Fondor

Fondor - Allegiance - Zentralhangar - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)

Enttäuscht wölbte der Gouverneur seine Augenbraue, als die Nerven der Journalistin einmal mehr versagten und tat ihr den Gefallen, bei ihrem schwächlich anmutenden Versuch, ihn beiseite zuschieben, nachzugeben und sie einfach gehen zu lassen. Er verschwendete keine Zeit damit, ihr hinterherzuschauen und weiter an seine Pläne mit ihr zu denken, denn diese waren hiermit Geschichte, ebenso ihre junge Karriere. Am heutigen Abend hatte sich Miss Shendara zu oft blamiert und damit auch ihren Arbeitgeber in ein schlechtes und unprofessionelles Licht gerückt. Es war das beste beste Beispiel einer verheerenden Selbstdemontage und eigentlich war es Agustin auch vollkommen egal, was aus ihr wurde. Einzig und allein die Möglichkeit, etwas über Lady Aren zu erfahren und dies vor allem schnellstmöglich, war damit fürs erste verflogen. Natürlich gab es noch einige andere Herrschaften an Bord der Allegiance, so zum Beispiel High Lord Lamere oder den frisch gekürten Sektor Adjutanten Kraym, die vielleicht das ein oder andere über sie wussten. Doch vor diesen Herrschaften würde sich der kaltblütige Verwalter sicherlich nicht ausziehen, zumal fraglich war, ob die beiden Männer ihrer Schönheit nicht so sehr verfallen gewesen sind, als dass sie ohnehin keinen Nutzen für ihn hatten und mit ihr unter einer Decke steckten. Es bedeutete Schwäche, einer Frau zu verfallen, so schön sie auch war und benebelte den Verstand. Agustin wusste dies aus eigener schmerzlicher Erfahrung nur zu gut und würde niemals mehr auf diese Masche hereinfallen. Seine Begegnung mit der Pilotin Myra Juran zeigte, dass dies auch gar nicht mehr nötig war, um auf seine Kosten zu kommen. Sie kamen zu ihm, standen auf ihn und erhofften sich, etwas mehr Einsicht in den so kalten und undurchsichtigen stattlichen Gouverneur zu erhaschen. Agustin kontrollierte sie und wusste genau, welche Hebel er zu ziehen hatte, um sie in ihren feurigen Ambitionen zu befriedigen und genau das Bild von sich selbst zu projizieren, welches einen Mann wie ihn so interessant machte. Nun wieder so ziemlich alleine und auf sich gestellt, nahm der Gouverneur mit hinter seinem Rücken verschränkten Armen Haltung an und warf einen Blick in die nach und nach eintreffende Menge von Gästen, die gespannt auf die Führung durch die Allegiance warteten. Dabei erblickte er einige vertraute Gesichter, so zum Beispiel den Gouverneur von Borosk, der sich immer noch mit der republikanischen Senatorin unterhielt und seinen Fokus damit offenbar auf die falschen hier versammelten Persönlichkeiten legte. Mit seinen Verhandlungen mit Saphenus und seinem Gespräch mit der Jüngerin meinte Agustin, deutlich mehr zum Wohle ihres Bündnisses getan zu haben, als Vayliuar. Der Wandel, der das Imperium bald erschüttern würde, würde ihn und damit auch seine Verbündeten nicht unvorbereitet treffen und es galt nur, zum richtigen Zeitpunkt auf die richtige Seite zu springen, um von diesem bevorstehenden Beben innerhalb des Imperiums zu profitieren. Natürlich wusste Aren davon noch nicht Bescheid, aber im richtigen Augenblick würde er Agustin zu Dank verpflichtet sein.

Geduldig wartete der Gouverneur den Beginn der Führung und damit auch das Ende der Veranstaltung ab, die aus aus seiner Sicht von eher zweifelhaftem Erfolg gekrönt gewesen ist. Saphenus hatte ihn maßlos enttäuscht und das, obwohl er auf den Zabrak so große Stücke hielt und allgemein hatte sich Agustin erhofft, weitaus mehrere und wichtigere Kontakte zu knüpfen als eine mysteriöse Lady, von der er noch nicht einmal Bescheid wusste, ob sie ihm wohlgesonnen oder als Feind zu sehen war. Als es dann endlich losging, folgte er an der Spitze der Gruppe Captain Crescent und lauschte seinen Ausführungen mehr oder weniger aufmerksam zu. Er war ganz gewiss nicht hierher gekommen, um die Allegiance und ihre Antriebs- und Waffensysteme kennen zulernen, sondern Verbündete und einflussreiche Kontakte. Doch was tat es jetzt schon noch zur Sache? Zuhören konnte nicht schaden und wer konnte schon wissen, ob es sich nicht eines Tages zum Vorteil Agustins wenden würde, etwas neues über imperiale Kriegsschiffe gelernt zu haben. Vom Hangar wurden sie also hinein ins Innere der Brücke geführt und von dort dann hinunter zu einem der zahlreichen Kanonentürme. Man musste Captain Crescent lassen, dass er seine Führung halbwegs spannend und flexibel gestaltete, vorhin gab es so sogar eine interessante Unterhaltung zwischen ihm und dem langhalsigen Republikaner, der offenbar eine Stellung innerhalb der republikanischen Flotte innehatte. Es war faszinierend, wie sie ihren natürlich angeborenen Hass aufeinander beiseite schoben, um ein differenziertes und sachliches Gespräch zu führen. Sicher erhoffte sich der großgewachsene Nichtmensch, wertvolle Informationen einzuholen, die die Neue Republik im Falle eines neu aufkeimenden Krieges gegen das Imperium verwenden könne. Doch gestaltete der Captain seine Antworten so offen und geschickt, dass die imperiale Flotte auch in Zukunft in dieser Hinsicht bestimmt nichts zu befürchten haben würde. Agustins Augen funkelten angesichts der immensen Zerstörungskraft, welche von den Turbolasern der Allegiance ausging und einmal mehr war er fasziniert davon, was die imperialen Ingenieure auf die Beine zu stellen vermochten. Ein Turbolift beförderte sie danach noch einige Etagen weiter nach unten und in das Herzstück der Allegiance; den Maschinenraum. Ein runder Abschluss einer Führung, die sich als doch nicht so langatmig und sinnlos herausstellte, wie zunächst vermutet. Einzig und alleine die voll und ganz dämliche Frage nach einer Frauenquote anbord dieses Schiffes - von wem kam diese wohl? - gab dem ganzen noch einen kleinen Dämpfer und erinnerte Agustin daran, weshalb er schnellstmöglich von hier verschwinden wollte.

Angekommen im zu einem ansehnlichen Bankett umfunktionierten Hangar erblickte der Gouverneur dann Miss Shendara, die sich sichtlich aufgebracht an diesen anderen Commander wandte und offenbar meinte, dass ihre Worte nicht irgendwie ihren Weg zu seinen wachsamen Ohren finden würden. Der kaltblütige Verwalter seufzte entnervt und stand Sekunden später hinter der Journalistin, seine Hand legte er dabei bestimmt auf die Lehne ihres Stuhles.

"Ganz recht, Miss Shendara. Dabei vergessen Sie allerdings zu erwähnen, dass auch ich es gewesen bin, der Ihnen angeboten hat, Ihnen aus Ihrem Schlamassel bezüglich dieses für Sie sicherlich desaströsen Abends zu helfen. Sie hätten mir vorhin nur zuhören müssen, dann könnten wir uns dies jetzt sparen."

Mit einer gewissen Selbstverständnis nahm Agustin gegenüber von ihr und dem Militär Platz, dem er einen unterkühlten aber nicht feindseligen Blick zuwarf. Er sah der Journalistin mit seinem kalten Blick ins Gesicht und merkte, wie unbehaglich sie sich fühlte. Eigentlich hatte er längst mit ihr abgeschlossen und dies nicht mehr tun wollen. Doch auch ein verletztes und in die Enge getriebenes Tier hatte für den Kreislauf der Natur noch so etwas wie irgendeinen Nutzen. Oder?

"Alles was ich mir vorgestellt hätte, waren ein paar Informationen zu einer gewissen rothaarigen Lady, mit der wir beide vorhin das Vergnügen hatten. Ich habe gemerkt, dass Sie beide einander vertraut sind, ansonsten wäre ich mit diesem Anliegen niemals zu Ihnen gekommen. Wenn Sie mir bezüglich dieser Angelegenheit helfen, sehe ich davon ab, Ihrem Arbeitgeber nahezulegen Sie aus ihrer Position zu entfernen. Vielleicht springt für Sie sogar die ein oder andere exklusive Information über Vorgänge im Mytho Sektor heraus, wer weiß. Es kommt ganz darauf an, wie Sie sich jetzt anstellen."

Natürlich ist es Agustin nicht entgangen, dass die beiden Frauen alles andere als befreundet schienen. Der herablassende Umgang Lady Arens mit Miss Shendara sprach Bände und der Gouverneur wusste, dass sich dies zu seinem Vorteil wenden konnte, wenn er das nächste Mal mit der mysteriösen Frau reden würde, die scheinbar alles über ihn wusste, er über sie aber so gut wie gar nichts.

"Wer weiß, vielleicht wird Ihnen der ehrenwerte Commander auch eine Schlagzeile bieten. Nicht viele Offiziere bekommen die Gelegenheit, vor den Augen des gesamten Imperiums in solcher Manier zu glänzen. Hierzu nochmals meine Glückwünsche, Commander."

Entspannte Agustin die Situation, als er direkt den jungen Militär ins Gespräch mit einbezog, welches er nun mal leider erst unterbrechen musste. Entspannte lehnte sich Agustin dann ein wenig zurück, um der folgenden Rede zu lauschen. Es folgten einige Auszeichnungen und Beförderungen und zu seiner hoffentlich angenehmen Überraschung war auch der neben ihm sitzende Commander betroffen. Agustin nickte ihm anerkennend zu, als er vor Fyrestone trat und wusste nicht wirklich, ob er es bemerkten würde. Immer wieder klatschte der Gouverneur Applaus und sah zu, wie der heutige Abend sich allmählich seinem verdientem Ende zuneigte.

Fondor - Allegiance - Bankett im Hangar sechs - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)
 
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[Fondor-System :||: Weltraum :||: Allegiance :||: Hangar] Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Elysa Nerethin, Athena Toral, Volo Crescent, Scytale Mentel, Agustin Prada, Valkorion Disra, Aren Vayliuar, Icthes Ardmore, Alaine, Aren, Hess’amin’nuruodo, Gordon, Aaronson und weitere

Die Führungen waren vorbei und Athena hatte diese chauvinistische Zurschaustellung von Wissen und Waffen überlebt. Sie konnte sich kaum dafür ereifern tiefer in die Materie des Raumkampfes hineinzudenken und hatte oft das Gefühl, dass viele hochrangige Verwalter des Imperiums diese Führungen genutzt hatten, um sich mit dem Offizier, der diese Führung geleitet hatte, zu duellieren und mit seinem Wissen zu prahlen. Athena dankte der Macht, dass niemand ihre Fassade durchblickt hatte und ihr private Erklärungen angeboten hatte. Das hätte ihr noch gefehlt: Irgendwelche alten Männer, die ihr von Dingen erzählt hätten, von denen sie selbst überhaupt nur Ahnung aus dem Holonet, vermutlich irgendwelche windigen Dokumentationen auf Sun TV 2 erhalten hatten. Informationen erhielt sie am liebsten von Personen die Ahnung davon hatten. Captain Crescent war dafür der geeignete Kandidat. Ein so trockener und humorloser Zeitgenosse war einfach prädestiniert für diese Art der Aufgabe und die Vermittlung eines solchen trockenen Themas.
Dennoch: Das Gefühl der Erleichterung war unübertroffen, als sie endlich im Hangar angekommen war und sie sich zu ein paar imperialen Würdenträgern an einen Tisch setzen konnte. Man tauschte hier und da belangloses Smalltalk miteinander aus, nippte an seinen Getränken, aber wirklich ins Gespräch kam man nicht. Das lag vielleicht auch einfach am fehlenden Interesse der Gesprächsteilnehmer am jeweils anderen Gesprächspartner.


Die Gespräche verstummten als Hochadmiral Fyrestone den Saal betrat und in Richtung Bühne schritt. Er war nicht gerade der Rhetoriker, sprach aber trotzdem die Herzen der anwesenden Soldaten an. Allerdings verstand sie die Aussage und den Seitenhieb Fyrestones an die republikanische Delegation nicht wirklich. Der Aufstand in Koornacht war keine Sache für den die Republik zuständig war. Er fand auf imperialem Territorium statt und war somit eine interne Angelegenheit. Nur anzudeuten dies sei auch Aufgabe der Republik zeugte von Schwäche und war fast schon als Verrat zu deuten. Ihr Gesicht verzog sich unmerklich dabei und schnell nahm sie einen weiteren Schluck ihres Getränkes um nicht aufzufallen. Doch anschließend fand ein deutlich angenehmerer Abschnitt statt: Es gab Auszeichnungen und Beförderungen, all der Glamour den der gemeine Pöbel doch so liebte. Hier wurden Helden geboren und hochstilisiert. Personen von denen kleine Kinder Sammelbilder in Heftchen kleben konnten und davon träumen konnten irgendwann selbst einmal so zu werden. Sie stimmte in den Applaus mit ein verkniff sich aber sonstige Äußerungen der Euphorie. Einige Zeit nachdem die Ehrungen und Beförderungen abgeschlossen waren verließen die Ausgezeichneten die Bühne und Athena begann sich nach vorne zu drängen. Es gab eine bestimmte Person, die sie heute noch nicht gesprochen hatte, sie aber eine gemeinsame Vergangenheit verband. Unbemerkt näherte sie sich dieser ehe sie diese dann auch ansprach:

„Captain Mentel, herzlichen Glückwunsch zur Beförderung...“

[Fondor-System :||: Weltraum :||: Allegiance :||: Hangar] Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Elysa Nerethin, Athena Toral, Volo Crescent, Scytale Mentel, Agustin Prada, Valkorion Disra, Aren Vayliuar, Icthes Ardmore, Alaine, Aren, Hess’amin’nuruodo, Gordon, Aaronson und weitere
 
[Fondor-System - Weltraum nahe Fondor - ASD Allegiance - Hangar Sechs] Volo Crescent, Scytale Mentel, Gordon Aaronson, Samin; High Admiral Jerome Fyrestone, Admiral Jarvis Ravine, Lieutenant John Collins (NPCs); Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal

Mit den Glückwünschen Mentels und Aaronsons und nach einigen sich hauptsächlich ebenfalls darauf beschränkenden höflichen Wortwechseln mit diversen Gästen verließ der jüngst zum Commodore ernannte Volo begleitet von den zwei als Leibwache dienenden Flottensoldaten das sich dem Ende zuneigende Bankett, ohne die sicherlich teuren Getränke angerührt zu haben. Der Stolz auf die Beförderung und den seine Galauniform schmückenden Orden war zwar unvermindert und sorgte für eine gewisse innerliche Euphorie, aber inzwischen hatte er leidlich genug von der Gesellschaft. Für einige diente der Anlass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit rein dem Zweck, einflussreiche Bekanntschaften anzusammeln, die in der Zukunft Vorteile verschaffen könnten. Und als ob diese Intention an sich nicht schon verachtenswert genug war, schloss sie bei denen, die sich ihrer schuldig machten, wohl auch eine teilweise oder sogar völlige Ignoranz für die technologische Meisterleistung Allegiance, die heute gewürdigt werden sollte, ein. Heuchler, Fremdwelter, Rebellen. Auf der Ascendancy gab es so etwas nicht, dessen würde sich der Commodore angesichts der heutigen Erfahrungen nochmals persönlich vergewissern. Bevor er zu seinem Sternenzerstörer zurückkehrte, ließ Volo sich jedoch zunächst per Shuttle zurück zur Werftbasis befördern, wo der Stapellauf seinen Anfang genommen hatte. Sein eigenes Lambda-Shuttle war immer noch in einem der dortigen Hangars abgestellt, und es waren noch einige Formalitäten zu klären. Angefangen bei der neuen Einordnung in die Flottenhierarchie - ein Posten in einem Admiralsstab, sei er noch so prestigeträchtig, entsprach zum Beispiel keineswegs Volos Vorstellungen, die Übernahme der Befehlsgewalt über eine möglichst frontnahe Kampfgruppe schon eher. Und wenn Fyrestones Büro sich über die Talente des Corulagers, der sicher nicht als Propagandamaskottchen oder Befehlshaber eines Raumdepots herhalten würde, im Klaren war, war das Geschwaderkommando wohl die naheliegendste und, wie sich kurz darauf herausstellte, auch zutreffende Option.

