Für Kinder verboten?

Die "Diskussion" hier hat ja auf beiden Seiten mal wieder ein Niveau... :rolleyes: Ich weiß, wieso ich mich normalerweise aus solchen Threads im PSW raushalte. Hatte gehofft, mit der Zeit sind die Leute hier vernünftiger geworden, warum auch immer. Aber so lange ironische oder lustigmachende Sätze fallen und Übertreibungen sowie Klischees, lässt es sich nicht vernünftig diskutieren. Bin dann mal kopfschüttelnd wieder weg aus diesem Forenbereich...
 
Immer diese Nostalgiebrille als wenn das ja früher alles soviel anders gewesen sei. Aber gut, wenn man alle aussperren muss, dann dich ja auch, wenn du selbst Vater bist. Irgendwie bin ich aber sicher, du bist dann der erste der aufschreit, wenn er am Ende selbst ausgeschlossen wird.
Am wichtigsten ist, dass du drin sitzt wenn ich mit verzogener Miene draußen stehe. Ich möchte dir ja nicht die ganze Stimmung kaputt machen.

Menschen sind schon doof. Und Tiere. Und Steine.
Und Blumen!
 
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Ich sehe an dem Trend nicht die geringste Problematik. Es gibt immerhin mehr als genug Freizeitangebote, die explizit auf Kinder und Familien ausgerichtet sind und diese willkommen heißen, also wo liegt das Problem darin, auch ein entsprechendes Gegenangebot zu bieten, wenn es offensichtlich die Nachfrage danach genauso gibt? Von "Bestrafung" Unschuldiger kann keinerlei Rede sein. Oder bin ich auch bestraft, weil ich nicht die Zielgruppe einer Ladies' Night bin? Selbstverständlich nicht.

Es wurde ein Vergleich zu schlecht benehmenden/randalierenden Jugendlichen und Erwachsenen gezogen. Grundsätzlich ist es korrekt, dass es auch ältere Semester gibt, die sich nicht gut benehmen und mal lauter sind. Aber es besteht der wesentliche Unterschied, dass diese dann einem bestimmten Grad der Vernunft zugänglich sein sollten und man mit diesen auch recht deutlich argumentieren kann: benehmen, sonst fliegt ihr raus. Einem Kind kann man mit einer solchen Argumentation leider oftmals nicht beikommen und wenn man aufgrund eines plärrenden Kindes die Eltern dann auffordert, das Etablissement zu verlassen, das wäre dann tatsächlich eine echte Problematik, da hier beide Seiten in einer unguten, für sie unfair empfundenen Situation gefangen sind und es keinen tollen Kompromiss gibt, mit dem jeder zufrieden ist.

Daher halte ich kinderfreie Zonen und Einrichtungen für eine gute Lösung. Wenn sich jemand davon benachteiligt oder ausgeschlossen fühlt, soll er/sie bitte vernünftig sein und eines der drölf Milliarden kindergerechter Freizeitangebote in Anspruch nehmen. Liebe Eltern, ihr geht doch mit euren Kids zu Weihnachten auch in Trollz oder ins Emoji-Movie, statt zu fordern, dass Sicario 2 eine FSK-0 Einstufung bekommt, damit die lieben Kleinen nicht benachteiligt sind. Es muss nicht alles für jeden sein und das ist auch in Ordnung so. Und wenn es hier mit der Eigenschaft, Abstand von der Zwangsbeglückung durch fremder Leute Kinder zu gewinnen, einen Markt zu bedienen gibt, dann ist das doch etwas, was allen zugute kommt. Vor allem, weil das Argument dann auch umgekehrt funktioniert: wenn sich jemand über allzu laute Kinder echauffiert, kann man immer entgegnen, dass die Person sich halt für eine kinderfreie Zone hätte entscheiden müssen.
Kurz zusammengefasst finde ich, dass dieses Angebot Spannungen abbaut und eine tolle Möglichkeit ist, einen wahrscheinlichen Konflikt gleich im Vornherein auszuschließen.
 
Ich sehe an dem Trend nicht die geringste Problematik. Es gibt immerhin mehr als genug Freizeitangebote, die explizit auf Kinder und Familien ausgerichtet sind und diese willkommen heißen, also wo liegt das Problem darin, auch ein entsprechendes Gegenangebot zu bieten, wenn es offensichtlich die Nachfrage danach genauso gibt? Von "Bestrafung" Unschuldiger kann keinerlei Rede sein. Oder bin ich auch bestraft, weil ich nicht die Zielgruppe einer Ladies' Night bin? Selbstverständlich nicht.

