Review:
(Mit Spoilern)
Seit dem letzten „Fluch der Karibik“-Film ist doch schon erstaunlich Zeit vergangen, aber sie ist schnell vergangen und so kam der vierte Teil gefühlt ziemlich früh, nichts desto trotz habe ich mich auf ein neues locker leichtes Piratenabenteuer durchaus gefreut. Meine größte Hoffnung war, dass man an den Spaß und den Charme von Teil 1 anschließen würde, jetzt wo man davon „befreit“ war große Epik wie in Teil 2 und 3 zu liefern.
Der formal wichtigste Bestandteil eines „POTC“-Films ist natürlich immer Jack Sparrow. Für die meisten ist ein solcher Film ohne Jack und Johnny Depp wohl nicht vorstellbar (persönlich hätte ich allerdings nichts gegen einen reinen Barbossa-Film). Nunja, ich denke die meisten werden von Jack Sparrow auch in diesem Film kriegen was sie erwarten, persönlich hat meine Begeisterung für diese spezielle Rolle allerdings etwas nachgelassen.
Ähnliches gilt für Depps Schauspiel, gemessen an seinem hohen Niveau finde ich seine Leistung in diesem Film schon leicht enttäuschend, - an Teil 1 kommt er irgendwie nicht mehr heran.
Der Wechsel des Synchronsprechers ist mir nicht negativ aufgefallen.
Angelica ist ein echter Volltreffer für die Reihe. Es dauert nur wenige Minuten und man hat das Gefühl, dass sie schon immer zu „POTC“ gehört hätte und bedauert es, dass es bisher nicht der Fall war.
Penélope Cruz ist einfach unglaublich heiß und Angelica ist wunderbar feurig, so dass ich hoffe, dass es in weiteren „POTC“-Filmen zu weiteren Auftritten kommen wird.
Zu Kritisieren ist hier lediglich das Verhältnis zu ihrem Vater, das nicht wirklich glaubwürdig ist. So paßt ihre Naivität z.B. beim „Pistolentest“ überhaupt nicht zu ihrem sonst raffiniert bis durchtriebenen Charakter und das Verhältnis der beiden ist viel zu distanziert als das man ihr in diesen Punkt Verblendung unterstellen könnte.
Vor allem für Jack Sparrow bringt Angelica unheimlich viel, ohne sie als kongeniale Partnerin könnte er sich nicht halb so gut entfalten, die Dialoge zwischen Jack und Angelica („Du hast doch noch ein paar brauchbare Jahre vor dir“
) sind wohl das beste was „Fremde Gezeiten“ diesbezüglich zu bieten hat.
Jack ist imo ein Narr, eine Frau wie Angelica auf einer Insel zurückzulassen, aber zum Glück hat sie ja die Voodoo-Puppe.....
Kommen wir zu Ian McShane; ich empfinde gegen diesen Schauspieler seit wohl fast 20 Jahren eine tiefe Abneigung und dementsprechend wirkte sich die Info seines Mitwirkens und dann auch noch in der wichtigen Rolle von Blackbeard und damit des mutmaßlichen Schurken deutlich negativ auf meine Vorfreude auf den Film aus.
Nun, ich kann Ian McShane bezüglich seiner Darstellung im fertigen Film im Grunde keine großen Vorwürfe machen, die fällt durchaus solide aus, allerdings ist sie nicht so gut, dass sich meine Einstellung ihm gegenüber grundsätzlich ändern würde.
Das Problem von Blackbeard liegt eher darin, dass der Film sich nicht so richtig entscheidet wer Blackbeard eigentlich ist.
Generell und vor allem in seiner ersten Szene wirkt Blackbeard sehr umgänglich und häufig fast freundlich. Zwar war auch Barbossa in Teil 1 auf seine Weise sehr charmant, aber dennoch wurde dadurch nie in Frage gestellt was für ein Typ er ist und so wirkte sich dieser Charakterzug anders als bei Blackbeard nicht kontraproduktiv aus sondern machte den Charakter noch genialer.
Ausgerechnet der erste Versuch (wenn es denn einer war) ihn als grausam darzustellen mißlingt gründlich. Angelicas Bitte Gnade wegen der Meuterei walten zu lassen wirkt hingegen geradezu lächerlich. Eine gewisse Härte bei einer völlig grundlosen Meuterei zu zeigen ist bei den angenommenen Verhältnissen auf einen Schiff dieser Zeit imo schlicht traurige Notwendigkeit (wenn man nicht zu weiteren Meutereien einladen will) und kann daher nicht als Beleg für eine besondere Grausamkeit dienen.