Das zuständige Verwaltungsbüro auf der Raumstation war schnell gefunden, und mit dem Datenpad, das ihm der diensthabende Offizier ausgehändigt hatte, kehrte Volo zum Hangar zurück. Auf dem Flug zu seinem über Fondor vor Anker liegenden Sternenzerstörer las der Commodore die Daten sorgfältig durch - Kuat, der Heimathafen der Ascendancy, würde auch deren neue Begleitschiffe stellen, außerdem sollten die eineinhalb nach dem Einsatz im Tiefkern verbliebenen TIE-Line-Staffeln des Schlachtschiffs dort durch etwas hochwertigere Abfangjäger ersetzt werden. Raumjäger spielten im Gefecht der Größenordnung, in der die Ascendancy lag, zwar ohne wirklich massenhaften Einsatz fast keine Rolle, den kleinen Schritt zur noch schnelleren Erlangung der Raumhoheit wollte Volo aber auch nicht ausschlagen. Während ihm bei der letzten Operation noch eine gemischte Einheit aus Kreuzern und Korvetten zur Verfügung gestanden hatte, handelte es sich bei den weiteren Eskorteinheiten, die man ihm nun unterstellte, diesmal ausschließlich um Kreuzer, davon zwei mittelschwere Schiffe der Strike-Klasse und vier schwere Vindicator-Zerstörer. Eine beachtliche Feuerkraft brachte diese Streitmacht mit den zwar allseits nicht sehr großkalibrigen, dafür aber zahlreichen Geschützen der Kreuzer zweifelsohne auf, um ihre Vielseitigkeit war es schlechter bestellt. Mangels leichterer Begleitschiffe und hyperraumtauglicher Sternjäger an Bord der Schiffe, die allesamt mit Abfangjägern und Bombern der TIE-Serie bestückt waren, musste die Aufklärung anderen Truppenteilen überlassen werden. Und die Mobilität der Kampfgruppe bewegte sich zwar im gewöhnlichen Rahmen, zu schnellen Verlegungen auf strategischer und taktischer Ebene war sie dennoch nicht wirklich imstande.

Die Namen der Schiffe waren dem Commodore mit einer Ausnahme unbekannt - zur Kampfgruppe, laut Datenpad offiziell als 14. Angriffsgeschwader geführt, gehörte auch der momentan bei Fondor liegende Vindicator-Kreuzer Takao unter Commander Ichigû, der ebenfalls bei Galantos, Eclipse und Ojom gekämpft hatte und dem Crescent auch während des Stapellaufes kurz begegnet war. Vielleicht hatte man den Offizier der Kampfgruppe aufgrund seiner kuatischen Herkunft zugewiesen - die Flottille Cresh-8 der Farlax-Sektorflotte, der er wie Volo früher angehört hatte, war schließlich vor einiger Zeit im Utos-System zerschlagen worden. In jedem Fall war es dem Commodore nur recht, einen der Kapitäne unter seinem Kommando bereits zu kennen, dazu hatte Ichigû sich im Tiefkern mit der Kaperung einer Fregatte und der Entdeckung eines hinter einem Mond verborgenen feindlichen Schlachtkreuzers durchaus hervorgetan. Überraschend, dass er nicht auch über Fondor zum Captain befördert worden war.

Nachdem das Shuttle im Fährenhangar der Ascendancy aufgesetzt, Volo die Gratulation des ersten Offiziers des Sternenzerstörers, Commander Renarus, entgegengenommen und sich in sein Büro begeben hatte, widmete er sich auch dort umgehend den ausstehenden Formalitäten. Der dienstbeflissene zweite Offizier Calway war, wie der Corulager interessiert feststellte, auf seine Empfehlung hin zum Lieutenant Commander ernannt worden, was Crescent ohne Bedenken unterzeichnete. Die Vorräte des Schlachtschiffes waren durch die Fondor-Werften aufgestockt worden. Und anscheinend hatte das Büro des Hochadmirals bereits vorgesorgt und ihm den einem Commodore zustehenden Steward sowie der Ascendancy einen neuen Captain zugewiesen. Virgilius Thanysson, wie Volo bei der Überprüfung der Akte feststellte, stammte von Prefsbelt IV, Sitz einer elitären Flottenakademie, auf der auch der Corulager einen kurzen Abschnitt seiner Offiziersausbildung verbracht hatte. Die Karriere des jetzigen Flaggkapitäns war aber bisher recht absehbar verlaufen - er hatte im Krieg in einem mit der Grenzsicherung betrauten Fregattengeschwader gedient und schließlich den Stab des Hafenadmirals auf dem Prefsbelt nahen Entralla geleitet. Bei Kuat würde er, wie einiges weitere neue Personal, an Bord des Sternenzerstörers gehen, sobald dieser die Großwerften erneut anlief. Außerdem war da ein Datenpad mit einer Mitteilung eines Prisenagenten auf Bastion, das der Commodore nachdenklich in den Händen wog, eher er die Nachricht aufrief. Die Kanzlei hatte, wie daraus hervorging, mit dem Prisengericht über den bei Ojom aus der Hand der Terroristen zurückeroberten Victory-Kreuzer Eternity verhandelt und einen Abnahmepreis von sage und schreibe fünfzehn Millionen Credits erzielt. Das war zwar nur ein recht kleiner Teil des Herstellungspreises, der nach Crescents Erinnerung mit rund 60 Millionen bei etwas über einem Drittel dessen der Imperial-Klasse lag, aber immer noch eine stolze Summe. Abzüglich des Honorars des Prisenagenten und der Mannschaft und Offizieren der Ascendancy sowie den Entertruppen der Veracity und Takao zukommenden Anteile blieben Volo als Verantwortlichem der Aktion, wie das Schreiben nüchtern feststellte, fünf Millionen.

Fünf Millionen Imperiale Credits. Davon ließ sich bestimmt einige Zeit lang gut leben, aber der Commodore hatte an sich wenig Interesse an Luxusgütern jeglicher Art. Die Vollstreckung Imperialen Rechts erforderte schließlich nicht allzu viele Annehmlichkeiten. Ein paar Minuten saß er nachsinnend an seinem Schreibtisch, dann verfasste er ein knappes Antwortschreiben mit der Anweisung, alles auf sein Konto auf Corulag zu überweisen, sowie eine ebenso wenig umfangreiche Order an eine Vertriebsfirma in der Hauptstadt Curamelle. Schließlich legte er wieder die gewöhnliche Dienstuniform an, verstaute den 'imperialen Stern' an seinem rot-blau-weißen Band in der dafür vorgesehenen Schatulle und machte sich auf den Weg zur einen Korridor weiter gelegenen Brücke, deren Panzerschott leise zischend zur Seite glitt.

"Commodore an Deck!", erklang die Meldung des dort postierten Marineinfanteristen. Dem Salut Lieutenant Commander Calways schlossen sich die Flottensoldaten und Wachoffiziere an, die übrige Brückenbesatzung setzte die Arbeit an ihren Konsolen unbeirrt fort. "Ich gratuliere, Sir."

"Ich Ihnen, Mr. Calway", entgegnete Volo, während er nach vorn zu den Panoramasichtfenstern trat und dabei die Crew in den Mannschaftsgräben wie gewohnt kritisch musterte. Während seiner Abwesenheit schien sich nichts an der Stationsbesetzung oder Disziplin geändert zu haben.

"Kommunikation, informieren Sie die Raumkontrolle über unseren Aufbruch. Klar zum Auslaufen und Kurs auf Kuat setzen."

Der zweite Offizier nickte. "Jawohl, Sir. Navigation?"

Während der schwarz uniformierte Steuermann sich an die Ausführung des Befehls machte, betrachtete der Commodore die Schiffe und die unermüdlich die Kriegsmaschinerie des Imperiums antreibenden Stationen im Orbit um Fondor. Der Dienstantritt der Allegiance war rückblickend doch eine interessante, und angesichts des Rangabzeichens, das Volo nun trug, auch äußerst erfolgreiche Erfahrung gewesen - nun war es aber wieder an der Zeit, die Galaxis nicht vergessen zu lassen, wie die von hier und anderen Welten wie Kuat, Bastion und Anaxes ausgehende Macht schlussendlich zutage trat.

"Signalisieren Sie dem Kreuzer Takao, seinen Flugvektor mit dem unseren zu synchronisieren. Sobald geschehen, springen Sie."

[Fondor-System - Weltraum nahe Fondor - ISD Ascendancy - Brücke] Volo Crescent; Lieutenant Commander Marcus Calway, Brückenbesatzung (NPCs)
 
[Fondor-System - Weltraum nahe Fondor - ASD Allegiance - Hangar Sechs] Kyoshi Ichigû, Volo Crescent, Scytale Mentel, Gordon Aaronson, Samin; High Admiral Jerome Fyrestone, Admiral Jarvis Ravine, Lieutenant John Collins (NPCs); Gäste, Bedienstete und Sicherheitspersonal

Nach den Beförderungen, bei denen viele bekannte Gesichter in die höheren Ränge ernannt worden sind, und dazu noch Orden bekamen, begann das große Bankett. Eigentlich wunderte sich Kyoshi ein wenig, dass er nicht zumindest einen Orden für Koornacht bekommen hatte, aber beschworen konnte er sich nun auch nicht, schließlich war er hier und genoss das exotische Essen und die erlesensten Getränke, welche die Galaxie zu bieten hatte. Der ganze Hangar wurde zwecks diesen Ereignisses völlig seinem Zweck beraubt und in einen feierlichen Saal umgewandelt. Trotz der reinen, weißen Tischdecken, welche die vielen Tische im Raum schmückten und den blutroten Bannern des Imperiums, welche an den hohen Hangarwänden hingen, vermittelte Hangar-Sechs einen kalten, eisernen Eindruck. Möglicherweise gewollt, um die Härte der imperialen Streitkräfte darzustellen, für Kyoshi allerdings, der farbenfrohe, natürliche Banketts und Feierlichkeiten gewöhnt war, war das ein Umschwung. Es wirkte irgendwie gedrückt. Da halfen die goldenen Servierten und der gigantische Aufmarsch an Obern nicht, welche die Speisen nacheinander an die Gäste herantrugen. Der Kuati, trotz seiner edlen Abstammung, saß rechts außen, in der nähe von anderen Offizieren. Die Gespräche die er während der Vorsuppe führte waren oberflächlich und hauptsächlich auf den Dienst bezogen. Allerdings war er bei seinen Nachbarn spätestens nach dem Hauptgang dafür bekannt, die Yevethanerfront zu erklären. Er ließ natürlich die Top-Secret Operationen, wie das Aufspüren von Darrenholm völlig unangetastet. Sein Fokus lag auf der Schlacht von Galantos, eigentlich eine schmerzhafte Niederlage für das Imperium, dennoch versuchte er die Verteidiger ins richtige Licht zu rücken, was ihm möglicherweise auch gelang, zumindest nach den Reaktionen seiner Nachbarn zu urteilen.

Währenddessen er sich gerade an den Nachtisch machte, ein dreifaches Eis mit Karamellsplitter und Küchlein, gefüllt mit warmer Schokolade, wurde er plötzlich von hinten an der Schulter berührt. Er drehte sich ruckartig um und erblickte seinen ersten Offizier Garen Mar, welcher in Galauniform direkt hinter ihm stand. Seine Miene völlig vereist, schaute der Mensch, seinen Chef an, welche perplex in das Gesicht des Lieutenant Commanders schaute.

„Sir!“

Kyoshi fing sich kurzerhand und stand auf und richtet höfliche Worte an die anderen Offiziere:

„Wenn sie mich bitte entschuldigen würden.“

Anschließend wandte er sich an Mar und legte seine Hand auf seinen Rücken, während er ihn langsam einige Meter abseits des Geschehen drückte. Sein Blick war gänzlich ernst, als er eine Erklärung forderte:

„Konnen sie mir bitte verraten, was sie hier machen?“

„Ein Versetzungsbefehl Sir. Die Takao soll sich dem 14. Angriffsgeschwader nach Kuat anschließen. Kommandiert wird diese Kampfgruppe von dem Imperial-Klasse Sternenzerstörer Ascendancy aus, von Commodore Crescent.“, mehr Worte braucht es nicht um die Situation zu erklären.

Kyoshi nickte und klopfte seinem ersten Offizier auf die Schulter. Dann ging er noch einmal zu seinem Platz zurück und meldete sich bei seinen Kollegen:

„Ich verabschiede mich nun die Herren, die Pflicht ruft.“

Daraufhin bewegte er sich mit seinen kurzen Beinen, gefolgt von Garen Mar, auf den Transporthangar zu von dem er gekommen war. Allerdings stieg er dieses Mal nicht in eine Gemeinschaftsmaschine ein, sondern in ein Lambda-Shuttle der Takao, welche auch seinen ersten Offizier zu den Feierlichkeiten gebracht hatte. Dieser überreichte ihm dort auch noch ein Datapad, welches er sich aufmerksam durchlas, welches allerdings keine wichtigen Informationen enthielt. Es ging um einige Beförderungen in den unteren Klassen, die er gerne unterzeichnete. Das er dabei nicht den Rang eines Captain bekleidete, ließ ihn jedoch weitesgehend kalt. Vielmehr musste er an seine Heimat denken, zu der er nun versetzt worden war. Das freute ihn ungemein, die Wahrscheinlichkeit mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können war hoch. Er hatte seine Frau nun einige Zeit nicht gesehen und würde sich sehr freuen sie mal wieder in den Arm nehmen zu können. Weshalb er während der Hyperraumreise auch einen Brief aufsetzten würde um seine Ankunft anzukündigen. Doch erst einmal mussten ihn seine kurzen Beine auf die Brücke bringen:

„Commander an Deck!“, rief einer der Ensigns und die Offiziere erstarrten kurzerhand.

„Rühren.“, befreite sie von dieser Haltung und man machte sie wieder an die Arbeit.

Als der Kuati weiterging wurde er von einem Ensigns der Kommunikationsabteilung angesprochen, der die Befehle von Commodore Crescent an ihn weitergab. Kurze Zeit später wurden diese auch in die Tat umgesetzt und die Takao verschwand im tiefblauen Hyperraum Strudel in Richtung Kuat. Kyoshi hingegen lief in sein Quartier um sich umzuziehen.

[Fondor-System - Weltraum nahe Fondor - VIN Takao - Brücke] Kyoshi Ichigû, NPC´s


Der nächste Post kommt doch erst morgen.
 
Caton Soto, kuatischer Skipper der „Rondine“

| Kolonien - Tapani-Sektor / Territorium der Freien Welten - Fondor-System - Fondor - Oridin City |
| Stadtzentrum – kuppelartiger Prachtbau der „Loggia“ - Oberes Stockwerk – Reena-Loge |
Caton Soto, Daska; im Hintergrund Wachpersonal

Die zweite Flasche dentaaler Ale hatte Caton Soto schneller geleert als sich der edle Plenarsaal, der sich gewissermaßen zu Füßen der erhöhten Reena-Loge befand, füllte. Zwar hatte die Mehrheit der geladenen Würdenträger schon die ihnen zugewiesenen Plätze eingenommen, da aber anscheinend noch führende Persönlichkeiten der sieben Häuser fehlten, konnte noch nicht mit der Veranstaltung begonnen werden. Ein Seufzer glitt dem blonden Kuati unfreiwillig über die Lippen. Pünktlichkeit schien in der Tat keine hochgehaltene Tugend der tapanischen High Society zu sein – so viel stand für ihn jedenfalls bislang fest. Während sein Gesichtsausdruck keinen Hehl daraus machte, dass er sich inzwischen fast schon zu Tode langweilte, lehnte er seinen athletischen Oberkörper gegen die reich verzierte Brüstung.

'Der alleinige Unterschied zwischen den Hutten und diesen blaublütigen Fatzken dürfte wohl sein, dass man bei Hutten mit wenig Manieren rechnen', dachte sich Caton, verdrehte die Augen und ließ den Blick anschließend ziellos durch den zu seinen Füßen liegenden Saal wandern. Dabei streifte er mit seinem umherschweifenden Blick nicht nur Wappen, die ihm fremd waren, sondern auch die zu diesen bunten Bildchen gehörenden Vertreter. Groß und klein, Hager und untersetzt, ansehnlich und grauslich – Der tapanische Adel war ziemlich vielfältig und erinnerte den Kuati frappierend an seine nicht weniger versnobte Heimat. Er seufzte abermals. Würde seine Mannschaft das Preisgeld nicht dringend benötigen und wäre das Prestige, das einem als Sieger des „Seven Houses' Cup“ entgegen gebracht wurde, nicht so immens groß, hätte er das Engagement mit Sicherheit ausgeschlagen und wäre längst weitergezogen. So musste er nun aber gute Miene zum bösen Spiel machen.

Das Glockenspiel, das vor wenigen Minuten schon zu hören gewesen war, ertönte ein weiteres Mal über zahlreiche Lautsprecher. Danach folgte abermals in einem höflichen Tonfall die obligatorische Aufforderung, man solle den Empfangssaal bitte verlassen, um mit der angedachten Versammlung der ehrenwerten „Loggia“ in zehn Minuten beginnen zu können. Jedoch schien sich die plappernden Menschentrauben, die sich noch immer in der Lobby des Kuppelbaus aufhielten, nur schwerlich in Bewegung setzen zu lassen. Zu diesem nachteiligen Eindruck musste man jedenfalls unumgänglich kommen, wenn man – von Catons Position aus – sah wie sich die Leute, die sich noch jenseits des prunkvollen Portals befanden, lieber weitere Häppchen oder Gläschen genehmigten anstatt der Bitte zu folgen. Diese einzigartige, recht skurrile Mischung aus einer Art an Rebellentum und Dekadenz ließ den Kuati für einen kurzen Moment verzweifelt Schmunzeln.

Plötzlich erklang hinter ihm eine ihm wohlbekannte Stimme und als sich der kuatische Skipper der Rondine selbstsicher umdrehte, erblickte er sofort Cadi Zem'Vas wie sie sich in ihrer Lederkluft lässig gegen den Türrahmen lehnte. Ihre Stimme hatte einen jovialen Unterton als sie sagte:
Soto? Caton Soto? Bei den schleimigen Tentakeln eines Summa-Verminoth. Nach dem Desaster beim Kor Hunamma-Rennen traust du dich mit deinem Segler tatsächlich an einer weiteren Kurzstrecke.“ Ihre Miene verzog sich zu einem hämischen Grinsen. „Alle Achtung, Skipper.“

Zem'Vas, hat dich Drogga etwa als Schoßhündchen an eines seiner nicht minder schleimigen Geschwister ausgeliehen oder fliegst du beim Cup selber mit?“, fragte Caton recht schnippisch, während er sich wieder mit dem Rücken gegen die Brüstung lehnte.

