Die Szene mit den Eismonstern ist so wie ich sie noch dem letzten Ausschnitt erwartet hatte: Pure Effekthascherei, ohne Spannung, ohne Witz ohne echte Action; zusammengefaßt ohne Seele.
Die Monster sind zwar technisch sauber umgesetzt, aber sie interagieren nicht mit Kirk. Vielmehr erinnert das ganze an Monsterfilme aus den 50 – 70er Jahren wo Monster und Held getrennt voneinander aufgenommen wurden und der Held dann vor dem Monster weggelaufen ist, welches hinter ihm auf einer Leinwand eingespielt wurde.
Ich bin zwar der Meinung, dass es dem modernen Kino gut tun würde, wenn es sich auf einiges der Kunst, der Tugenden und der Arbeitsweise aus vergangenen Jahrzehnten besinnen würde, aber das hier gehört jetzt nicht dazu.
Und um es nochmal eindeutig klarzustellen: Ich finde es grundsätzlich gut, wenn es in weiteren "Star Trek" – Filmen weitere sehr fremdartige und gefährliche Kreaturen geben würde, aber in diesem Fall müssen die Macher noch etwas Nachhilfe nehmen, wie man Monster sinnvoll in einen Film einsetzt.
Obwohl die Quote gelungener Monsterauftritte im CGI-Zeitalter im Verhältnis zu früheren Zeiten lustigerweise eher zurückgegangen ist, gibt es ja durchaus auch gelungene Beispiele, die als Vorbild dienen können.
Von dem Eismonster wird Kirk in Spocks Höhle getrieben und dann von diesem gerettet.
Anstatt eine erneute Drehbuchschwäche einfach totzuschweigen wird sie lustigerweise wieder kommentiert --> Spock: „Wie haben sie mich gefunden.“
Tja, schade, dass Kirk im "Star Trek"- Universum nicht behaupten kann, dass die Macht ihn geführt hätte, so muß man den (riesengroßen) Zufall bemühen.
Leonard Nimoy als Spock zu sehen ist mal wieder ein Genuß, der aber leider insbesondere zu Beginn durch die Synchro getrübt wird.
Norbert Gescher ist nunmal nicht Herbert Weicker, aber er hat in Nachsynchros imo bessere Leistungen gezeigt als in "Star Trek XI".
Speziell in den ersten Minuten habe ich mich mehr als einmal gefragt, ob Herr Gescher wohl was getrunken hat bevor er die Aufnahmen gemacht hat; Spock hört sich für mich hier an als wenn er angetrunken wäre, aber wenigstens wird es später dann besser und wirkt dann recht authentisch.
Spocks Begrüßung für Kirk muß man leider als mißlungenen Versuch betrachten ein Zitat unterzubringen; sein „Ich war es immer und werde es immer sein, ihr Freund.“ wirkt an dieser Stelle viel zu dick aufgetragen.
Im Übrigen kann man natürlich auch noch hinterfragen, dass Spock Kirk so ohne weiteres erkennt, - immerhin hat er ihn im Originaluniversum erst eine ganze Weile später kennengelernt.
Btw. muß es für jemanden wie den jungen Kirk ziemlich verwirrend sein, wenn ständig irgendwelche alten Säcke auftauchen, die seine Freunde sein wollen.
Durch eine Geistesverschmelzung wird Kirk und dem Zuschauer die gemeinsame Geschichte von Spock und Nero erläutert. Obwohl ich kein Freund von "Nemesis" bin, freut es mich doch, dass der zerstörte Planet hier ziemlich genauso aussieht wie man Romulus aus "Nemesis" kennt.
Ich bin auch kein Freund von Geistesverschmelzungen, da sie imo vor allem in ihrer Inszenierung zur Peinlichkeit neigen, aber in "Star Trek XI" hat man sich ganz gut aus der Affäre gezogen, - sicherlich eine der besseren Geistesverschmelzungs-Szenen.
Kirk und Spock machen sich auf den Weg zu einen Außenposten der Sternenflotte. Die hier verwendete Kulisse / der Drehort ist außerordentlich grenzwertig und imo nur dadurch zu rechtfertigen, dass es ein verdammt unwichtiger Außenposten ist. Immerhin können jetzt aber viele "Star Trek" – Fans in den Kellern ihrer Häuser Fanfilme drehen und guten Gewissens behaupten, dass es sich um einen Außenposten der Sternenflotte handeln würde.
Im Außenposten trifft man auf das letzte prominente zukünftige Besatzungsmitglied der Enterprise: Montgomery Scott.
