Florrum, vor Zoeys Schiff: Kestrel, Q`Tahem, Zoey, Ribanna, Ari`a, weiter weg Sarah, auf der Rampe in der Tür der TwinStar: Sane
Q´Tahem wollte ihr auf ihrem Weg nicht folgen. Dieser Narr! Er hatte keine Ahnung von den Möglichkeiten dort. Aber, sie hatte es versucht, der alten Zeiten wegen. Kestrel hingegen rief Zoey zu, dass sie nicht wüsste, mit wem sie sich eingelassen hätte.
“Natürlich weiß ich das! Ich bin auf der Seite, wo es keine Ketten und Begrenzungen gibt. Ich werde hier in meinem Wissensdrang und meinen Möglichkeiten nicht eingeschränkt. Auf meiner Seite ist man wirklich frei. Ihr redet euch das nur ein! Aber, frei seid ihr nicht!”
Sie wollten es einfach nicht verstehen. Wie oft sollte sie ihnen das noch erklären! Sie waren zu eitel und zu borniert, dass alles was sie dachten und taten, für sie, einfach das einzig Richtige war. Sie hätte ihre Seele verkauft!? Warum sprachen sie nicht gleich vom Teufel!? Denn das meinten sie doch! Zoey schob nach:
“Wir sind die Guten, sagten die Schurken!”
Kestrel zeigte große Angst und Sorge um ihre Padawan. Ganz Sith registrierte das Zoey, wenn auch nebenbei. Sie hingegen hatte keine Sorge um Ari`a. Sie würde schon klar kommen und hatte sich gefälligst als nützlich zu erweisen, sonst würde sie Zoeys Gunst verlieren. Jegliche Sorge galt nur ihr selbst und ihrem Holocron und Sane.
Dann folgte ein Kampf zwischen den ehemaligen Freunden. Natürlich war das verdammt übel und stark emotional aufgeladen. Und Zoey war ganz sicher keine frohe Kämpfernatur und andererseits sah sie die beiden Jedigegner nicht als streng abgegrenzte Feinde. Sie waren in dieser Sache und diesem Belang ihre Feinde, aber irgendwie auch noch ihre Freunde. Doch, als sie angriff, sah sie keinen Ausweg. Sie hatte zu viel investiert, um jetzt aufzugeben. Sie sah ihre erworbene Macht-Gabe als Geschenk und wollte endlich selbst etwas von den Holocronen, die sie unter Gefahr barg, etwas haben. In dem Fall war es die Aufnahme in den Club der Hexer. Und, Zoey hatte sich als Machtnutzerin verändert und die Waffe der Machtnutzer, das Lichtschwert, lag ihr besser in der Hand als ein Blaster. Sie hatte zu kämpfen gelernt. Und, Kestrel wirkte davon total überrumpelt und obwohl die Jedi so gern Herr ihrer Gefühle waren, gelang es ihr nicht. Sie war zu ergriffen, weinte um die alte Zoey und blieb zaghaft. Das brachte erstmal Vorteile für Zoey. Dennoch war es nicht Zoeys Ziel, Kestrel oder Q`Tahem zu töten oder arg zu verletzen. Sie wollte eigentlich nur entkommen, aber mit dem Artefakt. Dennoch schlug sie viel resoluter nach der Jedi, um ihnen ihren Standpunkt klar zu machen, denn sie hatte etwas zu verlieren, das Holocron, ihre Karriereziele oder gar ihre Freiheit. Motivation hatte sie mehr als genug! Leider hatte dies auf diplomatischen Weg ja nicht geklappt. Es war alles deren Schuld! Wieder und wieder griff Zoey an und ihre Klingen knisterten heftig.