Die Augen der grünhäutige Kalleran funkelten angriffslustig
. „Dank meiner Ubrikkan-Beziehungen fliegt dir meine 'Champio' in Null-Komma-Nichts weg, Soto. Jol und Daska werden den Tag noch verfluchen an dem sie mein Angebot ausgeschlagen und dir den Vorzug gegeben haben.“

Ey, ich habe sie nicht zu dieser Entscheidung gezwungen“, entgegnete der blonde Mensch, hob dabei abwehrend die Hände und schenkte seiner Gegenüber ein schiefes Grinsen. „Und selbst mit dem neusten Karydee-Motor lassen wir dich dieses Mal Sternenstaub fressen. Denn auch wir haben seit dem letzten Mal an unserem Vögelchen gebastelt.“ Er schien in diesem Moment die Ruhe in Person zu sein. „Natürlich gratuliere ich dir trotz allem zu deinem Sieg beim 'Varesk Kre Cup'. Da hat deine Crew eine ordentliche Leistung gezeigt … soweit man das vom Anoat-Sektor aus beurteilen kann.“

Cadi Zem'Vas winkte unbeeindruckt ab. „Für den letzten Sieg interessiert sich nicht einmal ein Mynock mehr. Vor allem jene nicht, die tapanischer Herkunft sind. Hier gilt jegliches Interesse einzig und allein diesem Cup. Schwelge also nicht zu sehr in Erinnerungen, Soto. Sonst verpasst du am Ende sogar noch den morgigen Start.“ Sie stieß sich vom Türrahmen ab. „Und noch ein Tipp: Soweit ich gehört habe, hat die Zehnte Gefechtsflotte einen Deal mit Sienar aushandeln können. Deren Skipper, irgendein Pilot einer Elitestaffel, dürfte mit der Technik für ordentlich Chaos im Starterfeld sorgen – Das versichere ich dir!“

Eine weitere Erwiderung seitens des jungen Kuati wartete sie nicht ab. Sie verschwand viel mehr binnen eines flüchtigen Wimpernschlags auf ebenso magische Weise wie sie kurz zuvor in der Loge der Reena-Provinz aufgetaucht war. Ganz verdutzt rieb sich der Skipper der Rondine nach dieser kurzen Unterhaltung die Augen. Doch die Kalleran tauchte nicht wieder auf. Sein Blick fiel deshalb auf seinen schweigsamen Kumpel Daska. Dieser zuckte aber nur mit den Schultern und signalisierte ihm so, dass er genauso wenig Ahnung hatte wie er selber. Caton Soto musste demnach die Fragen, die sich ihm nach diesem Zusammentreffen zwangsläufig stellten, selbst beantworten. Weil er somit kaum mit zufriedenstellenden Antworten zu rechnen hatten, ließ er die Schultern sichtlich hängen, schlürfte zu den bequemen Sitzmöglichkeiten, die Daska schon direkt nach ihrer Ankunft für sich entdeckt hatte, und ließ sich seufzend in einen ledernen Sessel fallen. Leise, ganz leise knarrte der Stoff als er sich mit dem Gewicht des Kuati konfrontiert sah.

Daska brummte selbstzufrieden.
„Ich habe von Anfang an für unsere traditionelle Teilnahme im Geisternebel plädiert, alter Freund. Du und die anderen, ihr wolltet unbedingt an diesen Schnösel-Cup teilnehmen. Ich behalte mir deshalb ab sofort ein 'Ich hab's euch ja gesagt' vor.“

Du streust gerne Salz in meine seelischen Wunden, was?“, fragte Caton frotzelnd nach.

Der Duros nippte an seiner Flasche, genoss einen Augenblick lang den Schluck Ale und schluckte im Anschluss seelenruhig herunter.
„Unter solchen Umständen schon, ja. Denn bei den Umbaranern fliegt nie ein Sienar-Werbemaskottchen mit.“ Grübelnd tippte der Nichtmensch mit seinen langen Fingern gegen das gläserne Behältnis. „Uns steht eine lange Nacht bevor, wenn wir bei diesem Cup – insbesondere vor irgendwelchen potenziellen imperialen Investoren – das Gesicht nicht verlieren wollen.“

Der Kuati nickte. Wohl oder übel würde er gemeinsam mit seiner Mannschaft die kommende Nacht entweder im Rennstall oder im Gemeinschaftsraum der Suite verbringen. Denn sollten die Reena-Repräsentanten mit ihren äußerst vollmundigen Versprechen Recht behalten, dass „Imperial Bacta“ und „Core Fly“ als persönliche Sponsoren mitwirken würden, wäre das für diese Solarsegler ohne Zweifel der dringend benötigte Zugang zu finanzstarken Unterstützern. Investitionen, die sie sich bislang fast immer vom Munde abgespart hatten, könnten sie dann problemlos tätigen. Während das helle Glockenspiel gefolgt von der Aufforderung zum dritten Male ertönte, schloss Caton für einen kurzen Augenblick die Augen und malte sich so eine Zukunft farbenfroh aus. Da es in ihrem äußerst hart umkämpften Sport nur selten Anlass zum Träumen gab, gab sich der Skipper diesem Luxus nur allzu gern für einen Moment hin.

Doch kaum hatte er sich solchen Gedanken ein kleines Bisschen hingegeben, da riss ihn auch schon die nächste Stimme aus seiner Traumwelt:
„Miss Midanyl, Mister Kraym. Wenn Sie mir bitte in die Loge folgen würden. Bevor gleich die Abstimmung beginnt, möchte ich Sie nur allzu gern mit dem Skipper bekannt machen, den wir für dieses Rennen verpflichten konnten.“ Eine kurze Pause folgte. Dann sagte die Stimme. „Mister Soto...“

| Kolonien - Tapani-Sektor / Territorium der Freien Welten - Fondor-System - Fondor - Oridin City |
| Stadtzentrum – kuppelartiger Prachtbau der „Loggia“ - Oberes Stockwerk – Reena-Loge |
Caton Soto, Daska, Horatio Kraym, Miss Midanyl und Liran Phanos samt Begleitung; im Hintergrund Wachpersonal
 
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Über Fondor, auf der Allegiance, im Bankettsaal: Kommandant Scytale Mentel und Colin Shendara am Tisch sitzend und andere


Eine Hand legte sich plötzlich auf ihre Lehne und berührte zufällig und unabsichtlich ihre Schulter, da sie sich gerade bequem zurücklehnen wollte, nachdem sie die Beine übereinander geschlagen hatte. Sie fuhr herum. Prada! Eiskalt rieselte es ihr den Rücken hinunter! Ihr Herz wäre ihr in die Hosentasche gerutscht, wenn sie eine Hose getragen und eine Hosentasche gehabt hätte. Kalter Schweiß brach ihr aus! Hatte er gehört, was sie zu Scytale gesagt hatte oder konnte er gar von den Lippen ablesen? Er wusste ES! Er sagte ihr ins Gesicht, was sie vergessen hätte! Er sagte es aalglatt! Dessen Nerven hätte sie gern! Er sprach davon, dass sie sich das jetzt hier hätten sparen können, wenn sie besser zugehört hätte. Bodenlose Unverschämtheit! Er schmierte ihr erneut ihre Fettnäpfchen des heutigen Tages aufs Butterbrot und sprach dann von einem Hilfsangebot. Er verpackte alles in schöne Worte und ließ sie rasch mal ganz dumm dastehen, als hätte er sie nie bedroht, sondern als hätte er schon immer nur helfen wollen. Colin wurde richtig schlecht! Sie warf Scytale einen ängstlichen Blick zu.

“Das klingt jetzt alles ganz nett, doch “Nett” ist nun mal oft der Bruder von “Scheiße”! Sie haben mich vorhin bedroht und mir jetzt zu unterstellen, ich hätte nicht richtig zugehört, ist mächtig daneben und nicht gerade gentlementhaft!”,

zischte Colin aufgebracht.

“Und, ich bin kein kleines Kind, Gouverneur, bei allem Respekt! So werden Sie nicht mit mir reden!”,

stellte sie auch noch diesen Punkt klar! Sie war sehr wütend und ihre Worte waren zwar leise und nur für ihn bestimmt und gerade noch für Scytale hörbar, aber nicht zittrig! Er dachte, er könnte sich alles herausnehmen, nur weil er alt und erfolgreich war. Er sprach mit ihr in einem Ton und in einer Art und Weise, wobei er sie mit jedem Wort maßregeln und unterbuttern wollte. Im Grunde saß er in der Tat am längeren Hebel, doch der Kerl brachte Colin auf die Palme! Und, es war eh alles im Eimer, oder!? Sie würde mit Erik entlassen werden! Sie sah mit geröteten gestressten Wangen, wie er so dreist war und sich zu ihnen, ihnen genau gegenüber, einfach bei ihnen mit an den Tisch setzte, ganz ungeniert! Sie warf Scytale einen weiteren ängstlichen Blick zu. Sie hoffte auf seine Hilfe.

Der Mann war nicht auf den Mund und auch nicht auf den Kopf gefallen. Erneut hob er an und rückte nun damit raus, was er sich vorgestellt hätte. Prada wollte ein paar Informationen zu der Aren! Und, er wollte von gewissen Dingen absehen, die er ihr angedroht hatte und darüber hinaus wären auch Infos für sie drin. Hm..., das klang schon besser!

Scytale wurde in dem Moment vom Tisch auf die Bühne geholt. Auszeichnungen?! Er auch!? Oder würde er diese überreichen?

“Warum sagen Sie das denn nicht gleich?! Eine Hand wäscht die Andere! Doch seien Sie gewarnt! Neugierde ist der Katzen Tod! ”,

antwortete sie Prada zuckersüß und kicherte am Ende und warf beiläufig rasch ihr Aufnahmegerät an und lächelte Prada dabei an. Erik fehlte! Verdammt!

“Ich will ein Exclusivinterview mit Ihnen, Kommandant Scytale Mentel!”,

rief sie Scytale schnell noch hinterher, ehe sie sich Prada und ihren Vorbereitungen wieder widmete.

“Einen Moment, bitte! Ich muss auf meinen Fotografen leider verzichten! Er ist unpässlich!”,

entschuldigte sie sich bei Prada. Zügig ging es auch gleich los. Sie holte ihr Com-Link raus und machte immer wieder Fotos. Prada musste kurz warten! Das hier war der letzte und ein äußerst bedeutsamer Tagesordnungspunkt. Vielleicht war ja doch noch etwas zu retten! Großadmiral Fyrestone überreichte für außergewöhnliche Leistungen der gesamten 152. Tie Defender Staffel, dass heißt stellvertretend für sie der blauhäutigen Chiss (Samin) die Auszeichnung, das war die, die Colin vorhin mal kurz kennengelernt hatte. Colin erhob sich kurz, um ein besseres Foto als im Sitzen machen zu können, obwohl ihr Tisch ganz vorne an der Bühne stand. Sie verfluchte Erik innerlich erneut. Dann würde Scytale wohl auch ausgezeichnet werden! Kommandant Gordon Aaronson wurde als nächstes ausgezeichnet. Wieder machte sie Fotos. Dann war Kommandant Scytale Mentel dran. Colin stand diesmal extra auf und ging einige Schritte vor zur Bühne und machte Fotos. Dann war Captain Crescent Volo dran. Auch von ihm machte sie ein paar gute Bilder.

Danach ging sie zurück zum Tisch und zu Prada, warf einen Blick über die Tische im Saal und klatschte Beifall, nachdem sie ihr Com-Link vor sich auf den Tisch gelegt und das Aufnahmegerät ausgestellt hatte. Kurz blickte sie sich nochmals um. Von der Aren oder Kraym keine Spur! Die waren schon abgezwitschert! Daraufhin beugte sie sich zu Prada über den Tisch und sagte leise im Schutze des Applauses, denn es gab hier zu viele Ohren:


“Besagte Person hat ein Verhältnis zu Sektoradjutant Horatio Kraym. Obwohl er noch vor Monaten offiziell mit Celessa Nayva, der berühmten Opernsängerin, verlobt war, die Hochzeitsglocken läuteten, man sie im Brautmodengeschäft sah, konnte er die Finger nicht von der Aren lassen. Ich sah das Paar noch, ich war zu dem Zeitpunkt noch für die “Imperiale Frau” unterwegs und er noch Gouverneur von Thyferra und Celessa seine Braut, zur Eröffnung des Tierparks auf Thyferra. Da war alles in Hochzeitsvorbereitungen! Die Aren konnte es nicht lassen und musste dort aber auch aufkreuzen. Sie schwirrt immer um Horatio Kraym herum, wie eine Scheißhausfliege um den Mistberg. Kurz danach trennte er sich überraschend von Celessa. In den Medien waren sie als Traumpaar hochstilisiert worden! Besonders in der Klatschpresse! Ich hatte meinen Anteil daran! Celessa ist beliebt, berühmt und betörend schön! Ihre Stimme ist bezaubernd und unvergleichlich! Sie ist seit dem an der Oper auf Bastion. Die Aren wird wohl der Trennungsgrund gewesen sein!? Horatio ist auch mit der Aren gemeinsam nach Fondor angereist. Sie kamen zusammen an. Sie sind schon länger, noch bevor Celessa auf die Bühne des Lebens von Kraym trat, zusammen. Auch sie will ihn nicht gehen lassen. Hoffentlich treibt er Celessa nicht auch dazu, sich wie Corusca Vacoubian das Leben nehmen zu wollen. Er ist für Tragödien verantwortlich! Er ist ein Weiberheld! Die Aren scheint es ihm aber dauerhaft angetan zu haben! Alaine Aren taucht stetig an seiner Seite immer wieder auf! Sie sind auch längst gemeinsam vorm Ende der Veranstaltung gegangen! Sie müssen wissen, ….“,

sie machte eine bedeutsame Pause und lächelte wichtigtuerisch:

“Sie bewohnen die selbe Suite im Hotel “Old Merchant”.”

Dann lehnte sie sich zurück und lächelte. Sie wusste nichts von Politik, kannte keine Offiziere, fand sich nicht mit den Rängen zurecht, hatte keine Ahnung von Wirtschaft, von Kriegsführung, aber das war ihr nicht entgangen! Sowas wusste sie! Sie hatte da ihre Beziehungen!

Scytale kam von der Bühne. Sie sah zu ihm hin. Er wurde in dem Augenblick von dieser unhöflichen Dame vor der Bühne abgefangen. Wie hieß sie doch gleich? Athena, Athena Toral! Nochmals beugte sie sich zu Prada vor, weil ihr noch etwas einfiel.


“Es ist so, das hier ist mein erster Job für die Politiksparte. Ich bin hier drin noch etwas ungeübt und mein Fotograf ließ mich nun auch noch im Stich. Ich wurde wegen Kraym und der Aren hierher beordert. Meine Reportage im Tierpark war mein Durchbruch. Aren kam dabei nicht besonders gut weg. Kraym missfiel das! Ich habe es leider heute nicht geschafft, ein Interview mit ihnen zu machen, was mehr als fatal ist. Die Öffentlichkeit ist sehr interessiert an Kraym und seinen Begleitungen! Er ist ein Frauenschwarm! Ich werde womöglich schon deshalb gefeuert!”

Sie zuckte abgeklärt mit den Schultern. Doch ein möglicher Rettungsanker saß genau vor ihr!

“Über Informationen Kraym oder Aren betreffend wäre ich daher sehr dankbar! Sie unterhielten sich lange mit ihr! Oder, über anderes Vergleichbares! Was boten sie an? Mytho Sektor?”


Über Fondor, auf der Allegiance, im Bankettsaal: Gouverneur Agustin Prada und Colin Shendara neben dem gerade leeren Platz von Mentel am Tisch sitzend und andere im Saal auf und vor der Bühne
 
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[Fondor - System - Weltraum - Nahe Fondor - ASD Allegiance - Hangar Sechs, umfunktioniert für das Bankett] Scytale Mentel, Volo Crescent, Gäste [SC/NPCs], High Admiral Fryestone [NPC], diverse andere NPCs

Ungerührt hörte Scytale dem Gouverneur zu. Der spielte ganz offensichtlich seine Machtposition aus - wenn es ihm Spaß machte? Zum Glück wurde der Offizier dann auch schon zur Bühne gebeten.*

Das war es also. Seine lang ersehnte Beförderung. War irgendwie unspektakulär, dachte sich der frischgebackene Captain. Aber eines überraschte den jungen Mann; man verlieh ihm auch das Kreuz von Koornacht - dabei hatte er in den Stunden nach der Schlacht von Galantos die Wayfarer verloren. Naja, ihm konnte es recht sein. Wahrscheinlich brauchten 'die da oben' Offiziere, die man stolz der Bevölkerung präsentieren konnte. Während der gesamten Zeremonie verzog Scytale keine Miene, kam aber nicht umhin, aus den Augenwinkeln mit ein wenig Stolz auf das glänzende Abzeichen zu blicken. Kaum hatte Fryestone seine Rede beendet, da ging schon ein extremes Blitzlichtgewitter los, und der 27-jährige meinte auch Miss Shendara erkennen zu können unter all den Fotografen und Paparazzi. Wahrscheinlich sprang sie für Erik ein, der ja immer noch in der Brig versauerte. Ob er ihn später herausließ? Mal sehen.