Als eigenständige Chefingenieurs-Rolle gefällt mir Simon Peggs Interpretation sehr gut, aber als Montgomery Scott wirkt er auf mich erstmal sehr fremd.
Scotty wird ja auch im neuen Film viel für seine Sprüche gelobt, aber dummerweise kann ich mich nach den Film an kaum einen dieser Sprüche wirklich erinnern.
Gut war auf jeden Fall wie Kirk und Spock von Scotty auf die Narada gebeamt werden und Scotty meint, dass sie in einen Lagerraum und völlig alleine erscheinen würden, wenn das andere Schiff nur mit einen Funken Verstand konstruiert wäre; da wußte man sofort, dass Kirk und Spock auf der Brücke umgeben von Romulanern herauskommen würden. Außerdem kam natürlich noch der Spruch, dass Scotty alles aus den Maschinen holt, was geht. Ach, ja die Anspielung mit Admiral Archers Beagle war auch nett.
Trotzdem erscheint mir der alte Scotty ein gutes Stück sympathischer und auch lustiger. Viele der Sprüche des alten Scotty sind imo absolut Kult; hiervon ist der neue Scotty noch ziemlich weit entfernt.
Fairerweise ist aber auch zu erwähnen, dass mein Eindruck des alten Scotty maßgeblich von der ruhigen Stimme des Synchronsprechers geprägt sein mag; nimmt man hingegen die imo eher unangenehme Stimme von James Doohan als Grundlage, so sollten sich beide Scottys schon etwas annäheren.
Wenig gelungen fand ich Scottys kleinen Kollegen. Gut, in diesem Film hat es insgesamt funktioniert, aber viel Potential für Fortsetzungen sehe ich da nicht mehr. Ich tippe darauf, dass der Kollege im nächsten Film einfach verschwunden sein wird.
Mit den Transwarp – Beamen habe ich keine Probleme, schließlich konnte man das ja im Originaluniversum auch (z.B. "Die Macht der Paragraphen"), auch wenn man es dort nicht ausdrücklich so genannt hat.
Man muß jetzt nur aufpassen was man mit dieser Technik macht.....ein bißchen Entwicklung und Raumschiffe sind so gut wie überflüssig und man kann "Star Gate" drehen....aber wahrscheinlich wird es soweit nicht kommen und ganz in der Tradition von "Star Trek" wird man vermutlich auch vom Transwarp - Beamen nie wieder etwas hören.
Spocks und Kirks Verabschiedung war klasse:
Kirk: „Eine Zeitreise zu machen ist ja Mogelei.“
Spock: „Das hat mir ein alter Freund beigebracht.“
Wie Spock sich später darüber lustig gemacht hat, dass er Kirk ein mögliches Zeitparadoxon aufgequatscht hat, hat mir auch sehr gut gefallen.
Kirk und Scotty kehren auf die Enterprise zurück und diese Rückkehr markiert für mich auch den Punkt, an dem der Film spürbar schlechter wird.
Die Kür ist gelaufen es folgt die Pflicht.
Man merkt so richtig, dass der Großteil des Pulvers verschossen ist, da aber eben noch dieser Superschurke ist, der zwangsweise noch zur Strecke gebracht werden muß.
Über reine Pflichterfüllung kommt man im letzten Drittel kaum noch hinaus; der Film fühlt sich eher wie schwere Arbeit, denn wie ein kreatives Kunstwerk an.
Als Zuschauer habe ich dies mit einigen Blicken auf die Uhr quittiert, - ich mag es einfach nicht, wenn Filme „gearbeitet“ werden und so kann ich auch nicht sagen, dass die Zeit wie im Flug vergangen ist, da dem Film eben zum Ende hin spürbar die Luft ausgeht.
Wie Kirk und Scotty wieder auf der Enterprise erscheinen und Scotty von der Innenseite des Tanks klopft war ein sehr gelungener Gag, - aber wieso geht es dann mit diesem völlig uninspirierten und unspannenden (da klar ist, dass Scotty nicht wirklich in Gefahr ist) Tauchgang weiter? Es hätte imo völlig gereicht, wenn Kirk eine Klappe am Tank geöffnet hätte und Scotty naß heraus gekommen wäre, - in diesem Sinne wäre weniger mehr gewesen.
Auf der Brücke beleidigt Kirk Spock so lange, bis dieser ihn angreift womit der Beweis für Spocks Kommandounfähigkeit erbracht wird.