Es wurde ein Vergleich zu schlecht benehmenden/randalierenden Jugendlichen und Erwachsenen gezogen. Grundsätzlich ist es korrekt, dass es auch ältere Semester gibt, die sich nicht gut benehmen und mal lauter sind. Aber es besteht der wesentliche Unterschied, dass diese dann einem bestimmten Grad der Vernunft zugänglich sein sollten und man mit diesen auch recht deutlich argumentieren kann: benehmen, sonst fliegt ihr raus. Einem Kind kann man mit einer solchen Argumentation leider oftmals nicht beikommen und wenn man aufgrund eines plärrenden Kindes die Eltern dann auffordert, das Etablissement zu verlassen, das wäre dann tatsächlich eine echte Problematik, da hier beide Seiten in einer unguten, für sie unfair empfundenen Situation gefangen sind und es keinen tollen Kompromiss gibt, mit dem jeder zufrieden ist.

Daher halte ich kinderfreie Zonen und Einrichtungen für eine gute Lösung. Wenn sich jemand davon benachteiligt oder ausgeschlossen fühlt, soll er/sie bitte vernünftig sein und eines der drölf Milliarden kindergerechter Freizeitangebote in Anspruch nehmen. Liebe Eltern, ihr geht doch mit euren Kids zu Weihnachten auch in Trollz oder ins Emoji-Movie, statt zu fordern, dass Sicario 2 eine FSK-0 Einstufung bekommt, damit die lieben Kleinen nicht benachteiligt sind. Es muss nicht alles für jeden sein und das ist auch in Ordnung so. Und wenn es hier mit der Eigenschaft, Abstand von der Zwangsbeglückung durch fremder Leute Kinder zu gewinnen, einen Markt zu bedienen gibt, dann ist das doch etwas, was allen zugute kommt. Vor allem, weil das Argument dann auch umgekehrt funktioniert: wenn sich jemand über allzu laute Kinder echauffiert, kann man immer entgegnen, dass die Person sich halt für eine kinderfreie Zone hätte entscheiden müssen.
Kurz zusammengefasst finde ich, dass dieses Angebot Spannungen abbaut und eine tolle Möglichkeit ist, einen wahrscheinlichen Konflikt gleich im Vornherein auszuschließen.

Bei all dem Konfliktpotential dieses Themas und der Für- und Widerargumente drängt sich mir der Eindruck auf, dass eigentlich nicht die Kinder das Problem sind, sondern dass er in unserer Gesellschaft ein immer größeres Bedürfnis nach Ruhe gibt. Der Alltag kann stressig sein, man ist gefordert und wird dauerbeschallt. Geht man dann in seiner Freizeit in ein Restaurant oder Spa um zu entspannen, kann einem auch das freudigste Kinderlachen wie Gekreische vorkommen. Ich glaube die Wurzel des Problems liegt tiefer, und die Verbannung von Kindern aus dem eigenen Umfeld ist nur eine oberflächliche Lösung, die eigentliche Ursache, unsere gesellschaftliche Lebensführung wird dabei aber nicht hinterfragt. Ein vll. positiver Trend, der sich aus diesem Dilemma ergeben hat ist das Waldbaden, oder der Waldspaziergang.
 
Ich finde den Trend kritisch, weil hier Kinder zum Problem degradiert werden anstatt als etwas was selbstverständlich zu unserer Gesellschaft gehört. In Zeiten in denen sich immer mehr Menschen gegen Kinder entscheiden, sollte man sich fragen ob das die Botschaft ist die man kommunizieren will.

Vor allem was kommt dann als nächstes, kinderfreie Wohnungen und Wohnviertel?
 