Scytale beglückwünschte sowohl Captain Commodore Crescent zu seinem neuen Rang, als auch Commander Aaronson zu dessen Auszeichnung. "Meinen Glückwunsch, die Herren! Sie beide haben es sich redlich verdient!"

Dann entließ man sie, und unter zahlreichen Beglückwunschungen, die meisten davon aus Heuchelei, gelang es den Ausgezeichneten die Treppe der Bühne hinabzuschreiten und plötzlich drang eine Stimme an sein Ohr, die er schon lange nicht mehr vernommen hatte. Er drehte sich auf dem Absatz um und blickte in die grünen Augen einer jungen Frau und es dauerte einen Moment, bis er die alte Freundin wiedererkannte. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, bevor er sie freundschaftlich umarmte. "Athena! Freut mich dich zu sehen! Danke für die Glückwünsche, wie geht es dir? Aber vor allem, was tust du hier?"

Zwischen den beiden entbrannte ein intensives Gespräch. Jahre waren vergangen, seitdem sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Sie liefen ein Stück und kamen dann bei der Reporterin an, die noch vorhin laut auf ein Exklusivinterview bestanden hatte. "Colin, darf ich dir vorstellen, Athena..." Anhand des Blickes, den beide sich zuwarfen, merkte Scytale, dass sie sich bereits bekannt waren. "Ihr kennt euch also schon", meinte er und deutete dann allen sich zu setzen. Anschließend winkte er einen der Kellner heran. "Möchten die Damen etwas trinken", fragte der Captain freundlich und bestellte für sich einen alkoholfreien Drink.

[Fondor - System - Weltraum - Nahe Fondor - ASD Allegiance - Hangar Sechs, umfunktioniert für das Bankett] Scytale Mentel, Colin Shendara [NPC], Athena Toral, Gäste [SC/NPCs], High Admiral Fryestone [NPC], diverse andere NPCs

Edit: * = Der erste Absatz wurde nachträglich eingefügt.
 
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[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Hangar/Festsaal] Gordon Aaronson, Volo Crescent, Scytale Mentel, Hess'amin'nuruodo, Elysa Nerethin, Aren Vayliuar, Agustin Prada, Valkorion Disra, Athena Toral, Kyoshi Ichigû, Turima Belandri, Navara Ven, Joya No, Colin Shendara und Weitere

Die feierliche Stimmung, die Gordon Aaronson noch vor einer Weile verspürt hatte, drohte mittlerweile längst in melancholische Schwermut umzuschwappen. Denn der Festakt zwischen all den Würdenträgern machte ihm vor allem eines bewusst: Seine eigene Bedeutungslosigkeit in der gewaltigen Maschinerie des Imperiums. Er ahnte schon, dass er sich später bei der Rückkehr auf die Veracity in einem echten Stimmungstief befinden würde, das vermutlich über Tage anhielt. Das war seit der Schlacht von Corellia schon öfter der Fall gewesen: Sein Vertrauen in sich selbst und auch in das Imperium wurde immer wieder aufs Neue erschüttert. Zwischen Phasen, in denen er seiner geliebten Flotte so leidenschaftlich und begeistert diente wie es früher der Fall gewesen war, gab es immer auch Schübe von Selbstzweifeln und -vorwürfen. Dann konnte er die Frage, ob er sein Leben - seine Aussicht auf eine zivile Karriere auf irgendeinem ruhigen Planeten, eine Frau und Kinder, Hobbies und einen Freundeskreis - wirklich der richtigen Sache geopfert hatte, nicht gänzlich beiseite schieben. Auch jetzt meldete sich diese Stimme in seinem Kopf, die ihm seit der Degradierung (und trotz der teilweisen Rehabilitation, die er durch das Kommando der Veracity erhalten hatte) sagte, dass er seinen Zenit bereits überschritten hatte und dies der richtige Zeitpunkt war, in den Ruhestand zu gehen - solange er noch jung genug war, um einiges von dem was ihm bisher entgangen war nachzuholen und seine letzten Lebensjahre angenehm zu gestalten. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf lauschte er der Ansprache von High Admiral Fyrestone, und sie färbten das, was er hörte, entsprechend ein. Die erneuten Grußworte an die Neue Republik und die Erwähnung des yevethanischen Aufstandes erinnerten ihn daran, dass die Galaxis eine andere geworden war, seit er seinen Dienst begonnen hatte, und eine, die er vielleicht nicht mehr richtig verstand. Hochverräter waren zu politischen Partnern geworden, Untertanen zu erbitterten Widersachern. Neue Kampfweisen führten zu neuem Kriegsgerät und neues Kriegsgerät zu neuen Kampfweisen, während längst jüngere Generationen das Ruder übernommen hatten und die Entwicklung ihn abzuhängen begann oder vielleicht bereits abgehängt hatte. Als Fyrestone ankündigte, dass nun Auszeichnungen und Beförderungen vorgenommen werden sollten, ahnte Aaronson bereits, wer unter den Geehrten sein würde: Er tippte auf Mentel und Crescent, die man bereits in den Mittelpunkt dieser Veranstaltung gerückt hatte. Beide hatten vor kurzem noch unter Aaronsons Befehl gestanden, aber Crescent war bereits spürbar an ihm vorbei gezogen und der Mygeetaner bezweifelte nicht, dass das auch Scytale Mentel gelingen würde, denn obwohl er diesen für einen ziemlich arroganten Emporkömmling hielt, war er doch ein fähiger junger Offizier und zudem mit einigen nützlichen Verbindungen gesegnet. Der High Admiral rief außerdem Hess'amin'nuruodo aus, und wieder wurde Gordon Zeuge, wie ein weiblicher Nichtmensch öffentlich als Aushängeschild der imperialen Streitkräfte dienen sollte. Verrückte Zeiten.

Aber dann fiel auch sein Name, und Aaronson erbleichte. Wie ferngesteuert erhob er sich von seinem Platz und stellte mit Erstaunen fest, dass seine Knie nicht einfach wieder unter ihm nachgaben. Ohne die geringste Ahnung, was hier vorging, schritt er auf das Podest zu. Mit keiner Faser hatte er vermutet, dass er nach vorn gerufen werden könnte, und deshalb einen Platz ganz hinten gewählt; nun kam ihm dieser Weg unendlich lang vor. Zahllose Augen waren auf ihn gerichtet, als er durch die Halle schritt, und nach dem vorherigen Erblassen errötete er nun, denn er hatte das Gefühl, die ganze Veranstaltung aufzuhalten, und musste aufpassen, nicht unwillkürlich in Laufschritt zu verfallen. Mit dem Höchstmaß an Würde, das er sich unter diesen Umständen bewahren konnte, schritt er schließlich die Stufen hinauf und reihte sich neben den anderen Aufgerufenen ein. Zuerst erhielt das bekannte Wolves' Squad eine Auszeichnung und Aufnahme in die Ehrenlegion, welche stellvertretend die Chiss entgegennahm. Anschließend wandte Fyrestone sich an Gordon Aaronson. Der High Admiral lobte die Leistungen des Mygeetaners im Konflikt mit den Yevethanern und hob seinen Mut und seine Opferbereitschaft bei der Evakuierung der Kutag-Kolonie hervor. Und dann heftete ihm ein Adjutant einen Orden an, den es bis dato im Imperium nicht gegeben hatte: Ein goldenes, in der Mitte schwarz belegtes Kreuz an einem Band in Purpurrot und Weiß, das Kreuz von Koornacht. Der Commander widerstand mit aller Kraft dem Drang, hinab auf seine Brust zu blicken und den Orden zu bestaunen. Wie im Traum schüttelte er die Hand des High Admiral und war heilfroh, dass dieser daraufhin direkt zu Scytale Mentel weiter ging. Es war gut dass von ihm keine Dankesworte erwartet wurden, denn er hätte in diesem Moment keinen vernünftigen Satz heraus gebracht.

Er stand in starrer Haltung da, den Blick auf die Zuschauerschaft gerichtet, sich deren Anwesenheit aber kaum bewusst, während nun auch Mentel und schließlich Crescent ihre Auszeichnungen erhielten. Auch Mentel er hielt das Kreuz von Koornacht, womit es nun zwei Träger dieses Ordens gab, und wurde zudem in den Rang eines Captain erhoben. Volo Crescent erhielt den Imperial Star und wurde sogar zum Commodore ernannt - ein bemerkenswerter und unerwarteter Aufstieg, so kurz nach seiner Beförderung zum Captain, die erst vor wenigen Monaten stattgefunden hatte. Aaronson freute sich für den jungen Offizier und hoffte zugleich, dass man ihm nicht mehr Verantwortung aufgeladen hatte, als er schultern konnte. Mit dem Vollzug dieser letzten Beförderung des Tages brandete Applaus im Publikum auf. Crescent und Scytale reichten sich gegenseitig und ihm die Hände und auch er gewann nun seine Stimme zurück.

»Commodore Crescent, Sir; Captain Mentel, Sir ... meine Glückwünsche Ihnen beiden! Und meine Gratulation an das Wolves' Squad«, fügte er mit einem Nicken in Richtung der blauhäutigen Pilotin hinzu. Dann folgte er den beiden jüngeren, aber höherrangigen Flottenoffizieren von der Tribüne herab und schritt abermals den langen Weg zu seinem Sitzplatz entlang, wobei er einige dargereichte Hände schüttelte und Glückwünsche je nach Rang des Gratulierenden mit einem Nicken oder einer freundlichen Antwort bedachte. Er hätte hinterher aber gar nicht mehr genau sagen können, wer die Gratulanten waren. Als er sich auf seinem Stuhl wiederfand und sich fragte, ob das gerade wirklich passiert war, lieferte ihm das Kästchen in seiner Hand und der dazugehörige Orden, der neben der Bandschnalle In Fidem auf seiner Brust heftete, die unmissverständliche Antwort. Nun wagte er, das Abzeichen zu betasten und genauer zu betrachten. Die negativen Gefühle waren verschwunden und vergessen, als wären sie nie dagewesen. Er fühlte sich um einige Jahre verjüngt und sah wahrscheinlich auch so aus. Es war ihm natürlich nicht bewusst, aber in diesem Moment verwand er endgültig die Zweifel, die er seit seiner Degradierung ständig mit sich herumgetragen hatte. Mit dieser Medaille hatte das Imperium sich seine unbedingte Loyalität, seinen Gehorsam und sein Vertrauen in die Unfehlbarkeit des Systems zurückgekauft.

[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Hangar/Festsaal] Gordon Aaronson, Volo Crescent, Scytale Mentel, Hess'amin'nuruodo, Elysa Nerethin, Aren Vayliuar, Agustin Prada, Valkorion Disra, Athena Toral, Kyoshi Ichigû, Turima Belandri, Navara Ven, Joya No, Colin Shendara und Weitere
 
[: Fondor-System | Fondor | Oridin City :||: Stadtzentrum | „Loggia“ | Foyer :||: Horatio Kraym, Lady Aren, Lord Panos samt Begleitung und eine Menge anderer Gäste :]

Im Hinblick auf die Vertreter der in diesem Sektor ansässigen Oberschicht schien Eile offensichtlich nicht zum tapanischen Naturell zu gehören. Denn die über die vielen Lautsprecher geäußerte Bitte, man solle die Unterhaltungen in der Empfangshalle langsam einstellen und sich anschließend in den nahen Versammlungssaal beziehungsweise in die Logen der jeweiligen Parteien begeben, schien bei den meisten Anwesenden eher auf Ablehnung zu stoßen. Lieber gönnte man sich noch eine winzige kulinarische Köstlichkeit oder ein Getränk vom Tablett der umherlaufenden Bediensteten. Manche sprachen auch einfach den nächstbesten Gesprächspartner in Reichweite an. So oder so schien keine Maßnahme zu greifen. Erst als man allmählich das in der Lobby vertretene Personal abzog, kam ein bisschen Bewegung in die träge Masse und die Zahl der Personen, die sich noch in dem großen Saal aufhielten, ging zunehmend zurück.

Da sich Liran Panos, der künftige Erbe der Reena-Provinz, schon allein aufgrund seiner ranghohen Stellung nicht hetzen ließ und lieber weiter mit Bekannten plauschte, gehörte Horatio unweigerlich zum kläglichen Rest, der wiederholend der über die etlichen Lautsprecher getätigten Aufforderung trotzten. Neben dem blaublütige Tapani, der zur Zeit noch seinen Dienst als Kommandant im Rang eines Lieutenant Commander in Flotte Seiner Majestät verrichtete, schienen auch die beiden Brüder Leobund aus dem Hause Mecetti sowie ein paar Caridaan- und Pelagia-Vertreter keinen gesteigerten Anlass zur Eile zu haben. Des Weiteren hielt sich auch noch Alaine Aren und Stephan Lamere, der amtierende High Lord der Barnaba-Provinz, in der Lobby auf. Sie alle behielten die schon zuvor zur Schau gestellte Ruhe angesichts der am Portal sowie den Zugängen zur Loge stehenden Saaldiener bei.

Beiläufig nippte der imperiale Offizier an dem Getränk in seiner rechten Hand, ließ dabei gelassen den Blick kurz durch die sich leerende Lobby schweifen und sagte dann mit einem Mal zu Horatio:
„Mister Kraym, habe ich Ihnen eigentlich schon Miss Velara Midanyl vorgestellt?“ Behutsam schob der Tapani eine hübsch anzusehende Dame in das Sichtfeld des adligen Verwalter. „Miss Midanyl, Horatio Kraym.“

„Es ist mir eine Freude Ihre Bekanntschaft zu machen“, begrüßte Horatio sogleich die Fremde ganz charmant, griff routiniert nach ihrer Hand und küsste anschließend ihren Handrücken. Samtweich fühlte sich die helle Haut an. Zudem kitzelte flüchtig ein frischer Fliederduft seine Nase. „Was führt Sie zu dieser Veranstaltung? … Wenn man so neugierig sein darf.“

Die Dame lächelte freundlich und antwortete dann: „Meine Wenigkeit ist größtenteils für die Public Relations und Kundenbeziehungen bei 'Core Fly Ltd.' zuständig, Mister Kraym.“ Ihr Dialekt, der hier und da durchschlug und den der Sector Adjutant als ganz angenehm empfand, deutete auf eine Herkunft in den Kernwelten – möglicherweise Corusca- oder Azure-Sektor – hin. „Das Haus Reena hat vor einigen Wochen meinen Arbeitgeber als weiteren Sponsor für die Regatta gewonnen. Mir obliegt demzufolge die Ehre, nachher gemeinsam mit Lord Panos und Ihnen den Rennvertrag zu unterzeichnen.“

Horatio schmunzelte. Natürlich hatte man „Imperial Bacta“ immer nur großspurig als Hauptsponsor betitelt. Dass irgendwelche kleineren, unbedeutenderen Unterstützer mit von der Partie sein würden, war für ihn daher von vornherein klar gewesen. Ganz im Gegensatz zu der Tatsache, dass bei dieser sehr prestigeträchtigen Sportveranstaltung – nach den Plänen der Reena-Oberen – augenscheinlich ein weiteres großes Unternehmen an der Seite des interstellaren Heilmittelkonzerns im Rampenlicht stehen sollte. Die Verwunderung, die er in diesem Augenblick verspürte, überspielte er gekonnt. Ein bisschen gelegen kam ihm dabei der Umstand, dass ein Saaldiener nun persönlich an sie herantrat, um sie zum Verlassen der Lobby zu bitten. Panos, der die höflich verpackte Aufforderung bloß mit einem ungehaltenen Brummen quittierte, ließ sich von seiner Begleiterin umstimmen. Eine einfache Handbewegung reichte in den Kreisen, in denen er sich überwiegend bewegte, aus und man brachte ihn sowie seine beiden Begleiter zum Zugang zur Reena-Loge.

Ein paar Stufen der Treppe hatte die Vierer-Gruppe genommen als Velara Midanyl wieder das Wort ergriff.
„Fassen Sie das bitte nicht als Belästigung auf, Mister Kraym. Jedoch würde mich brennend interessieren, ob Ihnen Ihre Unterbringung an Bord der 'Lagunes' gefallen hat.“ Abermals schenkte ihm die brünette Dame, die ihr Haar modisch kurz trug, ein freundliches Lächeln. „Um Sie in dieser exklusiven Kajüte unterzubringen, musste ich in kürzester Zeit mit allerhand Buchungen jonglieren. … Nehmen Sie also ruhig einen Rat von mir an: Buchen Sie künftig bitte nicht erst auf den letzten Termin.“

„Ich nehme mir Ihre Kritik gerne zu Herzen“, entgegnete der Sector Adjutant. „Wobei ich in diesem Fall wohl oder übel gezwungen bin darauf hinzuweisen, dass höchstwahrscheinlich der Stab meines Vorgesetzten selbst für diesen Schlamassel verantwortlich ist. Denen allein habe ich letztendlich die Passage an Bord der 'Lagunes' zu verdanken.“ Er schmunzelte. „Doch die Reise selbst möchte ich nicht missen. Ich hätte nie gedacht, dass es entlang des Corellian Trade Spine – genauer: zwischen Thyferra und Fondor – so viele interessante Welten gibt. Ihre Locationscouts haben da wirklich eine tolle Arbeit geleistet, Miss Midanyl.“

Bis die Vierer-Gruppe die private Loge der Reena-Provinz betrat, führten die beiden ihr Gespräch in ähnlich seichter Weise weiter fort. Schon allein berufsbedingt kannten beide die gängigen Risiken, die solchen Begegnungen zumeist innewohnen, und um einen anschließenden Eklat zu vermeiden, tastete man sich deshalb mit allerhand Vorsicht aneinander heran. Horatio nutzte diesen Augenblick, um Velara Midanyl eines genaueren Blickes zu würdigen. Die schlanke Menschenfrau, die nicht nur einen nur ganz leicht gebräunten Teint besaß, der wunderbar zu ihrer brünetten Haarpracht passte, sondern auch wache, bernsteinfarbene Augen und dazu noch einen äußerst schönen Mund, hatte für den heutigen Anlass zu einem ziemlich schlichten, sommerlichen Kleid gegriffen. Hätte man ihn zu dem Kleidungsstück befragt, hätte er spontan wohl auf kuatische Mode getippt. Wirklich sicher war er sich da aber selbstverständlich nicht. Ihr zurückhaltender Auftritt wurde außerdem durch das nur dezent eingesetzte Make-up und das luftigleichte Fliederparfüm verstärkt. Somit machte sie rundum einen sympathischen Eindruck auf den Sector Adjutant.