Kirks Beleidigungen erscheinen mir ziemlich plump, aber vielleicht erinnert die Szene ja auch nicht nur zufällig an die "TOS" – Folge "Falsche Paradiese", in der Kirk Spock auch so aggressiv machen mußte, dass er ihn angreift und zu diesem Zwecke behauptet hat, dass Spocks Vater ein Computer und seine Mutter ein Taschenrechner (oder so ähnlich) gewesen sei und er deswegen ja sowieso nicht mit einer Frau zusammen sein dürfte.
Dass erstmal alle wegen Spocks Ausraster geschockt sind, verstehe ich, aber wenn Kirk von Spock eine gefühlte Minute gewürgt wird und alle wie die Ölgötzen dastehen, wünscht man sich dann doch mal, dass jemand etwas sagt (was Sarek ja schließlich dann auch endlich mal tut).
Im Grunde ist es schon glücklich gelaufen, dass Spock dann seine Kommandounfähigkeit selbst erkennt und freiwillig das Feld räumt, - das hätte sonst böse enden können.
Kirks Kommandoübernahme über die Enterprise ist natürlich ein großer Moment, bei dem man viel falsch machen konnte.
Anders als der Trailer vermuten ließ, ist die Kommandoübernahme im Film dann sehr beiläufig inszeniert.
Unter Umständen hätte das zu wenig sein können, aber der Film löst das mit dem sehr eleganten Kniff, dass Kirk bereits früher im Film wie selbstverständlich im Stuhl saß und man sich schon fragte was er da macht und wo eigentlich Spock ist, worauf dieser dann natürlich auch sofort auftauchte --> Spock: „Raus aus dem Stuhl.“
Lustig war auch, wie Spock später dann wieder auf die Brücke kommt um Kirk auf die Narada zu begleiten und sagt, dass er irgendetwas tun könnte, was Kirk aber ohnehin ignorieren würde, worauf Kirk ihn gegen den Oberarm schlägt und meint, dass man sich nun schon viel besser verstehen würde.
Das war sicherlich der schönste und persönlichste Moment zwischen Kirk und Spock im ganzen Film.
Im allgemeinen finde, ich dass die Chemie zwischen den großen Dreien im nächsten Film noch ausbaufähig ist.
Kirk – McCoy haben ziemlich gut funktioniert aber im Zusammenspiel mit Spock ist noch recht wenig Chemie spürbar.
Glücklicherweise kann dies aber auch direkt mit der im Film erzählten Geschichte zu tun haben, denn Spock und die beiden anderen kennen sich eben noch nicht richtig und sind sich fremd, also darf man da für den nächsten Film noch bester Hoffnung sein.
Spock selbst präsentiert sich recht verändert zu früher, aber keineswegs uninteressant, es hat mir sogar großen Spaß gemacht dem neuen Spock in diesem Film zuzusehen.
Vielleicht ist es sowieso besser hier eine ganz eigene Interpretation zu wagen, denn ob die besondere Ausstrahlung, die Nimoy in die Rolle hineinlegen konnte nochmal zu erreichen ist, ist imo sehr fraglich.
Was mir dennoch etwas fehlt sind die trockenen Kommentare, sie sind zwar durchaus da aber ihnen fehlt eben das besondere Etwas von Herbert Weicker, - auch das „faszinierend“ klingt daher mal so überhaupt nicht faszinierend.
Zu einen Großteil mag das aber die Schuld der Snychro sein, denn Quinto selbst scheint doch ein gutes Stück näher an Spock zu sein, was eigentlich schade ist, da die Synchronstimme ansonsten ziemlich gut zu dem paßt was Spock im Film sagt und tut.
Ansonsten sehe ich Spock als möglichen Leidtragenden der Wunderkind-Crew der neuen Enterprise; - wenn jeder Spezialist irgendwas beizutragen hat, bleibt möglicherweise für Spock nichts mehr übrig.
Und in der Tat hat er imo zumindest in diesem Film doch nichts Intelligentes zur Lösung der Probleme beigetragen (andere zu bestätigen zählt nicht).
Auf der Narada kommt es zu einer großen leider total unspannenden Actionsequenz, es ist halt „Viel Schießerei um nichts.“, - schade, das geht besser.
Dass es auf der Narada solche tiefen Abgründe gab hat mich nicht gestört, insgesamt wirkte das Innendesign der Narada in sich sehr stimmig, - hat mir gut gefallen.
Es war nur etwas schade, dass man die Abgründe nicht besser ausgekostet hat...ach und ja.....wieso hat Kirk sich nicht sein verdammtes Hemd zerrisssen?