@Banthapudu Das ist natürlich möglich, aber dennoch kann man unter dem Strich festhalten, dass Kinder neben Auto- und Maschinenlärm der menschliche Faktor sind, der sich mit Stille und Ruhe am wenigsten verträgt ;) Es geht ja auch nicht nur darum, ob man so gereizt ist, dass man selbst ein Kinderlachen als störend empfindet. Das kann zwar schon mal vorkommen, ich würde aber behaupten, dass das in den wenigsten Fällen so ist. Ich finde aber eher, dass es auch nicht zielführend ist, dass Kinder immer und überall ruhig und wohlerzogen stillsitzen und sich benehmen. Kinder sollen rumrennen, Kinder sollen brüllen und laut sein. Kinder sollen einfach die Möglichkeit haben, Kinder zu sein. Und das im Idealfall an Orten, wo es ihnen nicht übel genommen wird von Leuten, die sich daran stören, weil eben diese Leute eine Rückzugsmöglichkeit woanders hin haben. Eine gute Lösung in beiderseitigem Interesse heißt für mich nicht immer, dass man beide Seiten unter einem Kompromiss zusammenbringen muss. Oder sollte das so aussehen, dass im Idealfall die Kinder ein bisschen toben dürfen, sodass sich die Leute davon nur ein bisschen gestört fühlen? Ne, ne. Da trenne ich die beiden Gruppen doch lieber. Das meinte ich auch vorhin mit Zwangsbeglückung: vielleicht kann ich alle Waldspaziergänge, tiefenentspannende Atemübungen und Yogafiguren dieser Welt machen, um meinen persönlichen Zenit an Zen zu erreichen, und will dann trotzdem in der Therme ohne Kindergebrüll im Wasser chillen. ;) Und ich finde, dazu sollte man auch die Möglichkeit haben. Ich finde nicht, dass es tiefgreifende Lösungen für einen Konflikt braucht, wenn man den Konflikt auf ziemlich einfache Art von vornherein gleich vereiteln kann. Weil ganz ehrlich: den Kindern selbst wird's ziemlich egal sein, ob es Hotels und andere Einrichtungen gibt, wo sie nicht hin dürfen.

Ich finde den Trend kritisch, weil hier Kinder zum Problem degradiert werden.
Das Problem entsteht dadurch, dass man aber Leuten etwas mehr oder weniger aufdrängt, was sie als störend empfinden. Ich meine, ich habe noch keinen eigenen Nachwuchs, aber es gibt auch Leute, die Kinder schlicht und ergreifend nicht mögen. Sollten die nicht die Möglichkeit haben, dem aus dem Weg zu gehen? Es will ja keiner das "Problem Kind" lösen. Man will sich dem halt nur nicht unbedingt ausliefern.

In Zeiten in denen sich immer mehr Menschen gegen Kinder entscheiden, sollte man sich fragen ob das die Botschaft ist die man kommunizieren will.
Ich denke nicht, dass wir an besonderer Unterbevölkerung auf dieser Welt leiden, drum sehe ich nichts Kritisches daran, dass sich Leute gegen Kinder entscheiden.

Vor allem was kommt dann als nächstes, kinderfreie Wohnungen und Wohnviertel?
Der Vergleich ist nicht passend, weil Kinder auch mal ungeplant "passieren" können und du dann eine werdende Jungfamilie, wenn du sie zum Auszug aus ihrer bisherigen Wohnlage zwingst, möglicherweise existentiell bedrohst. Aber niemandes Existenz hängt daran, ob er in einem gewissen Hotel oder Restaurant zu Gast sein darf oder nicht. Auch hat niemand unvermittelt plötzlich Kinder dabei, wenn er sich in einer kinderfreien Zone aufhält. Und sollte jemand mal wirklich in die Situation kommen, an ausgerechnet einem solchen Ort plötzlich Mutter zu werden, dann werden die anderen Gäste das sicher nachsehen und wahrscheinlich auch gratulieren. ;)
 
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Ich finde den Trend kritisch, weil hier Kinder zum Problem degradiert werden anstatt als etwas was selbstverständlich zu unserer Gesellschaft gehört. In Zeiten in denen sich immer mehr Menschen gegen Kinder entscheiden, sollte man sich fragen ob das die Botschaft ist die man kommunizieren will.

Vor allem was kommt dann als nächstes, kinderfreie Wohnungen und Wohnviertel?
Genau so sehe ich es auch. Manche sollten nicht vergessen das sie nicht als Erwachsene auf die Welt gekommen sind.
Ich habe selber 2 Jungs die etwas lebhaft sind , aber soll ich die deshalb im Auto lassen ?
Das verstößt ja schon gegen Menschenrechte. Das man nicht überall rauchen darf ist ja ok, aber Kinder verbieten?
Wir haben eh schon Probleme mit dem demografischen Wandel .
Deutschland sollte generell Kinderfreundlicher werden um dem entgegen zu wirken.
 