In der Loge selbst warteten schon zwei Fremde – ein Mensch (Caton Soto) und ein Duros (Daska) – auf die Vierer-Gruppe. Bis zum Eintreffen saßen sie anscheinend in den bequemen Sesseln, die zum üblichen Mobiliar der privaten Empore gehörten, unterhielten sich ein wenig und nippten dabei an ihren Flaschen Ale. Sie schienen aus einfachem Hause zu stammen. Vermutlich hatte sie allein der Sport, den sie professionell ausübten, in diese erlesenen Kreise beförderten. Doch wohl schienen sie nicht zu fühlen. Das konnte man ihnen – insbesondere dem blonden Menschen – an der Nasenspitze ansehen. Liran Panos, der zunehmend in seiner Rolle als Gastgeber aufzugehen schien, ging auf der Stelle auf die beiden Solarsegler zu und machte kurzerhand sie mit seinen Begleitern bekannt. Kurz schüttelte man Hände und tauschte darüber hinaus noch ein paar Höflichkeitsfloskeln aus. Für den adligen Imperialen waren beide jedoch nicht interessant genug, um sich in diesem Augenblick etwas genauer mit ihnen auseinander zu setzen. Seiner privaten Meinung nach waren sie bloß Mittel zum Zweck, um „Imperial Bacta“ in der Galaxie noch einen Tick bekannter zu machen.

Nachdem sich der Verwalter kurz mit dem Skipper sowie dessen Navigator bekannt gemacht hatte und das geringe Interesse für die beiden Gestalten schon wieder versiegt war, trat er in aller Ruhe an die Brüstung, um von seiner erhöhten Position aus die Vorgänge in dem runden Versammlungssaal zu verfolgen. Die Repräsentanten der sieben tapanischen Häuser – alles Adlige unterschiedlichster Stellung – sowie die Vertreter der Freien Welten – hauptsächlich Mitglieder der Regionalverwaltung, aber auch wenige Militärangehörige und Unternehmer – saßen in einem Halbkreis, streng nach der jeweiligen Fraktion geordnet da. Auf der anderen Seite des Saals hatten hingegen die beiden Moffs, Oktavian Leobund für die Provinzen und Govan Ubbal für das Freie Welten-Territorium, und die amtierende Vorsitzende der „Loggia“, High Lady Charlena Jaset aus dem großen Hause Melantha, Platz genommen. Nach Horatios Dafürhalten schien die ältere Dame, die ihr blondiertes Haar für diesen Anlass offensichtlich zu einer modischen, schulterlangen Frisur hatte zurecht machen lassen, auf ihrem zentralen Sitz – zwischen den beiden überaus mächtigen Sektorverwaltern – förmlich zu thronen. Und dann stand sie mit einem Mal auf, trat schweigend an das freie Rednerpult und richtete ihre Worte mit ruhiger, selbstsicherer Stimme an die Versammlung.

Ein kurzes Räuspern ging ihrer Ansprache voraus. Mit einer angenehmen Stimme trug sie danach ruhig vor:
„Geehrte Mitglieder der 'Loggia', werte Gäste in den Logen. Es ist mir eine Ehre Sie im Namen des Hauses Melantha zu dieser Sitzung begrüßen zu dürfen.“ Ganz pflichtbewusst stimmten mehrere Anwesende ihrer Provinz einen entsprechenden Beifall an. Jedoch misslang dieser Versuch kläglich. Denn die „Loggia“ war augenscheinlich eine Bühne für alle sieben Häuser. „In guter, alter Tradition möchte ich Ihnen heute die Pläne für den diesjährigen 'Seven Houses' Cup' vorstellen.“

Die hochgewachsene Dame, die in Horatios Augen für ihr Alter noch äußerst rüstig wirkte, trat vom Pult zurück und ging dann auf die Mitte des Saals zu, wo ein größerer Holo-Projektor in den Boden eingelassen war. Laut brummend erwachte das Gerät zum Leben und zeigte nach mehreren, quälend langen Standardminuten des Hochfahrens erst das Melantha-Wappen und anschließend das Logo für die diesjährige Sportveranstaltung – ein sehr schnittiger Solarsegler, der kühn vor einem strahlenden Stern flog. Höflich applaudierte die Versammlung, bevor Charlena Jaset die geplanten Einzelheiten zu diesem traditionellen Event vortrug. Neben dem obligatorischen Kostenvoranschlag, der weniger der Information diente, sondern viel mehr für Neid bei der Konkurrenz sorgen sollte, wurde in eher groben Zügen die Strecke vorgestellt und die High Lady verlor auch noch einmal ein paar Worte zu dem zuvor von der „Loggia“ schon abgesegneten Reglement. Etwa eine ganze Stunde brachte die adlige Vorsitzende allein mit diesen Themen zu.

Horatio, der zwischendurch das Interesse verloren und sich stattdessen einen Drink genehmigt hatte, gab einen sehr leisen Seufzer von sich. Wie lange sollte er sich diesen zeitfressenden Mist eigentlich antun? Denn seine wertvolle Freizeit hätte der imperiale Verwalter unter anderen Umständen gewiss besser verbringen können. Da ihn aber die Pflicht nach Fondor gebracht hatte – immerhin sollte er unter anderem für diesen Anlass den Jaso-Sektor sowie Moff Heremus Barnip würdevoll vertreten –, hatte er keine Wahl. Er musste bis zum Ende ausharren. Und so folgte er weiterhin (mal mehr, mal weniger aufmerksam) High Lady Jasets langatmigen Ausführungen. Anscheinend hatte nicht nur die Imperiale Regionalverwaltung einen äußerst starken Hang zu detaillierten, von hunderten Instanzen abgesegneten Vorträgen. 'Die tapanischen Adelshäuser stehen uns in diesen Dingen in Nichts nach', dachte er sich abfällig und schmunzelte dabei süffisant. Beiläufig nippte er an dem ihm servierten Drink, während das Plenum zu einer längeren Abstimmung gekommen war.

Vereinzelt hoben die Vertreter der einzelnen Herrschafts- und Verwaltungsbereiche bei bestimmten Vorschlägen mit einem Mal ihre Hand und gaben von Zeit zu Zeit darüber hinaus sogar Angebote ab. Horatio, der mit diesem Prozedere überhaupt nicht vertraut war, brauchte einen Moment, um die vor ihm ablaufenden Vorgänge vermeintlich zu verstehen. Offenbar konnten bei diesem Tagespunkt rangniedere Adlige und Verwalter gewisse Gebote für eine mit dem Sportevent im Zusammenhang stehenden Spendengala abgeben – so verstand es der Sector Adjutant. Doch erst die High Lords und High Ladys der jeweiligen Region – sowie der Moff bei den Freien Welten – hatte das letzte Wort. Einzig und allein in der Macht dieser Person lag die endgültige Entscheidung. Ein sichtliches Nicken bedeutete dabei Zustimmung; ein ebenso deutliches Kopfschütteln die Ablehnung. Fand der Betrag beim Herrscher der Provinz keinen Anklang, ging das Bieterspiel sogleich in die nächste Runde. In diesem Fall war sich Horatio nicht sicher, ob das Zurschaustellen von Reichtümern und Vermögen zum Wohle aller Beteiligten nicht lieber einem effektiveren Vorgehen weichen sollte. Jedoch dürfte seine Meinung in diesem Saal wohl niemanden interessieren.

Und so verkündete Chelesa Jaset am Ende mit freudiger, stolzer Stimme:
„Die Sieben Häuser und die Freien Welten haben sich an diesem Tage darauf geeinigt, dass jede Provinz eine Million Credits und das Territorium drei Million Credits wie folgt spenden werden: Sechzig Prozent aller Spenden soll an den 'Bund der Kriegsversehrten' fließen. Dreißig Prozent an die 'Gesellschaft zur Förderung der schönen Künste und imperialer Kultur'. Und zehn Prozent an die 'Imperiale Gesellschaft'. Des Weiteren wird das Haus Melantha eine weitere Million Credits dem Sieger der Regatta als Preisgeld sowie einen einjährigen bezahlte Tätigkeit in seinen Dienst zur Verfügung stellen.“ Pflichtschuldig spendeten die Versammlung und die Gäste in den Logen Beifall. „Es ist nun an der Zeit in einem anliegenden Raum vor die Vertreter der Presse zu treten und – entsprechend der Tradition – die Verträge mit den jeweiligen Seglern öffentlich zu unterschreiben.“

[: Fondor-System | Fondor | Oridin City :||: Stadtzentrum | „Loggia“ | Empore | Loge der Reena-Provinz :||: Horatio Kraym, Lord Panos samt Begleitung, Miss Midanyl und zwei Vertreter des Segler-Teams (Caton Soto und Daska) :]
 
Fondor-System - Allegiance - Hangar 6/Festsaal - Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Volo Crescent, Elysa Nerethin, Volo Crescent und viele weitere


Einigermaßen erstaunt registrierte die stolze Hapanerin, dass beide Gouverneure mehr oder weniger versicherten, dass sie bei der Beurteilung von Untergebenen weniger auf das Geschlecht und Spezies achteten, sondern sich an deren Fähigkeiten orientierten. Ein kurzer Blick über die Anwesenden im Raum, wo ja viele wichtige Personen versammelt worden waren, zeigte allerdings, dass das Imperium nach wie vor stark von menschlichen Männern dominiert wurde. Dennoch war es interessant, dass der Gedanke sich an der persönlichen Leistung zu orientieren langsam Eingang in die Entscheidungsfindung mancher Imperialer fand, was gewiss auch zu heftiger Gegenwehr bei anderen führte. Dies war ein Hinweis auf gesellschaftliche Spannungen, welche vielleicht durch geschickte Propaganda ausgenutzt werden konnte, sollte sich eine Notwendigkeit hierzu ergeben. Sie behielt den Gedanken erst einmal im Hinterkopf.


"Ich empfinde es als überaus löblich, dass Sie beide gegen diese antiken Rollenbilder der männlichen Überlegenheit ankämpfen, meine Herren."


Eine gewisse Süffisanz war bei diesen Worten offensichtlich, schließlich waren sie ja zum Großteil von weißen, männlichen Imperialen umgeben. Die Mitglieder der republikanischen Delegation waren in dem Raum mit wenigen Ausnahmen ziemliche Exoten. Die Hapanerin wusste jedoch auch, dass man ihrem Volk ähnliches vorwerfen konnte. Allerdings waren es bei ihnen die Männer, welche schwerer verantwortungsvolle Posten bekamen. Jedoch waren sie dabei dies langsam zu ändern und die hapanische Öffentlichkeit daran zu gewöhnen - was ebenfalls immer wieder zu Spannungen führte. Diese Konflike würde es mit Sicherheit auch noch in einem Jahrzehnt geben, aber hoffentlich mit der Zeit weniger werden. Danach fragte Gouverneur Vayliuar, warum die Republik ausgerechnet die Hapanerin als Botschafterin für die Neue Republik ausgewählt hatte. Leicht lächelnd nickte sie kurz, ehe dem braunhaarigen Gounverneur selbstbewusst in die Augen sah.


"Der Kanzler vertraut offenbar meinen Fähigkeiten und meinem Urteilsvermögen."


Außerdem würde das Imperium eher zögern das Leben einer Botschafterin zu bedrohen, welche aus dem einflussreichen Hapan Konsortiums stammte, denn wenn der Botschafter von irgendwelcher x-beliebigen Republikplaneten kam, war die Überlegung, welche sie aber wohlweislich für sich behielt. Der Aufschrei und die politischen Nachwehen im Falle eines Angriffs wären um ein Vielfaches größer, das war Turima durchaus bewusst als sie zugestimmt hatte nach Fondor zu reisen. Wie die hapanische Senatorin letztlich auch selbst gemerkt hatte, konnte sie als bekannte und einflussreiche Hapanerin durch ihre Beziehungen selbst unter den Imperialen mehr Kontakte knüpfen als in ihren Augen unwichtigere und entbehrlichere Senatoren - und sie konnte Einiges vorweisen, wenn sie zurück auf Mon Calamari war.

Kurz darauf betrat ein alter, weißhaariger High Admiral die Bühne, was die Gespräche verstummen ließ. Dieser Fyrestone hielt eine kurze Ansprache, wobei er sich für das Erscheinen der republikanischen Delegation wie bereits andere vor ihm für imperiale Begriffe überschwänglich bedankte. Turima nickte ihm dabei kurz anerkennend zu und beobachtete amüsiert, dass dies anderen Imperialen überhaupt nicht schmeckte. Danach folgte die Verleihung einiger Orden und Beförderungen, welche Turima nicht groß interessierten. Danach begannen bereits einige den Hangar zu verlassen, so dass die Anzahl der Anwesenden deutlich weniger wurden. Turima folgte ihrem Beispiel. Sie beendete ihr Essen, während sie sich noch etwas mit den Gouverneuren Disra und Vayliuar unterhielt, sich dann aber erhob.


"Ich danke Ihnen beiden für unser überaus interessantes Gespräch, aber für mich und meine republikanischen Kollegen ist es nun an der Zeit aufzubrechen. Denken Sie an meine Einladung, Gouverneur Vayliuar."


Danach suchte sie Blickkontakt zu Captain No und Commodore Ven und bedeutete ihnen, dass sie dann aufbrechen wollte. Sie waren jetzt schon lange genug in der Höhle des Löwen. Es war Zeit mit all den Erkenntnissen und dem Wissen um neue Kontakte und Bekanntschaften nach Hause zu fliegen.



Fondor-System - Allegiance - Hangar 6/Festsaal - Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Volo Crescent, Elysa Nerethin, Volo Crescent und viele weitere



Wollt ihr noch die Rückreise posten oder soll ich gleich 'nen Zeitsprung in Richtung Mon Cal in meinem nächsten Post machen?
 
[Fondor-System | Weltraum | Allegiance | Hangar/Festsaal] Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Elysa Nerethin, Gordon Aaronson, Volo Crescent, Scytale Mentel, Hess'amin'nuruodo, Aren Vayliuar, Agustin Prada, Valkorion Disra, Athena Toral, Kyoshi Ichigû, Colin Shendara und Weitere

Admiral Nerethin blieb gerade noch die Gelegenheit für eine kurze Antwort, dann wurde das Gespräch vom nächsten Programmpunkt unterbrochen: Die Gäste wurden gebeten Platz zu nehmen und High Admiral Fyrestone betrat die Bühne, um eine Ansprache zu halten. Wenn Joya No sich recht an das Programm erinnerte, folgten nun einige Ehrungen und Auszeichnungen; für die Republikaner vermutlich eine wenig aufschlussreiche Veranstaltung, die zugleich das Ende des offiziellen Festprogramms markierte. Es war vorgesehen, dass die Delegation sich im Anschluss verabschiedete: Dem Protokoll und der diplomatischen Freundlichkeit war Genüge getan, das neue Schlachtschiff besichtigt und unterschiedliche Stimmen der imperialen Eliten angehört - besser konnte es nicht werden, also ging man, um nicht doch noch irgendwelche Zwischenfälle zu riskieren, den Imperialen lieber aus dem Weg. Der Kaminoaner verstand diese Überlegung und teilte sie, dennoch bedauerte er ein wenig, dass die durchaus interessante Begegnung mit Elysa Nerethin damit endete.

»Sie entschuldigen, Admiral: Ich hätte unser Gespräch gerne fortgeführt«, sagte er. »Vielleicht erhalten wir zu einer anderen Zeit die Gelegenheit dazu.«

Fyrestone richtete noch ein paar Grußworte an die Anwesenden, unter anderem auch ausdrücklich an die Vertreter der Neuen Republik. In dem Bewusstsein, dass sich Augen und vermutlich auch Kameras auf ihn richteten, achtete der Captain darauf, keine Miene zu verziehen. Äußerlich nüchtern und distanziert, innerlich aber doch ziemlich erstaunt, lauschte er der knappen Ausführung über die Yevethaner im metaphorischen Vorgarten der Republik. Jedem der schon einmal eine Sternkarte gesehen hatte, musste klar sein, dass die von Fyrestone skizzierte Bedrohung nicht existierte, jedenfalls nicht für republikanische Bürger: Es handelte sich um ein Problem des Imperiums, ein hausgemachtes noch dazu. Dennoch hatte der High Admiral ganz sicher triftige Gründe, eine solche Behauptung in den Raum zu stellen und damit die Duskhan-Liga zum gemeinsamen Feind beider Großmächte zu erklären. Joya hatte allerdings keine Ahnung, was er damit bezweckte.