Nero will auch die Erde vernichten und setzt erneut seinen Bohrer ein. Der Bohrstrahl in der Bucht von San Francisco sah zwar sehr spektakulär aus aber wie schon zuvor: Es ist nicht spannend; die Bedrohung der Erde wird für den Zuschauer nicht greifbar, nicht fühlbar, nicht erlebbar.
Besser hat es da seinerzeit "Star Trek IV" gemacht, wo man mehr als einmal dachte, dass es zu Ende geht und die Menschen dafür bestraft werden, dass sie die Wale ausgerottet haben.
Bei "Star Trek XI" ist es dann aufgrund der reinen Pflichtaufgabe den Bösen aufzuhalten, natürlich klar, dass Spock sich in sein kleines Raumschiff setzt, losfliegt und einfach den Bohrkopf zerschießt. Direkt darauf kehrt er um und reißt auch die Narada (mit etwas Hilfe der Enterprise) in den Abgrund, - alles völlig problemlos und leider auch total unspannend....tja, zum Glück ist es nicht immer so einfach den Tag zu retten.
Btw. schön, dass der herunterfallende Bohrkopf nicht die Golden Gate Bridge zerstört, - ich hatte fest damit gerechnet, dass er treffen würde.
Zurück auf der Enterprise übermittelt Kirk an Nero ein Hilfsangebot und erklärt Spock gegenüber wieso das die logische Vorgehensweise ist und dass er Spock damit eine Freude machen wollte (der darauf aber in diesem Fall keinen Wert legt).
Nero lehnt das Angebot ab und besiegelt damit sein Schicksal.
Es war aber übertrieben, dass Kirk die Enterprise nochmal aus allen Rohren hat feuern lassen; es hätte völlig ausgereicht, wenn Nero mit der Narada bei entsprechender Musik im Schwarzen Loch untergegangen wäre.
Bei einem Treffen zwischen dem jungen und dem alten Spock („Ich bin nicht unser Vater.“) erfährt man, dass der alte Spock im Alternativen Universum bleibt und dort den überlebenden Vulkaniern helfen will, wozu er auch schon eine geeignete Kolonie ausgemacht hat (so kann Spock also an zwei Orten gleichzeitig sein und sowohl seinem Volk helfen, als auch in der Sternenflotte sein).
War sehr schön, wie der alte Spock den jungen Spock auffordert mal die Logik zurückzustellen und einfach mal etwas für sich selbst zu tun.
Der Abschiedsgag des alten Spock („Da meine übliche Verabschiedung hier seltsam eigennützig erscheinen würde, sage ich einfach viel Glück.“) braucht eine Weile um zu wachsen, hat aber durchaus das Potential zu einen absoluten Top-Spruch, an den man sich lange erinnern wird.
Wie der alte Spock dann die Beförderung von Kirk von einem Balkon aus verfolgt, ist imo eine sehr schöne Abschlußszene für diesen Charakter.
Es ist wohl nicht ausgeschlossen den alten Spock nochmal wiederzusehen, aber ehrlich gesagt wünsche ich es mir zumindest für "Star Trek XII" jetzt nicht; dieses neue Universum gehört der neuen Crew, die ihre eigenen Abenteuer erleben soll.
Kirks schnelle Beförderung zum Captain ist natürlich einer der großen Kritkpunkte des Films, - glaubwürdig ist das natürlich nicht.
Allerdings im Unterschied zu früheren Momenten wird der erneute Schwachpunkt nicht auch noch vom Drehbuch extra nochmal kommentiert, so dass das Ding im Film selbst eigentlich sogar ganz gut funktioniert, wenn man es nicht zusehr hinterfragt.
Ein Zeitsprung um einige Jahre hätte sich sicherlich angeboten, aber imo ging es darum, dass es Kirk in den von ihm vorhergesagten drei Jahren schafft.
Ein Gutes hat die Angelegenheit aber: Bei diesem Werdegang und der damit verbundenen Kritik wird wohl in 20 Jahren kein Autor mehr auf die entsetzlich dumme Idee kommen irgendeine Tante, die man in einer Höhle trifft und danach niemals wieder sieht, zum jüngsten Captain aller Zeiten zu erklären (was haben sie sich in "TNG" bloß dabei gedacht.).
Dieser Titel steht einfach Kirk zu und diesmal denke ich, wird er ihn auch behalten.
Die Abschlußsequenz beginnend damit, dass alle ihre bekannten Plätze auf der Brücke einnehmen und sich einsatzbereit melden, war sehr schön.
Toll vor allem wie Spock sich als Kandidat für den Posten des ersten Offiziers meldet und Referenzen dabeilegen kann, wenn Kirk dies wünschen sollte.