Vor allem was kommt dann als nächstes, kinderfreie Wohnungen und Wohnviertel?

Sicher nicht. Der Trend in der Rechtsprechung ist, dass man eine ganze Menge Geräusche von Kindern an allen möglichen Orten schlicht und ergreifend ertragen/tolerieren/genießen (die hier passende Vokabel hängt wohl von der Einstellung dazu ab) muss. Dazu gehören Wohnungen, Mehrfamilienhäuser und natürlich auch öffentliche Verkehrsmittel, Parks und Spielplätze in der nähe von Wohnhäusern. Da ist eine gewisse grundsätzliche Einseitigkeit nicht abzustreiten. Dass es aber eben auch klar definierte Rückzugsräume geben könnte, lässt sich meines Erachtens in einer freiheitlichen Gesellschaft durchaus fair regeln.
 
Den Kindern vielleicht schon, den Eltern eventuell weniger, wenn am Ende besitmmte Lagen nur quasi Singles vorbehalten sind. Der von Sol angesprochene Trend ist genau das was ich kritisch sehe, heute ist es ein Hotel, morgen zwei, drei und irgendwann muss man schon genau hingucken als Familie und hat eben keine freie Auswahl mehr. Dafür müssen die Kinderlosen (sei es weil sie keine haben oder sie nicht mitnehmen) ja nicht mal das selbst fordern, es reicht schon wenn das Kinderverbot zum Siegel wird. Und das ist einfach extrem bedenklich, in Anbetracht dessen, dass es um was geht? Mal ein Herumgerenne? Mal ein Rumgeplärre? Überdies halte ich auch irgendwelche Geschlechter-Only Geschichten für eher bedenklich, es käme ja auch keiner auf die Idee "White Nights" zu veranstalten...
 
Genau so sehe ich es auch. Manche sollten nicht vergessen das sie nicht als Erwachsene auf die Welt gekommen sind.
Ich habe selber 2 Jungs die etwas lebhaft sind , aber soll ich die deshalb im Auto lassen ?
Wie wäre es stattdessen eine der buchstäblich tausenden Freizeiteinrichtungen aufzusuchen, wo Kinder willkommen oder auch explizit erwünscht sind... ? Ich verstehe diese Ganz oder gar nicht-Mentalität nicht. Von wievielen kinderfreien Zonen sprechen wir hier bei Hotels und Restaurants denn? Gibt es Zahlen dazu? Ich bezweifle, dass es mehr als 10% sind, wenn denn überhaupt 1%. Reicht es nicht, wenn 90% der Angebote für einen geeignet sind? Müssen es wirklich unbedingt 100% sein?

@Seth Caomhin Ja und? Wenn ich ein kinderfreies Hotel will, muss ich ja auch genau schauen bei der Buchung. Wenn das größte Problem ist, dass man in drei Hotels nicht kann von ein paar Dutzend, dann wird man das grade noch mit Müh' und Not überleben, denke ich. Wie groß und gewaltig ist dieser Trend denn, von dem ihr sprecht? Stützen sich eure Aussagen auf Befürchtungen oder auf tatsächlich stattfindende Entwicklungen, die belegt sind? Weil für mich hört sich das einfach nach Schwarzseherei an primär. Niemand will Familienangebote verschwinden lassen, dazu sind sie wirtschaftlich viel zu attraktiv. Familien bringen nämlich immer mehr Kohle als kinderfreie Paare.
 
Wie wäre es stattdessen eine der buchstäblich tausenden Freizeiteinrichtungen aufzusuchen, wo Kinder willkommen oder auch explizit erwünscht sind... ? Ich verstehe diese Ganz oder gar nicht-Mentalität nicht. Von wievielen kinderfreien Zonen sprechen wir hier bei Hotels und Restaurants denn? Gibt es Zahlen dazu? Ich bezweifle, dass es mehr als 10% sind, wenn denn überhaupt 1%. Reicht es nicht, wenn 90% der Angebote für einen geeignet sind? Müssen es wirklich unbedingt 100% sein?
Wer bestimmt wo Kinder hin dürfen und wo nicht?
Kinder sollten nicht im Rotlichtvierteln sein ok, aber in öffentlichen Einrichtungen schon.
Stell Dir mal vor du hälst auf der Autobahn am Rasthof und darfst deine Kinder da nicht raus lassen. Es darf halt nicht zu weit gegen. Das sollte der Staat schon regulieren.
 