Nachdem Zoey nun auch Kestrel weit nach hinten gestoßen hatte, stand Q`Tahem wieder vor ihr oder besser gesagt, umgekehrt, als sie sah, dass er sich aufgerappelt hatte, hatte sie Kestrel einen Machtstoß versetzt, denn mit Beiden gleichzeitig, war das ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen. Im Grunde waren ihre Chancen eh sehr gering. Sie hatte es mit einer ganzen Jeditruppe zu tun. Warum hatte Kestrel aber auch so rasch bemerkt, dass das Holocron weg war und warum hatte sie sie postwendend verfolgt!? Das hätte nicht so ablaufen brauchen! Sie trugen an allem die Schuld!
Nun kreuzte sich knisternd Zoeys scharlachrote Klinge mit der Schneeweißen von Q`Tahem, die sie von unten nach oben pariert hatte. Ihr fiel sofort auf, dass er den ersten Schreck und die unangenehme Überraschung überwunden hatte, und kräftiger als Kestrel zuschlug, doch Zoey passte sich an und war schnell zurück in der Offensive und nutzte den von Janus erlernten Stil. Dieser Makashi-Stil lag ihr und sie fühlte sich wohl mit ihm, sie fühlte sich in dem Stil sicher. Überhaupt ruhte sie mehr in sich, als man es annehmen sollte. Das lag daran, dass ihr Hilfe versprochen worden war. Es war natürlich total ungünstig, dass Ari`a ihr keine Hilfe war. Sie hatte sie sooo gut auf diesen Moment vorbereitet und nun das! Doch diesen Gedanken schob sie schnell wieder weg, sie wollte nur auf das Hier und Jetzt fokussiert sein und auf alles, was Positiv lief, aber nicht an das denken, was hätte sein können oder was negativ lief. Sie blickte zielgerichtet nach vorn, denn nach hinten zu blicken, brachte eh nichts. Und es lief gut, er schien zu ermüden, denn noch war er in der Defensive. Doch, dann wendete sich das Blatt. Irgendwie hatte Zoey einen Bruchteil eines Augenblicks sowas wie eine Vorahnung. Sie ahnte, dass er die Macht nutzen würde, um seine Ermüdung mit dem Lichtschwert auszugleichen und um die Situation zu seinem Gunsten zu ändern. Dass er mittels der Macht an ihrem Schienbein ziehen würde, kam dennoch überraschend, hatte sie mit einem Machtstoß gerechnet. Leicht ruderte sie, konnte aber durch ihre Vorahnung ihr Gleichgewicht schnell zurück erlangen. Sie hatte mit einem Schutzschild abgeblockt und auf ihr Gleichgewicht geachtet, sonst hätte sie wohl längst im Dreck gelegen. Sie schlug nach ihm, doch er sprang kopfüber über sie hinweg und daher bückte sie sich rasch und schlug dann zu. Das war nicht gut! Es war immer schlecht, unter seinem Feind zu stehen oder zu liegen. Das war knapp gewesen! Sie drehte sich zu ihm. Nun war ihr Gesichtsfeld in Richtung ihres Schiffes. Mit ihrer inneren Ruhe war es das gewesen! In dem Augenblick musste sie Sane sehen. Er würde noch zwischen die Fronten geraten! Warum kam er ihr nicht zu Hilfe, wenn er sie liebte, wenn er schon nicht im Schiff geblieben war? Wollte er sie sterben sehen? Das würden die Jedi doch nicht tun, oder? Sogar Hybris sollte vor ein Gericht und in den Knast. Natürlich war aus dem Wunschdenken nichts geworden! Was, wenn sie daraus gelernt hatten? Sie selbst hatte Q`Tahem dafür verhöhnt und ausgelacht gehabt. Aber, sie war doch nicht wie Hybris! Hybris war ein Monster, was sie selbst verabscheute.
Ihre Gedanken rasten blitzschnell, dadurch war sie leicht abgelenkt, dennoch spürte Zoey nun Kestrel auf sie zukommen. Sie konterte noch Q`Tahem und gab ihm einen heftigen Fußtritt und drängte ihn damit erstmal zurück und brachte etwas Raum zwischen sich und ihm, drehte sich zu ihr und sah ihre violette Klinge bedrohlich leuchten und bekam eine Ladung Sand in den Rücken. Q`Tahem! Sie stolperte heftig, konnte sich aber fangen. Als sie aufblickte, sah sie beide Jedi plus Schülerin, alle mit aktivierten Klingen vor sich. Ein Bild des Grauens! Eine Wand von Gegnern.