Anschließend folgte, was angekündigt gewesen war: Mehrere Personen wurden auf die Bühne gerufen, um sich auszeichnen zu lassen. Die erste entsprach nicht unbedingt dem Archetypus eines imperialen Offiziers, denn sie war weiblich und nichtmenschlich. Die Chiss stand hier als Vertreterin des Wolves' Squad, jener Elitestaffel, die das Imperium so gerne für Propagandazwecke nutzte. Die Staffel wurde erneut ausgezeichnet, was sich natürlich ganz hervorragend in frühere Darstellungen der Wolves als Inbegriff imperialen Heldentums fügte. Die Chiss war zwar nicht unbedingt das typische Gesicht eines imperialen Propagandaplakates, es hätte No aber nicht gewundert zu hören, dass man sie nur deshalb anstatt ihres Staffelführers ausgewählt hatte, um den Republikanern gegenüber einen aufgeklärten Eindruck zu machen. Die zweite Person wurde für Leistungen im Koornacht-Cluster ausgezeichnet und mit einem eigens dafür geschaffenen Orden bedacht: Ein Mann namens Aaronson, der weit mehr das Klischee des imperialen Militärs erfüllte. Man durfte sich allerdings fragen, weshalb ein Mann, der angeblich so tapfer und fähig war, in so betagtem Alter noch immer Commander und nicht längst Captain, Commodore oder Höheres war. Diese Ränge wurden auch vergeben, aber an jüngere Offiziere, wenig überraschend an Scytale Mentel und Volo Crescent. Indem man ihnen für die Dauer des Stapellaufes das Kommando über die Allegiance übertragen hatte, waren sie schon so stark in den Mittelpunkt gestellt worden, dass es erstaunlich gewesen wäre, wenn sie bei diesem Programmpunkt außenvor geblieben wären. Der Kaminoaner hatte den Eindruck, dass man mit dieser Veranstaltung Freund und Feind nicht nur ein neues Schiff präsentieren wollte, sondern auch eine neue Generation von Offizieren. Womöglich waren die imperialen Streitkräfte dabei, sich personell neu aufzustellen, was durchaus gravierende Auswirkungen für kommende Kontakte und Konfrontationen haben konnte. No bedauerte nun, sich nicht beziehungsweise nicht länger mit Crescent oder Mentel unterhalten zu haben, und hoffte, dass die anderen Mitglieder seiner Delegation etwas über sie berichten konnten.

Als der Festakt endete und der Applaus abflaute, fanden die großen blauen Augen des Kaminoaners den Blick von Turima Belandri. Sie gab den Wink, nun aufzubrechen. Sofort gesellte Joya No sich zu ihr und Commodore Ven, und einige Augenblicke später war die Delegation wieder komplett. Die Senatorin verabschiedete sich noch bei ein paar imperialen Würdenträgern, die dem Captain unbekannt waren, und ging dann würdevollen Schrittes davon, die übrigen Republikaner folgten ihr. Es dauerte nicht lang, bis sie, eskortiert von einer Ehrenwache aus Sturmtruppensoldaten, wieder bei ihrem Shuttle eintrafen.

Wenig später betrat der Kaminoaner wieder seine eigene Brücke. Er ließ sich mit knappen Worten darüber in Kenntnis setzen, dass während seiner Abwesenheit nichts Ungewöhnliches passiert war. Die Imperialen hatten sich friedlich verhalten und die Republikaner nichts unternommen, um sie zu provozieren. Allerdings waren neue Befehle für ihn eingetroffen. Er studierte diese, bevor er seine Erste Offizierin von den Kommandopflichten entband und selbst wieder den Befehl übernahm.

»Eine Verbindung zur Prometheus! Commodore Ven persönlich, wenn möglich!« befahl er. Kurz darauf tauchte das Hologramm von Commodore Ven vor ihm auf, und No hob die Hand an die Schläfe. »Sir, die Bright Giant ist bereit zum Abflug, ich erwarte Ihre Befehle. Allerdings habe ich die Anweisung bekommen, Sie nicht bis Mon Calamari zu begleiten, sondern mich mit Erreichen des Corellian Run vom Verband zu trennen und nach Coruscant weiterzufliegen. Ich nehme an, Sie haben gleich lautende Befehle für mich erhalten und werden mich zu gegebener Zeit aus Ihrem Kommando entlassen.«

Nachdem das geklärt war, leitete der Captain die letzten Vorbereitungen zum Abflug ein. Sobald vom Flaggschiff der Befehl kam, wendeten die Schiffe und steuerten, abermals eskortiert von einem schlagkräftigen imperialen Verband, auf den Rand des Systems und ihren Sprungpunkt zu.

[Fondor-System | Weltraum | Unterwegs zum Rand des Systems | DNT Bright Giant | Brücke] Joya No
 
[Fondor - System - Weltraum - ASD Allegiance - Hangar Sechs, umfunktioniert für das Bankett] Scytale Mentel, Colin Shendara [NPC], Athena Toral, Gäste [SC/NPCs], High Admiral Fryestone [NPC], diverse andere NPCs

Die freudige Überraschung stand Scytale Mentel ins Gesicht geschrieben. Athena selbst hatte zwar gewusst ihn hier anzutreffen, aber bis zum Schluss gewartet ihn zu begrüßen. Es war ein offizieller Anlass und dementsprechend verhielt sie sich auch: Sie war Gast auf dem Schiff, auf dem ihr alter Freund der 1. Offizier war. Eine allzu überschwängliche und zu verfrühte Begrüßung hätte sicherlich weder seinem noch ihrem Ansehen genutzt. Ihr alter Freund schien immer sehr zielstrebig und karriereorientiert zu sein, sodass die junge Gouverneurin überrascht drein blickte, als Scytale sie zur Begrüßung umarmte. Trotz dieser Überrumpelung erwiderte sie die Umarmung kurz, ehe sie sich aus dieser löste und einen Schritt nach hinten tat. Sie lächelte kurz. Ein kleiner Bruch schien hier in Scytales Verhalten aufgetreten zu sein, etwas das sonst sehr tief verborgen war schien den Weg nach oben gefunden zu haben.

„Die Emotionen, die während so einer Auszeichnung auftreten können einen ziemlich überwältigen, nicht wahr?“

Erneut lächelte sie, als Scy mit ihr über das bisher Erlebte zu plaudern begann. Allzu sehr konnte und wollte hier niemand ins Detail gehen – zu viele Fremde waren anwesend – und der frischgebackene Captain führte Athena auch zur auffälligsten Vertreterin der Presse an Bord. Kein ideale Gelegenheit für freundschaftliche Gespräche.
Sie wurden einander vorgestellt, wobei hier Scytale ein wenig zu zögern begann. Athena nickte:
„Ja, wir sind uns bekannt“, erwiderte sie, bevor sie sich an die Journalistin wandte: „Miss Shendara, wie ich sehe haben sie sich von ihrem Maleur erholt?“ Die Bastionerin blickte sich kurz um, normalerweise war doch ihr Fotograf immer an ihrer Seite, „ich hoffe nur ihrem Fotografen geht es gut, immerhin kann man hier sehr schnell Raumkrank werden“, erneut lächelte Athena, die sich dann auf Bitte Captain Mentels setzte.
Doch anstatt über Scytale zu bestellen, wandte sie sich direkt an den Kellner:
„Ein kaltes Glas Wasser mit Kohlensäure, bitte. Ohne Eis und ohne Zitrone bitte.“

[Fondor - System - Weltraum - ASD Allegiance - Hangar Sechs, umfunktioniert für das Bankett] Scytale Mentel, Colin Shendara [NPC], Athena Toral, Gäste [SC/NPCs], High Admiral Fryestone [NPC], diverse andere NPCs
 
Fondor - Allegiance - Bankett im Hangar sechs - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)

Agustin richtete sich leicht aus seiner bequemen Position auf, als es wieder einmal das überdimensionierte Ego der Journalistin war, das ihm Klarheit darüber verschaffte, dass er ihr Verhältnis eher doch auf einer eher einseitigen Basis sah. Es wäre sicherlich von Vorteil gewesen, mit einem Fuß in den imperialen Medien zu stehen, sie nach Belieben zu kontrollieren und sich daraus einen enormen Vorteil zu verschaffen. Einige lästige Probleme fernab von der rothaarigen Lady hätten sich schnell in Luft auflösen können und schließlich war der große Plan alles, was zählte. Dementsprechend ließ Agustin keine Optionen unbedacht, die ihn seinem Ziel auch nur in irgendeiner Form näherbringen konnten. Doch eine Partnerschaft mit dieser instabilen Person, die um sich herum eine Wolke aus heißer Luft, Kraftausdrücken und so etwas wie Stolz und Selbstachtung aufwirbelte - wenn davon nach diesem Abend auch nur noch irgendetwas übrig blieb -, war nun keine Option mehr. Der Gouverneur schreckte nicht zurück, unkonventionelle Bündnisse mit gewagten Partnern zu schließen, doch eine solche nervliche Belastung hätte nur in dem Fall Sinn gehabt, wenn zumindest ansatzweise Talent dahinter gesteckt hätte. Er würde sehen, was sie über Lady Aren weiß, anderenfalls würde er eben auf seine Unterweltkontakte zurückgreifen müssen, um endlich Klarheit zu erlangen. Mit eisigen Blick musterte er die junge Frau und zuckte dabei keinen Deut. Er ließ sie damit spüren, dass sie ihn mit ihren Worten in keinster Weise beeindrucken konnte und sich mit diesen vieles verspielte. Sie hatte keine Ahnung, mit wem sie es zu tun hatte und was Agustin schon alles getan hat, um bis hierhin zu gelangen. Wahrscheinlich war sie eine dieser in Obhut und Wohlstand aufgewachsenen Kreaturen, die sich auf ihren Status sonst was einbildeten, ihn schon sein gesamtes Leben herausforderten, aber letztlich nur so vor Schwäche und krankhafter Selbstverliebtheit trieften. Ähnlich wie der Großteil aller anwesenden Gäste. Es machte keinen Sinn, sich auf dieses Niveau reduzieren zu lassen, also wartete der Verwalter geduldig ab, wie Miss Shendara auf sein Angebot reagierte. Gänzlich überrascht offenbar, mit einem Hauch Arroganz und einer mehr oder weniger kryptischen Warnung, die man getrost ignorieren konnte. Doch ehe sie endlich auf den Punkt kam, ließ sie ihn für einen kurzen Moment sitzen, um das Geschehen auf der Bühne zu verfolgen. Agustin wölbte eine Augenbraue und verfolgte das Geschehen, während seine Gedanken gänzlich woanders lagen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrte sie dann endlich zurück und begann endlich etwas Klartext zu sprechen. Kalt sah er auf das Aufnahmegerät auf dem Tisch, welches sie wohl genau dort platziert hat, um ihm zu zeigen, dass sie hier ganz und gar vertraulich sprachen. Vielleicht war es aber nur ein Trick und sie nahm ihr Gespräch anderweitig auf, aber letzten Endes spielte es ohnehin keine Rolle. Er wusste, was er zu sagen hatte, auch wenn er sich beim besten Willen nicht erklären konnte, was der Sektor Adjutant für einen Grund haben konnte, diese Schönheit auf ihn zu hetzen. Agustin hatte die beiden zu Beginn des Abends miteinander gesehen und war noch immer so schlau wie vorher. Miss Shendara war scheinbar eine begabte Klatschreporterin, die ein gewisses Talent hatte, mächtige Personen mit lächerlichen Stories hinters Licht zu führen. Nun wusste der Gouverneur auch, weshalb sich Lady Aren ihr gegenüber so abwesend und herablassend verhalten hatte.

"Interessant, interessant."

Meinte Agustin kalt lächelnd. Eigentlich hatte er nun genug gehört und seine Gedanken schon bei seinen Freunden bei der Black Sun, die ihm bei seinem Problem sicherlich weiterhelfen konnten. Obwohl ihm der Gedanke, diesem Syndikat einen weiteren Gefallen zu schulden, nicht unbedingt schmeckte, hatte dieser Belang nun Vorrang. Doch dann packte Miss Shendara mit einem Mal aus und berichtete ihm von ihren Schwierigkeiten, die ihn eigentlich nicht im Entferntesten interessierten. Offenbar stand sie schon aufgrund dieser Angelegenheit hier vor einer Kündigung. Der kaltblütige Gouverneur musterte die Dame und versuchte abzuschätzen, ob sie nicht doch vielleicht mehr wusste, als sie zugab. Womöglich etwas mehr über Lady Arens Position, ihren Ruf und ihre Talente.

"Ich habe den Gouverneur, nun Sektor Adjutanten, während der Friedensverhandlungen auf Umbara beiläufig kennen lernen dürfen. Wir haben kaum ein Wort miteinander gewechselt, dementsprechend wenig weiß ich über ihn. Lady Aren ist mir hingegen ein Rätsel. Sie ist offenbar sehr talentiert darin, so wenig über sich preis zu geben, wie nur irgendwie nötig. Über den Mytho-Sektor kann ich Ihnen nichts verraten, was Sie nicht ohnehin schon wissen. Mein Einfluss und mein Wissen beschränken sich voll und ganz auf Dubrillion, schließlich bin ich dort zuständig und in Position. Womöglich wäre ihr Sender an einem Bericht interessiert?"

Dies war das Maximale, was für Miss Shendara herausspringen konnte, wenn sie nicht mit mehr Information über Lady Aren herausrückte. Doch mit der Geduld eines lauernden Raubtierts wartete Agustin ab, was nun kommen sollte.

Fondor - Allegiance - Bankett im Hangar sechs - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)
 
[Fondor | System | Weltraum| ASD-Allegiance | Hangar 6 / Festsaal]- Aren Vayliuar, Valkorion Disra, Turima Belandri; andere Gäste der Führung; Sicherheitspersonal [NPCs]

Die Beförderungen wurden vom High Admiral persönlich verliehen. Als er die Bühne betrat, stimmte Aren in den anfangenden Applaus selbstverständlich mit ein. Dieser Mann hatte sich in den Kämpfen mit der Republik einige Niederlagen zu viel zu gute stehen lassen, doch Aren wusste, dass nicht nur er daran die Schuld trug, aber eben doch auch. Er befürwortete den Frieden, das stand außer Frage, aber über die Niederlagen am Corellian Run war er selbstverständlich alles andere als glücklich und es wäre besser gewesen, wenn der High Admiral sie in eine bessere Ausgangsposition gebracht hätte. Aber daran konnte er im Moment auch nichts ändern und so klatschte er während der Verteilung von Auszeichnungen und Beförderungen stets höfflich Beifall. Als Scytale zum Captain befördert wurde, huschte zudem noch ein Lächeln über sein Gesicht. Nun freute er sich wirklich mit und für den jungen Offizier.
Doch nach und nach ging auch dieser Punkt der Tagesordnung vorbei. Immer mehr Gäste verließ den Saal, nachdem der High Admiral geendet hatte. Der Stapellauf war eine erfreuliche Abwechslung gewesen, aber nach und nach näherte er sich dem Ende. Als sie dann auch von der Senatorin verlassen wurden, beschloss Aren, auch nicht mehr all zu lange zu bleiben. Freundlich verabschiedete sich von ihm und erinnerte ihn nochmals an ihre Einladung. Staatsmännisch erhob Aren sich und reichte der Senatorin die Hand.


,,Die Freude lag ganz auf unserer Seite, Senatorin. Einer meiner Adjutanten wird mit ihnen in Kontakt treten, verlassen sie sich darauf. Auf ein baldiges Wiedersehen."

Damit verließ die Senatorin sie und Aren setzte sich noch kurz an den Tisch. Einige mochten seine Entscheidung, in so engen Kontakt mit der Senatorin zu treten, vielleicht als fragwürdig oder sogar falsch beurteilen, aber Aren dachte über die engen Grenzen hinweg, die ihnen oft ihre Ideologie bot. Hapan war ungemein reich und ein sich lohnender Partner. Wer weiß, vielleicht konnte er auch dauerhafte Kontakte bei seinem Besuch in der Republik etablieren. Und außerdem war die Königinmutter seines Wissens bisher keine Person gewesen, die für ihre grenzenlose Loyalität bekannt war. Vielleicht gelang es ihm ja sogar den Anstoß für einen Beitritt ins Imperium zu geben, aber dies war erstmal noch Wunschdenken.
Er trank noch sein Getränk aus, bevor auch er sich erhob.


,,Gouverneur Disra, es war mir eine Freude, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Ich würde mich freuen, in Zukunft nochmals von ihnen zu hören."

Er gab dem anderen Verwalter die Hand, bevor er sich umdrehte und ebenfalls den Saal verließ, der mittlerweile beträchtlich leerer geworden war. Er würde schnell ein Shuttle zurück nach Fondor nehmen und dort einiges mit den Verwaltern Borosks bereden, die in seiner Abwesenheit die Regierungsgeschäfte übernommen hatten. Vor allem der Neuling, Mister Logane, interessierte ihn. Er war doch recht gespannt darauf, was er so alles erreicht hatte. Er holte ein Komlink heraus und nahm mit Julius Kontakt auf, dass er das Nötigste vorbereiten sollte. Dann bemühte er sich, so schnell wie möglich ein Shuttle zu bekommen.

[Fondor | System | Weltraum| ASD-Allegiance | Abreisehangar ]- Aren Vayliuar

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[Fondor-System | Fondor | Hauptstadt | ,,Fondor-City Hotel" | Suite 103 | Besprechungsraum ] - Aren Vayliuar

Als Aren die Türen zum Besprechungsraum in seiner Suite auf Fondor öffnete, war bereits ein lang gezogener Tisch mit Holoprojektoren ausgestattet worden. Alle Mitglieder seiner Regierung waren per Hologramm vertreten. Aren, der mit seinem Berater Julius eintrat, ging mit zügigem Schritt zu dem Stuhl, dem am Kopfende auf ihn wartete. Die Anwesenden erhoben sich, als sie ihn bemerkten er begrüßte sie mit einem Nicken in die Runde.