Wer bestimmt wo Kinder hin dürfen und wo nicht?
Kinder sollten nicht im Rotlichtvierteln sein ok, aber in öffentlichen Einrichtungen schon.
Stell Dir mal vor du hälst auf der Autobahn am Rasthof und darfst deine Kinder da nicht raus lassen. Es darf halt nicht zu weit gegen. Das sollte der Staat schon regulieren.
Die Autobahnraststätte, die keine Kinder zulässt, würde es niemals geben. Weil es kein Wellness-Angebot ist, sondern eine Umstandslösung. Oder fährt irgendjemand auf Urlaub in eine Raststätte? :D Nochmal, ihr unterschätzt den wirtschaftlichen Faktor wohl ein wenig. Jede Raststätte, die verbietet, dass Kinder hinein dürfen – Kinder, die auf langen Autofahrten Hunger und Durst haben und Comics und Süßigkeiten und Actionfiguren und Nackenkissen haben wollen – würde sich doch nur ins eigene Fleisch schneiden.

Ich kann mir einfach kein realistisches Szenario vorstellen, in dem es "zu weit" gehen würde, einfach weil Familien eine zu wertvolle Zielgruppe sind, als dass diese vernachlässigt werden würde. Kinderfreie Zonen sind eine Nische, nicht der große Kuchen.
 
@Seth Caomhin[/USER] Ja und? Wenn ich ein kinderfreies Hotel will, muss ich ja auch genau schauen bei der Buchung. Wenn das größte Problem ist, dass man in drei Hotels nicht kann von ein paar Dutzend, dann wird man das grade noch mit Müh' und Not überleben, denke ich. Wie groß und gewaltig ist dieser Trend denn, von dem ihr sprecht? Stützen sich eure Aussagen auf Befürchtungen oder auf tatsächlich stattfindende Entwicklungen, die belegt sind? Weil für mich hört sich das einfach nach Schwarzseherei an primär. Niemand will Familienangebote verschwinden lassen, dazu sind sie wirtschaftlich viel zu attraktiv. Familien bringen nämlich immer mehr Kohle als kinderfreie Paare.

Mag ja auch sein, dass es Schwarzseherei ist, ich sage ja auch nicht "jetzt gerade in diesem Moment schließen Hotels ihre Pforten für Familien", ich sehe aber dass soetwas geschehen kann. Der demographische Wandel wurde auch schon erwähnt, heißt auch: in Zukunft haben wir ganz allgemein wohl weniger Familien, was zu einer vermehrten Zustimmung zum Kinder-Aschluß führne könnte. Und wie gesagt, warum das alles? Der Wunsch nach kinderlosen Rückzugsorten klingt so als wären Hotels mit Familien wie die heruntergekommenen Schulen in Hollywoodfilmen, an die ein Lehrer kommt um endlich mal aufzuräumen. Quasi militarisierte Zonen, in denen man mit Milch aus Fläschchen bespritzt wird, dauernd einem der Weg von jungen Skateboardern abgeschnitten wird und man auf jedem Flur auf Legosteine tritt.
 
Ich finde aber eher, dass es auch nicht zielführend ist, dass Kinder immer und überall ruhig und wohlerzogen stillsitzen und sich benehmen. Kinder sollen rumrennen, Kinder sollen brüllen und laut sein. Kinder sollen einfach die Möglichkeit haben, Kinder zu sein.
Sehe ich genauso.

Und das im Idealfall an Orten, wo es ihnen nicht übel genommen wird von Leuten, die sich daran stören, weil eben diese Leute eine Rückzugsmöglichkeit woanders hin haben. Eine gute Lösung in beiderseitigem Interesse heißt für mich nicht immer, dass man beide Seiten unter einem Kompromiss zusammenbringen muss. Oder sollte das so aussehen, dass im Idealfall die Kinder ein bisschen toben dürfen, sodass sich die Leute davon nur ein bisschen gestört fühlen? Ne, ne. Da trenne ich die beiden Gruppen doch lieber.