Hält man sich sonst vor Augen was Blackbeard auf seiner Jagd nach den Jungebrunnen so tut und wie er sich gegenüber seinen Leuten verhält und wie er bereit ist sie zu opfern, so ist das vor allem in der Summe eigentlich schon ziemlicher Tobak, aber es kommt im Film eben einfach nicht so rüber.
Wechselseitig ist natürlich auch Blackbeards Beziehung zu seiner Tochter nicht gelungen; einerseits erzählt er Jack durchaus glaubhaft, dass seine Tochter das einzig gute sei was er „vollbracht“ hätte, andererseits hätte er sie völlig unnötig beim Pistolentest geopfert und nutzt sie auch sonst nur aus. Richtig doll funktioniert das nicht, erst bei der Endszene kommt es sehr gut wie Blackbeard sich für den rettenden Kelch entschließt und dann von Angelica erwartet ihn zu retten indem sie stirbt [schwach ist die Szene allerdings weil zuerst nichts auf einen Trick von Jack hinweist (er wirkt ehrlich überrascht/geschockt, als Blackbeard den Kelch nimmt) und er auch nicht die Kontrolle über die Ereignisse hat (hätte ja auch sein können, dass Angelica sofort den „giftigen“ Kelch an sich reißt und trinkt)].
Kleine (unfaire ?) Zwischenfrage was den Filmkosmos betrifft: Warum ist Blackbeard kein Lord der Piraten oder warum war er in Teil 3 nichtmal anwesend? Wenn er schon so cool ist, wäre er doch sicher eine gute Hilfe gewesen.
Die generelle Möglichkeit zur Tragik (die bei Barbossa seinerzeit so wunderbar zum Tragen kam) wird leider auch nicht genutzt und so ist der Charakter Blackbeard ziemlich seicht geraten und überhaupt keine Konkurrenz für Barbossa bezüglich des Titels des besten Schurken der Filmreihe.
Barbossa seinerseits ist im Verlauf des Films wieder sehr gut in Form, wobei sein erster Auftritt noch schwach wirkt.
Ihn als Admiral der englischen Marine zu sehen wirkt trotz seiner Rechtfertigung (im Alter will er auf der Gewinnerseite stehen) seltsam unpassend, da gemäß des dritten Teils wohl kein Charakter das freie Piratenleben so sehr verinnerlicht hat, wie Barbossa.
Zum Glück kommt schließlich heraus, dass Barbossa hier nur die Möglichkeiten sah seine Rachepläne zu verfolgen. Die unglaublich albern und unpassend wirkende Perücke muß man zum Glück nur eine Szene lang ertragen, was für den ebenfalls dämlich wirkenden Hut (zumindest auf Barbossas Haupt) leider nicht gilt. Dafür ist es dann am Ende des Films aber auch um so schöner wenn er wieder seine coolen Klamotten samt Hut anhat und Captain eines wunderschönen Piratenschiffes ist.
Dass Barbossa sein Bein verloren hat und nun mit einem Holzbein ausgestattet ist, hat mich zuerst ziemlich geschockt und enttäuscht, - ich tendiere mittlerweile stark dazu Barbossa als meinen Lieblingscharakter der Reihe anzusehen und darum möchte ich halt nicht, dass ihm was passiert....
Aber natürlich gehören Holzbeine und Hakenhände irgendwie zu Piratenfilmen dazu und bisher war das kaum ein Thema (Davy Jones zähle ich mal nicht) und so war es letztlich sicher nicht die schlechteste Entscheidung, dass die Wahl auf Barbossa fiel, - Geoffrey Rush spielt mit der Krücke wirklich sehr gut.
Was allerdings nicht gepaßt hat war der Rum im Holzbein, -das war ein dummer Gag-, - Jacks Eingabe, dass da Werkzeuge, Messer und sonst was drin ist war im Falle von Barbossa um vieles naheliegender und wäre passender gewesen als diese müde Saufnummer.
Obwohl er nominell nicht mehr der Schurke ist (und im dritten Teil imo sogar der heimliche Held war) ist es viel erschreckender und ekeliger wie Barbossa seine Crew (die er zuvor durch eine mitreißende Rede auch noch richtig zu der Reise angeheizt hatte) an die Meerjungfrauen verfüttert, als alles was Blackbeard im Verlauf des Films getan hat.
Und am Ende darf Barbossa dem guten Blackbeard sogar noch so wunderbar in den Rücken stechen, - einfach herrlich.
Teilweise wird Barbossas Motivation kritisiert, dabei wundert es mich, dass diese Kritik gerade ihn trifft, ist er doch so ziemlich der einzige Hauptcharakter, der überhaupt eine klar umrissene Motivation hat und diese sehr konsequent verfolgt.