,,Meine Damen und Herren."

Dann nahm er Platz und ließ sich schnell ein Getränk bringen. Er war von dem Ausflug zur Allegiance doch recht erschöpft, dass wurde ihm nun klar, wie er es sich nun mehr oder weniger gemütlich gemacht hatte. Aber er hatte seine Arbeit zu erledigen. Zuerst erteilte er seinem Vertreter das Wort. Antonius Rist schilderte kurz und präzise, das es eigentlich nichts wirklich neues auf Borosk gab, entsprechende Berichte hatte er wohl Arens Büro zukommen lassen. Als er sich zu Julius umwandte, nickte dieser nur. Aren würde sie sich später zu Gemüte führen. Die Eingliederung der Neuangeworbenen Unternehmen ging wohl vorerst noch fast ohne Schwierigkeiten vonstatten und die Schwierigkeiten, die es gab, bekam der Vice-Gouverneur erstmal auch gut alleine geregelt. Doch als er mit dem Stand im Kampf gegen den Terror fortfahren wolle, schnitt Aren ihm das Wort ab. Er wollte den Neuling in der Regierung doch mal testen.

,,Danke, Vice-Gouverneur Rist. Legat Logane, ich würde ganz gerne erstmal von ihnen persönlich den Stand der Dinge erfahren."

Interessiert blickte er den Legaten an, der nun zum Hauptaugenmerk der Anwesende geworden war. Er hoffte, das er den Erwartungen gerecht geworden war, die in ihn gesetzt worden waren.

[Fondor-System | Fondor | Hauptstadt | ,,Fondor-City Hotel" | Suite 103 | Besprechungsraum ] - Aren Vayliuar, Heirn Logane, Borosks Regierung
 
[Fondor-System | Fondor | Hauptstadt | ,,Fondor-City Hotel" | Suite 103 | Besprechungsraum ] - Aren Vayliuar, Heirn Logane, Borosks Regierung

Der Bericht des Legaten hörte sich grundsätzlich nicht schlecht an, allerdings hört Aren auch heraus, dass der Mann im Wesentlichen kaum etwas wirklich selbst geschafft hatte. Die Terroristen schien zwar wie Verschwunden und die Bevölkerung befand sich voll und ganz auf Seiten des Imperiums, aber vor allem der zweite Punkt war, wie der Mann selbst sagte, er Arens Verdienst. Er hatte immerhin mit seiner Rede genau dafür gesorgt, Logane hatte bisher noch nichts dafür getan. Kritisch beäugte der Gouverneur seinen Untergebenen. Fast hoffte er, das noch irgendetwas kommen würde, aber es kam nichts.
Die Einschätzung, dass die Terroristen nun bloß vorsichtiger seien, war zwar bestimmt nicht schlecht, aber dafür musste man kein Ressortleiter für innere Sicherheit sein.
Er nippte an seinem Getränk und schaute dem Mann weiterhin in die Augen.


,,Was das Gift angeht, werde ich nochmals persönlich probieren, meine Kontakte spielen zu lassen. Vielleicht gelingt mir ja in dieser Hinsicht mehr als ihnen."

Er machte einen vollkommen ruhigen und entspannten Eindruck. Seine Stimme war zwar nicht freundlich, aber auch weit davon entfernt, kühl genannt zu werden. Doch in seinen Augen und seinem Gesicht konnte man eine gewisse Enttäuschung ablesen. Logane hoffentlich auch.
Aren konnte vielleicht ein paar Spezialisten ausfindig machen und diese an Logane weiterleiten. Durch gewisse Unternehmenskontakte und Kontakte, die er in seiner Verwaltungs-, wie Militärlaufbahn geschlossen hatte, gelang es ihm vielleicht noch den ein oder anderen Hinweis aufzudecken.


,,Und ansonsten ist ihnen nichts gelungen, keine Verhaftung oder ähnliches? Haben sie denn zumindest eine weitere Vorgehensweise entwickelt?"

Nun war die Enttäuschung schon sichtbarer. Er würde sich nochmals persönlich mit Mister Buster unterhalten. Der Leiter des BSB ( Boroskanischen Sicherheitsbüros ), konnte wohl zumindest dafür sorgen, dass diese pro-Imperiale Stimmung erhalten blieb, wenn Logane auch weiterhin nichts erreichte. Er hatte in dem Mann soviel Potential gesehen, wo war all das geblieben?
Er wandte sich nochmals an Julius und sorgte mit einigen, kurzen Einstellungen dafür, dass die Anwesenden ihn nicht mehr hören konnten.


,,Julius, sorge bitte dafür, dass ich nochmals einen Blick in die Unterlagen des Mannes werfen kann."

Julius nickte und verschwand, um das Nötigste zusammen zu suchen. Mit einigen schnellen Handgriffen hob er die gerade getätigten Einstellungen wieder auf. Voll und ganz wandte er sich wieder Logane zu.
Aren hatte Logane im Grunde alles zukommen lassen, was er für schnelle Erfolge gebraucht hatte und trotzdem war nichts geschehen. Er wollte sich seinen neuen Untergebenen mithilfe der Unterlagen nochmals genauer anschauen, als es ihm bisher bei ihren kurzen Gespräch möglich gewesen war.


[Fondor-System | Fondor | Hauptstadt | ,,Fondor-City Hotel" | Suite 103 | Besprechungsraum ] - Aren Vayliuar, Heirn Logane, Borosks Regierung
 
Über Fondor, auf der Allegiance, im Bankettsaal: Gouverneur Agustin Prada und Colin Shendara neben dem gerade leeren Platz von Mentel am Tisch sitzend und andere im Saal und auf der Bühne


Interessant, meinte ihr Gegenüber lapidar und sein Blick war kühl. Er hatte wohl mehr erwartet? Natürlich hatte er das! Dachte er wirklich, dass Colin gleich mit dem Besten, was sie aufzuwarten hatte, heraus rücken würde? Die Frage war doch, was sprang für sie heraus!? Sie sah ihn mit festem Blick an. Auch er musterte sie. Er sprach davon, dass er Kraym von den Friedensverhandlungen von Umbara kannte, wenn auch nur flüchtig, doch sie war und blieb ein Rätsel für ihn. Sie musste unwillkürlich grinsen.

“Erlauben Sie mir die Frage, warum wollen Sie so viel über sie wissen?”

Nach der Tierparkeinweihung und weil ihre Karriere plötzlich durch die Schlagzeilen, über Kraym und seine Braut und Alaine Aren, die sie auch ihrem Chef zu verdanken hatte, wie eine Rakete hoch schnellte, erkundigte sich Colin natürlich auch genauer über das Gespann. Sie konnte alleine durch ihre Mitarbeiter in der Agentur eine Menge Informationen gewinnen. Einige waren brisant!

Er sprach nun davon, dass er über den Mytho-Sektor nichts weiter sagen könnte? Na nu?

“Es waren doch ihre Worte!? Ich verstehe jetzt nicht?! Sie boten mir an, etwas darüber sagen zu wollen!?”

Plötzlich wollte er nichts mehr davon wissen?! Das war ja komisch?! Irritiert blickte sie ihn an. Sie wäre nie im Leben auf den Mytho-Sektor gekommen!? Was sollte es da Besonderes geben? Jetzt wurde sie neugierig!

Er wollte über Dubrillion reden! Sein Gebiet! Besser als nichts, aber sie wollte jetzt auch die Mytho-Sektor-Infos! Von wegen, er wüsste nicht mehr als sie selbst über den Sektor! Sie wusste gar nichts über ihn und sie ahnte, dass er mehr als Andere, die besser als sie Bescheid wussten, wusste! Sie musste geschickt herangehen! Sie wusste nicht, ob sie das hinbekommen würde!?


“Schön, über Dubrillion!”

Erstmal kleine Brötchen backen! Sie überlegte, was sie zuerst preisgeben sollte? Sie sollte bei Umbara, was er erwähnt hatte, ansetzen! Leise sprach sie zu Prada über den Tisch gebeugt:

“Sie waren also bei den Friedensverhandlungen auf Umbara. Nun, es gab auch Nachverhandlungen. Die fanden auf Thyferra statt. Eine Erweiterung des Friedensvertrages! Die Aren war auch dort! Sie, die gelernte Tänzerin, seit der Siegesfeier ist das ja eigentlich bekannt, und ja, Kraym steht auf Frauen aus der Theater-Kunst-Szene, ist jetzt Unternehmerin, hat bei den Nachverhandlungen als Beraterin für Viraxo Industries mitgewirkt. Es ging wohl um Bacta-Lieferungen. Auf dem Bankett bei den Nachverhandlungen auf Thyferra trat übrigens eine Opernsängerin auf. Es war, wie konnte es anderes sein: Celessa. Zuletzt machte Aren unternehmerisch Schlagzeilen, da sie die Aren Freight Incorporation gegründet hat und nun von Bespin aus im Tibanna-Gas-Geschäft mitmischt. Aren, die übrigens aus dem Hochadel kommt, hat zwei Firmen und besitzt Beziehungen in höchste Kreise. Sie tauchte auch schon neben Heremus Barnip, Moff des Jaso-Sektors auf, der Krayms Vorgesetzter ist. “

Sie schmunzelte.

“Und, sind das Informationen? Das sind aber nicht die Brisantesten! Für die will ich etwas vom Mytho-Sektor hören! Jetzt sind erstmal Sie dran! Über Dubrillion sagten Sie!?”

Gespannt sah sie ihn an und drückte ihr Aufnahmegerät. Sie könnte sich sowas nie merken! Doch da kam Mentel mit Begleitung zurück an den Tisch. Colin schaltete das Gerät ab und sah Prada an. Ihr Blick sprach vom Warten. Scytale stellte Athena und Colin einander vor. Athena sagte schneller als Colin, dass sie sich bereits kennen würden. Colin nickte. Leider musste die Dame wieder Salz in die Wunde streuen und damit Colin erneut angreifen. Tapfer erwiderte Colin ruhig:

“Ja, danke der Nachfrage, es geht mir besser und ich bin untröstlich, dass mir das passieren musste.”

Sofort kam sie auf den Fotografen zu sprechen und mutmaßte, dass er raumkrank sein könnte. Wenn sie wüsste, dass sie fast richtig lag! Zumindest beim Thema Übelkeit und Erbrechen, wenngleich die Ursache eine andere war.

“Er ist voll und ganz beschäftigt. Spezialfotostory! Er ist in einem sonst für uns nicht zugänglichen Bereich auf dem Schiff, dank unseres Kommandanten Mentel! Streng geheim!”

Sie sah lächelnd zu Scytale, auch wenn ihre Augen nicht mitlächelten. Hoffentlich ließ er sie nicht auflaufen?! Jetzt setzte sich die Dame auch noch! Colin sah Prada hilfesuchend an. Sie mussten einen Grund finden, den Tisch zu verlassen, um an einem anderen Ort auf dem Schiff ungestört weiter sprechen zu können. Da fiel ihr die Lösung des Problemes schagartig in dem Moment selbst ein:

Gouverneur Prada hat mir gerade ein Exklusivinterview versprochen! Kommandant, gibt es einen Ort, wo das ungestört möglich wäre? Danach könnten wir das gleich mit Ihnen fortsetzen, Kommandant Mentel!? Ich gratuliere übrigens herzlich!”

Sie reichte ihm die Hand und schüttelte sie ihm. Dabei war sie sogar höflich aufgestanden.


Über Fondor, auf der Allegiance, im Bankettsaal: Gouverneur Agustin Prada und Colin Shendara, Athena Toral und Scytale Mentel an einem Tisch
 
Fondor-System - Allegiance - Aussichtsdeck - Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Kyoshi Ichigû, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Alaine Aren, Darth Zion, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis, Invida Parso, Valkorion Disra und weitere

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Zufrieden stand Zion nun in der breiten Masse der Gäste. An einem Abend konnte der Hüne zwei Personen für ‚seine‘ Sache gewinnen. Zwei Personen aus dem Militär, einer aus der Flotte und der andere aus der Armee. Der eine war wichtiger als der andere, doch waren beide sehr wertvoll und brachten ihn in eine gute Position bei den Kraths und somit auch bei der zukünftigen Herrscherin der Galaxie.


Er schaute auf das Panoramafenster und begutachtete das Manöver. Seit Billie hatte der Sith einen leichten Hang zu den Sternjägern. Für ihn selbst war das Fliegen in einem Sternjäger in etwa so reizvoll, wie die Flotte der Rebellen über Bastion zu sehen, da er weder Interesse an der Technik noch am Fliegen selbst hatte. Notgedrungen flog er seine Schiffe selber, aber würde dies liebend gerne abgeben. Die Möglichkeit, Sternjäger live im Einsatz zu beobachten und dabei selber nicht auf die eine oder andere Art zu kämpfen, war höchst interessant. Zu einem waren einige Manöver sehr spektakulär, zum anderen sah man auch bei diesen Piloten, dass sie an einem hohen Ego litten. Manchmal auch an einem zu hohem. Hier war es schön zu sehen, wie sich einige Piloten auf bestimmte Piloten fokussierten und daraus einen Einzelkampf machten. Ihren Auftrag nahmen sie nur noch als zweitrangig wahr. Für Zion war es auch nicht verwunderlich, dass es Teile der ‚Wolves‘ waren, die im Ziel anderer und unbedeutenderer Piloten standen (ihr wisst, wen ich meine). Durch digitale und elektronische Unterstützung wurden die jeweiligen TIE mit Farbe und Name des Piloten auf dem Panoramafenster angezeigt. Mit dieser Hilfe konnte man einen Überblick behalten und Gut (blau) und Böse (rot) auseinanderhalten. Die ‚Wolves‘ waren wieder einmal das Maß aller Dinge und ließen die anderen Piloten blass aussehen. Mit einem grandiosen Manöver hatten die zwei ‚Wolve‘ Piloten das Ende des Sternjäger-Schauspiels eingeleitet. Zum Bedauern Zions fiel jedoch die weibliche ‚Wolve‘, laut Anzeige Flight Lieutenant Nuruodo, aus. Zion hatte diesen Namen bereits gehört und das abseits der imperialen Propaganda. Billie hatte sie das eine oder andere Mal erwähnt, jedoch war diese Chiss damals erst am Anfang ihrer Karriere bei den ‚Wolves‘ gewesen. Ihre Arbeit hatte Nuruodo erledigt und sie hatte sich sogar für ihre Rotte selbst geopfert. In einer Simulation lobenswert, im echten Kampf war das der größte Humbug überhaupt. Denn einige Personen waren nunmal mehr wert als andere und manchmal sogar mehr wert als hunderte. Ein Soldat konnte mehrere Schlachten kämpfen aber nur einmal sterben. Jedoch war dies eine Simulation und Selbstbeweihräucherung für die Flotte gewesen, ein heldenhafter Tod im Dienste seiner Kameraden war ein perfekter Bonus. Nach dem Ausfall der Chiss übernahm ihr ‚Wolve‘ Kamerad (Cain) die Führung über die restliche Blau Rotte. Mit graziösen Bewegungen und gezielten Manövern beendeten Cain und seine Flügelleute das, was Nuruodo angefangen hatte und schossen das restliche Feindkommando ab.

In seinem Augenwinkel erkannte der Sith-Executor eine Person, die ihn bereits seit der Ankunft im Hangar etwas gestört hatte. Es war diese junge Menschenfrau in einer dunklen eleganten Robe. Ihr Aussehen war beeindruckender als ihre Machtfähigkeiten. Sie war maximal Apprentice, aber dass sie den Rang eines Jüngers innehatte, war wahrscheinlicher. Eine unbedeutende Person mit wenig Chancen auf einen Aufstieg im Orden der Sith. Sie war nur ein schönes Gesicht, die wahrscheinlich nur im Auftrag eines höheren Sith hier war, womöglich war dieser Sith so entstellt, dass es ein Fauxpas gewesen wäre, ihn unter so wichtigen Personen erscheinen zu lassen.

Zion trat neben die junge Dame, jedoch ohne sie anzuschauen. Mit tiefer und eiskalter Stimme sprach der Sith-Executor die Jüngerin an.

„Behalten Sie immer im Auge, welchen Rang Sie bekleiden. Machen Sie dem Orden keine Schande und halten Sie sich im Hintergrund. Wenn Sie nur einen Fehler hier machen und irgendjemanden zum Beispiel vor den Kopf stoßen!“

Doch bevor Zion weiter sprechen konnte, wurde dieser von einem Adjutanten der Flotte unterbrochen. Mit zögerlicher Stimme und etwas Nervosität reichte der junge Offizier dem Sith eine Datendisk.

„Lord Zion, entschuldigen Sie, dass ich störe. Es kam eine wichtige Übertragung aus Bastion herein. Vom Tempel der Sith, mit einer Sicherheitsfreigabe der Stufe Charlie. Hier, Sir.“

Etwas überrascht nahm Zion die Datendisk entgegen und überlegte schnell, von wem diese Nachricht stammen konnte. Mit dieser Sicherheitsstufe kamen nur wenige Sith in Frage und der Sith-Extinktor vermutete stark, dass dieser Sith nur Chäl Gypster sein konnte. Noch einmal spielte Zion mit seiner Aura und fing an, in seiner Umgebung eine negative Atmosphäre zu erstellen.

