Kann ich dir sagen: "Quantum" ist nicht nur in Sachen Story und Antagonist einer der uninteressantesten Bonds - darüber wäre hinweg zu sehen, dies sind nur in seltenen Fällen die wirklichen Stärken der Reihe -, er ist filmtechnisch auch sehr schlecht gemacht. Die Actionsequenzen sind ein solches Schnittgewitter, dass man teilweise gar nicht mehr erkennt, was gerade vor sich geht. Ich verstehe ehrlich gesagt bis heute nicht, wie dieser Film innerhalb der ansonsten sehr starken Craig-Reihe ("Skyfall" ist für mich nach wie vor der beste James Bond überhaupt, "Spectre" wird sträflich unterschätzt und trotz aller Kontroversen konnte ich auch mit "No Time To Die" eine Menge anfangen) zustande kommen konnte. Ein Flop auf so ziemlich allen Ebenen.
"GoldenEye", der hier ja nun zur Sprache kam, finde ich jedoch fast genau so unerträglich. Schrecklich dämlicher Humor, Famke Janssens Charakter nervt mit ihrer Sexgeilheit bis ins Unerträgliche (das ist eine weitere James Bond-Frage, die mir nach wie vor keine Ruhe lässt, wenn ich darüber nachdenke. Es will mir absolut nicht in den Kopf, wie jemand auf einen solchen grenzdebilen Einfall kommen und wie das Ganze dann auch noch abgenickt werden konnte, weil offenbar jemand dachte, dass es eine gute Idee sei). Und dann auch hier die furchtbare Action, alles ist so over the top, schon alleine die Panzerszene in St. Peterburg. Reizüberflutung pur, dagegen sind die Materialschlachten in Marvel-Filmen ja bildästhetische Kunstwerke.
Ich hatte bei meinem Bond-Rewatch vor ein paar Jahren beiden Filmen, glaube ich, eine Wertung von 6/10 bescheinigt. Das ist auch auf die Nachsicht eines Bond-Fans zurückzuführen, mittlerweile bin ich aber generell deutlich filmkritischer geworden, da würden beide nicht mehr so glimpflich wegkommen. Müsste ich mir vielleicht mal wieder ansehen und neu einstufen. Vielleicht mache ich mir mal den Spaß