Barbossa hat die Pearl an Blackbeard verloren, -auch das hat mich zuerst ziemlich geschockt-, aber da jede Menge fauler Zauber im Spiel war tut das der „Ehre“ von Babrossa letztlich keinen Abbruch. Dennoch wird dieses (schön nacherzählte) Ereignis deutlich an Barbossa gekratzt haben (ich mag die Stelle wo er sich selbst das Bein abhackt) und so ist es nur allzu verständlich, dass er um jeden Preis Rache nehmen will. Schön ist dabei auch, dass Blackbeard sein Schicksal in Gestalt von Barbossa durch seine Taten selbst ausgelöst hat.
Anders als Barbossa hat Jack die meiste Zeit über imo überhaupt keine richtige Motivation. Warum will er unbedingt Gibbs retten? Ist der Doppelgänger wirklich so bedeutend, dass man ihn jagen muß? Und übertreibt er es mit Angelica nicht ziemlich (vor allem vor dem Hintergrund, dass er sie am Ende einfach auf einer Insel aussetzt) wenn sie der Grund für den ganzen Aufwand ist, den Jack während der Jagd nach dem Jungbrunnen betreibt?
Angelicas Gemecker über Jack hängt manchmal ziemlich in der Luft rum und ist es nicht ein Widerspruch, dass sie die Seele ihres Vaters retten will, aber akzeptiert, dass gerade bei der Suche nach den Jungbrunnen ziemlich üble Verbrechen (was sicher nicht gut für so ne Seele ist) begangen werden?
Blackbeard seinerseits könnte dadurch dass er mit dem Tod bedroht ist richtig schön fanatisch nach dem Jungbrunnen sein, doch stattdessen ist er auffallend ruhig und scheint eigentlich gar nicht so recht an das ihm prophezeite Schicksal zu glauben.
Wie gesagt am motiviertesten ist da wirklich noch Barbossa auch wenn man hier sicherlich wie an vielen anderen Stellen des Films noch mehr hätte herausholen können.
Ansonsten fällt das Wiedersehen mit alten Bekannten etwas knapp aus. Keith Richards hat wieder einen schönen Auftritt als Jacks Vater, Mr. Gibbs zähle ich nicht unbedingt zu meinen Favoriten bei POTC und Gillette erkennt wohl nur der, der wirklich gut informiert ist.
Ich würde mich ja freuen, wenn man mal wieder Zoe Saldana in den POTC-Filmen sehen würde.
Das absolute Highlight des Films ist für mich die Begegnung mit den Meerjungfrauen.
Das war wirklich eine ganz hervorragende Szene, die wunderbar mit der verführerischen Schönheit und im Kontrast mit der angenommenen Gefährlichkeit der Meerjungfrauen gespielt hat.
Wie das Mädel sich da auf die Bootskante gestützt und mit zuckersüßer Stimme gesprochen hat.....hach.....schon ne hundsgemeine Sache.
Anschließend gibt es dann noch eine sehr starke Actionsequenz (wahrscheinlich passenderweise die beste des Films) mit den wirklich sehr gefährlichen Meerjungfrauen.
Schließlich stößt so gezwungenermaßen die schöne Meerjungfrau Syrena zur Gruppe dazu.
Schön fand ich, dass Syrena abwechselnd richtig schön unschuldig mitleiderweckend dreingeschaut hat, aber auch übel gefaucht hat.
Die Liebesgeschichte mit dem Kirchenmann Philip wirkt etwas aufgesetzt und wird nicht gerade sehr konsequent verfolgt, dennoch mag ich sie im Grundsatz gerne, - hätte einfach ein paar Minuten mehr gebraucht (die man leicht bei einigen unnötigen und albernen Gags hätte abzweigen können) um in die Tiefe zu gehen und alles verständlicher zu machen.
Mir wurde leider nicht so richtig klar was am Ende wirklich mit den beiden geschieht. Ich vermute, dass die Lösung in den Meerjungfrauen-Mythen zu finden ist, die Barbossa bei seiner Crew abfragt, aber da die Gefährlichkeit der Meerjungfrauen von allen Eigenschaften doch am präsentesten blieb hätte ich eine klarere Erklärung bevorzugt.
Bei einem Mädel mit solchen Zähnen hab ich einfach kein gutes Gefühl wenn sie jemanden ins Wasser zieht, auch wenn sie zuvor von Vergebung und Befreiung spricht (bei der ersten Begegnung haben die Meerjungfrauen auch schön dahergeredet).