Da gibt es ja Restaurants, die einen separaten Raum für Ruhebedürftige bereitstellen. Diese Lösung finde ich aber problematisch, so wie früher die Raucherzimmer. Das hat etwas von Bloßstellung.
Das meinte ich auch vorhin mit Zwangsbeglückung: vielleicht kann ich alle Waldspaziergänge, tiefenentspannende Atemübungen und Yogafiguren dieser Welt machen, um meinen persönlichen Zenit an Zen zu erreichen, und will dann trotzdem in der Therme ohne Kindergebrüll im Wasser chillen. ;) Und ich finde, dazu sollte man auch die Möglichkeit haben.
Sehe ich auch so, und in diesem Fall gibt es ja auch die Hausordnung, die in solchen Fällen greift. Da können Kinder direkt lernen, dass es Orte gibt, an denen Toben und Schreien unangebracht ist. Das musste ich z. B. auch mal lernen, als ich mit meiner Oma in der Kirche war. Da wurde mir auch erklärt, dass ich nicht laut sei durfte, da ich sonst andere störe. Ich bin froh, dass ich das lernen durfte, sonst könnte ich heute nicht in Museen, Bibliotheken oder ins Theater gehen, sondern müsste auf Fußballstadien o. ä. ausweichen.
Naja, der Punkt ist für mich, durch Separieren trenne ich einen Großteil der Gesellschaft ab und allen wird die Möglichkeit genommen miteinander auszukommen. Wenn ich mit meinem Kind in ein Spa gehe, dann sollte es sich dementsprechend benehmen können, kann es das nicht, dann gehe ich dort auch nicht hin. Bei Säuglingen ist das natürlich etwas anderes, aber auch da hat mich das Schreien nie sonderlich gestört, denn auch die handeln nach ihrem natürlichen Instinkt und die meisten Eltern schaffen es ja meist schnell ihren Nachwuchs zu beruhigen oder kurzzeitig den Raum zu verlassen, da es ihnen selber unangenehm ist.

Weil ganz ehrlich: den Kindern selbst wird's ziemlich egal sein, ob es Hotels und andere Einrichtungen gibt, wo sie nicht hin dürfen.
Den Kindern nicht unbedingt, aber die Eltern könnten sich schon ärgern, wenn sie für mehrere Jahre nicht mehr in ihr Lieblingslokal dürfen, weil sie dort Hausverbot haben. Letztlich bleibt die Frage wen man diskriminiert: Kinder und ihre Eltern oder die Ruhebedürftigen. Mein Vorschlag wäre jedoch ein Kompromiss aus Erziehung, beidseitigem Verständniss und Nachsicht. Ein Ausschluss eines Teils einer Gesellschaft hat mMn noch nie ein Problem gelöst, sondern Kluften immer nur vergrößert.
 
Mag ja auch sein, dass es Schwarzseherei ist, ich sage ja auch nicht "jetzt gerade in diesem Moment schließen Hotels ihre Pforten für Familien", ich sehe aber dass soetwas geschehen kann. Der demographische Wandel wurde auch schon erwähnt, heißt auch: in Zukunft haben wir ganz allgemein wohl weniger Familien, was zu einer vermehrten Zustimmung zum Kinder-Aschluß führne könnte. Und wie gesagt, warum das alles? Der Wunsch nach kinderlosen Rückzugsorten klingt so als wären Hotels mit Familien wie die heruntergekommenen Schulen in Hollywoodfilmen, an die ein Lehrer kommt um endlich mal aufzuräumen. Quasi militarisierte Zonen, in denen man mit Milch aus Fläschchen bespritzt wird, dauernd einem der Weg von jungen Skateboardern abgeschnitten wird und man auf jedem Flur auf Legosteine tritt.
Gar nicht. Aber ich kann konkret sagen, dass ich letzte Woche etwa in der Therme gewesen bin, wohlgemerkt an einem Arbeitstag. Leider waren wegen dem kommenden Feiertag aber dennoch bereits morgens soviele Familien anwesend, dass wir erst mal über eine halbe Stunde lang anstehen mussten, um eine Eintrittskarte zu kaufen. Und drinnen wollten wir dann eigentlich den ganzen Tag nur in Ruhe chillen und entspannen.. im allgemeinen Bereich war das aber leider nicht möglich, weil dich allenthalben Kinder halb umrennen und im Wasser gefühlte 2 Menschen pro m² waren und die meisten davon in ohrenbetäubender Lautstärke geschrien haben und auch ungeniert neben dir vom Beckenrand ins Wasser springen (natürlich verboten, aber halte mal hunderte Kinder mit einem Dutzend Bademeister in Zaum). Wenn ich mich im Wasser entspannt zurücklehnen will, steh ich halt nicht auf die Lautstärke oder darauf, ständig Wasser in die Augen und die Nase und den Mund gespritzt zu bekommen. Gibt's Schlimmeres? Natürlich. Aber es kann auch besser sein. So wie eben der ab 16-Saunabereich, in den wir uns letztendlich zurückgezogen haben. Dort war zwar auch das eine oder andere U16 Kind dennoch anwesend, aber die waren alle leise, drum wurde es auch toleriert. Und dort konnten wir dann auch abschalten. Und das war auch alles, was wir wollten. Das kann man sich dann auch von einem Thermentag für etwa 100 Euro erwarten, denke ich.

