bessere gemacht, Orlando nur.
- Master and Commander: An dem Film kann man nicht viel kritisieren, ist gut gemacht. Nur eben nicht so mein Thema...
- King Arthur (DC): Ok, mit den Legenden hat dieser Film nicht viel zu tun. Und historisch korrekt ist er vermutlich auch nicht. Aber unterhaltsam, und das soll er ja wohl. Nur Clive Owen... als zukünftigen James Bond kann ich ihn mir vorstellen, als Römermischling nicht. Ich dachte übrigens erst, "Til Schweiger spielt gar nicht schlecht", bis die Sachsen auftauchten und ich merkte, dass "Til Schweiger" gar nicht Til Schweiger war. Öm, tja. Ich hoffe, Owen Lars (Schauspielername entfallen) nimmt es mir nicht übel. Wie so ein Bart doch die Erscheinung verändert...
- Spider-Man 2: Hat die gleichen Mängel wie der erste Teil, ist nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Baut zu sehr auf Teil 1 auf, ist für sich allein gesehen eher schwach.
- The Bourne Supremacy: Viel schlechter als der erste. Auf dem Papier hätte ein anständiger Film draus werden können, die wackelige Kameraführung und die total unübersichtlichen Actionszenen verhindern dies. Außerdem schien mir Damon irgendwie gelangweilt.
- Troy: Haben die Drehbuchleute heutzutage allesamt an der Uni geschlafen, als es um die Umsetzung von Vorlagen ging? Disney verhunzt auf grausame Weise LES TROIS MOUSQUETAIRES, dem ohnehin schon mäßigen LORD OF THE RINGS werden die guten Stellen gestrichen, und jetzt vergeht Wolfgang Petersen sich am Troja-Mythos. Statt sich an das Original (Ilias) oder wenigstens eine anerkannte Interpretation (Odyssee, Aenaeis, Laokoon) zu halten, hat er eine eigene, "götterfreie" Version zusammengestrickt. Das an sich wäre ja noch nicht schlimm, aber so stümperhaft, wie das hier geschieht, ist es nicht mehr schön anzusehen. Auch rein filmisch ist TROY eine mittlere Katastrophe. Den ganzen Mittelteil könnte man streichen und der Zuschauer wäre trotzdem nicht verwirrter als vorher. Und hat Orlando Bloom sich so in Paris hineinversetzt, dass er
selber auf einmal zu blöde war zum Schauspielern?
- The League of Extraordinary Gentlemen: Richtig, richtig übel. Nicht mal unfreiwillig komisch. Bäh.
Und, gleich in mehrerer Hinsicht außer Konkurrenz:
The Chronological Donald Vol. 1: Alle Donald-Cartoons aus seiner eigenen Serie von 1937 bis 1941 und noch ein paar dazu. Eine wundervolle Zusammenstellung. Und in der deutschen Fassung (Donald im Wandel der Zeit) um einiges billiger und leichter zu kriegen als die US-Vorlage, bei gleichem Inhalt (+ deutschen Ton, wenn auch ohne Metallschachtel). Kann ich sehr empfehlen, und nicht nur, weil ich mir von steigendem Donald-Umsatz die baldige Veröffentlichung des Goofy-Sets erhoffe.
Wird nachgeholt:
- Alexander: Soll ja besser sein als TROY. Gut, schwer ist das nicht...
- Team America: SOUTH PARK ist doof, aber das hier interessiert mich.
- Alien vs. Predator: Die Comics sollen gut sein, die Spiele
sind gut, der Film soll alle Erwartungen unterbieten. Trotzdem recht weit oben auf meiner Liste.
- Van Helsing: Ich erwarte eine unfreiwillig komische Achterbahnfahrt im Stil von THE MUMMY RETURNS.
- Monster: Wiedermal Hörensagen:
soll beeindruckend sein.
- Sky Captain and the World of Tomorrow: Könnte mir gefallen.
