Den Aufstand fand ich einfach zu unspektakulär für einen Kinofilm. Mir kam der immer als sehr teure Fernsehdoppelfolge vor. Schlecht gemacht war der nicht (und den Weltraumnager des Kindes fand ich extrem putzig
), aber eben für einen Kinofilm zu wenig.
Den fertigen Film beurteile ich ganz ähnlich, aber die Thematik und die Idee war einfach gut.
Die Umsetzung war dann natürlich "zu wenig", - das ist aber auch mein Hauptkritikpunkt an den jüngeren "Star Trek"-Produktionen ( Film 9+10, Voyager, Enterprise), dass immer nur ein Bruchteil von dem was das Konzept eigentlich hergegeben hätte, auch tatsächlich umgesetzt wurde.
Wie gesagt, ich urteile über Star Trek nicht als Fan, sondern als halbwegs neutraler Kinobesucher.
Ist auch völlig in Ordnung; es hat mich nur interessiert wie du zu dieser Einschätzung gekommen bist.
Ich denke doch eher, dass bei ihnen einfach nur irgendwann die Luft raus war. So wie ein Fußballcoach meistens auch gut daran tut alle paar Jahre zu wechseln, um Platz für neue Impulse zu schaffen.
Ganz unfähig können sie ja auch nicht sein, schließlich waren viele dieser Leute schon bei TNG dabei und für die ein oder andere wirklich gute Episode verantwortlich. Aber irgendwann verrennt man sich eben, man gewöhnt sich daran bestimmte Dinge in immer den gleichen Mustern zu denken und zu tun. Sobald die Arbeit zur bloßen Routine wird, bringt man nicht mehr die Leistung, wie man sie bei Episoden brachte, die für einen als Autor noch etwas einzigartiges waren, in denen man sich beweisen musste.
Was du sagst, spielt sicher eine Rolle, aber für die groben Fehler, die bei "Star Trek" gemacht wurden ist mir das zu wenig.
Das man in den 90ern und bis hinein ins neue Jahrhundert nicht Fernsehen der 80er (und das auch noch schlecht) machen kann, sollte eigentlich jedem klar sein.
Da haben sich die Ansprüche zwischen "TNG" und "Voyager" durch Serien wie "Babylon 5" auch verändert.
Es geht für mich auch nicht um die Frage ob eine Episode gut oder schlecht ist (auch "Voyager" und "Enterprise" haben gute Episoden), es geht um die Ausrichtung und den Charakter der ganzen Serie.
Den Machern von "Voyager" und "Enterprise" ist einfach nie klar geworden, wie gut die Konzepte dieser Serien waren und was man damit alles hätte machen können.
Das war eine ganz böse Krankheit bei "Star Trek", dass man tolle Konzepte hatte, diese aber nicht wirklich durchdacht hat sondern einfach in die Serie hineingestolpert ist in der Hoffnung nach 2-3 Jahren schon einen guten Weg gefunden zu haben.
Es wäre jedoch wichtig gewesen von Anfang an nachzudenken:
Z.B. habe ich bei Voyager immer den Eindruck, dass derjenige, der auf die Idee kam Sternenflotte und Maquis zu mischen, nach der ersten Folge nach Hause gegangen ist und dann niemand mehr wußte warum man das eigentlich getan hat.
Das Resultat war, dass Janeway die Maquis-Crew so schnell assimiliert hat, dass die Borg hätten neidisch werden können.
Soweit der "Star Trek"-Weg; die meisten anderen Serienproduzenten hätten bei dem Konzept garantiert die ganze erste Staffel daran aufgehängt, dass die Crews zusammenfinden müssen und einen eigenen Weg der Zusammenarbeit entwickeln.
Bei "Enterprise" hatte man den Temporalen Kalten Krieg, der hier völlig deplaziert war. Als Ausgangspunkt einer Serie im 25. Jahrhundert finde ich die Idee sogar gut, wenn sie nach sich ziehen würde, dass man sämtlich "Star Trek"-Epochen bereisen kann, aber die Themen von "Enterprise" wären der Aufbruch der Menscheit in den Weltraum, der Weg zur Föderation, der Konflikt mit den Romulanern etc. gewesen.
Dinge wie der Temporale Kalte Krieg oder auch die Xindi (für sich genommen nicht so übel) haben da nur gestört.
Nur 80% oder 60% beim Schreiben einer Folge abrufen zu können ist eine Sache, aber wenn Dinge so grundlegend schief laufen hat das eine andere Qualität.