@Banthapudu Wenn die Eltern so gerne in ihr Lieblingslokal möchten, dann nimmt man sich halt mal für einen Abend einen Babysitter und geht ohne Kinder dorthin. So wie es Eltern seit Jahrzehnten eben machen und es war bisher nie ein Problem, warum funktioniert das plötzlich nicht mehr?
Und grundsätzlich ist an deinem Argument mit dem miteinander auskommen schon was dran und natürlich sollten Kinder beizeiten lernen, wo sie sich wie verhalten sollten. Aber: als erwachsener, mündiger Mensch möchte ich eigentlich meinen Urlaub buchen dürfen, ohne dass ich einer gesellschaftlichen Anordnung, "miteinander auszukommen", Folge leisten muss. Erwachsene Leute muss man in der Hinsicht nicht mehr erziehen und wenn sie die Entscheidung treffen, dass sie sich mit gewissen Dingen nicht konfrontieren wollen, vor allem im verdienten Urlaub, dann sollte das auch respektiert und die Möglichkeit dazu gegeben werden.
 
ohne dass ich einer gesellschaftlichen Anordnung, "miteinander auszukommen", Folge leisten muss.
Aber als Teil einer Gesellschaft muss man doch zwangsläufig miteinander auskommen, dass ist doch der Kern einer Gesellschaft. Alles andere sind Egoismen, und die gibt es auf beiden Seiten, genauso bei den Ruhebedürftigen, die Kinder aussperren wollen, wie auch bei den Eltern, die ihre Kinder an unangebrachten Orten toben lassen. Eine Ideallösung wird es nie geben, wenn nur einer oder keiner sich bewegt.
Aber selbstverständlich kann ich deinen Ärger über die lauten Kinder im Wellnessbad nachvollziehen. Mich nerven z. B. Menschen, die im Kino gegen meinen Sitz treten, das Handy aufleuchten lassen oder sich laut unterhalten. In solchen Fällen habe ich mit den Leuten geredet und meistens hat es was gebracht. Hier reicht die Altersspanne übrigens von ca. 8 bis 40.
In deinem Fall wäre es natürluch mühsam mit hunderten von Kindern bzw. deren Eltern zu reden, aber man hätte einen Bademeister bitten können die Hausordnung durchzusetzen in dem er z. B. eine Durchsage macht. Das macht man aber in der Regel nicht, denn wir wollen ja alle keine Petzen oder Spielverderber sein. Stattdessen fühlt man sich in seinem Recht verletzt und ärgert sich im Stillen über diese lauten Menschen. Wer kennt das nicht? Solange man aber selber nichts unternimmt gegen sein Problem sollte man sich auch nicht über andere ärgern. Der Ausschluss von potentiellen Ärgernissen wäre da natürlich die bequemste Lösung für einen selbst, denn man muss sich nicht kümmern.
Ärgern darf man sich aber sehr wohl, wenn man etwas unternommen hat und der Gegenüber keine Einsicht bzw. entgegenkommen zeigt. Das müssen im Extremfall aber Gerichte klären, die einem in einer Gesellschaft auch zu seinem Recht verhelfen können. Aber das sollte doch die Ultima Ratio sein.
 
@Banthapudu Aber ich habe ja was dagegen unternommen, indem ich an einen geeigneten Rückzugsort ausgewichen bin, und das war die wohl idealste Lösung mit der niemand in seinem Tun und seinen Wünschen eingeschränkt oder behelligt wurde. Was war daran nicht praktikabel oder zielführend?
 