- The Polar Express: Der Zug ist wohl entgleist, traut man dem Chor der Kritiken. Mich interessiert ja, ob die Nordpol-Sequenz tatsächlich an TRIUMPH DES WILLENS angelehnt ist.
- Passion of the Christ: Habe es irgendwie nicht geschafft, den zu sehen. Nächste Ostern kommt die richtige DVD.
- The Village: Bei M Night Shyamalan schwimme ich mitunter gegen den Strom. Ich halte tatsächlich UNBREAKABLE für seinen besten Film. Vielleicht gefällt mir also auch THE VILLAGE besser als allen anderen.
- Shark Tale: Hole ich mir nur der Vollständigkeit wegen.
- Catwoman: Ich kann Halle Berry nicht ausstehen, habe aber irgendwie den Eindruck, diesen Film einmal gesehen müssen zu haben.
Filme von 2005 voraussichtlich im Kino:
- Star Wars III: Der Trailer hat mich ja nicht vom Hocker gerissen, aber da kommt hoffentlich noch besseres.
- Charlie and the Chocolate Factory: Ohnehin schon schräges Buch, extrem schräger (und richtiggehend gruseliger) Trailer. Mal schauen, was Burton sich so hat einfallen lassen, um seine von der Gene-Wilder-Verfilmung abzugrenzen.
- Chicken Little: Disney versucht sich in 3D und in Satire. Ich fürchte ja Schlimmes.
- The Corpse Bride: Burton, Elfman, Stop-motion. Das hatten wir ja schon mal...
- Batman V: Dito ROTS.
- Underworld II: Am Vorgänger konnte ich nur über die schlechte Maske des Hybrids meckern. Wenn sie die verbessert und sonst nichts geändert haben, kann mir auch dieser Film super gefallen.
- Sin City: Dito CHARLIE.
Filme von 2005 voraussichtlich auf DVD:
- Finding Neverland: Ja, ich bin ein Fan von PETER PAN. Ich mag weder den Roman noch die Bühnenfassung, finde den Stoff aber ungeheuer faszinierend.
- Robots: Dass die Macher von ICE AGE mehr können als diesen unlustigen Film, haben sie mit BUNNY bewiesen (Kurzfilm, ist auf der DVD mit drauf). Also mal sehen.
- Elektra: Vielleicht auch im Kino. Das Drehbuch soll ja gar nicht mal so schlecht sein, hört man.
- Mask of Zorro II: Der erste Teil war richtig schön altmodisch. Die Frage ist, ob dieses Sequel die Abwesenheit von Anthony Hopkins verträgt.
- The Chronicles of Narnia I: Das Buch ist besser als der HERR DER RINGE, mal sehn, ob bei der Verfilmung die gleichen Fehler gemacht werden.
- Valiant: Hollywoods neues Dreamteam und der Rettungsanker für Disneys Trickfilmsparte? Vielleicht.
- Oliver Twist: Nicht mein Lieblingsbuch von Dickens, aber gut verfilmbarer Stoff. Ben Kingsley als Fagin.
- Constantine: Ok, vermutlich ist das VAN HELSING², aber den habe ich ja noch nicht gesehen, also lasse ich mich überraschen.
- A Scanner Darkly: Das Buch ist gut, Keanu Reeves schlecht (für diese Rolle). Mal gucken. Vielleicht verbessert die eigenwillige Machart seine schauspielerischen Fähigkeiten.
- War of the Worlds: Mir gefällt die Versetzung in unsere Zeit nicht. Sonst hätte ich ihn sicher im Kino geschaut.
- The Hitchhiker's Guide to the Galaxy: Hm. Ich fand das Buch nie so gut, wie es immer gelobt wird, aber ganz nett. Könnte dieser Film auch werden.
- Madagascar: Der Animationsstil ist
echt hässlich, die Stimmen dem Trailer zufolge unpassend. Siehe SHARK TALE, Vollständigkeit und so.