Fußball Thread - WM, EM, CL etc.

Typisches Finale bisher mit wenig Torszenen, da noch keine Mannschaft bereit ist, ins Risiko zu gehen. England mit einer ganz ansprechenden Leistung bisher.

C.
 
Kein Spektakel, aber ein kurzweiliges Finale. Die Spanier haben letztendlich verdient gewonnen und teils war auch schön anzuschauen. England spielte einige Zeit ganz gut mit, aber auch diesmal: Ohne Kane läuft es besser.
Glückwunsch nach Spanien. Das der Siegtreffer von Oyarzabal kam, hat mich irgendwie gefreut. Der spielt in San Sebastian, mal keiner der Überstars von Real oder Barcelona.

Die EM war okay, mehr nicht. Es lag aber weder an der Organisation oder am drumherum. Die EM an sich hatte das übliche Turnierproblem: Zu aufgebläht, zu viele Spiele. Dazu noch zu viele seltsame Handelfmeter. Und die Show heute vor dem Anpfiff war ja echt zum abgewöhnen. :speechless:

Das Interessanteste der EM: Die (vermeindlichen) Stars waren nicht die Stars. Weder Mbappé, noch Kane, und erst recht nicht C. Ronaldo. Die Stars waren Yamal und Williams.
 
England ist irgendwie das Schalke* der Nationalmannschaften. Den letzten - bzw. einzigen - großen Titel kennen die meisten heutzutage nur von Schwarz-Weiß-Bildern, meistens klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander, und wenn man mal die Chance hätte, versagen die Nerven oder andere sind ganz einfach besser.
Für ein Finale war das gestern eines der besseren Spiele, denn wenn man ehrlich ist, sind Finals oft nicht die besten Spiele eines Turniers, da beide Mannschaften erstmal darauf bedacht sind, bloß keinen Fehler zu machen, und mit angezogener Handbremse spielen. Nach dem frühen Treffer in der zweiten Halbzeit wurde es dann aber doch noch ein rassiges Spiel mit einigen guten Spielzügen und Chancen auf beiden Seiten.
Der Titel für Spanien ist hochverdient. Nicht nur dass sie von den großen Nationen den schönsten Fussball gespielt haben, sie waren zudem auch sehr konstant und haben nicht ein Spiel verloren. Für die DFB-Elf ist es vielleicht ein schwacher Trost, dass sie der einzige Gegner war, der nicht in 90 Minuten bezwungen werden konnte, und dass wohl kein Team den neuen Europameister näher am Rand einer Niederlage hatte.

Das Interessanteste der EM: Die (vermeindlichen) Stars waren nicht die Stars. Weder Mbappé, noch Kane, und erst recht nicht C. Ronaldo. Die Stars waren Yamal und Williams.

Viele der Stars, die bei großen Vereinen spielen, haben vor einer EM um die 60 Saisonspiele in den Knochen, und die, die in England spielen zudem ohne Winterpause. Es war in der Vergangenheit schon oft der Fall, das hoch gelobte Starensembles bei WM oder EM eher lustlos über den Rasen geschlichen sind, und sich auf Geistesblitze ihrer starken Einzelspieler verlassen haben. Die Bereitschaft seitens FIFA und UEFA daran was zu ändern ist wegen der obszönen Summen, die die Ware Fussball generiert auch eher überschaubar, so dass wir uns auch weiterhin wohl an eher mediokren Turnieren erfreuen dürfen, bei denen die Sensationen eher von hochmotivierten Außenseitern kommen.

* Schalke bezogen auf die Deutsche Meisterschaft. Im Pokal und dem Europacup hatten sie ja bisweilen Erfolge.

C.
 
Eine Erkenntnis ist wohl auch dass jetzt wieder eine Jahre lang anhaltende Dominanz Spaniens „drohen“ könnte. Ist echt der Wahnsinn wie viele junge Spieler die haben, und es schien auch fast egal zu sein wer da auf dem Platz steht.

Und ich hoffe echt für Yamal dass er angesichts der jüngsten Erfolge nicht zu sehr abhebt. So viel Lobhudelei in jungen Jahren geht oft schief.
 
Oyarzabal, Laporte, Williams, Simón...die Spanier können sich diesmal v.a. bei den Basken - also Athletic und Sociedad - bedanken, deren erstklassige (Jugend-)Arbeit in den letzten Jahren ordentliche Ernte einfuhr.
 
