Damit ist also offiziell, dass der nächste Film nach Casino Royale nur anderthalb Jahre nach dem 21. James Bond-Film erscheinen soll. Zuletzt hatten sich hartnäckig Gerüchte gehalten, Bond 22 erscheine bereits im Bondjahr 2007. Dass dies nicht der Fall wird, scheitert wohl vor allem an Logistik und anderen Verpflichtungen von Daniel Craig. Zudem halten sich Gerüchte, dass Barbara Broccoli in unmittelbarem Anschluss an die Post-Produktion von Casino Royale ein weiteres, noch geheimes Filmprojekt angehen wird.
Bei einem Filmstart im Mai 2008 wird die erste Klappe für Bond 22 wohl im Sommer 2007 fallen. Bei einer Produktionszeit von rund 10 Monaten, wie bei Casino Royale und Stirb an einem anderen Tag, wird Daniel Craig seine nächsten Sommerferien verschieben müssen. Klar ist auch, dass Michael Wilson auf der Pressekonferenz im Januar nicht übertrieb, als er sagte, Neil Purvis und Robert Wade arbeiteten bereits am Entwurf des Drehbuchs für Bond 22.
Übrigens: Startdaten im Frühsommer haben bei Bond-Filmen lange Tradition. Mit dem neuen Produktionsrhythmus schließt man dort an, wo man 1989 bei Lizenz zum Töten aufhörte. Nahezu alle früheren Bond-Filme entstanden in der Zeit von August bis Februar, und die Starttermine lagen meistens in den Monaten Mai oder Juni. Erst 1995, mit GoldenEye, änderte man diesen Rhythmus und fortan erschienen die Brosnan-Filme so wie Daniel Craigs Premieren-Bond in der Vorweihnachtszeit. Die Pause zwischen Casino Royale und Bond 22 ist übrigens die kürzeste seit 1974, als zwischen Leben und Sterben lassen und Der Mann mit dem goldenen Colt nur ein Jahr Pause war.
Die Bekanntgabe eines neuen Films mit Daniel Craig in der Hauptrolle zeugt zudem von dem Vertrauen, welches man Craig entgegenbringt. Die Verantwortlichen bei Sony müssen schon sehr überzeugt vom neuen Bonddarsteller sein, sonst würden sie nicht das "Okay" zu Bond 22 geben, ohne die Kassenergebniss von Casino Royale abzuwarten.
Martin Campbell wird aller Voraussicht nach nicht zurückkehren. Wie all time high aus Insiderkreisen erfuhr, wurde dem neuseeländischen Regisseur jeder einzelne Bond-Film seit 1995 angeboten. Aber erst die Einführung und Etablierung eines neuen Darstellers machte ein Bond-Projekt für ihn wieder interessant. Mit 66 Jahren ist er zudem auch nicht mehr der Jüngste, und Eon gegenüber soll er geäußert haben, dass dies definitiv sein letzter Bond-Film war...
Der Hollywood Reporter berichtete in der vergangenen Woche, dass Roger Michell (Notting Hill, Changing Lanes) die Regie für Bond 22 angeboten worden sei. Bereits im Mai diesen Jahres hatte es Gerüchte über Michell gegeben. Der Hollywood Reporter gehört zu einen der für gewöhnlich bestinformierten Branchenblättern Hollywoods. Es wird außerdem berichtet, dass Neil Purvis und Robert Wade nicht mehr an dem Projekt arbeiten, sondern Eon momentan neue Schreiber suche. Der Plot zu Bond 22 basiere zudem auf einer Idee von Michael G. Wilson, der zusammen mit Richard Maibaum alle Bond-Drehbücher von In tödlicher Mission (1981) bis Lizenz zum Töten (1989) schrieb. Michell und Daniel Craig sind sich auch nicht fremd: 2004 drehten sie zusammen das Drama Enduring Love.
Ein weiteres Gerücht besagt, dass der Arbeitstitel von Bond 22 "Risico" sei. "Risico" ist der Titel einer Kurzgeschichte Ian Flemings aus der Kurzgeschichtensammlung "For Your Eyes Only". Wer weiß - vielleicht wird erstmals seit 1985 im Abspann von Casino Royale" der Name des nächsten Films auftauchen...