Beide quatschten auf sie ein, sie solle vernünftig werden und aufgeben. Zoey überlegte angestrengt, denn sie wollte zwar nicht in Gefangenschaft, aber auch nicht verkrüppelt, verunstaltet oder gar getötet werden, denn immerhin würde Hilfe kommen. Sie vertraute Janus Sturn. Das könnte das Blatt wenden?! Doch, wann könnten sie hier sein? Sie waren hier im Niemandsland!
Plötzlich fühlte sie sich festgehalten mit der Macht. Es ging von Kestrel aus. Sie hatte ihr Schild durchbrochen. Verflucht! Das ging gar nicht! Das erinnerte sie an Hybris und sie hatte sich in der Macht ausbilden lassen, um sowas nicht noch einmal erleben zu müssen. Sie fühlte sich hilflos, zurück versetzt in alte Zeiten. Darauf reagierte sie innerlich stark allergisch! Sie hasste es! Sie konnte das nicht zulassen! Sie hatte es sich geschworen! Obendrein musste sie die Anweisung Kestrels an ihre Schülerin hören. Nein! Eine ungeheure Wut stieg in ihr auf. Ribanna machte sich auf den Weg zu ihrem Schiff, um nach dem Artefakt zu suchen, während Kestrel auf sie zukam. Sicherlich wollte sie sie entwaffnen. Ihre Ohren blieben taub für die Worte, die von Beiden an sie gerichtet waren. Das konnte Zoey nicht zulassen!
“Neeeeiiin!”
Damit befreite sie sich samt einer Welle der Macht, ausgeschüttet durch viel zu viel Wut und Adrenalin, aus ihrem Klammergriff und es waberte noch dunkler als vorher um sie herum. Was dachte sie sich? Das sie eine kleine Schülerin wäre, die nun ihr Holocron und ihre Waffe hergeben würde? Doch sie griff nicht an. Machtverstärkt rannte sie stattdessen zu Ribanna, die unten an der Rampe zur TwinStar angekommen war und griff sie sich und hielt ihr nun von hinten die heiße Lichtschwertklinge unters Kinn und sagte zu ihr, sich mit ihr zu Kestrel und Q`Tahem umdrehend:
“Lass das Schwert fallen!”
Sie kam dem nach. Sofort. Das Mädchen zitterte vor Angst. Sie rief den Namen ihrer Meisterin.
“So, jetzt können wir wieder verhandeln. Ari`a, Sane und ich werden samt dem Holocron abreisen, mit eurem Schiff, denn ihr habt meins zerstört. Dann lasse ich Ribanna am Leben und sie wird, ohne ein Haar gekrümmt, zurück kommen. Dieses schöne Kind!”
Sie hatte keine Ahnung, dass auch Kestrels Schiff flugunfähig war. Und, was Ribanna betraf, ja, sie wusste, dass Ribanna ein Fan von ihr war, aber sie selbst hatte keine Gefühle der Freundschaft für sie groß entwickelt, auch wenn ihr dieses Fan sein schmeichelte, so dass es da ihrerseits keine Hemmungen gab. Unter gewissen Umständen würde sie ihr durchaus etwas antun.
“Bleib ganz ruhig, ich tue nur so!”,
flüsterte sie aber Ribanna zu, um sie ruhig zu halten. Hinter ihnen stand immer noch oben an der Rampe Sane. Zoey spürte ihn im Rücken und seinen Blick sich in ihren Hinterkopf bohren.
Florrum, vor Zoeys Schiff: Kestrel, Q`Tahem, Zoey mit Ribanna als Geisel unten vor der Rampe ihres Schiffes, Ari`a im Sand vorm kapuuten LS kniend, weiter weg Sarah, oben auf der Rampe in der Tür der TwinStar: Sane