Zur Story ist zuerst mal zu sagen, dass die Autoren was Hintergrundinformationen betrifft einen ziemlich verdursten lassen. Man bekommt hier und da mal ein Häppchen hingeworfen, aber im Großen Ganzen bekommt man nie so viel wie man gerne hätte und so bleibt vieles einfach viel zu nebulös. Im ersten Teil wird über die Legende der Pearl berichtet und man fühlt sich umfassend über Barbossa und Co informiert, hier nun bekommt man den Namen Blackbeard hingeworfen und dann soll man als Zuschauer offenbar schon wissend nicken (man bekommt natürlich noch die ein oder andere Information mehr, aber eben nie soviel, dass es befriedigend wäre).
Die geringe Komplexität der Geschichte ist schade. Im Prinzip wissen alle alles und die Reise zum Jungbrunnen ist völlig unproblematisch, es werden nur einige Punkte auf einen völlig linearen Weg abgelaufen. Wenn jede Gruppe nur einen Teil der Infos besessen hätte, wäre mehr Interaktion nötig gewesen und es hätte die POTC-typischen Wendungen geben können, - schade.
Verzichtet man darauf und erzählt eine sehr simple und streng lineare Geschichte ist auch noch nichts verloren, aber dann muß man zumindest erwarten können, dass die Geschichte leicht flutscht und fließt, aber auch dass ist eben nicht wirklich gelungen. Die Story ist gerade gemessen daran wie simpel sie ist, ziemlich schwergängig erzählt.
Außerdem steht die Story bei mir in Verdacht, dass sie eher durch Spucke und den guten Willen der Zuschauer zusammengehalten wird als durch Logik.
Es ist wohl besser wenn man die Dinge so nimmt wie sie einem vorgesetzt werden und keine Frage zuviel stellt.
Wie es für PTOC üblich ist (vielleicht mit Ausnahme von Teil 1) hätten dem Film so 10 oder 15 Minuten weniger gut getan.
So kurz vorm Jungbrunnen gibt es imo ein regelrechtes Spannungsloch, wo ich einfach nur dachte, dass man jetzt zum Ende kommen könnte.
Gerade zu Beginn des Films fällt gagmäßig der hohe Prozentsatz Rohrkrepierer auf, vieles war mir da einfach entweder zu albern oder zu bemüht, als dass ich hätte drüber lachen können.
Es hätten gerne auch mehr „leiseren“ Humor geben dürfen, wie zum Beispiel in diesen Dialog:
Mädchen: „Wir verpassen die Hinrichtung!“
Vater: „Wir verpassen den Prozess, die Hinrichtung ist am Nachmittag.“
Ok, der ist ruhig und mag ne Weile brauchen, vielleicht kommt er bei vielen Zuschauern auch nie an, aber ich fand es herrlich.
Gut hat mir auch der erste Dialog mit Philip gefallen:
Pirat: „Entweder bist du für uns oder gegen uns!“
Philip: „Ich bin weder für euch noch gegen euch!“
Pirat: „Ist das fair, kann er das einfach so machen?“
Jack: „Er ist ein Geistlicher, bei denen muß das glaub ich so sein.“
Bei den ersten beiden Sequels wurde das Geisterthema ja gut auf Davy Jones und seine Crew übertragen, diesmal mußten für diesen übernatürlichen Part Zombies, die einen Teil von Blackbeards Crew ausmachen, herhalten. Das ist m.E. allerdings überhaupt nicht gelungen. M.E. kommt die Zombie-Eigenschaft nur während der Meuterei zum Tragen als einer der Zombies erstochen wird aber nicht stirbt (woraufhin die Zombies eben überwältigt und festgebunden werden), ansonsten kann man das mit den Zombies eigentlich ziemlich vergessen.
Bemerkenswerterweise sehen die Zombies auch nicht sehr zombiemäßig aus (wobei ich kein Zombieexperte bin), - riecht ein wenig nach Kostensparen
Wenigstens funktionieren Blackbeards magische Kräfte (bis auf die Voodoo-Puppe da hätte man entweder viel mehr draus machen oder ganz weglassen können) und natürlich die Meerjungfrauen ziemlich gut.
Ich habe mal kurz darüber nachgedacht, aber einen POTC-Film ganz ohne phantastische Elemente möchte ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, ich denke da würde doch was fehlen.
Die Ausstattung, insb. die Kulissen, waren bisher immer ein ganz großes Plus von POTC, das über alle Zweifel erhaben war und für jede Menge Atmosphäre sorgte, das sehe ich hier nun leider etwas zwiespältiger.