Dazu spielt noch einmal das genial letzte Drittel von "Enterprising Young Man", welches so eine wunderbare „Jetzt geht’s los“ – Stimmung erzeugt.
Der Aufbruch der Enterprise zu der berühmten von Spock gesprochenen Einleitung ist das standesgemäße Ende des Films.
Man weiß, dass die Enterprise nun wieder mit voller Kraft unterwegs ist und viele weitere Abenteuer erleben wird.
Auf der anderen Seite würde die Szene aber auch durchaus als Abschluß funktionieren für den Fall, dass es nicht weitergeht, - ein weit besserer Abschluß als der "TNG"-Crew in "Nemesis" vergönnt gewesen war.
Fazit:
Im Vorfeld konnte ich den Film nicht einschätzen und wußte nicht ob er mich zufriedenstellen würde oder nicht (es gab Dinge die dafür und welche die dagegen sprachen), aber jetzt bin ich froh, dass sich "Star Trek XI" als ziemlich guter Film erwiesen hat.
Ich hätte zwar auch gerne den Film gesehen, den der zweite Trailer versprochen hatte, bin aber auch damit zufrieden, dass es nun insgesamt wie erwartet der seichte Abenteuerfilm aus dem ersten Trailer geworden ist, denn das macht der Film auf jeden Fall ganz hervorragend.
Lustigerweise dürfte "Star Trek XI" der "TOS"igste "Star Trek" – Film aller Zeiten sein (die Original- "TOS"-Filme unterschieden sich stimmungsmäßig ziemlich von der Serie, - was sie aber nicht weniger genial macht).
Auf jeden Fall ist er die größte "TOS"-Zitatsammlung, die mir jemals begegnet ist, - Wahnsinn was die da alles untergebracht haben.
Die Effekte sind sehr gut, aber nicht außergewöhnlich gut; - imo hat "Star Trek XI" keine Effekt-Szene hervorgebracht, die das Potential hätte, dass man noch in 20 Jahren über sie spricht.
Der Soundtrack ist hervorragend, - in seiner Gesamtheit sicherlich der beste "Star Trek" – Soundtrack seit einiger ganzen Weile.
Kritisieren muß ich, dass die Chance auf einen Neuanfang tlw. nicht zufriedenstellend genutzt wurde. So befinden sich eine Menge der großen Fehler (distanzierte Darstellung von höchst emotionalen Momenten, erzählerische Schwächen, nicht genutztes Potential, unnütze Effekte, unnütze Action etc.) der letzten "Star Trek" – Produktionen in (zumeist abgeschwächter Form) auch im neuesten Film wieder.
Aufgrund der Qualitäten des Films spielt das hier kaum eine Rolle, aber ich hoffe, dass sich die Produzenten der Problematik bewußt sind und man sich nicht schon im nächsten Film wieder ärgern muß.
Für den nächsten Film wünsche ich mir auch, dass man so manche filmische Spielerei (wie die kaum mal ruhigstehende Kamera) wieder etwas zurückfährt, - ich glaube nicht, dass "Star Trek XI" dies in diesem Maße nötig gehabt hat.
Ich bin mir noch nicht sicher, wo ich "Star Trek XI" schließlich in meiner persönlichen Rangliste einordnen werde, bin mir aber aufgrund des recht schwachen letzten Drittels doch relativ sicher, dass er nicht in die absolute Spitzengruppe (Star Trek 2 – 4 und 8) vorstoßen kann.
Bei "Star Trek" – Filmen ist für mich auch der Wiedersehwert von entscheidender Bedeutung und ich denke hier leidet "Star Trek XI" aus dem vorgenannten Grund.
Mit wirklicher Sicherheit wird sich das natürlich erst mit der Zeit zeigen; für den Augenblick ordne ich den Film zusammen mit Star Trek 6 und 7 im Verfolgerfeld ein.
So mancher erwartet ja für den nächsten Film eine besonders gute Story, da man sich nicht mehr mit der Zusammenführung der Crew beschäftigen muß, ich bin da etwas skeptischer.
Wie so häufig bot die Zusammenführung der Crew wie bei vielen anderen Filmen mit einer Ursprungsgeschichte ein Geländer an dem sich die Autoren entlanghangeln konnten, was sie auch weitestgehend gut getan haben. Die Glanzstücke des Filmes finden in diesem Bereich statt, verläßt man ihn jedoch bleibt leider nur eine 0815 Story übrig (und nein, das hätte nicht zwingend so sein müssen).
Was die Autoren nun also im nächsten Film ohne ihr Geländer machen ist imo erstmal völlig offen.