„Glauben Sie mir, ich werde Sie persönlich dafür zur Rechenschaft ziehen und auch Ihren Auftraggeber, der Sie hier herbeordert hat!“

Darauf drehte er ab und legte die Disk in seinen Comlink, welcher am Unterarm seiner Rüstung eingebaut war. Es dauerte eine kleine Weile, bis die Nachricht dechiffriert wurde und es stellte sich heraus, dass Zion Recht behielt. Der Absender war Chäl Gypster und ihre Mitteilung war kurz und präzise.

„DRINGEND!!! Rückkehr nach Bastion in den Tempel!“

Zion überlegte nicht und wandte sich an den Adjutanten, welcher ihm die Datendisk übergab.

„Bringen Sie mich so schnell wie möglich in den Hangar. Ich muss zurück nach Fondor.“

Der Offizier nickte nur, als hätte er auf diese Aussage gewartet und ging mit schnellen Schritt voran. Zion folgte ihm ohne ein weiteres Wort und verließ den Stapellauf, bevor er richtig begonnen hatte.



Fondor-System - Allegiance - Aussichtsdeck - Joya No, Navara Ven, Turima Belandri, Celdarion Charákas, Kyoshi Ichigû, Darth Zion, Kael Reed, Horatio Kraym, Agustin Prada, Aren Vayliuar, Alaine Aren, Darth Zion, Cain T. DéSkalz, Gordon Aaronson, Eredin Moorvhis, Invida Parso, Valkorion Disra und weitere
 
[Fondor-System - Fondor - ASD Allegiance - Hangar - Valkorion Disra, Aren Vayliuar, Turima Belandri, Joya No, Navara Ven, Volo Crescent, weitere Gäste]
Sowohl Valkorion, Belandri und Vayliuar waren zu dem Schluss gekommen, dass die bisherige soziale Situation verändert gehörte. Von Senatorin Belandri hatte er auch nichts anderes erwartet, doch Vayliuars Zustimmung war überraschend. Das Gedankengut der Gleichberechtigung schien wohl auch in den höheren Positionen des Imperiums voranzuschreiten. Zweifellos würden diese Entwicklungen zu einem effizienterem Imperium führen.
Anschließend begann Großadmiral Fyrestone mit der Ehrung von mehreren Imperialen, unter ihnen der Captain der die Führung geleitet hatte. Die Zeremonie schritt voran. Definitiv waren diese Auszeichnungen wichtig um zu zeigen dass das Imperium große Taten nicht unbelohnt ließe und um die Moral der Offiziere anzuheben, doch hatte Valkorion in seiner Jugend als Adeliger eine gigantische Anzahl ähnlicher Veranstaltungen gesehen und teils sogar selbst durchgeführt. Selbst Jahre später hatte er die ständigen Floskeln noch immer verinnerlicht. Dementsprechend hatten sie für ihn auch schon vor seiner Operation jegliche Bedeutung verloren. Wie sich herausstellte, war der Captain, der die Rundschau geleitet hatte, nun kein Captain mehr, er hatte sich die Position des Corporals verdient. Valkorion schloss sich dem Beifall an, der auf diese Auszeichnung folgte.
Nach den Auszeichnungen schien die Veranstaltung de facto beendet. Als einige den Hangar schon verlassen hatten, verabschiedete sich Senatorin Belandri und erwähnte dabei noch eine Einladung an Vayliuar, zweifellos im Bezug auf das zuvor geführte Gespräch der beiden Politiker.

"Ebenfalls viele Dank für diesen Einblick in ein Republikanisches Weltbild. Ich hoffe, das dieser Dialog zwischen Imperium und Republik fortbesteht. Auf Wiedersehen, Senatorin Belandri."

Nicht lange danach verabschiedete sich auch Vayliuar von Valkorion. Er erwähnte, dass es ihn freuen würde, zukünftig erneut von Valkorion zu hören.

"Darauf hoffe ich ebenfalls. Geschäftliche Beziehungen zwischen unseren Planeten hätten vielversprechendes Potential."

Damit stand Valkorion nahezu alleine in dem riesigem Hangar, bevor er sich auf den Weg zu seinem Shuttle machte.
Dort erwartete ihn die selbe Sicherheitskraft, die ihn empfangen hatte, nur schien sie dieses Mal nicht mehr ungeduldig, sondern einfach nur zermürbt. Valkorion wurde kurz ein Blick zugeworfen, die Sicherheitskraft trug ihn irgendwo ein und murmelte ihm kurz zu, dass er doch hoffentlich einen schönen Aufenthalt gehabt hätte und verließ schnell den Raum.
Während das Shuttle in den Hyperraum sprang, befahl er seinen Droiden, schnell, sämtliche Datenbanken nach Informationen über Vayliuar und Belandri zu durchforsten und diese dann zu speichern, sicherlich könnten diese noch wichtig werden...
Doch zuerst gab es auf Mustafar noch geschäftliches zu erledigen.


[Hyperraum - Valkorion Disra]
 
[Fondor-System | Fondor | Hauptstadt | ,,Fondor-City Hotel" | Suite 103 | Besprechungsraum ] - Aren Vayliuar, Heirn Logane, Borosks Regierung

Ganz ohne Erfolge war die Arbeit des Legaten anscheinend jedoch auch nicht geblieben. Anscheinend hatte er zumindest einen Schmugglerring auffliegen lassen, was jedoch bisher noch zu keinem Erfolg bezüglich der Terroristen geführt hatte. Aren runzelte die Stirn. Weitere Verhöre konnten vielleicht recht nützlich sein, aber sie konnten genauso gut auch überhaupt nichts bewirken. Nicht jeder Schmuggler steckte automatisch auch mit Regierungsfeindlichen Truppen unter der Decke, Aren hoffte nur, dass der Legat sich dort nicht zu sehr in etwas verbissen hatte, zu Borosks Wohle aber auch zu dem des Legaten. Er kannte nicht genau genug den momentanen Stand der Ermittlungen, um Mister Logane hier wirkliche Anweisungen zu erteilen.

Anscheinend hatte der Legat auch noch weitere Vorschläge, für ein weiteres Vorgehen. Ganz unvorbereitet war er also nicht. In die Gebiete der Hutten und der BS einzudringen war riskant und konnte im Zweifelsfall auch ihm selbst schaden. Allerdings konnte das ganze auch in einem großen Erfolg enden, was wieder rum Arens Karriere nochmals ordentlich in Schwung bringen würde. Weitere Techniker sollten währenddessen die technologische Seite der Bombe weiter untersuchen und schauen, ob dies weitere Rückschlüsse zu ließ.
Das alles waren Ansätze, doch keiner davon beruhte auf wirklich festen Tatsachen oder war eine fast sicherere Erfolgsquelle. Dieser Legat hatte am Anfang einen so guten Eindruck gemacht. Aren fuhr sich mit der einen Hand durch die Haare. Sollte er der Einschätzung dieses Mannes vertrauen, auch wenn er bisher noch nichts geleistet hatte, was ein solches Vertrauen rechtfertigte?


,,Ich verlasse mich auf ihre Einschätzung bezüglich des Hutten-Raums. Machen sie aber deutlich, dass jedes vermeidbare Risiko auch so gut es gehen sollte vermieden wird, wenn man sich schon in solch riskante Gefilde vorwagt.
Auch ansonsten gestatte ich ihnen weitere Handlungsfreiheiten. Sollte es jedoch zu Komplikationen kommen, so unbedeutend diese auch auf den ersten Blick erscheinen, erwarte ich umgehend von ihnen informiert zu werden, verstanden?"


Der Mann war auch beim Militär gewesen, er hatte Erfahrungen mit riskanten Missionen. Aren hoffte, dass diese Erfahrung hier fürs erste reichte. Allerdings sah er sich auch noch dazu genötigt, darauf aufmerksam zu machen, was geschehen würde, wenn sein Vertrauen enttäuscht wurde.

,,Ich hoffe ihnen ist klar, wie viel Vertrauen auf ihnen lastet. Sollte es nicht bald Handfeste Fortschritte von ihnen geben, sehe ich mich dazu gezwungen, unseren bisherigen Umgang zu überdenken."

Er blickte dem Legaten in die Augen und fixierte ihn. Aren hatte sich deutlich ausgedrückt.

[Fondor-System | Fondor | Hauptstadt | ,,Fondor-City Hotel" | Suite 103 | Besprechungsraum ] - Aren Vayliuar, Heirn Logane, Borosks Regierung
 
Fondor - Allegiance - Bankett im Hangar sechs - Agustin Prada und Aren Vayliuar, Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed und Collin Shendara, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)

Seine Gedanken kreisten um Lady Aren und ihren Absichten, als Agustin der Journalistin in den Raum folgte, der ihnen von Captain Mentel zur Verfügung gestellt wurde. An diesem Interview hatte er eigentlich überhaupt kein Interesse, da ohnehin schon genügend Berichte über Dubrillion kursierten und mit dem jetzigen Status Quo eine Berichterstattung kaum Vorteile bot. Der Sieg über die Rebellen lag schon Wochen zurück und die wirtschaftlichen Prozesse, die in streng geheimen Kreisen Form annahmen, waren für eine Nummer zu groß für diesen Anlass, zumal jedes Detail, welches an die Öffentlichkeit gelangte, eine potentielle Gefahr darstellte. Nein, es würde kein Interview geben, auch wenn Collin darauf insistierte und sogar weitere Informationen über Lady Aren anbot. Diese wären womöglich sogar interessant gewesen, auch wenn Agustin über seine diversen Kontakte auch auf anderem Wege an diese zu gelangen vermochte. Nein, was er nun vorhatte, war von langer Hand geplant und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet: die Gelegenheit einer lang ersehnten Rache und die Tür zur Beförderung. Einzig und allein der Zeitpunkt war ein wenig spontan gewählt, doch da Miss Shendara Kooperationsbereitschaft zeigte und offenkundig willens war, alles in ihrem Einfluss befindliche zu unternehmen, um ihre Stellung und ihren Ruf zu sichern, würde sich so schnell kein besserer Moment finden. Als sie schließlich ungestört in der kleinen und eher spartanisch wirkenden Kabine ankamen und sich die Tür hinter ihnen zischend verschloss, nahm der kaltblütige Gouverneur Platz und wartete auf die Journalistin, die es ihm schließlich gleich tat und ihr Aufnahmegerät auf dem stählernen Tisch positionierte. Der Verwalter sah sie mit kaltem Blick an und strich mit seiner Hand über das kalte Stahl des Tisches. Dann griff er nach ihrem Aufnahmegerät und zerbrach das aus irgendeinem Kunststoff gefertigte Gerät kurzerhand mit immer noch kalter Miene. Entspannt lehnte er sich dann zurück und versuchte die Emotionen und die Gedanken seines Gegenübers zu lesen, der die Verwunderung geradezu ins Gesicht geschrieben stand.

"Es mag sie vielleicht überraschen, doch es wird heute kein Exklusivinterview über Dubrillion geben, Miss."

Der Gouverneur wartete einen Moment und lächelte kühl. Dies war der richtige Moment, um seinen Weg nach ganz oben zu beschreiten. Die instabile Situation innerhalb des Imperiums, über die er gemeinsam mit Saphenus erfahren hatte, seine Erfolge auf Dubrillion und sein purer Wille, endlich das zu tun, wonach er sich schon seit Jahren sehnte; wenn nicht jetzt, wann dann?

"Doch dies ist noch lange kein Grund zur Enttäuschung für Sie. Denn was ich Ihnen nun anbieten werde, übertrifft den Wirkungsbereich einer tristen Berichterstattung über Dubrillion, die es in ihrer Form sicherlich schon dutzende Male gegeben hatte. Sie hatten erwähnt, dass Ihr Arbeitgeber geradezu darauf pocht, Neues über diverse Beziehungen und Affären in Erfahrung zu bringen. Eigentlich hätte ich eine solche Sensationsgier eher von ihren ehemaligen Bossen erwartet und nicht von einem seriösen imperialen Staatssender. Aber gut, wir lernen nie aus, ganz egal für wie allwissend und einflussreich wir uns auch halten."

Aus der Innentasche seiner Galauniform holte er einen kleinen schwarzen Gegenstand, der sich der Journalisten als Datastick offenbarte, den er sich und ihr prüfend vor die Augen hielt. Das war der Schlüssel zu allem, was er sich je erhofft hat. Oder besser gesagt die Aufnahmen, die sich auf dem Stick befanden und die er durch teures Geld erworben hatte. Nicht einmal Frank Clanton wusste von der Existenz dieser Daten Bescheid, Agustin vermied jedes Risiko und führte den Stick seit nunmehr zwei Wochen stets mit sich.

"Auf diesem Stick befinden sich Aufnahmen von allerhöchster Brisanz, die sowohl Ihnen als auch mir helfen werden und der Galaxie einem Ansatz von so etwas wie Gerechtigkeit ein Stück näher bringen werden. Sicherlich halten Sie mich aufgrund meines Verhaltens Ihnen gegenüber für einen uniformierten Gauner, doch ich kann Ihnen versichern, dass dem so nicht ist. Ich handle stets im Interesse eines höheren Wohls und dazu ist es meiner Meinung nach nun mal nötig, auch im eigenen Interesse zu handeln und dabei gelegentlich andere Leute zu testen. Auch Sie habe ich einem Test unterzogen, Miss Shendara, auch wenn Ihnen dies sicherlich nicht auf Anhieb aufgefallen ist. Ihnen fehlt es an Professionalität, Feingefühl und Verständnis gegenüber vielen Vorgängen. Und doch halte ich Sie für äußerst bemerkenswert, da Sie zu den wenigen Personen unter all den Gestalten hier an Bord gehören, die dazu fähig sind, ihren Teil eines Deals zu erfüllen und Informationen effizient zu verwerten. Es muss schließlich einen Grund für die negative Einstellung Lady Aren's Ihnen gegenüber geben, auch wenn ich mich selber auch zu jenen Leuten zählen würde, die gerne ihre Ruhe vor der Presse haben. Aber was halte ich Sie auf, kommen wir doch zum Wesentlichen."

Es war für ihn durchaus ungewöhnlich, mit einer Reporterin so viel zu reden und dabei sogar einen Hauch von Ehrlichkeit mitschwingen zu lassen. Sicherlich hätte Miss Shendara nicht im Traum damit gerechnet, dass sich Agustin als profitabler Partner entpuppen könne, daher war dieser Wortschwall auch angemessen, um sie von ihrem Glück zu überzeugen.

"Die Aufnahmen betreffen eine Person, genauer gesagt Willhuf Shartov, den Sektoradjutanten im Bereich für innere Sicherheit im Mytho-Sektor. Verlassen Sie die Allegiance, führen Sie sich die Datei in Ruhe zu Gemüte und recherchieren Sie ein Stück weit. Ein Tipp noch; wenden Sie sich dabei womöglich an Ihren ehemaligen Arbeitgeber. Dieser ist womöglich empfänglicher für diese...nun, nennen wir es besondere Art der Aufdeckung gewisser Um- und Missstände. Im Gegenzug für diese mehr als großzügige Gabe bitte ich Sie nun, mit allem über Lady Aren und ihre Verzweigungen innerhalb des Imperiums auszupacken, wovon Sie Kenntnis haben."

Agustin erwähnte nicht, dass die Aufnahmen nicht nur Willhuf Shartov, sondern auch die Frau von Moff Klaasen betrafen, die seit Monaten eine Affäre pflegten. Mit dieser Veröffentlichung würde der Gouverneur den unbändigen Zorn des Moffs wecken und endlich den Moment herbeiführen, an dem er seinen verhassten Feind nicht nur am Boden sehen, sondern diesem auch seine Position entreißen würde. Collin würde sicherlich verwundert sein, wenn sie die Aufnahmen in all ihrer Pracht zu Gesicht bekommt und ihr Glück kaum fassen können. Es lag nur an ihr, die Veröffentlichung richtig umzusetzen.

"Sicherlich verstehen Sie, dass die Herkunft dieser Informationen unter keinen Umständen auf mich zurückfallen darf. Sie werden sich stattdessen schlicht und ergreifend auf anonyme Quellen in Form von blutrünstigen Paparrazis berufen und von dieser gesamten Angelegenheit im höchsten Maße profitieren. Zu gegebenen Zeitpunkt werde ich mich bei Ihnen melden, um unsere ergiebige Partnerschaft, die soeben entstanden ist, noch weiter auszubauen und dies in Ausmaßen, die Sie sich nur schwer vorstellen können. Ach und eine Sache noch:"

Aus seiner lockeren Position heraus lehnte sich der Gouverneur ein Stück weit nach vorn und musterte die Journalistin mit seinen kalten Augen.

"Diese Partnerschaft wird auf Ehrlichkeit und Loyalität basieren. Sollten Sie es in Erwägung ziehen, mich zu hintergehen, wird dies Konsequenzen haben. Ich möchte Ihnen nichts unterstellen, sondern nur Klarheit schaffen. Doch nun ist es an der Zeit für mich, mich zu empfehlen und zurück nach Dubrillion zu kehren. Miss Shendara, ich danke Ihnen vielmals für ihre Kooperation und bin der festen Überzeugung, dass ich mich in Ihnen nicht getäuscht habe. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg."



Fondor - Allegiance - Kabine - Agustin Prada und Collin Shendara, weiter entfernt: Saphenus,Myra Juran, Invida Parso, Scytale Mentel, Kyoshi Ichigu, Kael Reed, Darh Zion, Horatio Kraym, Alaine Aren, Volo Crescent, Gordon Aaronson. Samin usw., Soldaten (NPCs)
 
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