So hat mir London überhaupt nicht gefallen. Ich habe nie so wirklich darüber nachgedacht, wie London zu dieser Zeit aussah, möglich, dass es realistisch war, aber auf Realisumus kommt es bei PTOC eigentlich nicht an sondern auf Atmosphäre. So entstand in den bisherigen Filmen eine in sich absolut glaubhafte wunderbar piratige Parallelwelt, London wirkt da irgendwie wie ein Bruch.
Die zur Queen Anne‘s Revenge umgestaltete Pearl sieht wieder sehr gut aus, mir gefällt vor allem die sehr hohe Kajüte und die Galeonsfigur.
Ansonsten gefällt mir Barbossas Schiff noch sehr gut und natürlich das Innere der Santiago, - das war wirklich sehr POTC-mäßig.
Die Taverne und Whitecap Bay kamen mir hingegen etwas „mager“ vor und der Dschungel war leider ziemlich langweilig, da gab es nicht viel zu sehen.
Am enttäuschendsten war aber die Kammer mit den Jungbrunnen, als Angelica meinte, dass das wunderschön sei, dachte ich nur „naja“, - hätte man sicher sehr viel beeindruckender machen können.
Unterm Strich boten die bisherigen POTC-Filme in dieser Kategorie einfach mehr.
Die Flucht in London hat mir leider überhaupt nicht gefallen, das hat sehr wenig Sinn gemacht und war weder lustig noch wirklich actionreich, - gut war hier lediglich der Nachzügler bei den englischen Soldaten, der sich nicht hat reinlegen lassen.
Ansonsten hat mir aber gefallen, dass die Action vor allem im Vergleich zum zweiten Teil kleiner und weniger albern ausfiel.
Die beste Action gab es bei der Meuterei und bei der Meerjungfrauen-Szene (ja, die Meerjungfrauen-Szene ist einfach in jeder Beziehung großartig) zu sehen.
Eine Sache für die ich mittlerweile überhaupt kein Verständnis mehr habe und die dementsprechend ein sehr gewichtiger Kritikpunkt ist, ist das fehlende Seegefecht / die fehlende Seeschlacht.
Daher habe ich mich auch bei der Szene geärgert, in der Barbossa sein Schiff aufgibt. Ich habe dann noch auf die Spanier gehofft, aber es kam ja leider nichts mehr nach...
Es kann m.E. einfach nicht sein, dass man vier Piratenfilme macht und dabei im Grunde keine einzige richtige Seeschlacht zu Stande bringt.
Hier wäre die Möglichkeit für Teil 4 gewesen dem Zuschauer wirklich was zu bieten.
Gefühlt bietet der 60 Jahre alte (und natürlich überaus geniale) „Des Königs Admiral“ bezüglich Seeschlachten etwa dreimal soviel wie die komplette POTC-Reihe in der fünffachen Laufzeit.
Also: Im fünften Film will ich endlich mal was sehen!
Auch von den Effekten her bietet der Film abgesehen von der Meerjungfrauen-Szene (ja tut mir leid, ist halt so
) wenig an Schauwerten.
Paradoxerweise gibt es aber so zwei, drei Dinge, die einem als reine CGI-Spielereien ins Auge springen und im Grunde nichts bringen. Da fragt man sich doch, ob es in diesen Fällen notwendig war viel Geld auszugeben (man hätte es leicht an anderen Stellen des Films verwenden können).
Die Musik fand ich ebenso relativ enttäuschend.
Der Soundtrack bietet einfach zu wenig neues und es ist kein echter Ohrwurm dabei. Natürlich muß die Musik einer Reihe auch die bekannten Motive verwenden, aber etwas mehr Eigenständigkeit hätte es hier gerne sein dürfen.
Die Musik ist häufig auch nicht kraftvoll genug und daran ändert es auch nichts, dass sie gerade zu Beginn des Films teilweise so laut zu hören ist, dass es schon in Richtung Lärmbelästigung geht.
Die Hörbeispiele von der CD gefallen mir eigentlich besser, als das was ich im Film wahrgenommen habe, aber auch hier fällt bei der Spielzeit und dem Füllmaterial auf, dass der Soundtrack ziemlich dünn ausgefallen ist....so wird das der erste POTC-Soundtrack sein, den ich mir nicht zulegen werde.
Imo hat POTC 4 den schwächsten „Hans Zimmer“-Soundtrack seit langer Zeit bekommen.
Die 3D-Version habe ich mir natürlich geschenkt, so einen schönen „klassischen“ Abenteuerfilm will ich einfach in 2D sehen. Ohnehin ist 3D nicht so mein Ding; „Avatar“ war mein erster 3D Film und jetzt kann ich die Filme, die ich in 3D gesehen habe, immer noch an einer Hand abzählen.