@Banthapudu Aber ich habe ja was dagegen unternommen, indem ich an einen geeigneten Rückzugsort ausgewichen bin, und das war die wohl idealste Lösung mit der niemand in seinem Tun und seinen Wünschen eingeschränkt oder behelligt wurde. Was war daran nicht praktikabel oder zielführend?
Wenn das für euch eine gute Lösung war, dann ist es auch okay und die von dir genannten unter 16 Jährigen zeigen ja auch ein gegenseitiges miteinander Auskommen.
 
Vor allem was kommt dann als nächstes, kinderfreie Wohnungen und Wohnviertel?


Da sind wir meiner Erfahrung nach teilweise schon angekommen.

Wer schon mal in einer Großstadt eine Wohnung gesucht hat, der weiss das man bei der Suche quasi permanent Diskriminierungen ausgesetzt ist.

Raucher, Haustierbesitzer ...kennt man. Aber auch, Schichtarbeiter sind nicht gern gesehen (kommen spät nachts Heim und machen Krach im Treppenhaus...und wahrscheinlich wollen die dann auch noch nach der Arbeit duschen ...nicht auszudenken..) , alleinstehende Männer oder "zu" junge Leute möchte man natürlich auch nicht im Haus haben (ständige , wilde, feuchte & ausschweifende Party's wären die logische Folge). Und selbstverständlich sind auch Kinder ein klares Ausscheidungskriterium.

Der Wohnungsmarkt ist so heiss umkämpft, das die Vermieter sich die Rosinen rauspicken können, indem Fall meist das Kinderlose Paar, ohne Haustiere, beide Festangestellt mit mindestens 40 std.
Da interessiert kein Gleichbehandlungsgesetz oder sonst etwas in der Art.
Man sagt ja und amen zu allem damit man überhaupt eine kleine Chance hat zwischen 3 Massenbesichtigungen.

Lange Rede, kurzer Sinn: In Teilen kommt sowas durchaus schon vor. Alle beschriebenen Sachen habe Ich selbst erleben dürfen, nach Kindern wurde immer sofort und explizit gefragt, in meinem Fall konnte Ich was das angeht verneinen, aber Freunde, Bekannte und auch Arbeitskollegen (mit Kindern) hatten teils richtige Schwierigkeiten und fast alle von denen haben keine Wohnung in der Stadt genommen/bekommen, sondern wohnen jetzt ein paar Kilometer weiter ausserhalb.
 
Wie wäre es stattdessen eine der buchstäblich tausenden Freizeiteinrichtungen aufzusuchen, wo Kinder willkommen oder auch explizit erwünscht sind... ? Ich verstehe diese Ganz oder gar nicht-Mentalität nicht.

Naja, die ganz oder gar nicht Mentalität kommt vielleicht davon, dass die Kritiker dieser Aktion einfach generell keine Diskriminierung gut heißen. (Heißt im Umkehrschluss natürlich nicht, dass Befürworter voll die Diskriminierungsfans sind)
Das was klein anfängt kann eben mal schnell groß werden und es kann und darf imo einfach nicht sein, dass man Millionen von verschiedenen Individuen über einen "Alterskamm" schiebt. Du hast es angesprochen, dass es Leute gibt die keine Kinder mögen. Gut, dann sollen sie keine bekommen, aber sie müssen Kinder genauso wie Alte, Schwarze, Weiße, Grüne, etc.pp. als Teil der Gesellschaft akzeptieren. Die Gesellschaft ist nun mal vielschichtig. Es gibt laute und ruhige Kinder genauso wie es mobile und eingeschlafene Rentner gibt.

Du hast diese ganz oder gar nicht Mentalität angesprochen. Wer die auf den Plan gebracht hat, war aber ganz und gar der Wirt alleine. Niemand könnte etwas dagegen sagen, wenn er ein Schild vor seinem Restaurant anbringt á lá "Ruhe-Restaurant, bitte nehmen sie Rücksicht und bla bla"
Das schließt Kinder nicht generell aus (Denn es gibt auch Kinder, die explizit Ruhe wollen und suchen), zeigt was er in seinem Lokal will und er hat immer noch die Möglichkeit über Hausverbote zu arbeiten.
Ja, ist vielleicht für ihn minimal mehr arbeit, aber er will ja sein Restaurant so haben.

Sicherlich gibt es eine große Vielfalt, aber wenn wir das als Rechtfertigung für Diskriminierung in jeglicher Form nehmen, wirds dann eben mit dieser Vielfalt doch langsam eng.
 
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