Tja, Jar Jar Binx mögen oder nicht mögen...
Das ist hier wahrlich die Frage!
Er ist ja durchaus nicht unliebenswert als armer, hilfloser Trottel.
Aber was stört trotzdem an ihm? Und was stört an ihm sogar mehr, als an den restlichen Gungans?
Zum einen ist es die deutsche Synchronstimme. Im englischem Original klingt sein Gerede zwar nicht sinnvoller, aber zumindest etwas (öhm, hüstel...wirklich nur ein wenig mehr) seriöser.
Was mich jedoch genauso stört, sind die bekloppten Stielaugen. Der Typ sieht aus wie 'ne Comicfigur (und kommt als solche gezeichnet auch nicht viel besser rüber.) Irgendwie nervt die genmanipulierte Kreuzung aus einer Kröte, einem Hasen und einem Entenschnabelsaurier. -Affig. Genauso, wie diese ständige Herumgehampel und -gehopse. Man bekommt doch tatsächlich dieses Indiana-Jones-Feeling, einfach den Blaster zu ziehen und dieses hüpfende Etwas, was eher an einen Wackel-Dackel aus Gummi erinnert, zur "Ruhe" zu bringen.
Aber was das grundsätzliche Problem mit Binx ist, läßt sich am besten dramaturgisch erklären. GL brauchte zu Beginn in EP I einen roten Faden, eine Leitlinie. In EP IV waren dieser Leitfaden das R2D2-C3PO-Gespann, welche den Zuschauer sozusagen durch die Geschichte führten, bis die eigentlichen Protagonisten übernehmen. Das Problem ist, daß GL es diesemal nicht schaffte, mit Binx diese Voraussetzungen zu erfüllen. Jar Jar wird zur absoluten Witzfigur stilisiert, weil er keinen Ruhepol darstellt, bei dem der Zuschauer gerne verweilt, um zu schmunzeln oder wirklich herzhaft zu lachen. Er entlockt einem eher ein müdes, ironisches "Hä?". Darüber hinaus verfolgt er nicht ernsthaft genug sein seiner Figur eigentlich zugedachtes Ziel. Das ist wahrhaftig einer der gröbsten Fehler innerhalb der Verletzung dramaturgischer Strukturen. Er kommt in die Lage, eine Lebensschuld bei Qui-Gon Jinn zu haben. Und was geschieht. Er ist eigentlich ständig mit irgendetwas anderem beschäftigt, anstatt seiner eigentlichem Aufgabe nachzukommen.
Er ist im Grunde fehl am Platz und in EP II wird es nicht besser, weil er zum tragischem Helden degradiert wird, der kaum noch komisch ist. Seine (Mini-)Rolle dort ist trotzdem noch viel zu tragend und zu einflussnehmend.
Die Gungans wären viel besser in einer tragischen Opferrolle gewesen, die durch die Jedi hätten gerettet werden müssen. Aber noch besser wäre gewesen, sie einfach draussen zu lassen und stattdessen R2 von anfang an wenn dann als ruhigen Leitpol einzubauen. GL hätte am Ende von EP I mit Binks nur dann die Kurve kriegen könne, wenn dieser direkt beim Endkampf zwischen Kenobi, Jinn und Maul mit anwesend gewesen wäre, ebenso handlungsunfähig gewesen wäre
, wie Kenobi oder gar bei dem Versuch, Qui-Gon zu beschützen, ums Leben gekommen wäre.
"...Na, das war (wäre) ja (mal) was (gewesen)...!"