(...) so dass wir uns auch weiterhin wohl an eher mediokren Turnieren erfreuen dürfen, bei denen die Sensationen eher von hochmotivierten Außenseitern kommen.
Ich denke man sollte nicht die Dichte eines solchen Turniers unterschätzen, die diesen mediokren Eindruck forciert.
Von vielen Fans, die hauptsächlich dem Vereinsfußball folgen, wird Nationalmannschaftsfußball ja gerne mal abgewertet im Vergleich zur CL und den dortigen Mannschaften.
Ich schaue vieles aus allen Wettbewerben und ich bin mir sehr sicher, dass dieser außerordentliche Ruf bezüglich des "besseren" Fußballs den die CL genießt, auch darauf fußt, dass doch gewisse Abstände zwischen Spieltagen liegen. Auch in der CL sind viele Spiele Stinker und wenn man innerhalb von 31 Tagen 36 CL-Vorrundenspiele und dann noch die entsprechenden K.O.-Runden-Spiele ausstrahlen würde und diese genauso intensiv verfolgen würde wie eine WM/EM, würde man mMn feststellen, dass da bei weitem nicht so viel Gold dabei ist, wie man glauben mag.
 
Auch in der CL sind viele Spiele Stinker und wenn man innerhalb von 31 Tagen 36 CL-Vorrundenspiele und dann noch die entsprechenden K.O.-Runden-Spiele ausstrahlen würde und diese genauso intensiv verfolgen würde wie eine WM/EM, würde man mMn feststellen, dass da bei weitem nicht so viel Gold dabei ist, wie man glauben mag.

Die CL ist genauso aufgebläht, wie die großen Turniere, und bietet meistens erst ab der KO-Phase interessante Partien.

Von vielen Fans, die hauptsächlich dem Vereinsfußball folgen, wird Nationalmannschaftsfußball ja gerne mal abgewertet im Vergleich zur CL und den dortigen Mannschaften.

Der Fussball von Auswahlteams ist oft etwas einfacher und direkter, da die Mannschaften nunmal nicht so oft und solange zusammen sind, um zu trainieren. Das hat aber auch durchaus seinen Reiz, wenn es gut vorgetragen wird.

C.
 
Die CL ist genauso aufgebläht, wie die großen Turniere, und bietet meistens erst ab der KO-Phase interessante Partien.



Der Fussball von Auswahlteams ist oft etwas einfacher und direkter, da die Mannschaften nunmal nicht so oft und solange zusammen sind, um zu trainieren. Das hat aber auch durchaus seinen Reiz, wenn es gut vorgetragen wird.

C.
Ich stimme gleichzeitig zu und widerspreche :D

Der Fußball von Auswahlteams ist auch deshalb anders, weil sie eigentlich immer im K.O.-Modus sind. Selbst in Quali oder Vorrundenspielen sind aufgrund der gerinegn Anzahl von Spielen (verglichen mit einer Liag) Niederlagen immer viel gravierender. Das formt zum einen die Spielidee aber auch das Mindset. Man kann das einfacher und direkter nennen, hier stimme ich zu.

Die großen Clubmannschaftn bestreiten den Hauptteil ihrer Spiele in Ligen und dann eben AUCH im System CL.
Man sieht ja, dass in der CL vergleichsweise häufig Teams auch erfolgreich sind, deren Fußball eher "nationalmannschaftsartig" ist. Inter 2010, Chelsea 12 und 21, Real Madrid (andauernd). Eigentlich müssten diese hochgezüchteten Maschinen wie City (oder zu ihrer Hochzeit vor 20 Jahren Arsenal) viel häufiger dominieren, wenn deren Spielart so deutlich überlegen wäre - in diesem System.

Was Nationalmannschaften aber so reizvoll macht in meinen Augen, ist der Umstand, dass er entgegen des allgemeinen Tenors sehr wohl diese Möglichkeiten des Einspielens gibt, aber das eben über Jahre und besonders die kleinen Teams profitieren davon und sichern sich so eine gewisse Konkurrenzfähigkeit - weil sie auch niemand kaputt machen kann. Wenn man alle zwei Jahre die Turniere guckt ist das wie ein Familientreffen, wenn man sich die Aufstellungen anguckt, alles alte Bekannte, die schon immer in diesem Team waren (gefühlt). Bei Vereinsteams verliere ich teilweise komplett den Überblick wer gerade Teil des Durchlauferhitzers ist.

Nehmen wir zum Beispiel Island. Die dürften schon allein angesichts der Einwohnezahl niemals Erfolg haben. Und dennoch hatten sie in den 10ern ihre "goldene Generation". Die hat als U21 erstmal den Deutschen die Olympiateilnahme 12 gekostet, hat knapp die Quali 2014 verpasst und stand dann plötzich in einem EM-Viertelfinale und bei einer WM. Für ein solche kleines Land ist das phänomenal.
Allerdings war diese Generation im internationalen Maßstab doch nur bedingt golden, aber sie hatten die Chance, über Jahre zusammenzuwachsen und an ihr Limit zu gehen und den Großen wehzutun.

Ich behaupte sogar dass dieser angebliche Vorteil von Vereinsmannschaft, dass sie so eingespielt sind, nur die paar ganz Großen gilt. Hat irgendein "kleinerer Verein" mal ein Jahr wirklich ein starkes Team, hat er in der Regel genau dieses Jahr Zeit etwas zu gewinnen, dann wird er von den Großen zerpflückt (siehe Ajax vor ein paar Jahren). Es gibt ein paar Wale im Becken, die sich einspielen können, die anderen werden zerlegt, sobald sie den Kopf rausstrecken.

Die Nationalmannschaften haben alle die gleiche Chance, man kann nicht absteigen (die NL mal außen vor gelassen) und nach jedem Turnier wird alles wieder auf Null gestellt. D.H: habe ich endlich mal über Jehre eine gute Generation und diese aufeinander abgestimmt, kann ich den Abstand zu den Großen zumindest mit dieser Generation verkürzen. Und durch die geringere Fluktuation in einer Nationalmannschaft (auf z.B. vier Jahre gesehen) verläuft das Einspielen über einen längeren Zeitraum, aber es läuft. (gut, wenn natürlich der Verband im Chaos versinkt und im halben Dutzend falsche Trainer anschleppt, die nichts aufeinander aufbauen wird es schwierig). Ich behaupte nebenbei auch, dass der N11 heure vielleicht dieser letzte Tick gegen Spanien nicht gefhlt hätte, wenn man das Jahr 2023 nicht in diesem Experimentierinferno verschwendet hätte.
Anderes Beispiel: Dass Belgien in den letzten 10 Jahren keinen Titel gewonnen hat lag lediglich daran, dass sie es ganz einfach nicht zu Ende gebracht haben, die Chance war aber da, eben weil das Team sich entwickeln konnte. Wäre Belgien ein "Vereinsteam" gewesen, wäre davon schon nach 2114 nichts mehr übrig geblieben. Auch Portugal und die Niederlande hätten niemals eine Chance auf einen Titel.

Deshalb sage ich: ja der Fußball ist anders, aber der Eindruck, dass man nicht so eingespielt ist, rührt für mich auch daher, dass die Großen auch ihre Lücken im Kader haben und sie diese nicht einfach durch Kaputtkaufen der Kleinen stopfen können (sondern eben wie alle anderen auch nur durch einen passenden Trainer und gute Nachwuchsarbeit) und dadurch die eingespielten Kleinen in eine nähere Schlagdistanz kommen können.

Zur Frage, was "besser" ist: Teams wie City sind daher wie ein Formel 1-Rennwagen während Nationalteams das bestmögliche Ralley-Auto darstellen. Der Formel-1-Bolide wird gewinnen - solange man auf einem spziellen Formel-1-Ring fährt. Auf allen anderen Strecken gewinnt das Rally-Auto.
 
Özil mal wieder.
Ist das nicht aber irgendwie die Durchschnittsmeinung in Deutschland? Gefühlt sehe ich, zumindest bei Instagram, ständig Leute sowas in die Story posten. Ich selbst poste NIE politisches, egal wann. Aber sehe ganz oft diese pro-palestinensischen Beiträge und Stories (von Muslimen und Nicht-Muslimen).
 
Ist das nicht aber irgendwie die Durchschnittsmeinung in Deutschland? Gefühlt sehe ich, zumindest bei Instagram, ständig Leute sowas in die Story posten. Ich selbst poste NIE politisches, egal wann. Aber sehe ganz oft diese pro-palestinensischen Beiträge und Stories (von Muslimen und Nicht-Muslimen).

Schon, ja. Vermeintliche oder selbsternannte linke Bubbles stellen ihren Antisemitismus zur Schau, weil man, so mein Eindruck mittlerweile, ja für einen augenscheinlich Schwächeren eintritt und gleichzeitig gegen Westen und Establishment sein kann. Bei muslimischen Menschen scheint ein generelles Pro-Palästina irgendwie gefühlt auch Pflicht zu sein, zumindest wenn es um mediale Hetze geht, echte Solidarität bleibt dann oft auf der Strecke.

Kritik an Israel könnte man differenziert bringen, pauschaler Freifahrtschein für Palästina ist für viele einfacher.
 
Zurück
Oben